10.08.2025 18:16

Kreisliga


Acht Tore: Wilder Kick zwischen Aerzen & TBH - Preussen fegt über Hajen-Latferde hinweg

Geisler staunt: „Ich habe selten so eine gute Kreisliga-Mannschaft gesehen" / Topspiel in Nettelrede ohne Sieger

Felix Lassan MTV Lauenstein Fussball Kreisliga Torjubel
Felix Lassan bewahrte Saale-Ith vor der Niederlage.

BW Tündern II – TSG Emmerthal 1:0 (0:0)

Die Blau-Weißen revanchierten sich für die 0:1-Rückspielniederlage in Emmerthal aus der letzten Saison mit einem 1:0-Erfolg. „Es war das erwartet schwierige Spiel zwischen zwei Mannschaften, die jeweils unglücklich beim Saisonauftakt verloren haben“, meinte BW-Coach Thomas Pernath. Während die Tündernaner 2:3 in Salzhemmendorf unterlagen, musste sich die TSG in Großenwieden 3:4 geschlagen geben. Am heutigen Sonntag machte letztlich Tim Piontek den Unterschied. In der 32. Minute segelte ein Eckstoß in seine Richtung, und der ehemalige Kapitän der ersten Herren nickte gekonnt zur Führung ein. „Es war ein Duell auf Augenhöhe, aber Tim hat mit seiner Kopfballstärke herausgeragt“, so Pernath.

Im zweiten Durchgang drängten die Emmerthaler mit zunehmender Dauer auf den Ausgleich, fanden jedoch kaum Mittel gegen die engmaschige Defensive der Windmühlenkicker. Pernath: „Ab der 60. Minute hat uns Emmerthal hinten eingeschnürt, aber richtig zwingende Torchancen haben sie sich auch nicht erspielt. Wir haben mit Teamgeist bis zur 95. Minute die Null gehalten.“ Besonders tat sich laut Pernath das Mittelfeld mit Ammar Ahmad, Dominik Herrmann und Gianluca Bekedorf hervor, aber auch Robin Hanus, eigentlich dem Landesliga-Kader angehörig, habe eine sehr starke Leistung gezeigt. „Es war ein faires Spiel mit einem guten Schiedsrichtergespann“, verabschiedete sich Pernath und ließ noch warme Worte für Jan Hendrik Dreyer und seinen Assistenten da.
Tore: 1:0 Tim Piontek (32.).

TSV Nettelrede – BW Salzhemmendorf 1:1 (0:0)

Im Nordkreis gab es das Duell zweier hoch gehandelter Kreisligisten – einen Sieger suchte man jedoch vergeblich. „Unterm Strich geht das Ergebnis in Ordnung. Wir haben eine extrem schlechte erste Halbzeit gespielt, warum dafür in der zweiten besser“, sagte TSV-Sprecher Leon Meyerhoff. Die Blau-Weißen gaben auf dem Rasen in „Grönje“ zunächst den Ton an. Meyerhoff: „Wir sind meist hinterhergelaufen. 'Solte' hatte mehr Spielanteile.“ Die Tore blieben (noch) aus – trotz guter Chancen für Salzhemmendorfs Louis Herrmann (7.) und Dominik Trotz aufseiten der Hausherren (18.).

„In der zweiten Halbzeit haben wir umgestellt. Darüber hinaus hat Salzhemmendorf Nico Granzow aus dem Spiel genommen. Hoffentlich ist bei ihm alles in Ordnung. Wir haben uns nach der Umstellung deutlich besser präsentiert“, so Meyerhoff. In der 53. Minute witterten die Hausherren schon Morgenluft, als der Schiedsrichter im ersten Moment auf Strafstoß für den TSV entschied. Nach Absprache mit dem Assistenten nahm er seine Entscheidung aber zurück. „Luca Barthel wurde da zu Fall gebracht. Aber es gab auch keine Proteste von uns, das wird schon so passen“, kommentierte Meyerhoff die Szene. In der 60. Minute war es dann so weit: Mirco Imhoff köpfte einen Eckstoß von Felix Pischel ins Zentrum zu Finn Langenstein, der anschließend zum 1:0 einnickte.

Die Ostkreisler schlugen allerdings zurück: In der 72. Minute zog Yanis Ruhnow aus 20 Metern ab und traf zum 1:1-Ausgleich. „Der erste Torschuss von Salzhemmendorf in der zweiten Hälfte“, bedauerte Meyerhoff. „Danach hatte Mirco Imhoff noch einen guten Kopfball, aber ansonsten ist nicht mehr viel passiert. Am Ende ist es ein gerechtes Unentschieden.“ Ein Sonderlob richtete er noch an Salzhemmendorfs Verteidiger Tim Geffert: „Er hat einen sehr abgeklärten Eindruck hinterlassen.“
Tore: 1:0 Finn Langenstein (60.), 1:1 Yanis Ruhnow (72.).

FC Saale-Ith – TSV Grohnde 2:2 (0:2)

Der FCSI musste am Ende froh über einen Punkt gegen Aufsteiger Grohnde sein. Zur Pause lag der Fusionsclub noch 0:2 hinten – kein gutes Omen nach der 0:9-Auftaktpleite gegen Meisterschaftsfavorit FC Preussen Hameln.

„Die erste Hälfte war katastrophal. Wir sind nicht ins Spiel gekommen, haben viele Fehler im Spielaufbau gemacht und die Abstände zwischen den Ketten waren zu groß. Im Grunde hat alles gefehlt, um ein Spiel zu gewinnen. Wir haben den Gegner zu den Toren eingeladen“, fand Co-Trainer Jannik Lehnhoff deutliche Worte. Gleich zweimal waren die Grohnder frei durch und ließen sich nicht zweimal bitten. Robert Engel traf zum 1:0 (21.) und Saad Azad Haji Haji legte fünf Minuten später das 2:0 nach.

„In der zweiten Halbzeit war es dann deutlich besser“, so Lehnhoff. Rückkehrer Felix Lassen rettete den Hausherren letztlich den Punkt. Nach einem Eckball von Niklas Kaehler nickte er zunächst zum 1:2 ein (49.) und verwandelte anschließend einen Strafstoß als Gefoulter zum 2:2 (76.), der sogar noch wiederholt werden musste. Lehnhoff: „Grohndes Torwart hat sich da zu früh bewegt.“ Anschließend hatten beide Teams den Sieg auf dem Fuß. „Nicolas Franzmann hat uns da noch einige Male bei Grohnder Kontern gerettet, aber auch wir hatten Chancen auf den Siegtreffer“, so Lehnhoff abschließend.
Tore: 0:1 Robert Engel (21.), 0:2 Saad Azad Haji Haji (26.), 1:2 Felix Lassen (49.), 2:2 Lassan (76./Strafstoß).

SG Hajen-Latferde – FC Preussen Hameln 1:7 (0:4)

Nach dem 9:0-Auftaktsieg gegen Saale-Ith fegten die Preussen auch über Hajen-Latferde hinweg. Mit 7:1 siegten die Hamelner bei sonst so heimstarken Hausherren. „Ich habe selten so eine gute Kreisliga-Mannschaft gesehen. Sie haben auch in der Höhe verdient gewonnen. Das muss man anerkennen. Das ist kein Gegner, mit dem wir uns messen können. Wir müssen unsere Punkte gegen andere holen“, zeigte sich SGHL-Trainer Bastian Geisler als fairer Verlierer.

In der 9. und 12. Minute sorgte Denys Rozum bereits für das 2:0. Erst traf er per Kopf nach einer Ecke und danach zog er nach einem weiteren Eckstoß aus der zweiten Reihe ab. Geisler: „Das ist für uns besonders ärgerlich. Wenn man gegen so einen spielstarken Gegner spielt, will man diese Gegentore noch weniger bekommen.“ Bis zur Pause erhöhten Dennis Fulek und Nick Wolny auf 4:0. Wolny gelang dabei der Treffer des Tages mit einer strammen Direktabnahme genau in den Winkel.

In der zweiten Hälfte setzte sich die FCP-Dominanz fort. Qendrim Krasniqi und der doppelte Finn-Kristian Fischer erhöhten auf 7:0, ehe Patrick Borchers immerhin der Ehrentreffer gelang. Geisler resümierte: „Wir hatten auch unsere Abschlüsse und hätten uns vielleicht schon früher belohnen können. Aber man muss die Kirche im Dorf lassen, denn auch Preussen hätte noch einige Tore mehr schießen können. Sie haben die Breite und Tiefe sehr gut gespielt und hatten mit Finn-Kristian Fischer einen Stürmer, der die Bälle sehr gut festgemacht hat.“
Tore: 0:1 Denys Rozum (9.), 0:2 Rozum (12.), 0:3 Dennis Fulek (24.), 0:4 Nick Wolny (39.), 0:5 Qendrim Krasniqi (67.), 0:6 Finn-Kristian Fischer (67.), 0:7 Finn-Kristian Fischer (68.), 1:7 Patrick Borchers (86.). 

MTSV Aerzen – TB Hilligsfeld 4:4 (3:1)

In Aerzen gab es nach dem 3:3 zum Saisonstart gegen Königsförde gleich das nächste Torfestival. Dabei erwischten die Gastgeber den deutlich besseren Start. „Wir hatten in den ersten Minuten und generell in der ersten Hälfte mehr Zug zum Tor“, machte MTSV-Trainer Gaetano Bartolillo deutlich.

Besonders einer der jungen Wilden im Aufgebot des MTSV legte direkt furios los: David Frevert traf nach einem Steckpass zur Führung ins lange Eck (8.) und vollendete keine zehn Minuten später ein hohes Zuspiel von Jann Kiupel aus vollem Lauf in den Knick (15.). In der Folge nahm sich die Partie eine kurze Verschnaufpause, in der der TBH versuchte, Kontrolle in die Partie zu bekommen. Nach einem Ball in die Tiefe ließen die Gäste die Kugel klatschen und Louis Heucke erzielte den Anschlusstreffer.

„Danach mussten wir uns kurz schütteln“, so Bartolillo. Vor der Pause preschte der MTSV-Zug dann wieder voran, Arlind Avdiu stellte auf 3:1. Nach der Pause zunächst das gleiche Spiel. Erst scheiterte Avdiu nach Zuspiel von Max Griese am Querbalken, dann stellte Patrick Hoppe auf 4:1. Der Bruch im Spiel der Gastgeber folgte dann mit der Verletzung von Daniel Niemeyer.

„Danach haben wir den Zug nach vorne verloren und uns hinten reindrücken lassen“, so der Coach, der in der Folge sah, wie ein MTSV-Verteidiger im eigenen Sechzehner zu ungestüm zu Werke ging. Den fälligen Strafstoß versenkte Jay Ashton zum 2:4-Anschlusstreffer. Dazu Bartolillo: „Zu diesem Zeitpunkt waren wir stehend K.O. Es ist wie in der Schule: Wenn du für eine Klausur nicht lernst, kommst du damit am Ende nicht durch. Unser Trainingsrückstand hat sich leider bemerkbar gemacht.“

Der Turnerbund hatte dagegen noch Körner im Tank und drückte auf das Comeback. In der 76. Minute profitierte Jannik Stolpe von einem Luftloch der Gastgeber und verkürzte auf 3:4. Und tief in der Nachspielzeit kamen die Gäste dann tatsächlich noch zum Ausgleich: Maurice Schrader profitierte von einem individuellen Fehler der Gastgeber und markierte den 4:4-Endstand.

„Am Ende ist das wohl auch verdient. Es tut mir nur leid für unsere drei Youngstars, David Frevert, Max Griese und Dominik Wagner, die einen richtig starken Auftritt hingelegt haben“, resümierte Bartolillo am Ende.
Tore: 1:0 David Frevert (8.), 2:0 Frevert (15.), 2:1 Louis Heucke (23.), 3:1 Avdiu (29.), 4:1 Patrick Hoppe (51.), 4:2 Jay Ashton (74./Elfmeter), 4:3 Jannik Stolpe (76.), 4:4 Maurice Schrader (90. +4).
58 / 1962

Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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