03.11.2024 19:02

Kreisliga


Verrücktes Nordderby: Beber führt 3:0, Nettelrede gleicht aus & am Ende gewinnt...

Afferde fegt Azadi vom ESV-Platz / Tündern bringt den Abstiegskampf vor Winterpause bis zum Tabellenmittelfeld
Lennerd Kuehn SV Germania Beber Rohrsen Fussball Kreisliga
Beber-Rohrsens Keeper und Sprecher Lennerd Kühn erlebte ein emotionales Derby.

SV Germania Beber-Rohrsen – TSV Nettelrede 4:3 (2:0).

Beber-Rohrsen verabschiedete sich mit einem Paukenschlag in die Winterpause: Im Nordkreisderby gelang ein 4:3-Sieg gegen Nettelrede – und dieser hätte kaum dramatischer ablaufen können. Denn die Germanen führten zunächst 3:0, kassierten aber in der Nachspielzeit das 3:3. „In der ersten Halbzeit hatten wir zwei Chancen und haben zwei Tore gemacht. Viel mehr war da nicht. Nettelrede hat viel versucht und hatte optisch mehr vom Spiel, aber Zwingendes war da nicht bei“, erklärte Beber-Sprecher und Torhüter Lennerd Kühn. Jannis Hänel traf nach einem Eckstoß zum 1:0 (13.) und Finn Langenstein legte nach Flanke von Paul Mühlenmeier das 2:0 nach (31.). Im zweiten Durchgang folgte das 3:0. Ein langer Ball von Keeper Kühn gelangte zu Mühlenmeier, der legte diesmal für Moritz Fiedler auf und Letzterer nahm das Leder direkt (51.).

In der Folge berappelte sich der eigentliche Favorit aus Nettelrede. Kühn: „Sie haben nochmal richtig Druck gemacht und nach dem Anschlusstreffer ein Übergewicht gehabt.“ Spielertrainer Dominik Trotz traf in der 74. Minute zum 1:3 für den TSV, ehe sich in der Nachspielzeit die Ereignisse überschlugen. Zunächst sah es aus, als hätten die „Grönjer“ noch einen Punkt gerettet: Sebastian Grabaritz (88.) und Trotz per Kopfball (90.+1) glichen zum umjubelten 3:3 aus – trotz Unterzahl. Denn Kevin Haußer sah bereits in der 78. Minute für eine umstrittene vermeintliche Notbremse die Rote Karte (78.). Doch war noch nicht Schluss. In der 94. Minute fuhr Beber-Rohrsen einen letzten Konter, an dessen Ende Langenstein nur noch durch ein Foul zu stoppen war. Den fälligen Strafstoß verwandelte der Gefoulte gewohnt sicher zum 4:3-Sieg. „Wir sind natürlich sehr glücklich über diesen Sieg zum Abschluss“, meinte Kühn und hob Verteidiger Leonard Trilken hervor: „Er hat gegen Trotz einen sehr guten Job gemacht.“
Tore: 1:0 Jannis Hänel (13.), 2:0 Finn Langenstein (31.), 3:0 Moritz Fiedler (51.), 3:1 Dominik Trotz (74.), 3:2 Sebastian Grabaritz (88.), 3:3 Trotz (90.+1), 4:3 Langenstein (90.+4/Strafstoß).
Besonderes: Rote Karte für Nettelrede (79.).

FC Saale-Ith – FC Bad Pyrmont Hagen II 3:0 (2:0).

Der FC Saale-Ith hat seinen Tiefflug mit sieben Spielen ohne Sieg vor der Winterpause beendet. „Es war sehr wichtig, dass wir dieses Spiel vor der langen Pause noch gewonnen haben. Hinter uns liegen bekanntlich schwierige Wochen“, betonte Saale-Ith-Trainer Jannik Lehnhoff, der heute ohne seinen Kollegen Chris Wintel auskommen musste. „Über weite Strecken war es ein ausgeglichenes Spiel. Bad Pyrmont Hagen hat einige Chancen nicht genutzt und wir haben den Pfosten getroffen oder kläglich vergeben.“ Dennoch fielen zwei Tore für den Fusionsclub. Toni Ivankovic brachte seine Farben aus dem Strafraumgewühl heraus in Front (23.) und Niklas Dorf erhöhte auf 2:0. Nach einem Querpass von Max Becker hatte Dorf 40 Meter vor dem Tor freie Bahn und war nicht mehr zu halten (34.).

Im zweiten Durchgang fiel das 3:0. Ein Angriff über außen landete bei Dorf und der hatte das Auge für Ivankovic. Einen Querpass später zappelte der Ball im Netz (62.). „Bad Pyrmont Hagen hat in der zweiten Halbzeit Druck gemacht und wir haben etwas gebraucht, um zurück ins Spiel zu finden. Mit der Zeit wurde es aber besser und am Ende haben wir auch verdient gewonnen. Man muss heute die gesamte Mannschaft loben. Alle haben sehr gut gearbeitet und sich selbst gezeigt, dass wir etwas haben, worauf wir in der Wintervorbereitung aufbauen können“, verabschiedete sich Lehnhoff.
Tore: 1:0 Toni Ivankovic (23.), 2:0 Niklas Dorf (34.), 3:0 Ivankovic (62.).

SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst – TSV Bisperode 3:1 (2:1).

„Heute haben wir uns endlich mal belohnt. Es gab heute nicht Frage, ob wir unverdient verloren haben oder es eigenes Unvermögen war, sondern wir haben einfach mal verdient gewonnen“, fiel SG-Trainer Patrick Skoruppa nach vier Spielen ohne Sieg und drei 2:2-Remis in Folge ein Stein vom Herzen. Trotz eines guten Beginns seiner Elf fühlte er sich aber zunächst in die letzten Wochen zurückversetzt. Leon Pötsch traf nach scharfer Hereingabe zum 1:0 für Bisperode (25.). Skoruppa: „Ich konnte es nicht glauben.“ Noch in der ersten Halbzeit drehte die Spielgemeinschaft das Spiel.

Jan-Niklas Bleil fälschte einen Freistoß entscheidend ab, sodass der Ball zum 1:1 einschlug (34.). Anschließend entdeckte Lennart Scholtka seine Schussgewalt neu und traf gleich zweimal aus der Distanz. „Einmal aus 20 Metern und einmal aus 25 Metern. Vor dem Spiel haben wir ihm noch gesagt, dass er so eine starke Klebe hat und er sie häufiger nutzen soll“, lachte Skoruppa. Im zweiten Durchgang passierte laut Skoruppa nicht mehr viel: „Wir haben das Spiel verwaltet, hatten viel Ballbesitz und haben es so über die Zeit gebracht. Darüber hinaus haben wir noch einige Chancen vergeben.“ Besonders hob der Trainer neben Scholtka seinen Defensivmann Nils Kreber hervor.
Tore: 1:0 Leon Pötsch (25.), 1:1 Jan-Niklas Bleil (34.), 2:1 Lennart Scholtka (41.), 3:1 Scholtka (44.).

Vom Maximilian Wittkop

SSV Königsförde – TB Hilligsfeld 2:4 (1:1).

Nach einer ausgeglichenen ersten Halbzeit musste sich der SSV Königsförde gegen den TB Hilligsfeld mit 2:4 geschlagen geben. „Zu Beginn spielte sich das alles eher im Mittelfeld ab. So richtig viel Zwingendes war nicht dabei. Wir sind dennoch froh, dass wir in Führung gegangen sind“, meinte SSV-Trainer Artjom Grincenko. Nach dem die Hausherren den Spielaufbau gut störten, gelang Cihan Emre Cetin der Führungstreffer. „Wir wären gerne mit 1:0 in die Pause gegangen, aber leider haben sie noch ausgeglichen. Das war sehr ärgerlich für uns“, so Grincenko.

In einer zerfahrenen und hitzigen zweiten Halbzeit gelang zunächst Hilligsfeld der Führungstreffer, bevor die Hausherren zum zwischenzeitlichen 2:2 ausglichen. „Nach dem Führungstreffer hatte Hilligsfeld kurz Oberwasser, bevor wir dann ausgeglichen haben und Chancen auf den erneuten Führungstreffer hatten. Es war ein Hin und Her“, meinte Grincenko. Nach einem Einwurf gelang es Jonas Schulze, seinen Turnerbund wieder zurück ins Spiel zu bringen. „Das war wirklich schlecht verteidigt von uns. Das Tor darf so nicht fallen“, so Grincenko. Die Hausherren schmissen noch einmal alles nach vorne und versuchten wieder einen Fuß in die Tür zu bekommen. Mit einem Tor aus 40 Metern durch Louis Heucke waren die Bemühungen des SSV hinfällig. „Da hat er schon gut gezielt. Ich denke über ein Unentschieden kann man heute auch sprechen. Wir waren nicht deutlich schlechter, aber Hilligsfeld leider ein bisschen griffiger“, so Grincenko.
Tore: 1:0 Cihan Emre Cetin (36.), 1:1 Ivan Abakumov (45.), 1:2 Till Jürgens (54.), 2:2 Hasan Yanalak (64.), 2:3 Jonas Schulze (80.), 2:4 Louis Heucke (98.)

SG Flegessen – BW Tündern II 2:5 (0:2).

Die SG Flegessen verlor im Duell gegen BW Tündern II mit 2:5 und bleibt somit das Schlusslicht der Tabelle. Die Blau-Weißen holten mit dem Sieg einen weiteren wichtigen Auswärtsdreier im Abstiegskampf. „Tündern war echt von Anfang an da. Wir waren einem ständigen Druck von denen ausgesetzt und folgerichtig ist Tündern auch früh in Führung gegangen“, meinte SG-Coach Martin Lohmann. Nur zehn Minuten später erzielte Lukas Kramer das zweite Tor für Tündern. „Tündern hat da einfach superschnell gespielt und wir waren die entscheidenden Schritte zu spät. Wir haben zu viel zugeguckt“, so Lohmann. Unmittelbar nach der Halbzeit fiel der dritte Treffer für Tündern durch Timo Guschewski, der die Halbzeitpläne der Hausherren kurzfristig zunichtemachte. „Wir haben uns in der Pause natürlich viel vorgenommen, aber auch nach dem dritten Gegentor nicht aufgegeben“, betonte Lohmann.

Dass dies nicht nur eine Phrase war, zeigte seine Elfe kurz darauf. Erst erzielte Daniele Buccheri das 1:3 und nur sieben Minuten später gelang Tim Tiley der 2:3-Anschluss. „Wir haben weiter Druck gemacht, aber die Tore erzielten leider die Gäste“, betonte Lohmann. Die Tünderaner nutzten die verbleibenden 20 Minuten und die Aufregung durch strittige Szenen, um den Sieg fix zu machen. „Am Ende fehlten uns dann natürlich auch die Kräfte und das Personal. Durch den Schiri kam ein bisschen Verwirrung auf, weil es widersprüchliche Entscheidungen von ihm und seinem Assistenten gab. Von der Bank gelang es uns nicht, noch was nachzuliefern. Unser Torwart alleine hat dafür gesorgt, dass wir nicht noch höher verloren haben. Wir werden die Winterpause nutzen, um uns zu sammeln. Insgesamt war das heute aber auch ein verdienter Sieg für Tündern“, resümierte Lohmann.
Tore: 0:1 Maximilian Ringleff (13.), 0:2 Lukas Kramer (27.), 0:3 Timo Guschewski (50.), 1:3 Daniele Buccheri (59.), 2:3 Tim Tiley (66.), 2:4 Lukas Kramer (69.), 2:5 Christiano Figueiredo Santos (98.)

SV Azadi Hameln – SV Eintracht Afferde 1:5 (0:4).

Der SV Azadi Hameln musste sich gegen den SV Eintracht Afferde 1:5 geschlagen geben. Das Spiel wurde kurzfristig auf den ESV-Platz neben dem Stadion verlegt. Dieser war allerdings keineswegs vorbereitet. „Wir haben uns sehr über die Verlegung gewundert und unserer Meinung nach war der Platz im Stadion in einem einwandfreien Zustand. Da waren wir doch sehr irritiert, zumal dann wenige Minuten vor Spielbeginn noch der Platz abgekreidet werden musste und Löcher im Boden waren, die gestopft werden mussten“, so Eintracht-Coach Moritz-Ole Gerkens. „Wir wollten aus einer kompakten Defensive heraus mit schnellen Angriffen nach vorne Afferde wehtun. Das hat in den ersten zehn Minuten ganz gut geklappt“, so Uzun. Nach einem Foul der Hamelner kurz vorm eigenen Sechzehner traf dann allerdings Aaron Oefler zum Führungstreffer für die Eintracht. „Ich habe Schlimmes geahnt, weil er schon letzte Woche per Freistoß getroffen hat. Das war heute leider wieder ein schönes Freistoßtor von ihm. Unsere Jungs haben danach die Köpfe gesenkt und Afferde hat uns den Schneid abgekauft“, meinte Uzun. Bis zur Halbzeit trafen die Gäste noch drei weitere Male. „Die haben die Tore super rausgespielt und schnell kombiniert. Das war bisher die stärkste Mannschaft, gegen die wir gespielt haben“, so Uzun.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel traf Jörn Heinzelmann zum fünften Treffer für die Gäste. „Wir hatten uns in der Pause vorgenommen, die zweite Halbzeit zu gewinnen. Da war das fünfte Tor natürlich ärgerlich, aber wir wurden wieder griffiger und haben nicht mehr so viel zugelassen“, meinte Uzun. Per Elfmeter gelang den Hausherren noch der Ehrentreffer in der 90. Minute. „Der Spieler des Spiels war heute Aaron Oefler. Er hat auch neben seinem Freistoßtor das Spiel gelenkt. Auch der Schiedsrichter hat heute super gepfiffen. Afferde hat leider sehr verdient gewonnen“, betonte Uzun.
Tore: 0:1 Aaron Oefler (15.), 0:2 Sönke Müller (20.), 0:3 Jan-Eric Willmer (22.), 0:4 Jan-Patrick Lange (25.), Jörn Heinzelmann (46.), 1:5 Egcon Musliji (90.)
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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