07.05.2020 10:23

Meldung


Saisonabbruch & Quotientenregelung angedacht: Lügde bald Bezirksligist?

Über konkreten Vorschlag müssen noch weitere Instanzen befinden / 88,4 Prozent der westfälischen Vereine gegen Saisonfortsetzung

Darf der TuS WE Lügde bald in der Bezirksliga jubeln?
Während in Niedersachsen noch große Unklarheit herrscht, wie mit der aktuell unterbrochenen Saison verfahren wird, nimmt die Lage in Nordrhein-Westfalen langsam Form an – und könnte zu seinem Segen für den TuS WE Lügde werden.

Am gestrigen Mittwoch, 6. Mai, veröffentlichte der Fußball- und Leichtathletik-Verband Westfalen (FLVW) die Empfehlung des Verbands-Fußball-Ausschusses (VFA). Diese wurde dem FLVW-Präsidium bereits am Dienstag vorgestellt.

Die Empfehlung sieht seinen Saisonabbruch mit einer Wertung vor, der aktuell Tabellenerste steigt bei einheitlich absolvierten Spielen auf. Beschlossen ist aber noch nichts – am 11. Mai tagt die Ständige Konferenz; sollte diese ebenfalls der Empfehlung des VFA folgen, muss noch ein außerordentlicher Verbandstag im Juni endgültig darüber befinden. Andererseits: So wie es aussieht, gibt es aktuell keinen gründlich ausgearbeiteten Gegenvorschlag. Zumal sich in einer vom FLVW durchgeführten Online-Abfrage 88,4 Prozent der 1.149 teilnehmenden westfälischen Vereine gegen eine Saisonfortsetzung ab dem 1. September oder später und für einen Saisonabbruch mit einem Wertungsmodell (Annullierung/Hinrundentabelle/aktueller Tabellenstand) aussprachen. Im Nachgang führte der Verband Videokonferenzen mit allen Vereinen, die im Bezirk oder höher spielen, durch. Von den 312 Vereinen sprachen sich 98 Prozent für einen Abbruch der Saison aus. Diese Ergebnisse dienten als Fundament für die Ausarbeitungen des FVA.

Weiterhin forderte der FLVW ein externes Rechtsgutachten an, um auch rechtlich auf der sicheren Seite zu sein. Aus diesem gehe hervor, „dass Vereine im Abstiegskampf keine Nachteile (im Sinne eines Abstiegs) von einem Saisonabbruch haben sollen. Des Weiteren wird in dem Gutachten zum Ausdruck gebracht, dass bei einem Abstieg die wirtschaftlichen Folgen für einen Verein gravierender seien als bei einem Verbleib in der Liga.“ Also: Aufsteiger ja, Absteiger nein.

Sollte die Empfehlung des VFA umgesetzt werden, teilen sich die „überkreislichen“ Spielklassen wie folgt auf:
Oberliga Westfalen: 20 Vereine (vorher 18)
Westfalenliga: 33 Vereine (vorher 32)
Landesliga: 76 Vereine (vorher 64)
Bezirksliga: 223 Vereine (vorher 193)

Und was passiert, wenn der Tabellenerste mehr Spiele als die direkte Konkurrenz absolviert hat, theoretisch also noch eingeholt werden könnt? Dann kommt, wie im Handball, die Quotientenregelung zum Tragen. Und jetzt sind wir beim konkreten Beispiel TuS WE Lügde: In der Detmolder Kreisliga A gibt es nämlich ein besonders krasses Beispiel. Die Situation ist Folgende:

1. SV Eintracht Jerxen-Orbke | 17 Spiele | 15 S. / 1 U. / 1 N. | 71:9 Tore | 46 Punkte |
Quotient (Punkte geteilt durch Spiele): 2,706 – 3. Platz
2. Blomberger SV | 15 Spiele | 13 S. / 2 U. / 0 N. | 59:11 Tore | 41 Punkte
Quotient (Punkte geteilt durch Spiele): 2,733 – 2. Platz
3. TuS WE Lügde | 13 Spiele | 12 S. / 0 U. / 1 N. | 63:13 Tore | 36 Punkte
Quotient (Punkte geteilt durch Spiele): 2,769 – 1. Platz


Dank der Quotientenregelung würde der TuS WE Lügde als Tabellendritter in die Bezirksliga aufsteigen.

Für den Jugendbereich werde übrigens eine „möglichst identische Umsetzung für einen Gleichschritt im FLVW“ angestrebt, so FLVW-Vizepräsident Jugend Holger Bellinghoff.
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