16.05.2023 17:17

Kreisliga


Medizinisches Wunder? Bisperode will „diagnostizierten Abstieg“ abwenden

Hemeringen kämpft ebenfalls ums Überleben / WTW, Preussen & Lauenstein im Rennen um die Meisterschaft
Jarno Schmedeke TSV Bisperode Fussball Kreisliga Traurig
Jarno Schmedeke und Bisperode brauchen gegen Eimbeckhausen/Hamelspringe drei Punkte.

VfB Hemeringen – FC Preussen Hameln (Mittwoch, 19 Uhr).

Am Mittwochabend steigt für den VfB ein weiteres Duell gegen den Abstieg. Die Gäste aus Hameln rangieren hingegen auf Platz 2 und können mit einem Sieg bis auf einen Punkt an Spitzenreiter Wallensen heranrücken. „Über die Qualität des Teams muss man nicht viel Worte verlieren. Allein 86 Tore sprechen eine deutliche Sprache, was zuletzt auch Grohnde beim 1:11 zu spüren bekam“, weiß Sprecher Peter Reese. Aufseiten des VfB gilt es zunächst, die nötigen Lehren aus der 1:5-Heimpleite gegen die Reserve des FC Bad Pyrmont Hagen zu ziehen. „Mit einer ähnlichen Vorstellung wird es uns nicht besser ergehen als Grohnde! Allerdings hat unsere Mannschaft gerade daheim oft bewiesen, dass sie auch gegen die 'Großen' mithalten kann und so ist das Team in der Pflicht, eine Reaktion zu zeigen und sich bei den treuen Fans mit einer engagierten Leistung zu entschuldigen. Oberste Prämisse wird sein, in der Defensive kompakt zu stehen, den Gegner weit vom Tor wegzuhalten und so lang wie möglich die Null zu halten. Zu was es am Ende reicht, wird man dann sehen“, so Reese. Die Hamelner Preussen peilen drei Punkte an. Co-Trainer Pascal Lüdtke sagt: „Hemeringen hat eine robuste Truppe, gegen dir wir uns beim 3:3 im Hinspiel schwergetan haben. Da müssen wir voll dagegenhalten und jeder muss seinen Part für den Mannschaftserfolg erfüllen. Gelingt uns dass, sind auch die drei Punkte machbar.“ Dabei steht den 07ern der komplette Kader zur Verfügung.

TSV Bisperode – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe (Samstag, 16 Uhr).

„Nachdem uns letzte Woche bei der unglücklichen 0:1-Niederlage in Emmerthal bereits der Abstieg diagnostiziert wurde, werden wir im Heimspiel gegen die SG Eimbeckhausen/Hamelspringe natürlich weiterhin alles versuchen, um diesen Fall zu verhindern“, kann sich Bisperodes Co-Trainer eine kleine Spitze in Richtung der TSG Emmerthal nicht verkneifen, bleibt dabei jedoch auf einem spaßigen Level. Ernster wird Voss jedoch mit Blick auf das anstehende Duell: „Das Spiel ist wieder ein Sechs-Punkte-Spiel, gerade für die Gäste. Wir haben ein Heimspiel und werden alles dafür geben, um die Punkte einzufahren. Gewinnen wir, können wir möglicherweise zu Hemeringen aufschließen. Natürlich haben wir auch mit einem Auge im Blick, was am Samstag in Afferde passiert. Unabhängig davon wollen wir aber natürlich erstmal unsere eigene Aufgaben lösen und brauchen dafür wieder eine hundertprozentige Einstellung von allen Spielern. Sicherlich erwartet uns wieder ein Kampfspiel, welches wir annehmen müssen. Der Kader wird sich erst am Ende der Woche klären.“ Die Nordkreis-SG ist laut eigener Aussage „zum Siegen verdammt“. „Daher erwarte ich von unseren Jungs, dass sie nochmal alles dafür tun, um Bisperode zu schlagen und damit den Abstand auf drei Punkte verkürzen. Wir werden voll angreifen und müssen mit Wille und Leidenschaft spielen. Ich erwarte ein klassisches Kellerduell und viele harte Zweikämpfe.  Sicherlich wird am Ende die Tagesform entscheidend sein. Wir haben keine Ausfälle und fahren mit voller Besetzung nach Bisperode“, so SG-Spielertrainer Niklas Koffmane.

TSV Nettelrede – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr),

Die „Grönjer“ können, nachdem sie selbst aus dem Meisterschaftskampf geboxt wurden, den Hamelner Preussen im Kampf um den Aufstieg richtig wehtun. „Die Favoritenrolle vor dem Spiel ist klar. Das Momentum ist aktuell nicht auf unserer Seite. Preussen hat einen unfassbar guten Lauf und einige gute Einzelspieler in seinen Reihen. Wir müssen uns über Willen und Kampfgeist das Spielglück zurückerobern, um in die Erfolgsspur zurück zu kommen. Was mit Disziplin und Leidenschaft möglich ist, haben wir beim unserem 3:0-Sieg im Hinspiel gesehen. Wenn wir es schaffen, mindestens einen Punkt einzufahren, wäre ich am Sonntag sehr zufrieden“, meint Nettelredes Spielertrainer Dominik Trotz, der auf die Brüder Pascal und Patrick Schmidt verzichten muss. Kapitän Moritz Ketelhake hat sich im letzten Spiel eine Zerrung zugezogen und wird ebenfalls fehlen. Die Hamelner haben nur ein Ziel: drei Punkte. „Nettelrede wird auf seinem kleinen Platz tief stehen  und kontern. Da müssen wir hellwach sein und unsere Chancen gut nutzen. Unsere personelle Lage ist natürlich abhängig vom unserem Spiel gegen Hemeringen am Mittwoch“, so Hamelns Co-Trainer Pascal Lüdtke.

WTW Wallensen – VfB Hemeringen (Sonntag, 15 Uhr).

Der Spitzenreiter empfängt auf der Thüster Platte den VfB Hemeringen. „Trotz des 2:0-Siegs haben wir uns im Hinspiel schwer getan. Hemeringen steckt noch voll im Abstiegskampf. Wir wollen aber unsere Heimstärke unter Beweis stellen, sind gut drauf und voll auf die kommenden Aufgaben fokussiert. Personell können wir, in Abhängigkeit vom Pokalspiel Donnerstag, wohl aus dem Vollen schöpfen und wollen drei weitere Punkte für die Meisterschaft sammeln“, erklärt WTW-Spartenleiter Dominik Heintz. Der VfB Hemeringen steht mit dem Gastspiel beim WTWWallensen vor einer hohen Auswärtshürde. „Die Elf von Mario Surmann spielt eine sehr konstante Rückrunde, weist den qualitativ am besten besetzten Kader auf und ist 'der' heiße Kandidat um den Aufstieg. Die Defensive um Keeper Nicolas Franzmann, der zu den besten Torhütern im Kreis gehört, hat gerade einmal 26 Treffer zugelassen und die beiden Torjäger Toni Ivankovic und Aycan Alpagut haben mit zusammen 34 Toren mehr als die Hälfte aller Treffer erzielt. Die Rollen sind also klar verteilt, zumal wir auf der Thüster Platte in den letzten Jahren nie etwas mitnehmen konnten. Trotz der klaren Ausgangslage wird man sich aber nicht kampflos ergeben und dem WTW alles abverlangen. Da im Abstiegsrennen letztlich auch das Torverhältnis entscheidend sein kann, gilt es vor allem, in der Defensive sehr kompakt zu stehen und den Spielaufbau der Hausherren frühzeitig zu unterbinden“, erläutert Hemeringens Sprecher Peter Reese.

FC Bad Pyrmont Hagen II – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Die Kurstädter haben nach turbulenten Wochen in Abstiegssorge zu ihrer inneren Mitte gefunden. „Nachdem klar ist, dass wir sicher in der Kreisliga bleiben, können wir endlich mal wieder entspannt in ein Spiel gehen. Wir haben nichts zu verlieren und können befreit aufspielen. Ich werde Spielern die Chance geben, die zuletzt nicht so viel spielen konnten. Mit einem Punkt wären wir schon zufrieden“, meint FCBPH-Spielertrainer Christopher Loges, der die personelle Lage noch abwarten muss. Die Ostkreisler müssen hingegen für den letzten Strohhalm im Aufstiegsrennen drei Punkte holen. „Nach der Niederlagenserie sind wir nunmehr selbstverschuldet nur noch Verfolger von Wallensen und Preussen. Die Situation, die man als schwierig aber immer noch nicht hoffnungslos bezeichnen kann, muss von uns verändert werden. Das Team steht sehr gut zusammen und versucht gemeinsam, die Lücke aus der vorhandenen Ergebniskrise zu finden, um in den letzten Spielen nochmals Druck auf die beiden führenden Teams auszuüben. Aufgeben ist verboten und passt auch nicht zur Einstellung von der Mannschaft und dem Trainerteam. Wenn das letzte Spiel der Saison abgepfiffen ist, hat man das Ergebnis der langen Saison schwarz auf weiß. Bis dahin sind noch neun Punkte zu vergeben“, hofft MTV-Trainer Stefan Gluba auf einen Aufschwung.

SG Hajen/Latferde – SG Königsförde/Klein Berkel (Sonntag, 15 Uhr).

Die SG Hajen/Latferde ist nach dem 4:1-Sieg gegen Azadi Hameln guter Dinge, gegen die Hummetal-SG nachlegen zu können. „Wir haben gegen Azadi ein, bis auf die letzten 20 Minuten der ersten Halbzeit, wirklich gutes Auswärtsspiel gemacht. Und das, obwohl mit Yannic Bohne ein Feldspieler unser Tor gehütet hat, und zwar in überragender Weise. Wir haben gesehen, was wir leisten können, wenn jeder für jeden kämpft und niemand die Köpfe nach vermeintlichen Rückschlägen hängen lässt. Genau so müssen wir am Sonntag auch gegen die SG Köfö/Klein Berkel auftreten, dann werden wir die Punkte in Latferde behalten. Königsförde spielt allerdings auch eine gute Rückrunde bisher, das muss man anerkennen. Das Hinspiel verlief sehr hitzig und umkämpft. Ich hoffe, dass es am Sonntag etwas ruhiger zugeht, das wäre für alle Beteiligten durchaus angenehm“, erinnert sich Hajen/Latferdes Sprecher Marc Knoesel noch zu gut an das Hinspiel – zumal ein Spieler der Hausherren nach dem Spiel eine zerstörte Windschutzscheibe vorfand. Wer diese unschöne Aktion begangen hat, ist bis heute offen. „Eine zertrümmerte Windschutzscheibe nach dem Spiel vorzufinden, wie es einem unserer Spieler widerfahren ist,
das braucht wirklich niemand“, so Knoesel. Auch die Hummetaler bedauern diese Tat. Sprecher Leotrim Berisha sagt: „Diese Aktion bedauern wir ebenfalls sehr, weil sie erstens eine große Sauerei ist und zweitens unweigerlich mit uns in Zusammenhang gebracht wird. Dabei ist klar, dass es keiner von uns war. Leider ist der Täter bis heute unbekannt.“ Zum Spiel meint Berisha: „Im Spiel gegen Hajen/Latferde wollen wir mit der selben Motivation ins Spiel gehen wie beim 4:1-Sieg gegen Nettelrede. Außerdem wollen wir unseren Aufwärtstrend beibehalten und die Saison so erfolgreich wie möglich beenden.“

TSV Grohnde – TSG Emmerthal (Sonntag, 15 Uhr).

Zum Gemeindederby kommt es in Grohnde. „So richtig weiß man gar nicht, was man nach der herben 1:11-Klatsche bei Preussen Hameln sagen soll. Das war definitiv unser Tiefpunkt der Saison! Alles, was jetzt kommt, ist Wiedergutmachung. Wir sind mit eineinhalb Beinen in der 1. Kreisklasse und es hat natürlich ein faden Beigeschmack, wenn unser Derbygegner seinen Teil dazu beitragen könnte, dass es auch rechnerisch so weit ist. Mehr braucht man zu unserer derzeitigen Situation nicht sagen“, erzählt Spielertrainer Christopher Thomas, dem voraussichtlich ein guter Kader zur Verfügung steht. „Aber bis Sonntag ist es noch ein weiter Weg.“ Der TSG ist der Klassenerhalt nur noch theoretisch zu nehmen. Dennoch will TSG-Trainer Daniel Wohlleben rechnerisch möglichst schnell Sicherheit haben. Bedeutet: Emmerthal braucht mindestens einen Punkt. Wohlleben unterstreicht: „Ein Derby wollen wir grundsätzlich natürlich gewinnen, aber einen Punkt nehmen wir auch gerne mit, wenn wir dadurch rechnerisch sicher sind. Das ist unser großes Ziel, dann können wir unsere durchaus angespannten Nerven endlich ein bisschen schonen. Unsere Jungs haben in der Rückrunde ein komplett anderes Gesicht gezeigt als in der Hinrunde und sich deshalb den hoffentlich bald sicheren Klassenerhalt komplett verdient. Bleibt nur zu hoffen, dass die Mannschaft auch in der Vorbereitung zur neuen Saison so mitzieht wie zuletzt im Winter. Wir haben uns eindrucksvoll selbst bewiesen, wie wichtig eine gute Vorbereitung und die daraus resultierende Fitness ist.“ Zu Grohnde sagt Wohlleben: „Natürlich sind wir am Sonntag Derbygegner, aber wir sind nicht stolz drauf, wenn wir diejenigen sind, die Grohnde in die 1. Kreisklasse schicken. Wir pflegen nach einer durchaus eisigen Vergangenheit mittlerweile ein freundschaftliches Verhältnis und einige Spieler beider Teams sind eng miteinander befreundet. Deshalb wünschen wir Grohnde, unabhängig vom Ausgang am Sonntag, nur das Beste. Dieser Verein gehört für uns in die Kreisliga, weil wir diese positiven Derbys einfach lieben.“

Weiter spielt:

TSV Großenwieden – SV Azadi Hameln (Sonntag, 15 Uhr).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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