31.05.2025 20:05
Kreisliga
Alles spielt für die „Schwalben“: Beber & Bisperode müssen zittern, FCBPH II abgestiegen
Alle sieben Kreisliga-Partien zum Saisonabschluss in einem Überblick

Bei Tünderns Grischa Kowalski (li.) und Abdulqader Aljashi war die Freude riesengroß.
Von Jule Stolpe
Auszug Abstiegskampf
10 - BW Tündern II | 28 Punkte | 53:58 Tore
11 - TSV Bisperode | 27 Punkte | 46:71 Tore
12 - SV Germania Beber-Rohrsen | 26 Punkte | 51:71 Tore
13 - FC Bad Pyrmont Hagen II | 26 Punkte | 47:80 Tore
Achtung: Bisperode & Beber-Rohrsen könnten je nach Ausgang der Bezirksliga-Relegation auch noch absteigen!
BW Tündern II – TB Hilligsfeld 2:0 (2:0).
Die Zweitvertretung von BW Tündern nutzte den letzten Strohhalm und hielt mit einem 2:0-Heimsieg gegen TB Hilligsfeld die Klasse. „Wir waren genau wie in den letzten Wochen zum Siegen verdammt und das hat man auch heute auf dem Platz wieder von der ersten Minute an gemerkt“, fand Tünderns Coach Alexander Liebegott nach dem Spiel lobende Worte für sein Team. Er sah von Beginn an hoch pressende Hausherren, die sich durch eine solche Pressing-Aktion direkt nach zwei Minuten belohnten. Am Ende war es Grischa Kowalski, der den Torwart umkurvte und aus spitzem Winkel zum 1:0 traf. „Das Tor hat uns beflügelt, dementsprechend waren wir auch danach die spielbestimmende Mannschaft und konnten nach rund 24 Minuten durch eine gute Einzelaktion und einen abgefälschten Schuss von Abdulqader Aljashi nachlegen“, so Liebegott. Auch Hilligsfeld zeigte Offensivbemühungen, wurde aber nie so richtig gefährlich. Nach zwei weiteren blau-weißen Toren, die beide wegen Abseits abgepfiffen wurden, ging es in die Kabinen. „Das eine Tor war aus meiner Sicht kein Abseits, wir hätten natürlich gerne zur Halbzeit schon den Deckel draufgehabt“, so Liebegott.
In der zweiten Halbzeit entwickelte sich aufgrund von schwindenden Kräften und schwüler Luft ein müder Sommerkick. „Es war kein ansehnliches Spiel mehr, wir hatten noch ein paar Chancen auf die Entscheidung, hatten aber einmal auch Glück, dass wir keinen Handelfmeter gegen uns gepfiffen bekommen haben. Hätte Hilligsfeld da den Anschlusstreffer gemacht, wäre es noch mal brenzlig geworden“, fuhr der Coach fort. Am Ende gab es doch noch einen Aufreger: Torschütze Kowalski flog nach einem harten Foul mit Rot vom Platz. Die Schiedsrichterentscheidung stieß bei Liebegott auf Kritik, der dem verletzten Hilligsfelder Spieler aber eine schnelle Genesung wünschte. „Trotz der sehr ärgerlichen roten Karte hat Grischa Kowalski heute ein sehr gutes Spiel gemacht“, hob der BW-Trainer seinen Torschützen hervor und dankte seiner Mannschaft, die am Ende „alles getan hat, um doch noch in der Kreisliga zu bleiben.“
Tore: 1:0 Grischa Kowalski (2.), 2:0 Abdulqader Aljashi (24.).
Besonderes: Rote Karte für Tünderns Grischa Kowalski (89.).
SV Eintracht Afferde – MTSV Aerzen 7:1 (4:0).
Mit einem 7:1Sieg gegen den Tabellenzweiten Aerzen machte die Eintracht Afferde am letzten Spieltag noch mal deutlich, warum sie am Ende ganz oben stehen. „Ich hatte das Gefühl, dass wir gar nicht unbedingt bei 100 Prozent waren“, bilanzierte Afferdes Coach Moritz-Ole Gerkens überraschenderweise nach Abpfiff, gab dann aber doch zu: „Wir waren schon deutlich überlegen das ganze Spiel lang.“ Der Kreismeister hatte mehr Ballbesitz und das Chancenplus auf seiner Seite und sorgte mit dem 1:0 durch Florian Selchow (15.) und dem 2:0 drei Minuten später nach einem gut herauskombinierten Angriff schnell für klare Verhältnisse. Bis zur Pause hatte die Eintracht sich eine komfortable 4:0-Führung herausgespielt. „Von Aerzen kam bis auf eine Chance ganz am Anfang sehr wenig, sie haben hoch verteidigt, was uns sehr entgegen gekommen ist“, so Gerkens weiter. Die meisten Tore seien nach dem gleichen Schema gefallen: Gute Schnittstellenpässe auf die schnellen Offensivmänner, die dann abschlossen und das Tor trafen.
In der zweiten Hälfte eröffnete erneut die Eintracht das Toreschießen und erzielte das 5:0 nach einem perfekt getimten langen Diagonalball hinter die Abwehrkette, bevor eine der Toraktionen, zu denen jetzt auch die Gäste vermehrt kamen, ebenfalls im Kasten landete und Jann Kiupel für den Ehrentreffer der Aerzener sorgte. Jan Lange sorgte mit zwei weiteren Treffern nicht nur für seinen eigenen Hattrick, sondern auch für den 7:1-Endstand. „Am Ende war es ein standesgemäßer Sieg und ein deutliches Zeichen, dass wir verdient aufgestiegen sind. Im Winter hatten wir sechs Punkte weniger als Aerzen, jetzt haben wir zehn mehr dank einer makellosen Rückrunde mit zehn Siegen aus zehn Spielen und nur vier Gegentoren. Was will man mehr?“, bilanzierte Moritz-Ole Gerkens und zeigte sich beeindruckt von der Leistung seiner Mannschaft und ergänzte abschließend: „Wir wünschen Aerzen viel Erfolg in der Relegation und würden uns freuen, wenn wir sie nächstes Jahr in der Bezirksliga wiedersehen.“
Tore: 1:0 Florian Selchow (15.), 2:0 Jan Lange (18.), 3:0 Sebastian Zschoch (42.), 4:0 Zschoch (44.), 5:0 Marlin Meyer (73.), 5:1 Jann Kiupel (81.), 6:1 Lange (85.), 7:1 Lange (88.).
Von Maximilian Wittkop
TSG Emmerthal – SV Germania Beber-Rohrsen 4:1 (0:1).
Die TSG Emmerthal verabschiedete sich mit einem 4:1-Erfolg gegen Germania Beber-Rohrsen in die Sommerpause. Die aufopferungsvoll kämpfenden Germanen bleiben damit abstiegsgefährdet und müssen als Drittletzter darauf hoffen, dass Aerzen UND Bad Pyrmont Hagen die Bezirksliga-Relegation meistern. „Man hat gemerkt, dass es für Beber um alles ging. Das war von der ersten Minute an deutlich“, meinte TSG-Coach Hendrik Scheel. Seine Emmerthaler taten sich zu Beginn des Spiels schwer. „Ich weiß auch nicht so ganz, was da los war. Wir haben mit angezogener Handbremse gespielt“, so Scheel. Folgerichtig hätte Finn Langenstein in der 30. Minute fast den Führungstreffer für seinen SV erzielt. Er traf nur den Pfosten. „Da hatten wir wahnsinnig viel Glück“, so Scheel. Kurz darauf war dann aber auch das Glück hinfort und die Germanen trafen durch Maximilian Köhne zur 1:0-Führung. „Die erste Halbzeit ging schon eher an Beber-Rohrsen. Das war zu wenig von uns“, kommentierte Scheel.
In der zweiten Halbzeit kamen die Hausherren dann jedoch besser ins Spiel und trafen durch Michael Besecke zum Ausgleich. Emmerthal nutzte die entstehenden Räume in der zweiten Halbzeit deutlich besser und ging in der Folge durch Yannick Garbsch mit 2:1 in Führung, erneut Garbsch und Ansumana Colley legten machten das 4:1 am Ende komplett. „Wir wollten unbedingt noch das letzte Spiel gewinnen, um uns gut aus der Saison zu verabschieden. Beber-Rohrsen hat auch in der zweiten Halbzeit nicht aufgehört zu kämpfen und immer weitergemacht. Das war ganz große Klasse. Am Ende hat sicherlich auch die Kraft ein bisschen gefehlt. Bei uns war vor allem der letzte Treffer toll. Ansumana trifft den super aus 18 Metern in den Winkel“, resümierte Scheel. Darüber hinaus verletzte sich Fynn Siekmann auf Seiten der Germanen. „Wir wünschen gute Besserung! Generell großen Respekt vor Beber-Rohrsen, mit welcher Ruhe und Fairness sie heute aufgetreten sind. Wir drücken ihnen die Daumen für den Klassenerhalt“, so Scheel, der mit seinen Emmerthalern auf Rang acht abschneidet.
Tore: 0:1 Maximilian Köhne (40.), 1:1 Michael Besecke (57.), 2:1 Yannick Garbsch (65.), 3:1 Yannick Garbsch (84.), Ansumana Colley (92.)
SSV Königsförde – TSV Bisperode 2:2 (2:1).
Der TSV Bisperode verpasste am Samstagnachmittag nach einem kämpferischen Comeback den Sprung an das endgültig sichere Ufer, hält als Tabellenelfter aber die Klasse, wenn mindestens Aerzen oder Bad Pyrmont Hagen die Bezirksligarelegation schaffen. Der SSV Königsförder verspielte dabei eine 2:0-Führung. „Das war wirklich ein Fight für Bisperode. Denen hat man angemerkt, dass sie den Sieg unbedingt wollten“, so SSV-Sprecher Leotrim Berisha. Die Hausherren verließen sich zu Beginn des Spiels zunächst auf das Kontern. Das funktionierte auch ganz gut. So traf Hasan Yanalak nach einem Lauf von Myles Neumann zur Grundlinie und der Hereingabe zur Führung. Das zweite Tor erzielten die Königsförder nach einem ähnlichen Muster. „Wir wollten natürlich auch gewinnen und die Konter haben gut geklappt. Bei richtig schwülem Wetter ging es hin und her“, meinte Berisha.
Die Bisperoder kamen noch vor der Halbzeit durch Jan Schonscheck zurück in die Partie, der zum Anschluss für den TSV einköpfte. „Das war nach einer Standardsituation, die wir schlecht verteidigt haben. Dadurch kam Bisperode wieder besser ins Spiel“, so Berisha. Nach der Halbzeit spielten beide Mannschaften weiterhin auf Sieg und in der 70. Minute gelang den Gästen tatsächlich der Ausgleich durch Maik Genge, der die Kugel in seinem letzten Spiel für den TSV aus 20 Metern in den Winkel setzte. „Das war wieder eine Standardsituation, die wir schlecht geklärt bekommen haben“, kommentierte Berisha. Tatsächlich hätten die Bisperoder in der 85. Minute noch den Siegtreffer erzielen können, als die Blau-Gelben nach einer Hereingabe an den Ball kamen. „Unser Keeper hat den auf der Linie noch pariert“, meinte Berisha. Somit blieb es am Ende beim 2:2, was ein weiteres Zittern für Bisperode zur Folge hat.
Tore: 1:0 Hasan Yanalak (20.), 2:0 Rinor Hetemi (25.), 2:1 Jan Schonscheck (40.), 2:2 Maik Genge (70.)
TSV Nettelrede – SG Flegessen/Süntel 6:1 (6:1).
Der TSV Nettelrede fuhr am Samstagnachmittag einen nie gefährdeten Sieg gegen die bereits abgestiegene SG Flegessen/Süntel ein und beendet die Saison damit auf Rang drei. 6:1 hieß es am Ende, dennoch blieb die Freude bei den Hausherren aus. „Heute ist der Fußball eindeutig zweitrangig geworden. Der Torwart der SG hat sich heute schwer verletzt nach einem Zusammenprall“, meinte TSV-Spielertrainer Dominik Trotz. Zuvor legte der TSV mit einem Schützenfest los. Trotz selbst schnürte einen lupenreinen Viererpack innerhalb von knapp 20 Minuten und sicherte sich damit die Torjägerkanone mit insgesamt 35 Treffern. „Das waren gute Kombinationen über die Seite aber wie gesagt, da denke ich gerade nicht dran“, so Trotz.
Die erste Halbzeit komplettierten Felix Pischel, der zum 5:0 nach einer Kombination über die rechte Seite traf, sowie Flegessens Jannik Kuhn, der nach einem Konter zum Ehrentreffer für die SG traf, als auch Nettelredes Mohammed Avci nach einer Ecke. Nach dem Seitenwechsel und dem angesprochenen Zusammenprall spielten sich die beiden Mannschaften die Bälle hin und her und ließen die restliche Spielzeit ablaufen. „Es hat zu dem Zeitpunkt keinen Sinn mehr gemacht, weiterzuspielen. Wir wünschen gute Besserung“, resümierte Trotz niedergeschlagen. Flegessens Keeper wurde anschließend mit dem Krankenwagen ins Krankenhaus gebracht.
Tore: 1:0 Dominik Trotz (1.), 2:0 Dominik Trotz (4.), 3:0 Dominik Trotz (14.), 4:0 Dominik Trotz (16.), 5:0 Felix Pischel (35.), 5:1 Jannik Kuhn (39.), 6:1 Mohammed Avci (44.)
SG Großenwieden/Rohden-Segelhorst – FC Saale-Ith 1:4 (0:1).
In einem Spiel, bei dem es für beide um nicht mehr allzu viel ging, musste sich schließlich die SG Großenwieden/Rohden-Segelhorst mit 1:4 geschlagen geben gegen den FC Saale-Ith. „Gerade in der ersten Halbzeit hat sich das leider so ein bisschen angefühlt wie ein Spiel um die goldene Ananas. Unser Torwart hat ein paar gute Dinger rausgeholt, sonst hätten wir vielleicht schön höher zurückgelegen. Aber da ging auch bei beiden Mannschaften eigentlich echt nicht viel“, meinte SG-Sprecher Nick Heller. Bis zur 37. Minute dauert es, ehe der FC in Führung ging. Diese bauten die Gäste in der zweiten Halbzeit nach einem individuellen Fehler der Hausherren aus. Nutznießer Martin Gröhlich stellte aus 2:0.
„Da ging uns dann auch ein bisschen die Puste aus. Wir sind zwar nochmal zurückgekommen nach einer Ecke durch Patrick Bendereit, der zum 1:2 traf“, so Heller. Für die Hausherren war allerdings nicht mehr drin als dieser kurzfristige Anschlusstreffer. Im Anschluss traf zunächst David-Jonatan Gesterling und dann der eigentlich als Torwart spielende Nicolas Franzmann. „Der Sieg für den FC geht ganz klar in Ordnung. Ich möchte dennoch unseren jungen Torwart, Florian Quakernack, hervorheben, der heute sein erstes Spiel im Herrenbereich von Anfang an gemacht hat“, so Heller abschließend.
Tore: 0:1 David-Jonatan Gesterling (37.), 0:2 Martin Gröhlich (50.), 1:2 Patrick Bendereit (74.), 1:3 David-Jonatan Gesterling (81.), 1:4 Nicolas Franzmann (85.).
SV Azadi Hameln – FC Bad Pyrmont Hagen II 3:5 (3:2).
In einem torreichen Spiel setzte sich am Ende der FC Bad Pyrmont Hagen II mit 5:3 gegen den SV Azadi Hameln durch, muss aufgrund des deutlich schlechteren Torverhältnisses gegenüber Beber-Rohrsen aber dennoch den Gang in die 1. Kreisklasse antreten. „Wir haben das Spiel sehr ernst genommen, hatten aber auch viele Angeschlagene, die wir rausnehmen mussten. Das war heute echt eng“, meinte SV-Coach Yalzin Uzun. Der FC setzte die Hausherren von Beginn an unter Druck, ihnen gelang der Blitzstart mit einem Tor durch Louis Sender. „Die haben bestimmt noch auch einen hohen Sieg für den Klassenerhalt gehofft und haben daher so losgelegt. Wir sind zum Glück schnell zurückgekommen“, so Uzun. Nach dem Ausgleich gingen die Hausherren kurz darauf in Führung durch einen Sonntagsschuss von Sipan Im. „Den hat er wirklich super getroffen und in den Winkel geschossen“, meinte Uzun.
Die Bad Pyrmonter gaben sich allerdings nicht auf und machten weiter Druck. „Es ging wirklich hin und her. Erst hat Christopher Loges getroffen, der in seinem Alter auch wirklich noch ein unglaublich guter Spieler ist, dann sind wir wieder mit 3:2 in Führung gegangen durch Afrim Sejdijaj, der heute auch richtig gut drauf war“, kommentierte Uzun. In der zweiten Halbzeit wurde es schließlich schwieriger für die Hausherren, das Tempo zu halten. „Wir waren zu wenige, die bei dem Wetter noch Luft hatten“, so Uzun. So drückte Bad Pyrmont weiter und schaffte nicht nur den Ausgleich, sondern auch die Führung, Loges, Alexander Gagarin stellten auf 4:3 für die Kurstädter. Den Schlusspunkt setzte Jannis Thielke mit dem 5:3. „Danach war das dann eher ein Sommerkick. Ich wünsche den Bad Pyrmontern alles Gute. Das ist eigentlich echt eine gute Truppe“, so Uzun abschließend.
Tore: 0:1 Louis Sender (1.), 1:1 Afrim Sejdijaj (7.), 2:1 Sipan Im (16.), 2:2 Christopher Loges (19.), 3:2 Afrim Sejdijaj (33.), 3:3 Christopher Loges (57.), 3:4 Alexander Gagarin (62.), 3:5 Jannis Thielke (74.)
Kommentare