10.05.2025 19:37

Kreisliga


Der Absteiger bricht TSG-Heimserie - „Adler“ mit neuen Flügeln

Afferde & TBH souverän
Ashkan Karimi Jannik Kuhn SG Flegessen JubelfotoAshkan Karimi Jannik Kuhn SG Flegessen Jubelfoto
Flegessens Ashkan Karimi (li.) und Jannik Kuhn feierten die ersten Auswärtspunkte der Saison.

TSG Emmerthal – SG Flegessen 4:5 (2:3).

Das Ergebnis sagt eigentlich schon alles darüber aus, was sich am Nachmittag auf der Bezirkssportanlage abgespielt hat. Mit 5:4 triumphierte der designierte Absteiger aus Flegessen bei der TSG und feierte damit die ersten drei Auswärtspunkte der Saison. Entsprechend bedient war TSG-Coach Hendrik Scheel nach dem Abpfiff: „Was wir heute auf den Platz gebracht haben, hat mit Kreisliga-Fußball nichts zu tun. Wir haben alles vermissen lassen, was uns die letzten Wochen ausgezeichnet hat.“ Die Partie begann bereits vogelwild. Jannik Kuhn eröffnete den Torreigen bereits nach sechs Minuten für die Gäste, Kartal Özbek glich nur 60 Sekunden später aus. 180 Sekunden später bekam die SG den nächsten Strafstoß zugesprochen, diesmal jagte Kuhn die Kugel allerdings über das Gebälk. Auch im weiteren Verkauf der ersten Hälfte blieb keine Luft zum Durchatmen: Yannick Wagner brachte Flegessen erneut in Führung (31.), Jean-Pierre Albe glich abermals aus (35.), ehe Florian Wichmann die Gäste zur Pause erneut in Front brachte (43.).

Nach dem Seitenwechsel ging das Torspektakel genauso weiter – diesmal aber mit der besseren Tendenz für die Gäste. Tim Tiley erhöhte nur vier Minuten nach Wiederanpfiff auf 4:2 für Flegessen, die 120 Sekunden später schon wieder jubeln durften. Die Grün-Weißen veranstalteten ein regelrechtes Tohuwabohu im eigenen Sechzehner, schossen sich bei mehreren Klärungsversuchen selbst an, ehe die Kugel von Andrej Vorrat anschließend ins eigene Netz sprang. „Das war wirklich sinnbildlich für das Spiel, soll die Leistung von Flegessen aber keinesfalls schmälern“, so Scheel. Die Grün-Weißen kamen durch Albe und Vorrat zwar nochmal auf 4:5 heran, doch Chancen auf den Ausgleich gab es keine mehr. Für Scheel war es am Ende der verdiente Ausgang: „Flegessen war in allen Tugenden eine Klasse besser als wir. Wir müssen uns für diese Leistung dagegen bei unseren Zuschauern entschuldigen.“
Tore: 0:1 Jannik Kuhn (6./Strafstoß), 1:1 Kartal Özbek (7.), 1:2 Yannick Wagner (31.), 2:2 Jean-Pierre Albe (35.), 2:3 Florian Wichmann (43.), 2:4 Tim Tiley (49.), 2:5 Eigentor Andrej Vorrat (51.), 3:5 Albe (74.), 4:5 Vorrat (78.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Flegessens Alexander Strehlow (71.).

SV Eintracht Afferde – SV Germania Beber-Rohrsen 4:0 (1:0).

Afferde ist weiterhin auf den Spuren der Meisterschaft unterwegs, gegen die abstiegsbedrohten Germanen gab es einen deutlichen 4:0-Erfolg. Schon nach sieben Minuten hatte Jan Lange die Gastgeber sehenswert im Fallen auf die Siegerstraße gebracht. „Man muss aber sagen, dass uns der Führungstreffer nicht wirklich nach vorne gepeitscht hat. Wir waren im Kopf zu langsam und nicht so agil und gallig wie die letzten Wochen. Es hätte gefährlich werden können, wenn Beber die eine oder andere Situation besser ausgespielt hätte“, erklärte SVE-Coach Moritz-Ole Gerkens. Trotzdem hätten die Gastgeber zur Pause schon deutlicher in Führung liegen können. Sebastian Zschoch traf den Pfosten und Luca Garbsch scheiterte im Eins-gegen-Eins.

Der zweite Durchgang startete dann mit der Ampelkarte für Afferdes Garbsch (47.). „Die war unnötig, aber vollkommen berechtigt. Erstaunlicherweise wurde unser Spiel danach aber viel besser“, so Gerkens. Die Eintracht verschärfte zunehmend den Druck und erhöhten schnell: nach einem Eckball von Aaron Oefler nickte Zschoch per Kopf ein (56.). Zuvor hatte SV-Keeper Lennerd Kühn bereits zweimal stark pariert. Oefler legte in der 77. Minute per Strafstoß nach und Jan Willmer grätschte die Kugel in der Schlussminute über die Linie. Die Gäste wiederum verpassten im Laufe der zweiten Hälfte bei einem Eckball am langen Pfosten den Anschlusstreffer. Gerkens resümierte am Ende: „Den Jungs gebührt Respekt, dass sie in Unterzahl so gut reagiert haben. Das Ergebnis spiegelt den Spielverlauf in Summe auch gut wider.“ Ein Sonderlob gab´s für Alaa Aldarwish auf der ungewohnten Schienenposition sowie Schiedsrichter Torben Kunze.
Tore: 1:0 Jan Lange (7.), 2:0 Sebastian Zschoch (56.), 3:0 Aaron Oefler (77./Strafstoß), 4:0 Jan Willmer (90.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für Afferdes Luca Garbsch (47.).

TB Hilligsfeld – TSV Bisperode 3:1 (2:0).

Der Turnerbund setzte sich gegen die abstiegsbedrohten Bisperöder durch. Mann des Tages war heute TBH-Angreifer Louis Heucke. „Und das nicht nur wegen seiner drei Tore“, betonte Hilligsfelds Trainer Markus Wienecke. „Er hat immer wieder für Unruhe beim Gegner gesorgt und hätte sogar noch mehr schießen können, wenn da nicht einige schwierig nachvollziehbare Schiedsrichterentscheidungen dabei gewesen wären.“ Nachdem die Bisperoder forsch aus der Kabine kamen und Nils Wetzstein in der 6. Minute an TBH-Keeper Carlos Stierand scheiterte, übernahmen die Hausherren die Kontrolle – und ließen auch die Tore folgen. Heucke erlief einen zu kurzen Rückpass, umkurvte Bisperodes Keeper Daniel Krikunenko von Korff und schob zum 1:0 ein. In der 39. Minute war Heucke erneut erfolgreich, bedient wurde er per Flanke von Jonas Schulze.

„In der Pause haben wir noch einmal vor Bisperode gewarnt. Sie stecken im Abstiegskampf und mussten auf Punkte gehen“, so Wienecke. Recht behielt er: Bisperode kam erneut mutig aus der Kabine und setzte Hilligsfeld unter Druck. Jedoch fehlte das Abschlussglück. Wienecke: „Sie kamen mehrfach frei zum Abschluss.“ In der 71. Minute machte Heucke schließlich alles klar. Nach Vorarbeit von Alimobasher Naseri traf Huecke aus der Drehung zum 3:0. Das 1:3 von Leon Pötsch war nur noch Ergebniskosmetik. Wienecke resümierte: „Nach dem 3:1 ist das Spiel abgeflacht – ein verdienter Sieg. Leider gab es einige strittige Szenen, wir hätten auch das eine oder andere Tor mehr schießen können.“
Tore: 1:0 Louis Heucke (20.), 2:0 Heucke (39.), 3:0 Heucke (71.), 3:1 Leon Pötsch (75.).

SV Azadi Hameln – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst 3:0 (2:0).

Die „Adler“ landeten den zweiten Sieg in Folge und kletterten zumindest über Nacht auf den zehnten Rang, der definitiv vor dem Abstieg rettet. „Man muss heute die gesamte Mannschaft loben, vor allem aber Abbas Issa. Er hat gekämpft ohne Ende“, lobte Azadi-Trainer Yalcin Uzun. Die Hamelner agierten von Beginn an aus einer stabilen Defensive heraus und lauerten auf gegnerische Fehler – die sich den „Adlern“ zügig boten. Abbas Issa erlief in der 25. Minute einen zu kurzen Rückpass und schob zum 1:0 für die Hausherren ein. In der 35. Minute legte Issa per Hacke für Gebraiel Berjawi auf, der auf 2:0 erhöhte. „Ab der 30. Minute, als ein Tor von Davut Uzun nicht gegeben wurde, haben eigentlich nur noch wir gespielt“, so Uzun.

Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern ein ähnliches Bild. Uun: „Das einzige, was man uns heute vorwerfen kann, ist die Chancenverwertung. Eigentlich hätten wir früher alles klar machen müssen. Zum Glück hat es sich nicht gerächt.“ Eron Musliji machte dem mit 3:0 in der 80. Minute letztlich alles klar. „Von Großenwieden kam heute nicht viel. Meistens haben sie es aus der Distanz versucht. Im Strafraum haben wir alles weggefischt“, analysierte Uzun. „Daher haben wir auch verdient gewonnen.“
Tore: 1:0 Abbas Issa (25.), 2:0 Gebraiel Berjawi (35.), 3:0 Eron Musliji (80.). 
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Autor des Artikels

Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik Schröder/Robin Besser
Jannik und Robin haben diesen Artikel in Zusammenarbeit geschrieben.
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