13.04.2025 16:40
Oberliga Frauen
Fünf Spieltage vor Schluss: Hastenbeck ist Staffelmeister!
SVH dank knappem Sieg in Braunschweig uneinholbar / Lity: „Total überwältigt und happy"

Lieblingsgegner Braunschweig? Lina Seifert trifft nach ihrem Hattrick im Hinspiel auch im Rückspiel gleich doppelt.
Von Jule Stolpe
Eintracht Braunschweig – SV Hastenbeck 1:2 (0:2).
Bereits fünf Spieltage vor Schluss der Saison ist es Gewissheit: Der SV Hastenbeck ist nach einem knappen 2:1-Auswärtssieg beim Tabellenzweiten in Braunschweig Staffelmeister der Oberliga Ost und wird zum zweiten Mal in Folge um die Niedersachsenmeisterschaft spielen. „Hätte mir vor der Saison jemand gesagt, dass wir noch vor Ostern den Deckel draufmachen, hätte ich demjenigen drei Mal den Puls gefühlt“, zeigte sich Hastenbecks Manager Hendrik Lity nach Abpfiff ungläubig.
Die Mannschaft habe sich nach dem ersten Sieg in Braunschweig heute durch eine „unbeschreibliche Performance“ ein „riesengroßes Kompliment“ verdient. Wie erwartet war die Eintracht von Beginn an darauf gedacht, Wiedergutmachung für die Hinspielniederlage zu betreiben und kam mit offenem Visier und viel Dampf auf den Rasen. „In den ersten 15 Minuten war Braunschweig am Drücker und hatte einige Aktionen, in denen sie, hätten sie es besser herausgespielt, durchaus hätten in Führung gehen können“, beschrieb Lity die Anfangsphase des Spiels, in der besonders Hastenbecks Viererkette gefordert war.
„Danach waren wir besser drin, sind weiterhin ruhig geblieben und es entwickelte sich ein Spiel auf Augenhöhe“, so der Manager weiter. Das Momentum sei in dem taktisch geprägten Spiel nach und nach auf die Elf vom Reuteranger übergeschwappt. Ein wenig überraschend kam die Führung für ihn dann aber doch, als Stürmerin Lina Seifert in der 27. Spielminute einen Pressingmoment nutzte, einen Ball im Braunschweiger Spielaufbau abfing und ihn aus rund 18 Metern knapp knapp neben dem Pfosten ins Tor schlenzte. „Es kann sein, dass da auch der Wind ein bisschen mitgeholfen hat“, mutmaßte Lity. Mit der Führung im Rücken begann die stärkste Phase der Hastenbeckerinnen. Durch viel Bewegung provozierten die Spielerinnen in Sturm und Mittelfeld rund um Kapitänin Jacqueline Dickhut Fehler der Eintracht. In der 39. Minute wurde ein solcher Fehler – ein missglückter Pass der Torhüterin – dann teuer: Erneut war es Lina Seifert, die den Ball abfing, sofort abschloss und für den 2:0-Halbzeitstand sorgte.
Durchgang zwei begann wiederum mit einer Druckphase der Gastgeberinnen, die sich einige Chancen herausspielten und in der 60. Minute folgerichtig zum 1:2 Anschlusstreffer kamen, als die Hastenbecker Defensive einen Ball unglücklich diagonal ins Zentrum klärte, der bei Jil Lange landete, die von der linken Angriffsseite ein 18 Meter-Schlenzer versenkte. Die Schlussphase wurde dann noch mal hektisch und es ging Schlag auf Schlag. „Wir wurden ordentlich unter Stress gesetzt und mussten uns vor allem auf das Verteidigen konzentrieren. Braunschweig kam noch zu einigen guten Offensivaktionen, die wir aber sehr konzentriert entschärft haben. Am Ende haben alle alles in die Waagschale geworfen, um die knappe Führung über die Zeit zu bringen“, resümierte Lity. Aufgrund der „Kaltschnäuzigkeit“, die der SVH an den Tag gelegt habe, gehe der knappe Sieg am Ende in Ordnung.
„Es war ein tolles Fußballspiel, das als Werbung für den Frauenfußball dienen könnte. Wir sind total happy und überwältigt, dass wir mit unserem kleinen Dorfverein nun schon zum zweiten Mal in Folge um die Niedersachsenmeisterschaft mitspielen dürfen, das ist einfach unglaublich.“ Mit dem Sieg ist Hastenbeck jetzt mit 17 Punkten Abstand zu Braunschweig auf Platz zwei rein rechnerisch in den letzten fünf Spieltagen nicht mehr einzuholen.
Tore: 1:0 Lina Seifert (27.), 2:0 Seifert (39.), 1:2 Jil Lange (60.).
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