Tündern-Trainer Konrad Voss stellt sich auf den „großen Bruder von Goliath“ ein, Hastenbeck-Manager Hendrik Lity betont, dass die Schwarz-Weißen in der letzten Saison keines der beiden Duelle gegen die Blau-Weißen gewinnen konnten. Beiden Seiten ist der gegenseitige Respekt anzumerken. Dabei gab es in der letzten Saison zwischen den beiden lokalen „Frauenfußball-Giganten“ durchaus Zündstoff. Insbesondere im Rückspiel machte es den Eindruck als spielten Nebenschauplätze und Nickeligkeiten die Hauptrolle. Diesmal blicken beide Parteien aber auf die Hauptsache: Fußball. Das kann dem Spiel nur gut tun. Der von Ex-Bundesligaspielerin Bianca Lity gecoachte amtierende Niedersachsenmeister geht bei den Windmühlenkickerinnen, die vor ihrem schwierigen zweiten Oberliga-Jahr stehen, naturgemäß als Favorit ins Rennen – zumal das Team in der Sommerpause noch einmal verstärkt wurde. Bei der Voss-Elf gilt hingegen: eingespielt ist Trumpf. Zwei Vereine, zwei unterschiedliche Konzepte und doch nur ein Ziel: die Vorherrschaft im Fußballkreis Hameln-Pyrmont.
„Wir starten in die neue Spielzeit der Oberliga direkt mit einem Derby. Ich bin mir immer noch unschlüssig, ob ich diese Ansetzung gut oder schlecht finden soll. Ich kann es aber sowieso nicht ändern und es bringt sicherlich Vor- und Nachteile mit sich. Unsere Vorbereitung war in Ordnung, die Ergebnisse in den Testspielen waren gut. Wir haben einige neue Prinzipien trainiert, die wir jedoch am Samstagabend vermutlich eher nicht zeigen werden. Da bleiben wir dem Motto: 'Schuster, bleib bei deinem Leisten' treu. Normalerweise wüsste ich grob was auf uns zu kommt, durch die vielen namhaften, externen Neuzugänge auf Seite der Hastenbeckerinnen, bin ich sehr gespannt, welche Mannschaft gegen uns auflaufen wird. Es hat ein bisschen was von einem Spiel gegen ein Allstarteam aus der Liga der vergangenen Saison.
Aktuell kann ich mich da aber auch nur auf ein paar Ausschnitte aus Instagram-Videos stützen. Wenn es vorher schon David gegen Goliath war, spielen wir dieses Mal also gegen den großen Bruder von Goliath. Unsere Steinschleuder liegt aber bereit, wir sind frohen Mutes und freuen uns, dass wir uns mit dem amtierenden Niedersachsenmeister messen dürfen. Für uns ist dieses Spiel absoluter Bonus. Unser Ziel ist der Klassenerhalt, für den wir diese Saison ordentlich kämpfen werden müssen. Hastenbeck hat da sicher andere Ambitionen. Unterschiedlicher könnten die Zielsetzungen also kaum sein. Wir hoffen auf eine schöne Kulisse und ein faires Publikum auf beiden Seiten. Unser Kader wird erst nach dem Abschlusstraining am Freitag gänzlich feststehen.“
„Haben (…) die Blau-Weißen in beiden Spielen nicht schlagen können“
„Wir haben eine sehr gute und intensive Vorbereitung absolviert. Alle Spielerinnen haben super mitgezogen, alle Neuzugänge haben sich bei uns super eingelebt. Wir werden am Samstag auf den Punkt fit sein. Unsere Mädels um Neu-Kapitänin Elisa Meier haben auch in dieser Saison einiges vor. Ich möchte an dieser Stelle gar nicht groß auf die Farce eingehen, die in den letzten Wochen und Monaten abgelaufen ist. Im Hintergrund ist die Geschichte noch nicht abgeschlossen, denn wir sind weiterhin fest der Meinung, dass auf Verbandsseite gravierende Fehler passiert sind, denen wir zum Opfer gefallen sind. Mehr gibt es dazu aktuell nicht zu sagen. Fakt ist: Wir bestreiten am Samstag unser erstes Spiel in der Oberliga. Und darauf müssen wir uns konzentrieren, denn unsere Ziele sind auch in der jetzt startenden Spielzeit hoch.
Darüber hinaus steht direkt das Kreisderby gegen Tündern an. In der letzten Saison haben wir die Blau-Weißen in beiden Spielen nicht schlagen können, in Tündern haben wir sogar 2:3 verloren. Das Team um Trainer Konrad Voss spielt seit Jahren zusammen, ist eingespielt wie kaum ein anderes und hat zudem gute Einzelspielerinnen in den eigenen Reihen. Und vorne verfügen sie über sehr hohe Geschwindigkeit. Wir müssen uns also auf eine sehr konterstarke Mannschaft einstellen. Sie kommen über unglaublich hohe Einsatz- und Kampfbereitschaft, mit der sie uns letzte Saison trotz unserer spielerischen Überlegenheit vor große Probleme gestellt haben. Diesmal wollen wir aber siegreich sein. Alle sind hochmotiviert und wollen unbedingt erfolgreich in die Saison starten. Unsere Blicke sind jetzt nur noch nach vorne und auf unsere Ziele gerichtet.“
Personal: Pauline Lorenz, Ophelie Strahmann, Lara Meier, Beke Hensel, Ida Borcherding und Chiara Datta fehlen.
Kommentare