25.04.2023 14:25

Kreisliga


Lauenstein vs. Preussen: Bleibt der MTV obenauf oder rücken die Verfolger nach?

Wallensen, Nettelrede und Hajen/Latferde auf der Lauer / Richtungsweisendes Duell im Weserstadion
Stefan Gluba Chris Wintel MTV Lauenstein Kreisliga
Die Väter des Lauensteiner Erfolgs: Chefcoach Stefan Gluba (li.) und Co.-Trainer Chris Wintel.

FC Bad Pyrmont Hagen II – WTW Wallensen (Mittwoch, 19 Uhr).

Die erste offizielle englische Kreisliga-Woche im Jahr 2023 steht an. Ausgerechnet am Mittwochabend muss der WTW Wallensen die längste Auswärtsreise der Saison auf sich nehmen, denn der Tabellenzweite ist in der Kurstadt gefordert. „Nach unserem lang ersehnten Sieg am Wochenende (5:1 gegen Grohnde, Anm. d. Red.) haben wir gegen Wallensen eigentlich nichts zu verlieren. Wir haben uns nach unten etwas Luft verschafft. Von uns erwartet keiner einen Sieg, während der WTW sicherlich mit aller Macht gewinnen will. Das kommt uns zugute, denn uns liegt es mehr, wenn wir nicht der Favorit sind und das Spiel machen müssen. Trotzdem wollen wir natürlich alles versuchen, um einen Punkt mitzunehmen. Wenn wir die gleiche Einstellung wie am Sonntag abrufen, ist sicherlich auch etwas möglich“, gibt sich Bad Pyrmont Hagens Trainer Christopher Loges zuversichtlich. Auf der Gegenseite wollen die Gäste trotz der langen Anreise den Druck auf Spitzenreiter Lauenstein hochhalten, immerhin beträgt der Abstand nur noch vier Punkte. „Natürlich sind wir nicht glücklich über die Ansetzung. Pyrmont hat abgesehen vom letzten Wochenende keine optimalen Ergebnisse eingefahren und wird sicherlich noch immer unzufrieden mit der eigenen Situation sein. Außerdem weiß man nie so genau, wer bei ihnen aufläuft. Von daher müssen wir mit allem rechnen. Aus unserer Sicht verlief das letzte Wochenende gut, auch weil Preussen und Lauenstein Punkte abgegeben haben und nun gegeneinander spielen. Dennoch schauen wir nur auf uns. Wir wollen unsere Chance nutzen und die nächsten drei Punkte holen. Dafür gilt es, an die zweite Halbzeit gegen Bisperode anzuknüpfen“, macht WTW-Spartenleiter Dominik Heintz deutlich.

TSV Großenwieden – TSV Bisperode (Mittwoch, 19 Uhr).

Ein richtungsweisendes Duell kommt derweil auf die Männer aus dem Weserstadion zu. Der TSV Großenwieden ist in diesem Kalenderjahr noch punktlos und muss sich allmählich Sorgen um die Abstiegszone machen. Da kommt ein Heimspiel gegen einen direkten Konkurrenten, den TSV Bisperode, doch gerade recht, oder? „Unsere größte Schwäche ist derzeit, dass wir keinen vernünftigen Kader zusammenbekommen. Spieler, die verletzt sind, Urlaub machen oder durch Arbeit verhindert sind, machen uns derzeit zu schaffen. Wir befinden uns in einer miserablen Lage. Bisperode hat in den letzten Spielen Stärke gezeigt, das ist aller Ehren wert. Vor allem erwarte ich von Daniel Ivicic, dass er seine Mannschaft bestens auf uns einstellen wird. Wir spielen zuhause und daher sind wir auch in der Pflicht, wieder einen Erfolg einzufahren“, findet Großenwiedens Co.-Trainer Rassan Abdi deutliche Worte. Blau-Gelb wiederum hat in diesem Jahr bereits sechs Punkte eingefahren. Im TSV-Duell sollen nach Ansicht von Co.-Trainer Konrad Voss nun drei weitere dazukommen: „Nachdem wir letzten Freitag in Wallensen leider leer ausgegangen sind, wollen wir am Mittwochabend in Großenwieden wieder zurück in die Erfolgsspur finden. Personell sollte sich unsere Lage wieder etwas entspannen, sodass wir uns schon etwas ausrechnen.“ Lediglich Luke Streich wird gesperrt fehlen (Gelbsperre) und hinter einigen Studenten steht noch ein Fragezeichen. „Großenwieden kann ich aktuell nicht einschätzen, sie scheinen momentan allerdings eine kleine Schwächephase zu haben. Das spielt für uns aber ohnehin keine Rolle. Wir schauen auf uns und müssen gegen jeden Gegner der Liga eine Topleistung abrufen, um etwas Zählbares mitzunehmen. Sollte es uns gelingen, die Offensive von Großenwieden im Zaum zu halten, denke ich, dass wir nicht mit leeren Händen auf die Heimreise fahren werden“, so Voss weiter.

TSV Nettelrede – TSG Emmerthal (Mittwoch, 19 Uhr).

Auch der TSV Nettelrede und die TSG Emmerthal sind am Mittwoch gefordert. Vor heimischer Kulisse wollen sich die „Grönjer“, die sich am vergangenen Spieltag auf den dritten Tabellenplatz vorgeschoben haben, für die 0:1-Hinspielniederlage revanchieren. „Im Hinspiel haben wir in der 90. Minute den Gegentreffer kassiert. Am Mittwoch wollen wir uns für die Hinspielniederlage revanchieren und peilen die nächsten drei Punkte an. Wir sind aktuell gut drauf und erzielen die Tore so, wie wir es uns vorstellen. Am Mittwoch müssen wir jedoch auch in der Defensive wieder sattelfester stehen und Fehler im Spielaufbau vermeiden. Gerade Andrej Vorrat ist stark im Abschluss, Fehler wird er sofort bestrafen“, gibt TSV-Spielertrainer Dominik Trotz vor der Partie zu Protokoll. Grün-Weiß hat jedoch etwas dagegen. Nach dem wichtigen 3:0-Erfolg gegen Großenwieden wollen sich die Emmer-Kicker weiter von den Abstiegsrängen entfernen. Dazu TSG-Trainer Daniel Wohlleben: „Die letzten Spiele haben gezeigt, dass der Trend nach oben zeigt, nach dem Spiel in Großenwieden sowohl leistungs- als auch ergebnistechnisch. Nettelrede ist zwar noch ein anderes Kaliber, trotzdem wollen wir wie im Hinspiel jeden Punkt mitnehmen, den wir kriegen können. Ich bin optimistisch, dass bei gleicher Leistung wieder etwas drin sein wird. Wir brauchen weiterhin jeden Punkt und dürfen kein bisschen nachlassen.“ Während bei den Hausherren beruflich bedingt Levin Ketterer, Jonah Hirtz und Bennet Koch nicht mit dabei sein werden, fehlen bei den Gästen nur Sebastian Brakhage (Rücken) und Philipp Kinast (Schule). Dafür kehren Justin Helmer (abgelaufene Sperre) sowie Sören Welzhofer und Felix König wieder zurück.

SG Königsförde/Klein Berkel – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe I (Mittwoch, 19 Uhr).

Zwei der insgesamt drei Kreisliga-Spielgemeinschaften treffen ebenfalls am Mittwochabend aufeinander. Die Gastgeber aus Königsförde und Klein Berkel sind in diesem Jahr noch ungeschlagen, doch auch Tabellenschlusslicht Eimbeckhausen hat zuletzt zwei Achtungserfolge feiern dürfen (3:3 gegen Azadi, 3:1 gegen Hajen/Latferde). Für „Köfö“-Sprecher Leotrim Berisha stehen die Vorzeichen wie gewohnt: „Nach zwei aufeinanderfolgenden Unentschieden wollen wir wieder einen Sieg feiern. Dafür müssen wir unsere Chancen jedoch besser nutzen. Eimbeckhausen steht zurzeit auf dem letzten Platz, trotzdem bedeutet das nicht, dass es ein einfaches Spiel für uns wird. Wir müssen wie in jedem Spiel hochkonzentriert zu Werke gehen, um die drei Punkte bei uns zu behalten.“ Für die Gäste soll derweil die Wende der letzten beiden Partien weitergehen, um die Mission Klassenerhalt doch noch zu erfüllen. „Die letzte Woche tat uns sehr gut mit vier gewonnen Punkten, gerade mit dem Auswärtssieg gegen Hajen/Latferde. Mit der SG Königsförde/Klein Berkel steht der nächste starke Gegner an. Wir wollen an die Leistung vom vergangenen Sonntag anknüpfen und gerne wieder etwas Zählbares mitnehmen. Dafür müssen wir wieder mit viel Einsatz und dem richtigen Willen die Zweikämpfe führen und in unserem Spiel nach vorne zielstrebig sein“, weiß Gäste-Spielertrainer Niklas Koffmane, worauf es ankommt. Die Nordkreisler müssen dabei ohne die Unterstützung von Anes Hot und Serkan Bayrak auskommen.

MTV Lauenstein – FC Preussen Hameln (Donnerstag, 18.45 Uhr).

Die einen stehen ganz oben, die anderen würden gern dort stehen. Am Donnerstagabend können sich die Zuschauer auf einen absoluten Kracher gefasst machen, wenn Preussen Hameln zum MTV Lauenstein reist. Nach der 1:2-Niederlage gegen Azadi haben die 07er am vergangenen Wochenende die vermeintlich letzte Chance auf die Meisterschaft verspielt, oder etwa doch nicht? Auch der MTV ließ zuletzt mehrfach Federn, das Polster auf Rang zwei ist auf vier Zähler zusammengeschrumpft. „Nach bisher mäßigen Auftritten meiner Mannschaft ist es nun dringend nötig, wieder mehr Stabilität ins Team zu bekommen. Die restlichen Paarungen haben es in sich. Man sieht, dass überhaupt kein Gegner leicht zu bezwingen ist. Nunmehr kommen die Preußen zum Abendspiel und wollen uns natürlich auf den Fersen bleiben. Die obere Region ist sehr dicht beieinander. Wallensen, Nettelrede, Preussen und noch nicht ganz abgeschlagen Hajen/Latferde sehe ich neben uns im Kreis der Titelanwärter. Es wird spannend“, gibt Lauensteins Coach Stefan Gluba seine Einschätzung. Für Donnerstag hoffe er, Abwehrchef Marcel Lemke nach Verletzung wieder einsetzen zu können. Ansonsten sei der Kader komplett. FC-Co.-Trainer Pascal Lüdtke ist da etwas anderer Meinung: „Für uns ist es nach der Niederlage gegen Azadi nicht mehr das erwartete Spitzenspiel. Das ist bitter, aber wir müssen es so hinnehmen. Unser Ziel muss es sein, wieder mehr Leidenschaft und Laufbereitschaft in unser Spiel reinzubekommen, wenn wir am Donnerstag etwas mitnehmen wollen.“ Wie die personelle Lage am Donnerstag aussieht, ist noch nicht abschließend geklärt. „Wir haben einige Angeschlagene im Kader, das war auch schon vor dem Spiel gegen Azadi so. Die Tendenz sieht daher bisher nicht allzu rosig aus“, so Lüdtke.

SV Azadi Hameln – VfB Hemeringen (Donnerstag, 18.45 Uhr).

Der VfB Hemeringen gastiert am Donnerstag bei Azadi Hameln und steht vor einer schwierigen Aufgabe. Die Gastgeber haben mit dem Erfolg gegen den FC Preussen (2:1) aufhorchen lassen und halten Anschluss an die vorderen Tabellenplätze. Der VfB ist nach der Niederlage in Nettelrede auf Platz 11 abgerutscht und benötigt dringend Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Bevor sich Azadi-Manager Yalcin Uzun der nächsten Partie widmet, blickt er nochmal auf die vergangene Begegnung zurück: „Das Fehlverhalten einiger Zuschauer von Preussen und auch eines Spielers wollen wir in keiner Weise tolerieren. Wir stehen für Respekt, Toleranz und Freiheit, wie unser Name ‚Azadi‘ es schon sagt. Dafür sollte der Sport stehen, zumal wir im Endeffekt alle im gleichen Boot sitzen. Ich hoffe, dass diese Leute ihr Fehlverhalten überdenken.“ Anschließend bezieht er sich auf den kommenden Gegner: „Der Sieg gegen Preussen steckt noch in den Köpfen, da steht schon das nächste interessante Spiel an. Leider fehlen bei uns etliche Spieler aufgrund von Schichtarbeit und Verletzungen, weshalb wir auf die Zweite zurückgreifen müssen. Außerdem schätze ich Hemeringen sehr stark ein. Sie zeigen nochmal ein ganz anderes Gesicht als in der Hinrunde. Vor allem Alexander Kindsvater bringt eine spielerische Komponente ins Hemeringer Spiel und sorgt immer für Gefahr. Auf ihn müssen wir aufpassen. Wir spielen zuhause und wollen punkten, angesichts der Personallage wären wir aber auch mit einem Unentschieden zufrieden.“ VfB-Sprecher Peter Reese sieht die Rollen derweil eindeutig verteilt: „Leider schaffen wir es oft nicht, auswärts an die guten Leistungen aus den Heimspielen anzuknüpfen, somit ist man auch bei den ‚Adlern‘ klarer Außenseiter. Das Team von Trainer Özkan Ünsal verfügt über viele technisch gut Fußballer und hat mit Ibrahim Seyyar einen der Toptorjäger der Liga in ihren Reihen. Für die Elf von Thilo Klotz wird es darum gehen, seine Kreise einzudämmen, in der Defensive kompakt zu stehen und die Hausherren nicht ins Spiel kommen zu lassen.“

SG Hajen/Latferde I – TSV Grohnde (Donnerstag, 19 Uhr).

Zum Abschluss des Spieltags ist in der Gemeinde Emmerthal nochmal ein großes Nachbarschaftsduell angesagt, denn Grohnde ist im „Latferder Käfig“ zu Gast. Die Hausherren haben in diesem Jahr bereits dreimal den Kürzeren gezogen. „Wir haben derzeit Schwierigkeiten, ein Spiel nach gutem Beginn auf dem Niveau auch zu Ende zu bringen. Unerklärlicherweise tut es uns momentan nicht gut, wenn wir in Führung gehen, das ist schon seltsam. Aber es hilft ja nichts, darüber zu rätseln. Insofern ist es vielleicht gut, dass es schon am Donnerstag wieder weitergeht, und wir es gegen Grohnde besser machen können. Mit dem TSV kommt jetzt wieder eine Mannschaft, die tief im Abstiegskampf steckt, aber in diesem Jahr mit den Siegen gegen Nettelrede und Grossenwieden auch schon gezeigt hat, wozu sie in der Lage ist. Das wird nicht einfach. Toffa, Engel und Co. werden uns alles abverlangen. Aber auch, wenn ich dem TSV den Klassenerhalt wünsche, müssen sie die nötigen Punkte dafür in anderen Spielen holen“, erklärt Hajen/Latferde-Sprecher Marc Knoesel mit einem Augenzwinkern. Aufgrund des Wochenspieltags werden die Hausherren nicht alle Mann an Bord haben. Grohndes Spielertrainer Christopher Thomas freut sich derweil auf die „weite“ Auswärtsreise in den Nachbarort: „Schön, dass wir mal wieder in den Genuss kommen, im ‚Käfig‘ zu spielen. Dort herrscht immer eine besondere Stimmung. Wir hoffen natürlich, dass es vorerst nicht der letzte Auftritt dort war! Die verdiente Niederlage in Pyrmont haben wir abgehakt und schauen nach vorne. Wir rechnen mit einer wütenden SG, die ihre Leistung vom letzten Spiel mit Sicherheit wettmachen will.“ Personell drehe sich wieder einiges unter der Woche. „Aber egal, wer da ist: jeder ist bereit, den Abstiegskampf weiterhin anzunehmen!“, ergänzt „Toffa“.
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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