27.04.2025 18:51
Kreisliga
Kreisliga-Kellerkampf: Alle plötzlich siegreich - außer Azadi
Lehnhoff angefressen: „Das war schon eine Frechheit, was wir auf dem Platz abgeliefert haben“

Joshua Wiechens erzielte das 3:0 für Bisperode.
TB Hilligsfeld – SV Eintracht Afferde 1:3 (1:1).
Revanche geglückt: Die Afferder Eintracht betrieb nach den Niederlagen im Hinspiel und im Kreispokal Wiedergutmachung gegen den TBH und verteidigte die Tabellenführung gegenüber Aerzen. „Ein absolut verdienter Sieg für Afferde. Sie haben über 90 Minuten Druck auf uns ausgeübt. Leider hat man uns angesehen, dass wir personell aktuell auf dem Zahnfleisch gehen. Afferde konnte hingegen Spieler wie Jörn Heinzelmann und Marlin Meyer von der Bank bringen – das macht dann einfach einen Unterschied“, erklärte Markus Wienecke, Trainer des Turnerbunds. Florian Selchow stellte die Weichen für die SVE mit dem 1:0 in der 27. Minute zunächst nur kurzzeitig auf Sieg – vier Minuten später war Jonas Schulze zur Stelle und schoss seine Farben zurück ins Spiel. Wienecke: „Afferde hätte zur Pause bereits führen können, aber wir haben gut verteidigt und uns mit Nadelstichen über Wasser gehalten."
Nach dem Seitenwechsel wollte Hilligsfeld den Plan weiterverfolgen, doch führte ein eigener Fehler zum erneuten Rückstand: Nach einem Missverständnis in der Abwehr kam Sebastian Zschoch zum Abschluss und erzielte das 2:1 für Afferde. Anschließend bestimmte der Spitzenreiter weiterhin das Geschehen, musste in der 80. Minute jedoch einmal tief durchatmen, als Gaetan Karock die Riesenchance zum 2:2 hatte. Doch SVE-Schlussmann Julian Metje parierte Karocks Versuch sensationell. „Ich habe den schon drin gesehen“, so Wienecke. Den Schlusspunkt setzte Marlin Meyer in der 87. Minute mit dem 3:1. Wienecke resümierte: „Nach dem 3:1 hatte Afferde noch weitere Chancen. Hinten raus hat man gemerkt, dass der Kader aktuell zu klein ist und uns das Pokalspiel vom Mittwoch noch in den Knocken steckt. Das soll den Sieg von Afferde aber nicht schmälern.“ Anerkennend hob der Trainer abschließend Afferdes Luca Garbsch für eine starke Leistung hervor.
Tore: 0:1 Florian Selchow (27.), 1:1 Jonas Schulze (31.), 1:2 Sebastian Zschoch (54.), 1:3 Marlin Meyer (87.).
SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – TSV Nettelrede 0:1 (0:1).
Die SG Großenwieden unterlag trotz guter Leistung den „Grönjern“. Grund für die Niederlage sei laut SG-Trainer Patrick Skoruppa ein „einziger Fehler“ gewesen: „Sie haben uns sofort bestraft.“ In der 27. Minute unterlief den Hausherren ein Fehler im Aufbauspiel. Nettelrede spielte den Ball direkt zum Außenspieler, der passte nach innen und dort bedanke sich Jonah Hirtz mit dem 1:0 für den TSV.
„Ansonsten hatten wir 80 Prozent Ballbesitz. Nettelrede hat den Bus geparkt und wir haben uns wieder mit dem engen Platz schwer getan. Uns sind keine Lösungen eingefallen“, sagte der SG-Coach. So ergab sich ein Spiel mit wenigen Highlights. „Nettelrede hatte fast keine Szenen nach vorne und wir hatten zwar ein Übergewicht, die richtig zwingenden Chancen waren aber nicht dabei. Nettelrede hat das sehr clever gemacht. Sie haben knallhart verteidigt und am Ende gewonnen. Das Ergebnis gibt ihnen recht.“
Tore: 0:1 Jonah Hirtz (27.).
SV Azadi Hameln – MTSV Aerzen 0:1 (0:0).
Bei den „Adlern“ herrschte nach Abpfiff Frust: Tündern II, Bisperode und Beber-Rohrsen waren siegreich. Nur Azadi verlor sein Spiel und rutschte damit auf den zweiten Abstiegsplatz ab. „Dabei haben wir eigentlich ein richtig gutes Spiel gemacht. Wir wollten hinten gut stehen und vorne die Nadelstiche setzen. Der Plan ist voll aufgegangen“, erklärte Azadi-Trainer Yalcin Uzun. „Aerzen hat keine Räume gefunden und wir haben sie ausgekontert.“ Afrim Sejdijaj hatte gleich zweimal das 1:0 auf dem Fuß, doch ging es torlos in die Pause.
In der zweiten Halbzeit antwortete Aerzen im Stil der Hinrunde: Nach einer Flanke aus dem Halbfeld stand Patrick Hoppe richtig und köpfte zum 1:0 ein. Uzun: „Danach haben wir etwas offensiver agiert und uns weiterhin Chancen erspielt.“ Doch das Tor des MTSV wirkte wie vernagelt. Abbas Issa, Sejdijaj und Mehmet Savi, dessen Kopfball die Latte küsste, vergaben den möglichen Ausgleich. „Zum Ende hin haben wir hinten aufgemacht und Aerzen hatte noch einige Konter. Aber Karker Erdogan, der eigentlich als Feldspieler die Schuhe an den Nagel gehängt hat, hat im Tor wirklich einen guten Job gemacht“, so Uzun abschließend. Dank des Sieges ist dem MTSV der Relegationsplatz kaum noch zu nehmen. Sechs Spieltage vor Saisonende beträgt der Vorsprung auf Verfolger Hilligsfeld zehn Punkte.
Tore: 0:1 Patrick Hoppe (50.).
BW Tündern II – SSV Königsförde 4:0 (2:0).
Tündern verließ aufgrund eines überraschend deutlichen Sieges gegen Königsförde die nominellen Abstiegsplätze. „Der Sieg ist enorm wichtig. Die ersten drei Spiele sind nicht gut für uns gelaufen. Jetzt kommen die Gegner aus dem Mittelfeld und von oben. Da ist nicht mehr viel mit rechnen, wir müssen die Spiele jetzt einfach gewinnen. Und das haben die Jungs angenommen. Einstellung und Disziplin waren heute top“, war BWT-Trainer Alexander Liebegott voll des Lobes für seine Farben. Angetrieben von den „Altinternationalen“, Jannik Hilker, Tim Piontek und Rico Stapel, gingen die Gastgeber schon in der 11. Minute in Front: Abdulqader Aljsahi traf zum 1:0. „Die Anfangsphase war etwas wild, da hätte es schon 2:2 stehen können. Mit dem Tor kam bei uns aber die Sicherheit rein.“ Fünf Minuten später legte Grischa Kowalski sogar das 2:0 nach. „Wir haben kaum etwas zugelassen und hatten einige gute Möglichkeiten“, so der Coach.
In der zweiten Hälfte kam Königsförde aktiver aus der Kabine, doch auch diese Drangphase überstanden die Blau-Weißen unbeschadet. „Danach haben wir wieder etwas offensiver agiert, aber immer mit Blick auf unsere Defensive. Wir haben zielstrebig die Umschaltmomente gesucht und uns so entscheidend abgesetzt“, erklärte Liebegott. Dreierpacker Kowalski erhöhte mit zwei weiteren Treffern auf den 4:0-Endstand. Das Resümee des Tündern-Trainers: „Danach war die Messe gelesen. Ein ganz souveräner Sieg, der durch eine tolle Teamleistung entstanden ist. Ein Sonderlob haben sich Rico und Tim verdient, die aus der Altherren ausgeholfen haben, sowie Grischa mit seinen drei Toren aus vier Chancen.“
Tore: 1:0 Abdulqader Aljashi (11.), 2:0 Grischa Kowalski (16.), 3:0 Kowalski (61.), 4:0 Kowalski (78.).
FC Saale-Ith – SV Germania Beber-Rohrsen 0:1 (0:1).
Im Kreisliga-Abstiegskampf bleibt´s eng. Auch Beber-Rohrsen feierte wichtige drei Punkte beim Auswärtsspiel bei Saale-Ith. „Die erste Halbzeit war von uns katastrophal. Das war schon eine Frechheit, was wir auf dem Platz abgeliefert haben. Beber war griffig und agiler“, fand FC-Trainer Jannik Lehnhoff deutliche Worte. Folgerichtig war die Führung der Nordkreisler in der 27. Minute. Nach einem Fehler in der Viererkette der Gastgeber kam Devin Wagner an die Kugel. Sein abgefälschter Schuss schlug unhaltbar im Netz ein. „Danach sind wir etwas reingekommen, haben uns aber nur Halbchancen erarbeitet“, so Lehnhoff weiter.
Nach dem Seitenwechsel wurde die Partie zunehmend wilder. Lehnhoff: „Es gab viele lange Bälle auf beiden Seiten. Beber hat sich dann zunehmend aufs Verteidigen konzentriert.“ Richtig brenzlig wurde es allerdings nur selten. Bei den Ostkreislern blieb´s zumeist bei Halbchancen, zudem entschärfte Lennard Kühn glänzend gegen Toni Ivankovic. Auf der Gegenseite trafen die Germanen einmal den Querbalken und FC-Keeper Nicolas Franzmann entschärfte den Nachschuss. So blieb´s am Ende beim knappen Vorsprung der Gäste, die damit im Gleischritt mit Bisperode und Tündern II marschieren. Lehnhoff abschließend: „Das Ergebnis ist nicht unverdient, ein Remis wäre es aber auch nicht. Wir waren heute einfach nicht zwingend genug, um ein Tor zu erzielen.“
Tore: 0:1 Devin Wagner (28.).
SG Flegessen – TSV Bisperode 0:3 (0:1).
Beim abgeschlagenen Schlusslicht aus Flegessen feierte der TSV Bisperode das Ende der Durststrecke und kletterte durch einen 3:0-Erfolg auf Tabellenplatz elf. „Wir haben heute stark angefangen, leider aber auch schnell nachgelassen“, bilanzierte Flegessen-Coach Martin Lohmann nach dem Abpfiff. Sein Team erwischte den besseren Start. Nach rund einer halben Stunde scheiterte Alexander Wies am Lattenkreuz. Im direkten Gegenzug schaltete Bisperode schnell um und Philip Vahlpagel markierte die Führung. „Das war sinnbildlich für die ganze Saison“, kommentierte Lohmann. In der Folge übernahm Blau-Gelb zunehmend das Kommando – und erzielte nach rund einer Stunde Treffer Nummer zwei. Wieder war es Vahlpagel, der nach einem Steckpass auf 2:0 erhöhte.
„Unser Problem war heute, dass wir nicht zum Abschluss gekommen sind. Unsere Angriffe wurden meist vorher schon abgefangen“, so Lohmann. Kurios wurde es nochmal in den Schlussminuten. Nachdem Flegessens Torhüter Finn Begemann aufgrund eines Handspiels außerhalb des Strafraums die Rote Karte sah, rückte Feldspieler Daniele Buccheri notgedrungen zwischen die Pfosten. Und der rückte einmal noch so richtig in den Fokus. In der Nachspielzeit bekamen die Ostkreisler nach einem Foulspiel von Marvin Günther einen Strafstoß zugesprochen. Joshua Wiechens lief an, Buccheri ahnte die richtige Ecke, doch die Kugel schlug dennoch im Netz ein. „Er ist etwas zu klein gewachsen, sonst hätte er den Ball gehabt“, merkte Flegessens Coach lachend an.
Tore: 0:1 Philip Vahlpagel (36.), 0:2 Vahlpagel (59.), 0:3 Joshua Wiechens (90. +5).
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