29.09.2024 18:25

Kreisliga


...und am Ende gewinnen die Aerzener - Saale-Ith stolpert erneut

Tündern kratzt an Überraschung, doch die Erfahrung siegt / Wienecke: „Was wir in den letzten Wochen an Glück hatten, hat uns heute gefehlt"
TSG Emmerthal Andrej Vorrat Kreisliga
Emmerthals Andrej Vorrat rettete seinen Farben einen Punkt.

TB Hilligsfeld – SG Großenwieden/Rohden/Segelhorst 1:2 (0:1).

„Was wir in den letzten Wochen an Glück hatten, hat uns heute gefehlt. Und was Großenwieden an Glück gefehlt hat in den letzten Spielen, hatten sie heute“, erklärte TBH-Trainer Markus Wienecke nach der knappen Niederlage gegen das SG-Trio. Im ersten Durchgang strahlten die Gäste vor allem nach Eckstößen Gefahr aus, weniger aus dem Spiel heraus. So war es in der 37. Minute Alexander Kindsvater, der einen Eckball direkt in die Maschen zirkelte – 1:0. Wienecke. „Davor hätte Großenwieden schon nach Eckbällen in Führung gehen können.“

Im zweiten Durchgang bot sich den Zuschauern ein ähnlicher verlauf. Bereits fünf Minuten fiel das 2:0 für die Gäste, natürlich nach einem Eckstoß. Diesmal wurde der Ball lang getreten, am zweiten Pfosten legte ein Großenwiedener per Kopf für Jan-Niklas Bleil vor, der goldrichtig stand und die Doppelführung erzielte (50.). Daraufhin wurde auch der Turnerbund aktiver und hatte einige gute Chancen, von denen aber nur der Abschluss von Louis Heucke in der 60. Minute sein Ziel fand – 1:2. So blieb es bis zum Abpfiff. „Großenwiedens Torwart, Peter Braun, hat da hinten einen guten Job gemacht. Ansonsten war beim Gegner heute Torben Böhm im Spielaufbau der Dreh- und Angelpunkt. Er hat das Spiel immer wieder beruhigt“, meinte Wienecke, der auf seiner Seite Louis Heucke lobte: „Er hat seine starke Form der letzten Wochen bestätigt.“ Nicht ganz so zufrieden war der Trainer mit der Schiedsrichterleistung: „Da hat heute eine klare Linie gefehlt, sodass es einige komische Entscheidungen gab.“
Tore: 0:1 Alexander Kindsvater (37.), 0:2 Jan-Niklas Bleil (50.), 1:2 Louis Heucke (65.).

BW Tündern II – MTSV Aerzen 2:4 (1:1).

Das Kreisliga-Schlusslicht bot dem Tabellenzweiten lange die Stirn – doch mal wieder siegten die Aerzener. „Man hat nicht gesehen, dass heute der Letzte gegen ein Topteam spielt. Wir haben uns gut verkauft, sind diszipliniert aufgetreten und hatten eine gute Einstellung. Immerhin haben wir zwei Rückstände aufgeholt“, war BW-Coach Alexander Liebegott mit der Leistung seines Teams zufrieden. Bereits in der 8. Minute „rutschte“ ein langer Aerzener Ball durch, sodass Timo Guckel frei vorm Tor auftauchte und zum 1:0  einnetzte.  Liebegott: „Ohnehin hat Aerzen fast nur über lange Bälle auf Leandro Ribeiro oder Patrick Hoppe agiert.“ Die Blau-Weißen kamen in der 37. Minute zurück: Nach einem Handspiel im Strafraum gab es einen Elfmeter für die Hausherren. Dominik Herrmann zeigte vom Punkt keine Nerven – 1:1.

„In der zweiten Halbzeit sind wir dann aktiver geworden und hatten auch mehr Spielanteile als in der ersten Hälfte“, so Liebegott. Jedoch resultierte aus dem Ballbesitz der Tünderaner das 1:2: Nach einem Ballverlust im Spielaufbau schalteten die Hummetaler schnell um und kamen durch Patrick Hoppe zum 2:1. „Davon haben wir uns aber nicht beirren lassen und Moral gezeigt“, betonte Tünderns Trainer. Zunächst wurden seiner Elf bei strittigen Szenen zwei Strafstöße nicht gegeben, ehe Timo Guschewski in der 83. Minute das 2:2 erzielte. Danach hatte BWT sogar das 3:2 auf dem Fuß, doch zögerten in einer Szene gleich drei Spieler beim Abschluss: Grischa Kowalski, Lorenco Rebic und Khaled Ahmadzai kombinierten sich durch den Strafraum – der Torschuss fehlte. Nach einem Ballverlust konterte der MTSV die Gastgeber dann eiskalt aus und David Fredert erzielte das 3:2. Hoppe erhöhte schließlich nach einem Eckball auf den 4:2-Endstand für die Gäste. Liebegott resümierte: „Das 2:3 steht sinnbildlich für die ganze Saison. Vorne sind wir zu ineffektiv und hinten zu anfällig. Aerzen ist dann so abgezockt und erfahren, dass sie die Tore eben machen. Trotzdem können wir mit weiten Strecken des Spiels heute zufrieden sein:“
Tore: 0:1 Timo Guckel (8.), 1:1 Dominik Herrmann (37./Strafstoß), 1:2 Patrick Hoppe (59.), 2:2 Timo Guschewski (83.), 2:3 David Frevert (87.), 2:4 Hoppe (90.+2).

SV Azadi Hameln – TSV Nettelrede 1:3 (1:2).

Personell gebeutelte „Adler“ unterlagen den „Grönjern“, die bis zur 65. Minute ohne ihren bisher überragenden Spielertrainer Dominik Trotz auskommen mussten, mit 1:3. „Wir hatten wieder einige Ausfälle durch Verletzungen. Darüber hinaus haben sich dann im Spiel auch Mehmet Savli und Turan Seyyar verletzt. Ein Stück weit merkt man vielen Spielern das fehlende Training an. Die Verletzungsanfälligkeit ist groß“, meinte Hamelns Manager Yalcin Uzun. Dabei begann das Spiel noch gut für Azadi: Der im Feld spielende Torwart Faiz Kheder zog ab, den Abpraller staubte Gebraiel Berjawi zum 1:0 ab (10.). Doch kam der TSV postwendend zurück: Mirko Rak köpfte einen Freistoß zum Ausgleich in die Maschen (13.). In der 20. Minute verloren die Gastgeber dann den Ball, Nettelrede machte das Spiel schnell und Jannes Aunitz zog trocken zum 2:1 ab (20.). Uzun: „Ansonsten waren beide Angriffsreihen nicht besonders gefährlich.“

Nach dem Seitenwechsel kamen die Hamelner erneut besser aus der Kabine, hatten aber keine guten Torabschlüsse. „Wir haben das Spiel aufgebaut und die Lücken gesucht, aber sie nicht gefunden. Ohne gelernten Stürmer wird es dann auch schwierig“, meinte Uzun. Im Gegenzug fiel das 3:1 für Nettelrede: Luca Barthel schloss nach einem Pass in den Rückraum ab und war erfolgreich. Der Azadi-Manager sagte zu guter Letzt: „Danach hat Nettelrede das Spiel verwaltet und wir konnten es heute nicht besser. Es war kein gutes Kreisliga-Spiel, aber der Gegner war heute effizienter.“
Tore: 1:0 Gebraiel Berjawi (10.), 1:1 Mirko Rak (13.), 1:2 Jannes Aunitz (20.), 1:3 Luca Barthel (60.).

FC Saale-Ith – TSG Emmerthal 1:1 (1:0).

Auf die 3:7-Pleite in Beber-Rohrsen holte der FCSI gegen Emmerthal auf der Thüster Platte „nur“ einen Punkt. Der Abstand auf die Aufstiegsplätze wuchs damit auf fünf Punkte an. „Es war ein sehr kampfbetontes Spiel, aber es wurde nie unfair. Wir haben den Kampf angenommen und waren gut im Spiel“, sagte Salle-Ith-Coach Thomas Pernath. Früh gingen die Gastgeber in Führung: Niklas Dorf ließ über die linke Außenbahn gleich mehrere Gegenspieler stehen, passte dann in die Mitte zu Toni Ivankovic, der noch einen Gegenspieler ausspielte und dann zur Führung einschob (6.).

„Ansonsten gab es heute nur wenige Torchancen. Der Großteil des Spiels hat sich im Mittelfeld abgespielt. Die TSG hat sehr gut verteidigt, war immer wieder schnell hinter dem Ball und hat die Räume geschickt zugelaufen. Wir waren hingegen im Spielaufbau zu fehlerbehaftet, als dass wir sie hätten knacken können“, meinte Pernath. In der 71. Minute fiel schließlich der Ausgleich. Nach einem Freistoß von außen kam Andrej Vorrat mit dem Rücken zum Tor an den Ball, vollzog eine Drehung und schloss zum 1:1 ins lange Eck ab. Auch in der Schlussphase blieben Torchancen Mangelware. Kurz vor Schluss sah Karsten Eberding im Trikot der Hausherren noch die Gelb-Rote Karte. Pernath: „Der Platzverweis war überzogen. Die erste Gelbe war klar, aber die zweite war zu hart.“
Tore: 1:0 Toni Ivankovic (6.), 1:1 Andrej Vorrat (71.).
Besonderes: Gelb-Rot für Salle-Iths Karsten Eberding (85.).

Von Philipp H. Oberkötter

FC Bad Pyrmont Hagen II - SSV Königsförde 0:4 (0:0).

Der SSV Königsförde belohnte sich nach einer effektiven zweiten Spielhälfte mit drei Auswärtspunkten. „Die erste Halbzeit war ziemlich ausgeglichen. Wir hatten mehr Spielanteile, waren aber im letzten Drittel zu ungefährlich. Bis dahin haben wir aber super gespielt“, beschrieb FCBPH-Co-Trainer Patrick Schake. Lediglich eine Kopfballchance der Gäste sollten die Zuschauer im ersten Durchgang mit ansehen dürfen. Der zweite Spieldurchgang begann dagegen früh aufregend. Lediglich fünf Minuten sollte es dauern, ehe der Gast vom Beberbach durch Arlind Avdiu (48.) und Hasan Yanalak (50.) mit 2:0 in Führung ging. „Danach haben wir die Köpfe hängen gelassen und es haben sich bei uns grobe Fehler eingeschlichen“, berichtet Schake. In der Folge zeigte sich Yanalak als Nutznießer und erhöhte nach einem Fehlpass an der Mittellinie und einer Eins-gegen-Eins Situation mit Kurstadt-Keeper Tim De Nooijer auf 3:0 (62.). Noch vor Ende der Partie komplettierte Yanalak seinen Hattrick und schraubte dadurch auf 4:0 (76.). „Gemessen an der zweiten Halbzeit ist der Sieg verdient. Betrachtet man nur die erste Hälfte, hätten wir ihn uns sogar eher verdient gehabt. Am Ende ist das Ergebnis aber deutlich zu hoch“, so Schake abschließend.
Tore: 0:1 Arlind Avdiu (48.), 0:2 Hasan Yanalak (50.), 0:3 Yanalak (62.), 0:4 Yanalak (76.).

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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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