06.01.2023 08:23

Meldung


Vier Bezirksligisten in Angst - Tündern ist das größte Sorgenkind

Liebegott gibt sich keinen Illusionen hin / „Keine schöne Erfahrung, aber eine, die vielleicht jeder einmal gemacht haben sollte“
Lorenco Rebic BW Tündern II Bezirksliga Fussball
Lorenco Rebic erlebte mit der Tünderaner Zweitvertretung einen bisher schwierigen Saisonverlauf.

Das haben sich wohl alle vier Mannschaften anders vorgestellt. Eintracht Afferde, MTSV Aerzen, BW Salzhemmendorf und BW Tünderns U23 haben sich im Abstiegskampf verfangen.

Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt, doch im Fall von Tünderns Zweitvertretung dürften die Zweifel am Verbleib in der Bezirksliga mittlerweile enorm geworden sein. Mit nur zwei Zählern aus 16 absolvierten Partien markieren die „Schwalben“ das Tabellenende in Staffel 5 – und das mit Abstand. Bei 16 Punkten Rückstand auf das rettende Ufer, die bei noch zehn ausstehenden Partien aufgeholt werden müssten, wirkt der Abschied von der Bezirksebene mittlerweile unausweichlich. Das weiß auch der Trainer der blau-weißen U23, Alexander Liebegott: „Da brauchen wir uns keine großen Illusionen machen. Wir haben uns im Trainerteam bereits beraten und wollen uns in der Rückrunde schon einmal auf ein neues Kreisliga-Jahr vorbereiten.“

Schon vor dem Saisonstart im Sommer war klar, dass auf die U23 bei dem Bezirksliga-Abenteuer kein Zuckerschlecken zukommt. Als Aufsteiger aus der Kreisliga ist der Umstieg auf Bezirksebene an sich bereits eine Hürde, dazu kommt der junge Altersdurchschnitt der U23, die als Zweitvertretung notgedrungen auch für die anfangs schwächelnde Landesliga-Mannschaft einspringen musste. „Am Anfang war es die Unerfahrenheit, die man uns angemerkt hat. Das hat sich schon mit dem späten Gegentreffer im ersten Saisonspiel gegen Holzminden gezeigt“, erklärt der Coach. Bis weit in die Nachspielzeit führten die „Schwalben“ mit 1:0, die Hoffnung auf einen perfekten Einstand in der neuen Liga war groß. Nach dem späten Ausgleich war die Enttäuschung allerdings ebenso spürbar, wie Liebegott anmerkt: „Das war ein Dämpfer für die Moral, den die Jungs auch in die nächsten Spiele mitgenommen haben.“ Auch mit dem Niveau in der Bezirksliga habe man zu kämpfen gehabt: „Wir haben auch schon früh gemerkt, dass wir eine gute Truppe haben. Allerdings haben wir ebenfalls festgestellt, dass wir noch einiges rausholen müssen, um auf dem Niveau der Bezirksliga anzukommen. Spätestens nach Spieltag fünf oder sechs kamen dann noch große Personalsorgen dazu.“
      Alexander Liebegott Trainer BW Tuendern U23 Fussball Bezirksliga                       
Plant bereits wieder für die Kreisliga: Alexander Liebegott.

Mit Grischa Kowalski und Jannik Hilker wurden zwei tragende Säulen fest an die schwächelnde Erstvertretung abgegeben, Florian Henze und Yves Hackl unterstützten den Oberliga-Absteiger darüber hinaus zeitweise. „Abgesehen davon hatten wir selbst auch mit Verletzungspech zu kämpfen und mussten regelmäßig auf die dritte Herren zurückgreifen. Niklas Berndt ist beispielsweise rund zwei Drittel der Hinrunde ausgefallen. Wir sind immer mit einer anderen Formation und einem anderen Personal aufgelaufen. Da fällt es natürlich nicht gerade leichter, sich einzuspielen. Selbstverständlich haben aber auch individuelle Fehler eine Rolle gespielt.“ Dazu kommt der Umstand, dass die Tünderaner den ersten Platz der Fairness-Tabelle belegen. „Vielleicht hätten wir auch an der einen oder anderen Stelle etwas robuster zu Werke gehen können, immerhin sind wir faktisch die Bravsten in der Liga. Dahingehend mache ich den Jungs aber überhaupt keinen Vorwurf“, so der Coach.

Trotz allem hat der Übungsleiter auch Positives aus der Hinrunde mitgenommen: „Die Jungs haben sich trotz diverser Rückschläge nie aufgegeben. Oftmals waren wir auch gar nicht weit weg, haben gute und knappe Ergebnisse erzielt. Das hat man vor allem in den letzten Partien gesehen, in denen auch unsere Personaldecke wieder etwas breiter geworden ist.“ Ein „Dreier“ war den Blau-Weißen dennoch nicht vergönnt. „Irgendetwas hat am Ende immer gefehlt. Da spielt dann auch der Kopf eine große Rolle. Wenn sich diese Sieglosigkeit wie ein roter Faden durch die Saison zieht, dann können die Jungs auch nicht befreit aufspielen. Was dann passiert, hat man spätestens beim Spiel gegen Himmelsthür gesehen“, so Liebegott. Trotz einer 3:0-Führung nach rund einer Stunde mussten sich die „Windmühlenkicker“ letztlich erneut mit einem Unentschieden zufriedengeben. Für die Rückrunde gehe es deshalb darum, wieder den Schritt „back to the roots“ zu vollziehen, wie Liebegott erklärt: „Natürlich war diese Hinserie keine schöne Erfahrung, aber eine, die vielleicht jeder einmal gemacht haben sollte. Als U23 ist es selbstverständlich auch weiterhin unser Ziel, auf die eigene Jugend zu setzen. Wir wollen wieder dahinkommen, wo wir hergekommen sind. Damit ist jetzt nicht die Kreisliga gemeint, sondern vielmehr unsere spielerischen Möglichkeiten, sprich die Abläufe und das Spielsystem. Genau dafür wollen wir das halbe Jahr nutzen.“ 
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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