09.10.2017 13:34

Meldung


Neun Spiele, neun Siege: Bezirksliga im Latferder „Käfig“?

Die Liebegott-Elf führt die Kreisliga souverän an / Am Sonntag Prestige- und Gemeindederby im Topspiel gegen Emmerthal
Alexander Liebegott Latferde Jubelfoto
Alexander Liebegott und seine „Käfigkicker“ führen derzeit mit einer perfekten Punkteausbeute die Kreisliga an.
„Bei Latferde läuft“, würde es in feinstem Neudeutsch heißen. Die Mannschaft von Spielertrainer Alexander Liebegott ist bisher die größte Überraschung in der diesjährigen Kreisligasaison. Neun Spiele, neun Siege – und am Donnerstag ist der zehnte Erfolg gegen Schlusslicht SG Hameln 74 wahrscheinlich. „Wir sind selbst überrascht, dass wir da oben stehen“, kann auch Liebegott selbst kaum glauben, was sein Team seit Saisonbeginn zustande bringt. Kein Wunder: Die meisten heimischen Fußballkenner hatten eigentlich eine Saison vorausgesagt, die vom Ostkreis dominiert werden würde: Bezirksligaabsteiger TSV Bisperode, BW Salzhemmendorf, WTW Wallensen und MTV Lauenstein standen bei vielen ganz oben auf der Favoritenliste. Die Kicker aus dem Latferder „Käfig“ galten dagegen als Mannschaft, die sich irgendwo im Mittelfeld wiederfindet. In der letzten Saison wurde der FC Siebter – in dieser Spielzeit hat Liebegott „Platz vier bis sieben“ als Wunschplatzierung ausgegeben. Dass die Latferder plötzlich die Kreisliga dominieren, damit haben  nicht einmal die Latferder selbst gerechnet. „Die Mannschaft hatte schon viel Potenzial, als ich die  Mannschaft übernommen habe. Latferde ist ein Dorf, das den Fußball liebt. Trotzdem war es in den  letzten Jahren immer so, dass die letzten Prozente die Mannschaft trotz der großen Unterstützung im Dorf nie die letzten Prozente aus sich herausgeholt hat“, erläutert Liebegott.

Meisterschaftsfavorit Salzhemmendorf vom Platz gefegt


Latferdes Top-Scorer Yannic Bohne (in rot).
„Das hat sich mit den Zugängen von Philipp Gasde und Melih Öner geändert. Dass die beiden sportlich eine Bereicherung sind, ist kein Geheimnis. Aber vor allem als Charaktere haben Melih und Philipp uns nach vorne gepusht. Sie strahlen einen unbedingten Siegeswillen aus, der sich auf die Mannschaft übertragen hat. Alle brennen darauf, jedes Spiel zu gewinnen. Und genau das hat zuvor gefehlt. Da hat sich schnell der Schlendrian eingeschlichen.“ Auch Spieler wie Patrick Borchers und Yannic Bohne haben einen großen Sprung gemacht. „'Patty' stellt sich komplett in den Dienst der Mannschaft, denn er hat unter seiner Flexibilität zu leiden und muss auch auf ungeliebten Positionen spielen. Yannic hat dagegen seinen Torriecher gefunden und sieben Tore in sieben Spielen erzielt“, so Liebegott. Nach den ersten drei Spielen, darunter ganz knappe Erfolge gegen Tündern II und Eimbeckhausen sowie ein 4:2-Sieg gegen den vermeintlichen Meisterschaftskandidat aus Lauenstein, habe die Mannschaft schließlich endgültig „Blut geleckt“. Es sollte in einer Machtdemonstration münden. Im Gipfeltreffen mit Salzhemmendorf – zu diesem Zeitpunkt hatten beide Mannschaften alle ihre Spiele gewonnen – fegten die Latferder die Ostkreisler mit 5:0 vom Platz. Der einzige Makel in der sonst perfekten Bilanz: Eine Niederlage gegen die SpVgg. Bad Pyrmont II, die aufgrund eines festgespielten Spielers bei den Kurstädtern in drei Punkte  für Latferde umgewandelt wurde.„Aber wir können ja nichts dafür, dass Pyrmont Spieler einsetzt, die nicht freigespielt sind“, merkt Liebegott richtigerweise an.

Bezirksliga im „Käfig“?


Philipp Gasde ist für Latferde nicht nur auf dem Platz eine Bereicherung.
Unweigerlich stellt sich bei derartigen Leistungen die Frage: Was passiert im Falle eines Aufstiegs? Zumal ein Philipp Gasde als Strukturgeber auf und Vorbild neben dem Platz nicht ewig im Käfig auflaufen wird. Darauf hat auch Latferdes Spielertrainer noch keine Antwort. „Unser Ziel bleibt Platz vier bis sieben. Sollten wir in der Winterpause immer noch ganz oben stehen, müssen wir uns mit einem möglichen Aufstieg und den daraus folgenden Konsequenzen befassen. Mit Philipp war von Anfang an abgesprochen, dass er nicht ewig bleibt.“ Aktuell befasst sich Liebegott vor allem mit aktuellen Themen – wie dem am kommenden Sonntag anstehenden Gemeindederby gegen die TSG Emmerthal, das gleichzeitig ein Topspiel ist. „Stephan Meyer, der Trainer von Emmerthal, hat es ganz richtig gesagt: Es ist schön, dass zwei Mannschaften aus der Gemeinde oben mitspielen. Dieses Spiel ist ein Highlight der Saison und hat für uns oberste Priorität.“ Sollten die Latferder auch im Prestigederby mit den Grün-Weißen die Oberhand behalten, steht zumindest eines fest: Die Nummer eins in Emmerthal heißt Latferde – ob es auch für Hameln-Pyrmont reicht, wird die Zukunft zeigen. 
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