12.10.2025 19:07
Kreisliga
Kreisliga glänzt: Torehagel überall - Azadi lebt!
Quendrim Krasniqi und die Preussen marschieren über Grohnde hinweg / Aerzen schießt Tündern „drei Schritte zurück"

Ibrahim Seyyar traf doppelt für Azadi Hameln.
SG Hajen-Latferde – TSG Emmerthal 1:1 (0:1).
Anlässlich des Gemeinde-Derbys ging es in Hajen am Nachmittag richtig zur Sache. „Es war wie erwartet ein sehr hart geführtes Spiel mit vielen Fouls und wenig Spielfluss“, fasste Hajen-Latferdes Coach Bastian Geißler nach dem Abpfiff zusammen. Die erste Hälfte ging vom Übergewicht dabei klar an die Gäste in Grün und Weiß. „Wir hatten unsere Probleme, Emmerthal ist viel angelaufen. Zum Glück haben wir in der letzten Kette gut verteidigt, sodass wir nur wenig klare Torchancen zugelassen haben“, betonte Geißler. Die Gäste strahlten besonders durch die zahlreichen Freistöße von Justin Schröter immer wieder Gefahr aus. Den ersten sehenswerten Versuch von halblinks über die Mauer wusste SGHL-Keeper Rouven Gasde noch zu parieren, beim Versuch nach 29 Minuten von halbrechts war er dann chancenlos.
„Nach der Pause haben wir dann richtig gut losgelegt“, betonte Geißler, der eine offenere zweite Hälfte zu Gesicht bekam. In der 50. Minute musste Emmerthals Andrej Vorrat in höchster Not auf der eigenen Torlinie retten. „Wir haben allmählich Oberwasser bekommen und uns weitere Gelegenheiten erspielt. Emmerthal ist aber gefährlich geblieben. Wenn sie die eine oder andere Situation besser zu Ende gespielt hätten, hätte es klingeln können“, so Geißler. Stattdessen gab es erst tief in der Nachspielzeit den großen Aufreger. Nach einem langen Einwurf ins Zentrum bekam ein TSG-Spieler die Kugel auf Schulterhöhe an den Arm, Schiedsrichter Tjark Heinze zeigte auf den Punkt. Kay-Jonas Dirnberger nahm sich der Sache an und versenkte die Kugel humorlos im linken Eck. „Unterm Strich ist das Ergebnis etwas glücklich für uns. Emmerthal war die erste Hälfte besser, die zweite war dann ausgeglichen. Chapeau an 'Kalle' für den Elfmeter gegen die alten Kollegen“, betonte Geißler und lobte auch die Leistung von Emmerthals Torschütze Schröter.
Tor-Film zum Spiel
Zu allen Highlights
Tore: 0:1 Justin Schröter (29.), Kay-Jonas Dirnberger (90. +4/Handelfmeter).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Hajen-Latferdes Niklas Stele (82.).
BW Tündern II – MTSV Aerzen 2:6 (1:2).
Die Tünderaner gerieten nach dem 7:1-Sieg gegen Königsförde unter die Räder. Gegen Aerzen setzte es ein 2:6. „Das war Arbeitsverweigerung heute. Dazu muss Dominik Herrmann mit einem dicken Fuß ins Krankenhaus – ein gebrauchter Nachmittag“, ärgerte sich Tünderns Trainer Thomas Pernath. „Wir haben überhaupt nicht stattgefunden.“ Auf das frühe 0:1 durch Arlind Avdiu hatten die Hausherren in persona von Ashkan Karimi noch eine Antwort. Er erzielte das 1:1 (31.). Kurz vor der Pause stellte Eduard Mittelstädt die Führung aber wieder her (43.) – und nach dem Seitenwechsel sorgte Dreierpacker Patrick Hoppe mit dem 3:1 und 4:1 (51./56.) für klare Verhältnisse.
Das 2:4 durch Karimi ging in den weiteren Treffern von Hoppe und Max Griese unter. „Alleine in den letzten Minuten standen wir viermal alleine vor dem Tor, aber wir wollen es lieber schön machen und nicht effektiv. Aerzen hat es einfach und effektiv gemacht und wir haben sie gewähren lassen. Sie haben vorgemacht, wie man Siegeswillen zeigt. Die Tore müssen nicht schön sein, sie sollen im Netz landen“, untermauerte Pernath und resümierte: „Aerzen hat absolut verdient gewonnen. Punkt. Und wir haben drei Schritte zurück gemacht.“
Tore: 0:1 Arlind Avdiu (2.), 1:1 Ashkan Karimi (31.), 1:2 Eduard Mittelstädt (43.), 1:3 Patrick Hoppe (51.), 1:4 Hoppe (56.), 2:4 Karimi (66.), 2:5 Hoppe (81.), 2:6 Max Griese (86.).
TSV Grohnde – FC Preussen Hameln 0:8 (0:3).
Preussen marschierte am Sonntag über Grohnde hinweg. Grohndes Spielmacher und Spartenleiter Robert Engel zollte den Hamelnern im Nachgang Respekt: „Von Beginn an war Preussen spielbestimmend. Technisch spielen sie einfach in einer anderen Liga. Da klappen Dinge, die sieht man sonst in der Kreisliga nicht. Vor allem Qendrim Krasniqi hat da noch herausgeragt – ein überragender Spieler.“ Bereits zur Pause war im Grunde alles klar: Lenard Gallapeni (2) und Qendrim Krasniqi brachten die 3:0-Pausenführung. Engel: „Bis dahin waren wir aber noch ganz gut dabei. Natürlich war Preussen überlegen, aber auch wir hatten unsere zwei, drei Szenen. Ohne dabei jetzt richtig gefährlich zu sein.“
Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein Schaulaufen des Favoriten: Florent Krasniqi, Bünyamin Cinakli und Qendrim Krasniqi, der noch einen lupenreinen Hattrick schnürte, brachten letztlich den 8:0-Endstand. Engel war trotz der deutlichen Niederlage nicht unzufrieden: „Bei uns haben heute wichtige Spieler gefehlt und Preussen ist zu gut für die Kreisliga. Bei uns hat sich heute jeder in den Dienst der Mannschaft gestellt und bis zum Ende gekämpft.“
Unzufriedenheit herrschte hingegen mit einigen Zuschauern, wie Engel anmerkte: „Preussen hat sich heute absolut fair auf und neben dem Platz verhalten. Leider gilt das nicht für einige Zuschauer von Preussen. Sie wollten nicht nur keinen Eintritt zahlen, sondern haben unsere Kassierer auch verbal bedroht und sich dann auf anderen Wegen Zugang zum Spiel verschafft. So etwas wollen wir hier nicht sehen.“
Tore: 0:1 Lenard Gallapeni (15.), 0:2 Qendrim Krasniqi (32.), 0:3 Gallapeni (45.), 0:4 Florent Krasniqi (56.), 0:5 Bünyamin Cinakli (69.), 0:6 Q. Krasniqi (71.), 0:7 Q. Krasniqi (78.), 0:8 Krasniqi (84.).
FC Saale-Ith – SSV Königsförde 4:2 (2:1).
Der FCSI holte drei Punkte gegen einen aktuellen Absteiger. „Es war ein Spiel auf Augenhöhe, aber wir haben die Tore zu den richtigen Zeitpunkten gemacht“, befand Heimsprecher Jannik Lehnhoff. Der SSV erwischte den besseren Start und traf bei einer Doppelchance gleich zweimal den Pfosten. Das erste Tor gehörte aber den Gastgebern: Jonah Grote lupfte das Leder in die Maschen (24.). Lehnhoff: „Danach waren wir spielerisch überlegen.“ Nachdem „Köfö“ trotzdem durch Liam Utikal zum Ausgleich kam (32.), markierte Max Becker die erneute Führung. Zuvor eroberte Niklas Kähler den Ball und legte ihn dann quer.
Nach dem Seitenwechsel legte Lauric Langer das 3:1 per Strafstoß nach (59.) – doch Ruhe hatten die Ostkreisler trotzdem nicht. Ayman Kamal verkürzte abermals, diesmal auf 2:3 (69.). Die Entscheidung brachte letztlich Timo Maslona mit einem strammen Schuss ins rechte untere Eck (82.). „Wir haben es danach gut über die Zeit gebracht. Königsförde hat nach dem 2:3 neue Hoffnung geschöpft und Druck gemacht. Da kam das 4:2 genau richtig“, resümierte Lehnhoff und richtete noch ein Sonderlob an Lauric Langer: „Er macht in der Abwehr momentan einen super Job.“
Tore: 1:0 Jonah Grote (24.), 1:1 Liam Utikal (32.), 2:1 Max Becker (36.), 3:1 Lauric Langer (59./Strafstoß), 3:2 Ayman Kamal (69.), 4:2 Timo Maslona (82.).
SV Azadi Hameln – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst 4:3 (1:1).
Die Überraschung des Kreisliga-Sonntags ereignete sich in Hameln! Die „Adler“ feierten ihren ersten Saisonsieg – und das ausgerechnet gegen ein vermeintliches Kreisliga-Topteam. „Wir sind heilfroh, dass es endlich geklappt hat. Ich hatte schon Angst, dass noch wieder einige kurzfristige Absagen eintrudeln und mit Yousof Issa gab es einen krankheitsbedingten Ausfall, aber heute waren wir mal besser aufgestellt“, erklärte „Mr. Azadi“ Yalcin Uzun. Großenwieden & Co. machten dennoch von Beginn an Druck und schnupperten zunächst an der Führung. „Danach haben wir uns aber befreit und defensiv gut gestanden“, so Uzun. Nach einem Konter klingelte es auf der anderen Seite: Ibrahim Seyyar traf nach Vorlage von Alan Kabak zum 1:0 (18.). Lange hatten die Hamelner aber nichts vom Führungstreffer: Daniel Wins traf nach einer Ecke zum 1:1 (27.).
„Bis zur Pause haben wir ein gutes Spiel gemacht. Ich hatte nur Angst, dass wir in der zweiten Halbzeit wieder einbrechen“, meinte der Azadi-Manager, -Trainer, -Betreuer und -Platzwart. Es kam anders: Ibrahim Seyyar beförderte das Leder nach Vorlage von Abbas Issa in die Maschen – 2:1. Anschließend traf Arkan Murad nach einem Konter mit der Pike rechts in den Winkel – 3:1. Daniel Lukas hielt das SG-Trio mit dem 2:3 zwar noch im Rennen, doch war heute alles für den Premierensieg bereitet. Aiman Selo erzielte das 4:2, ebenfalls nach Vorlage von Abbas Issa, sodass das 3:4 von Wins (90.+5) letztlich nicht mehr reichte. Uzun resümierte: „Großenwieden war über Standards immer gefährlich und bei uns haben die Kräfte nachgelassen. Aber heute haben wir Moral gezeigt.“ Gesondert hob er Abbas Issa für seine drei Torvorlagen und Sechser Alan Kabak hervor.
Tore: 1:0 Ibrahim Seyyar (18.), 1:1 Daniel Wins (27.), 2:1 Ibrahim Seyyar (51.), 3:1 Arkan Murad (57.), 3:2 Daniel Lukas (67.), 4:2 Aiman Selo (86.), 4:3 Wins (90.+5/Strafstoß).
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