04.01.2023 10:01

Meldung


Vier Bezirksligisten in Angst – Aerzen nimmt sich Salzhemmendorf als Vorbild

„Schaut man sich den Kader an, sieht man, dass wir in 14 Spielen 27 Spieler eingesetzt haben"
Stephan Meyer MTSV Aerzen Bezirksliga Fussball
Aerzens Manager Stephan Meyer glaubt an den Klassenerhalt - wenn sich seine Mannschaft diesem Ziel unterordnet.
Das haben sich wohl alle vier Mannschaften anders vorgestellt. Eintracht Afferde, MTSV Aerzen, BW Salzhemmendorf und BW Tünderns U23 haben sich im Abstiegskampf verfangen.

Der MTSV Aerzen überwintert auf dem ersten Abstiegsplatz. Lediglich ein Zähler trennt die Hummetaler vom rettenden Ufer, zudem hat die Elf von Trainer Gaetano Bartolillo aufgrund weniger absolvierter Spiele noch Gelegenheiten, aus eigener Kraft einen Nicht-Abstiegsplatz zu erreichen. Ursprünglich hatten sich Josef Selensky, Patrick Hoppe & Co. wesentlich mehr vorgenommen – doch stand den Aerzenern so gut wie nie der komplette Kader zur Verfügung. „Schaut man sich den Kader an, sieht man, dass wir in 14 Spielen 27 Spieler eingesetzt haben. Wir mussten oft auf Unterstützung der zweiten Herren zurückgreifen und konnten uns aufgrund immer der Ausfälle nicht einspielen. Gerade in der Defensive, wo die Abstimmung besonders wichtig ist, hatten wir immer wieder Veränderungen“, erklärt Aerzens Manager Stephan Meyer. „Dass wir mit 46 Gegentoren die zweitschwächste Defensive der Liga haben, unterstreicht das noch. Da kannst du noch so viele Tore schießen.“ Mehrfach geriet der MTSV unter die Räder: 1:5 gegen Halvestorf, 2:7 gegen Almstedt, 2:7 gegen Ambergau-Volkersheim, 1:7 gegen Neuhof. „Gerade der Ausfall von Marcel Spatz wiegt sehr schwer. Als Innenverteidiger erfüllt er nicht nur eine sehr wichtige Aufgabe, sondern er ist ein Spieler, der 90 Minuten lang kommuniziert und die Defensive als Abwehrchef organisiert. Leider hat er Knieprobleme und wird wohl auch in der Rückrunde komplett ausfallen“, bedauert Meyer.
Auch die Einstellung der Mannschaft habe sich laut Meyer verändert: „Es ist anders als noch vor ein paar Jahren, auch was die Urlaubsplanung betrifft. Vielleicht sind es die Nachwirkungen der Corona-Pandemie, vielleicht haben sich in dieser Zeit die Prioritäten verschoben.“ Dennoch ist der Manager optimistisch, dass seine Aerzener in der Bezirksliga bleiben. „Wenn wir eine gute Vorbereitung absolvieren, bin ich guter Dinge. Salzhemmendorf ist ein sehr gutes Beispiel. Sie haben im Winter der letzten Saison unter ihrem damals neuen Trainer Siegfried Motzner ihre Fitness auf ein sehr hohes Level gebracht und am Ende dank ihrer Einsatzbereitschaft die Klasse gehalten. Unsere Jungs müssen zu 100 Prozent fit werden, das ist auch der Wunsch des Trainers. Alle müssen in der Vorbereitung eine Schippe drauflegen.“ Am 22. Januar bittet Bartolillo sein Team zum Trainingsstart, geplant sind auch einige Einheiten im Fitnessstudio. 

Neuzugänge schließt Meyer in der Winterpause hingegen aus: „Ich erwarte von unseren Spielern, dass sie sich bei einer Zusage für eine Saison auch daran halten und nicht im Winter weiterziehen. Wenn ich das von unseren Spielern erwarte, muss ich im Gegenzug auch akzeptieren, dass Spieler bei anderen Vereinen für gewöhnlich ebenfalls für eine ganze Saison zusagen. Sie zu einem Bruch zu dieser Zusage zu bewegen, halte ich für unehrlich. Und in den seltensten Fällen 'laufen' uns freie Spieler im Winter zu, die uns dann auch noch verstärken können. Das ist illusorisch.“ Ohnehin vertraue er trotz aller Schwierigkeiten dem vorhandenen Kader. „Trotz einiger hoher Niederlagen haben wir mit den vielen Ausfällen auch mitunter sehr gute Leistungen gezeigt und jahrelang bewiesen, dass wir die nötige Klasse haben. Es ist ja nicht so, dass wir in der Vergangenheit nie Personalprobleme hatten.“

Abschließend verdeutlicht Meyer: „Ich erwarte, dass die Spieler zum Vorbereitungsstart zu 100 Prozent dabei sind, um den MTSV Aerzen, ihren Verein, in der Liga zu halten. Dazu gehört auch, den Urlaub nicht in die Fußballmonate zu legen oder vor einem Spiel nicht bis 4 Uhr zu feiern, sondern um 12 auch mal die Vernunft siegen zu lassen.“
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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