06.08.2019 11:41

Oberliga


Tündern vs. Arminia Hannover: Duell der historischen Gegensätze

Die Arminen auf dem Zenit ihres Schaffens fast Erstligist / Während Arminia Hannover den Erfolgen vergangener Tage nacheifert, befindet sich Tündern auf dem Zenit seiner Geschichte

In der Saison 2013/14 gab es das letzte Duell zwischen beiden Teams in der Landesliga.

Die rund 500 Zuschauer wurden am vergangenen Samstag Zeuge eines historischen Sieges: Tündern feierte im ersten Oberliga-Spiel der Vereinsgeschichte einen überraschend deutlichen 4:0-Sieg gegen den FC Hagen/Uthlede – und grüßen nach dem ersten Spieltag gar von der Tabellenspitze. Am Samstag, 10 August, kommt mit Arminia Hannover ein etablierter Oberligist in die Rattenfängerstadt. Für die Blau-Weißen sind die Landeshauptstädter, im Gegensatz zum letzten Gegner aus dem Landkreis Cuxhaven, kein völliges Neuland. Zuletzt traf die Mannschaft um Trainer Siegfried Motzner in der Landesliga-Saison 2013/14 auf die Arminen – und hatte in beiden Begegnungen das Nachsehen. Hannover siegte auf heimischem Geläuf mit 5:3 und auf der Hamelner Kampfbahn mit 4:1. Kein Wunder: Die sportlichen Voraussetzungen waren zu diesem Zeitpunkt noch völlig andere. Während Hannover in dieser Spielzeit den Aufstieg in die Oberliga schaffte, wurde Tündern Neunter und stieg in der darauffolgenden Saison in die Bezirksliga ab. Die Arminia ist seitdem ein fester Bestandteil der höchsten Liga Niedersachsens und hat sich dort als feste Kraft etabliert.

Auf dem Sprung in die „Königsklasse“ des deutschen Fußballs


In der Saison 2013/14 war Alexander Kiene der Coach der Arminen.
Der Hannoveraner Traditionsverein, im Jahr 1910 gegründet, blickt auf eine von vielen Erfolgen gekrönte Geschichte zurück. Von 1963 bis 1974 wurde die Stadt Hannover durch die Arminia in der damals noch zweitklassigen Regionalliga repräsentiert. Unter dem Motto „Entweder wird werden Meister – oder wir geben die Lizenz zurück“ - vom Vereinsvorsitzenden Paul Georg Berghoff ins Leben gerufen – wurde der Kader kräftig aufgerüstet. 1966/67 sowie 1967/68 ging der Plan voll auf, die Hannoveraner wurden zweimal in Folge Erster. Mit dem Aufstieg in die „Königsklasse“ des deutschen Fußball sollte es jedoch nie klappen. Schließlich verstarb Vereinsboss Berghoff und der Verein rutschte wieder ins Mittelmaß der Regionalliga ab. 1974 war vorerst Schluss mit zweitklassigem Fußball, Arminia schaffte die Qualifikation für die neu eingeführte 2. Bundesliga nicht. 1976/77 sollte es schließlich klappen. Hannover wurde Meister in der Oberliga Nord und setzte sich im Entscheidungsspiel mit 6:0 gegen Union 06 Berlin durch. Vier Jahre hielt sich der Traditionsverein in der 2. Bundesliga, ehe der Abstieg in die Oberliga erfolgte.

Der schleichende Abstieg


Tünderns Adrian Gurgel war damals schon auf dem Platz.
Was zu diesem Zeitpunkt die wenigsten ahnten: Es waren die letzten zweitklassigen Jahre der Vereinsgeschichte. Stattdessen verlor der Klub langsam die Haftung als Topteam der dritten Liga und musste in der Saison 1991/92 den Gang in die Verbandsliga Niedersachsen antreten. Zwar erlebte Arminia Hannover Ende der 90er Jahre noch drei Spielzeiten in der drittklassigen Regionalliga Nord (1997 bis 2000), kehrte nach der Jahrtausendwende jedoch nie wieder zurück. Stattdessen ging die sportliche Talfahrt – verglichen mit den vergangenen glorreichen Zeiten – weiter. 2006/07 wurde die Arminia von der viertklassigen Oberliga in die fünftklassige Niedersachsenliga West degradiert und 2008/09 gar in die Bezirksoberliga. Nach dem direkten Wiederaufstieg, folgte der direkte Wiederabstieg in die neu benannte sechstklassige Landesliga. Erst 2013/14 gelang die Rückkehr in die fünftklassige Oberliga – und dort hat sich der Hannoveraner Verein konstant gesteigert.

Tündern vs. Arminia Hannover: Duell der Gegensätze

In der vergangenen Spielzeit erreichte der Verein seinen Höhepunkt und wurde Sechster, Jovan Hoffart war mit 14 Treffern drittbester Torschütze der Oberliga. Zur neuen Saison wurde mit Skerdi Bejzade ein neuer Trainer verpflichtet, der mit seiner Elf bereits den ersten Erfolg feierte. Beim Vizemeister FC Eintracht Northeim siegten die Landeshauptstädter am ersten Spieltag 3:2 – Tündern musste gegen die Eintracht im Niedersachsenpokal mit 2:4 geschlagen geben. Unterschiedlicher könnten die historischen Voraussetzungen kaum sein. Während Arminia Hannover den Erfolgen vergangener Tage nacheifert, befindet sich Tündern auf dem Zenit seiner Geschichte – und will diesen Höhepunkt auch gegen die „Blauen“ voll auskosten.
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