25.03.2021 09:43

Meldung


Wie soll's weitergehen? Das sagen unsere Leser*innen

Fortsetzung, Abbruch oder Annullierung der Fußballsaison auf Amateurebene? / Die Geister scheiden sich...
Fortsetzung, Abbruch oder Annullierung der Fußballsaison auf Amateurebene? Geht es nach dem NFV, wird die Saison annulliert. Dies schrieb der Niedersächsische Fußballverband nicht nur in einer Pressemitteilung (s. ganz unten). Jürgen Stebani, Vorsitzender des Verbandsspielausschusses, bestätigte darüber hinaus gegenüber dem Sportportal „Sportbuzzer":  „Mir schmeckt das auch nicht, aber einen Königsweg gibt es nicht.“ Eine Annullierung sei der „sauberste Weg“. Die Tendenz scheint also klar, am 31. März will der Verband eine endgültige Entscheidung bekannt geben. Die Frage ist allerdings: Ist dieser Weg richtig? Wir haben Euch, unsere Leser*innen, gefragt, welches der drei möglichen Szenarien zum Umgang mit der Saison das richtige ist. „Zunächst einmal möchten wir uns sehr für Eure Meinungen bedanken. Es wird ziemlich deutlich, dass sich die Geister bei diesem Thema scheiden. Das zeigt, wie schwierig es ist, den richtigen Entschluss zu treffen - wenn es diesen angesichts der unüberschaubaren Lage überhaupt gibt", sagt AWesA-Chefredakteur Jannik Schröder. „Jede dieser Meinungen ist absolut nachvollziehbar und gut begründet." Ein Leser wirft zudem ein viertes Szenario in den Raum: eine Saisonverlängerung. Aber lest selbst...

Wir haben Euch gefragt, welches Szenario Ihr bevorzugt.


André Buchholz (Facebook-Kommentar)
„Lächerlich dieses Theater. Es wird kommen, wie es kommen muss. Andere Sportarten sind zum Glück weitsichtiger gewesen. Einer Pille um Punkte nachrennen im Amateurfußball ist auch lebenswichtig! Training für Kinder auf Dauer vernünftig hinzubekommen, genau das ist wichtig.“

Christopher Thomas (Facebook-Kommentar)
„Annulierung! Alles andere macht bei der Lage und den kommenden Wochen keinen Sinn leider.
Je länger es dauert, bis es wieder los geht, desto kürzer werden die Vorbereitungszeit und die Zeit für die restlichen Spiele. Auf Kommando in ca. zwei Monaten alle restlichen Spiele zu spielen, ist für Amateur Kicker nicht tragbar.“

Ulrike Sauermann (Facebook-Kommentar)
„Also noch mal zu spielen halte ich für den falschen Weg! Abbruch oder Anulierung bis sich alles beruhigt hat und dann Neustart! Training für die Jugend/Herren/Damen und vielleicht später Freundschaftsspiele wenn es die Lage zulässt. Mein Vorschlag.“

Hartmut Sander (Facebook-Kommentar)
„Saisonabbruch mit Wertung! Es hat jeder einmal gegeneinander gespielt. Der Frust der Vereine und Fans würde sich in Grenzen halten. Davon könnten die Vereine durch Einnahmen in der kommenden Saison profitieren.“

Hendrik Scheler (Facebook-Kommentar)
„Warum nicht einfach pausieren bis sich die Lage beruhigt hat und dann die aktuelle Saison fortsetzen. Von mir aus auch erst im September/Oktober. Eine Saison mit Wertung ist auch eine Variante. In den meisten Ligen wurde bis auf einen Spieltag doch alles gespielt soweit ich weiß. Einen Abbruch der Saison ohne Wertung finde ich Schwachsinn. Dann würde sich der Verband mittlerweile lächerlich machen. Es wurde monatelang gepredigt, dass eine sportliche Lösung gesucht wird. Das würde eine Fortsetzung zu einem späteren Zeitpunkt auch sein.“

Andreas Meissner (Facebook-Kommentar)
„Komplett absagen und neu starten, weil es sportlich am fairsten wäre für alle. Wenn man drei Monate gespielt hat und dann wieder ein halbes Jahr Pause hat, ist das für die Spieler, Trainer etc. unzumutbar. Meiner Meinung nach wird das mit dem Lockdown noch länger anhalten. Erst wenn ca. 90 Prozent geimpft wurden, ist es wieder möglich. Es ist nicht mehr planbar.“

Kalle Malitzki (Facebook-Kommentar)
„Also ehrlich Leute, absagen ist der einzige Weg. Mittendrin wieder anzufangen ist schwierig. Das sind reine Amateure, die aus Spaß kicken. Sie haben einen Beruf, den sie nicht vernachlässigen können. Also komplett absagen und neu beginnen, wenn es die Lage zulässt.“

Pascal Mengerßen (Facebook-Kommentar)
„Ich bin klar für eine Annulierung, auch wenn dieser Umstand den Spalt zwischen Profifußball und Amateurfußball vergrößern würde. Eine Wertung nach der Quotientenregel bringt einige Vereine um die Möglichkeit, sich ggf. im Winter zu verstärken und in der zweiten Saisonhälfte durchzustarten. Die Variante der letzten Saison würde die Ligen nur unnötig weiter aufblähen. Wichtig ist für mich allerdings nicht die Entscheidung, wie man mit der jetzigen Saison umgeht. Viel mehr sollte das Augenmerk auf die Zukunft gerichtet werden! Den Amateuren und Hobbykickern muss ausreichend Zeit gegeben werden, sich wieder auf ein ausreichendes Fitnessniveau zu steigern, sodass wieder Woche für Woche Spiele ausgetragen werden können. Auch der Umstand, dass zur neuen Saison nicht mit einer Hauchruckaktion versucht wird diese durchzuführen, muss bedacht werden. Letztlich haben wir nun schon zwei Saisons verloren und zweimal vor der ungewissen Zukunft im Amateursport gestanden. Im Zweifel sollte eine kommende Saison so geplant werden, dass diese nicht auf Teufel komm raus durchgeführt werden muss, da zum aktuellen Stand keiner abschätzen kann, wann wir im Fußball oder welcher Mannschaftssport auch immer unserem Hobby nachgehen können. Ich möchte nicht in der Haut der Entscheider stecken, wünsche mir aber gerade im Fußball, dass dieser seine selbst empfundene Wichtigkeit etwas zurück nimmt. Aktuell zählen wichtigere Dinge als einem runden Leder hinterherzujagen!“

Alexander Zenker (eMail)
„Zunächst einmal muss ich deutlich sagen, dass die Gesundheit aller Vorrang vor Freizeitaktivitäten wie Fußball hat. Niemand soll unnötig gefährdet werden, niemand soll unnötige Risiken eingehen. Ich möchte meine Meinung aus vier unterschiedlichen Perspektiven schildern, aus Sicht des Altherren-Spielers, Jugendtrainers, des Schiedsrichters und des Verrunsfunktionärs (Jugend und Senioren-Abteilungsleiter).

Für alle vier Funktionen gesprochen, finde ich es ein Ding der Unmöglichkeit, im März über einen Saisonabbruch zu diskutieren, nachdem die Saison gerade um drei Wochen verlängert wurde. Bei einer Vorbereitungszeit von 14 Tagen (wie vom NFV angekündigt, beschlossen und kommuniziert) und noch maximal 14 Spielen in einigen, großen Staffeln (in vielen Staffeln ist die Zahl der ausstehenden Spiele pro Mannschaft im einstelligen Bereich) wäre der richtige Zeitpunkt über den Beschluss erst Anfang Mai! Zehn Wochen Spielzeit plus eine Woche für Entscheidungs-/Nachholspiele! Zudem wurde immer und überall über eine mögliche Quotientenregel gesprochen – warum jetzt plötzlich eine Annulierung?

Wie dumm schauen wir aus der Wäsche, wenn nach einem Saisonabbruch im Mai die Inzidenzwerte unter 35 sind?

Aus Sicht des Spielers und Trainers: Ich möchte generell eine Saisonweiterführung bzw. eine Entscheidung erst im Mai. Falls dann die Lage es immer noch nicht zulässt, muss die bisherige Leistung auch gewürdigt werden, in Form von einer Wertung der Saison.

Aus Schiedsrichtersicht bin ich für eine Saisonfortführung, um weiter am Ball zu bleiben.

Aus Funktionärssicht: Wir, die kleinen Dorfvereine, haben soviel Mühen, Manpower, Geld, usw. in Hygienekonzepte, Rahmenbedingungen etc. investiert und jetzt soll im Falle einer Annullierung so getan werden, als ob das nicht stattgefunden hat?!
Die großen Vereine (Schnittstelle NFV/DFB) dürfen auf- und absteigen und bekommen die Saison gewertet – fände ich komplett daneben, wenn hier mit zwei oder dreierlei Maß gemessen wird.
Die Verantwortlichen im Kreis Hameln-Pyrmont haben alles Mögliche für eine am Ende sportliche Entscheidung (kleine Staffeln, angepasster Spielplan, Kommunikation bzgl. Quotientenregel, usw.) getan. 
Wie würde man eine Annullierung im Jugendbereich rechtfertigen und die kommende Saison planen?
Was passiert, wenn Mannschaften für kommende Saison nicht melden, wie soll da das Nachrücken gewährleistet werden?
Bei Annullierung würde ich als Spartenleiter auch alle Verbandsabgaben zurückfordern. Wenn keine Saison stattgefunden hat, wofür dann die Beiträge?!

Entscheidung erst Anfang Mai treffen, wenn dann ein Abbruch notwendig ist, dann mit Quotientenregel, um die bisherigen Leistungen aller Beteiligter zu würdigen!“

Friedrich-Wilhelm Meyer schrieb eine eMail an den NFV, die für die Veröffentlichung freigegeben hat. Die erste Mail bezieht sich auf die Meldung des NFV, am 23. März eine Vorstandssitzung über das weitere Vorgehen zu veranstalten.
„Hallo Sportkamerad Diestelrath, hallo Sportkamerad Heyerhorst,

wie aus dem Schreiben ersichtlich ist, findet morgen am 23.03.2021 eine Verbandsvorstandssitzung statt.

Wie weiterhin aus dem Schreiben zu entnehmen ist, wird wohl auch wieder einmal ein Abbruch der Saison in Erwägung gezogen.

Hierzu möchte ich Folgendes anmerken:
Aufgrund der doch unterschiedlichen Staffelstärken und der unterschiedlichen Anzahl absolvierter Spiele in den verschiedenen Kreisen bzw. Bezirken und auch Ligen, sollte es den einzelnen Ebenen selbst überlassen bleiben, ob sie die Saison abbrechen oder fortführen wollen.

Für den Kreis Hameln-Pyrmont sehe ich in meiner Funktion als Spielansetzer derzeit überhaupt keine Schwierigkeiten, die Saison ordnungsgemäß auf dem grünen Rasen zu beenden. Dies gilt auch dann, falls die Politik in ihrer einer 'Bunkermentalitaet' geschuldeten begrenzten Sichtweise den Lockdown verlängern sollte.

Falls andere Kreise oder Spielinstanzen in ihren Spielklassen Probleme sehen, mögen sie in ihrem Bereich die Saison gern beenden.

Jeder soll es für sich entscheiden!

Ewige 'Gleichmacherei' bringt niemanden weiter und ist eher destruktiv.

Mit sportlichem Gruß

Friedrich-Wilhelm Meyer
Spielansetzer im KFV HM-Pyrmont

Die zweite Mail von Friedrich-Wilhelm Meyer
„Hallo liebe Sportfreunde,

ergänzend zu meinen gestrigen  Ausführungen füge ich noch Folgendes hinzu:

In einem normalen Spieljahr beschränkt sich die Rückserie einer Saison seit Jahren auf den April und den Mai. Also auf ca. acht Wochen – zumindest bei uns im Kreis. Vor April lässt es im Regelfall der Zustand der Plätze bzw. die Anordnung der Städte und Gemeinden nicht zu, den Spielbetrieb aufzunehmen. Verbandsseitig muss Ende Mai die Saison beendet sein.

Wenn in diesem Jahr ab 01. Mai gestartet werden würde, sollte Ende Juni alles gelaufen sein. Auch das wären dann acht Wochen. Da zudem die Option besteht, bis zum 21.07. die Saison zu verlängern, könnte notfalls auch erst Mitte Mai mit dem Spielbetrieb begonnen werden. Ergo: Über einen allgemeinen Abbruch zu befinden, ist m.E. nicht nötig.

Lasst uns immer bedenken:
Wer etwas will, findet Wege.
Wer etwas nicht will, findet Gründe.
:-)

Mit sportlichem Gruß

F.W. Meyer“

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Autor des Artikels

Team AWesA
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