05.10.2019 17:34

Oberliga


2:5-Pleite in der Löwenstadt: Tündern drückt Repeat

Freie Turner mit Ex-Bundesliga-Spieler Vrancic führen zur Pause 4:1 / Gurgels Motto: aufstehen und weitermachen – gegen den Spitzenreiter

Lukas Kramers Doppelpack war letztlich nicht mehr als Ergebniskosmetik.

FT Braunschweig – BW Tündern 5:2 (4:1).

Vier Punkte trennten beide Mannschaften vor dem Duell in der Löwenstadt – die freien Turner befanden sich mit zehn Zählern im unteren Mittelfeld, während Tündern mit sechs Punkten auf dem vorletzten Rang rangierte. Jetzt trennen beide Teams sieben Punkte. Braunschweig feierte einen deutlichen Sieg gegen die Blau-Weißen und setzte sich ins gesicherte Mittelfeld ab, während die Windmühlenkicker den Repeat-Knopf drückten. „Es war eine Wiederholung der letzten Spiele. Wir bekommen ein frühes Gegentor, verlieren ein bisschen den Faden und liegen plötzlich hoch zurück“, meinte Tünderns Sprecher Willi Gurgel.

Ex-Bundesliga-Spieler Vrancic zieht Braunschweiger Fäden

Angeführt von Damir Vrancic, für den 1. FSV Mainz und Eintracht Braunschweig unter anderem in der Bundesliga am Ball, spielten die Turner ihre spielerische Überlegenheit aus. „Vrancic hat das Spiel der Turner geschickt gelenkt und uns mit klugen Pässen ausgehebelt. Dadurch haben sie uns ins Leere laufen lassen“, erklärte Gurgel. In der 16. Minute war es Vrancic höchstpersönlich, der per Strafstoß die Führung für die Hausherren erzielte. Zuvor verspielten die Tünderaner einen Ball am eigenen Sechzehner und foulten daraufhin im Strafraum. Danach sorgten die Gastgeber schnell für klare Verhältnisse. Benedict Chandras Doppelpack sowie der Treffer von Lukas Döring schraubten das Ergebnis bis zur 38. Minute auf 4:0 in die Höhe. Erst kurz vor der Pause setzte die Elf von Trainer Siegfried Motzner ihr erstes Ausrufezeichen, als Lukas Kramer, nach Vorlage von Tim Niclas Schumachers, den Treffer zum 1:4 markierte.

Kramer-Doppelpack: Hoffnung für Tündern

„In der zweiten Halbzeit hat Braunschweig ein paar Gänge zurückgeschaltet. Sie dachten wohl, dass sie die drei Punkte im Sack hätten“, berichtete Gurgel. Die Nachlässigkeit der Braunschweiger nutzten Robin Tegtmeyer und Kramer aus, indem sie sich mit deinem doppelten Doppelpass vor das FT-Gehäuse kombinierten und Kramer auf 2:4 verkürzte. „Danach war Braunschweig sichtlich verunsichert. Leider konnten wir daraus kein Kapital schlagen“, bedauerte Gurgel. Motzner brachte mit Ugur Aydin und Alexander Manka zwar zwei schnelle Spieler für die Offensive, doch die Wechsel sollten nicht fruchten. Tünderns Sprecher wusste: „Sie haben sich nicht so ins Spiel eingefügt, wie wir uns das erhofft hatten. Das lag sicherlich auch daran, dass wir uns nicht getraut haben, das nötige Risiko einzugehen, um dann auch tatsächlich noch einmal richtig Druck auszuüben. Stattdessen hatten wir keine richtigen Torchancen, obwohl wir noch über eine halbe Stunde Zeit hatten, die Wende einzuleiten.“

Traumtor bringt Entscheidung

Stattdessen sorgte Döring mit einem Traumtor für den 5:2-Endstand. Knapp  einen halben Meter von  der Grundlinie entfernt, zog er aus extrem spitzem Winkel einfach mal ab – und beförderte die Kugel mit chirurgischer Präzision in den Winkel (75.). Kurz darauf hatte der eingewechselte Manka die große Chance zum 3:5, als er durch eine Flanke von Tegtmeyer bedient wurde, den Torwart aber aus fünf Metern anschoss. Damit waren alle Tünderaner Hoffnungen begraben und die achte Saisonniederlage besiegelt.

Gurgels Motto: aufstehen und weitermachen – gegen den Spitzenreiter

„Sicherlich ist es eine verdiente, aber auch bittere Niederlage. Hätten wir den nötigen Mut gehabt, wäre noch etwas möglich gewesen. Aber man sieht einigen Spielern an, dass das Selbstvertrauen fehlt. Wenn wir die Dinge, von denen wir glauben, dass wir sie können, auch umsetzen würden, wären wir schon einen großen Schritt weiter. Aktuell fehlt aber die Cleverness und wir bekommen unsere Fehlerquote nicht in den Griff“, analysierte Gurgel, der den Blick prompt nach vorne richtete: „Nächste Woche müssen wir auf unsere Kampfbahn einfach einen erneuten Anlauf nehmen und es besser machen – auch wenn mit Spitzenreiter VfV Hildesheim natürlich ein großes Kaliber anreist.“
FT Braunschweig: Keul, Hintersdorf, Vrancic, Samawatie (24. Döring), Chandra (76. Thaqi), Neudorf, Wiese, Kaupert, Fricke, Mastel, Neumann (46. Ada).
BW Tündern: Masur, Hilker, Hey (64. Aydin), Müller, Kramer, Niebling, Tegtmeyer, Vespermann (64. Manka), Gurgel, Neckritz (84. Hackl), Schumachers.
Schiedsrichter: Philip Holzenkämpfer.
Assistenten: Muhammed Yasin, Nico Menke.
Tore: 1:0 Damir Vrancic (16./Strafstoß), 2:0 Benedict Chandra (24), 3:0 Lukas Döring (34.), 4:0 Chandra (38.), 4:1 Lukas Kramer (43.), 4:2 Kramer (49.), 5:2 Döring (75.).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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