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Wilhelm Schwarz: „Auf- und Absteiger dürfte es nicht geben“

Wie geht es mit der laufenden Spielzeit weiter? / Ehemaliger NFV-Spielausschussvorsitzender hat uns seine Meinung mitgeteilt Wir haben Euch gefragt: Wie würdet Ihr aufgrund der aktuellen Coronakrise mit der laufenden Fußball-Saison verfahren? Eine Frage, die derzeit allerorts gestellt wird, da zum jetzigen Zeitpunkt absolut ungewiss ist, wie die entsprechenden Gremien bzgl. der Fortsetzung der Spielzeit entscheiden werden. Gibt es einen Saisonabbruch? Wenn ja, wie werden die aktuellen Tabellen gewertet? Wilhelm Schwarz, ehemaliger NFV-Spielausschussvorsitzender, hat uns seine Meinung zu dem Thema mitgeteilt.

„Wenn im Mai wieder gespielt werden könnte, wäre ich dafür, die Saison in den verbleibenden acht Wochen mit Spielen in der Woche zu Ende zu spielen. Pokalspiele könnte man Anfang Juli dranhängen. Die Spielordnung ließe sich sicher dahingehend verändern. Sollte es ab Anfang Mai nicht möglich sein, sollte man tatsächlich die laufende Spielzeit abbrechen. Absteiger dürfte es nicht geben, aber die derzeitigen Tabellenführer dürften auch nicht aufsteigen.

Die Diskussion um eine Veränderung der Spielzeit an das Kalenderjahr haben wir schon über 30 Jahren in den verschiedenen Spielausschüssen des NFV geführt. Wann soll die Saison beginnen und wann enden? Die meisten Klassen haben 26 bzw. 30 Spieltage plus Pokalrunden und Endspiel. Dazu kommen Relegationsspiele und eventuell Auf- und Abstiegsentscheidungen. Aufgrund unserer Regenzeit (Winter gibt es ja nicht mehr) ist ein Beginn vor Mitte März wohl nicht möglich. Aber auch da gibt es noch genug Spielausfälle. Es wäre nicht schön, aber damit könnte man vielleicht noch leben. Von einem geordneten Saisonbeginn könnte man aber nicht sprechen. Rechnet man jetzt 30 Spieltage (wegen Bezirk und höher) dazu und hätte kein spielfreies Wochenende (auch nicht Ostern und Pfingsten), endet die Saison Mitte Oktober. Aber auch da sind in der Vergangenheit schon oft genug Spiele ausgefallen oder Plätze von Kommunen gesperrt worden. Wie sollen dann Meister und Absteiger feststehen, wenn noch Nachholspiele ausstehen? Zu dem Zeitpunkt kann man nicht ausschließen, dass durch gezwungene oder gewollte Absagen Vorteile im Auf- oder Abstiegskampf gesucht werden. Relegations- und Entscheidungsspiele in der zweiten Oktoberhälfte halte ich aus Witterungsgründen für problematisch. Pokalspiele und das Endspiel sind noch nicht berücksichtigt, könnten aber in Wochentagsspielen geregelt werden. Wochentagsspiele wären auch eine Lösung, um die Saison spätestens Ende September zu beenden.

Für viele Vereine ist es wirtschaftlich wichtig, im Sommer Stadtmeisterschaften, Pokalturniere etc. zu veranstalten. Mannschaftsabschlussfahrten ab Oktober nach Mallorca oder Bulgarien wären wohl wenig zielführend.

Weder der Kreis Hameln-Pyrmont, der Bezirk, der NFV und der DFB könnte hier eine Einzellösung schaffen. Das ginge nur mit mindestens ganz Europa wegen der europäischen Wettbewerbe. Was wird mit Welt- und Europameisterschaften? Nur noch im Winter? Und immer in Katar?“

Eure Meinung interessiert uns: Wie sieht Ihr die aktuelle Lage?