23.04.2023 19:00

Kreisliga


Loges stürmt wieder! - Eimbeckhausen schockt Hajen - Azadi Derbysieger

Knoesel: „Wenn wir so spielen, bekommen wir selbst eine Liga tiefer Probleme“ / Lauenstein patzt in Klein Berkel
Christopher Loges SpVgg Bad Pyrmont AWesA
Fast wie in alten Zeiten: Christopher Loges erzielte einen Doppelpack.

SV Azadi Hameln – FC Preussen Hameln 2:1 (1:1).

Das Hamelner Derby ging an die „Adler“! Vor 200 Zuschauern besiegte Azadi auf dem ESV-Platz die vom Aufstieg träumenden Preussen. „Sicherlich war die schlechte Bespielbarkeit des Weserberglandstadions auch ein Faktor für die Verlegung, aber wir haben gegen den heutigen Gegner ohnehin einen kleineren Platz bevorzugt, um die Räume gegen die spielerisch starken Preussen eng zu machen“, erklärte Manager Yalcin Uzun. „Preussen hat nicht ins Spiel gefunden. Wir haben tief verteidigt und stattdessen selbst über Konter immer wieder Abschlüsse gehabt.“ Bereits in der 4. Minute gingen die Hausherren in Führung. Baris Iskender brach über den Flügel durch und als alle mit einer Flanke rechneten, zog er das Leder auf den kurzen Pfosten – 1:0. In der 25. Minute kam der FCP jedoch zurück. Azadi-Keeper Faiz Kheder rutschte eine Flanke durch die Hände, sodass Leon Kießling zum 1:1 abstauben konnte. Uzun: „Das Spiel musste aufgrund eines starken Schauers schon später angepfiffen werden und dementsprechend nass war der Platz.“ Im zweiten Durchgang rechnete die Elf von Trainer Özkan Ünsal mit stürmischen Preussen. „Wir waren uns unsicher, ob wir draufgehen sollten, weil der Gegner hinten nicht sattelfest war. Trotzdem haben wir uns dazu entschieden, weiterhin alles eng zu machen und zu kontern“, meinte Uzun. Der Plan ging auf. Während der Favorit sich mit der engmaschigen Defensive der Gastgeber schwer tat, sorgte Ibrahim Seyyar in der 77. Minute für den Moment des Spiels. Iskender provozierte einen Fehlpass, der vor den Füßen von „Ibo“ Seyyar landete. Dieser zog aus 25 Metern einfach mal ab – der Ball schlug im Winkel ein. „Ein Traumtor“, schwärmte Uzun und resümierte: „Danach hatten wir sogar noch Chancen auf das 3:1. Der Sieg geht vollkommen in Ordnung. Schade, dass wir nicht jede Woche mit dieser Leidenschaft spielen. Dann stünden wir besser da.“ Mohammed Avdi vergab in der Schlussphase übrigens gegen seinen Ex-Verein die Riesenchance zum 2:2. Der Ball rutschte ihm freistehend über den Spann. Ein Sonderlob verdiente sich Azadi-Abwehrchef Gezim Musliji. „Er hat als Abwehrchef und Kapitän die Mannschaft angeführt“, so Uzun.
Tore: 1:0 Baris Iskender (4.), 1:1 Leon Kießling (25.), 2:1 Ibrahim Seyyar (77.).

TSV Nettelrede – VfB Hemeringen 4:2 (2:0).

Die Nettelreder wurden  ihrer Favoritenrolle gerecht und behinderten die Hemeringer im Abstiegskampf. Der entscheidende Mann auf dem Platz war heute einmal mehr Spielertrainer Dominik Trotz. Er erzielte einen Dreierpack und brachte seine Mannschaft damit auf die Siegerstraße. „In den ersten 25 Minuten waren wir am Drücker und haben Hemeringen hinten reingedrängt“, meinte Trotz, der bereits in der 8. Minute nach Vorlage von Jannes Aunitz das 1:0 auf dem Fuß hatte, die Chance jedoch vergab – sehr zu seinem eigenen Ärgernis. Der Frust löste sich jedoch in Freude auf, als Leon Meyerhoff einen Diagonalball auf Nick Ketterer schlug und dieser eine Flanke auf Trotz brachte. Der Spielertrainer traf aus sieben Metern zum 1:0. Nur zwei Minuten später stand es 2:0: Diesmal schlug Moritz Ketelhake eine Flanke auf Jonah Hirtz, der legte am zweiten Pfosten für Trotz auf und Letzterer ließ sich nicht zweimal bitten. „Nach dem 2:0 wurde Hemeringen besser und hatte einige gute Chancen. Da waren wir das eine oder andere Mal im Glück und hätten uns über den Anschlusstreffer nicht beschweren dürfen“, so Trotz. Seine Elf überstand die kritische Phase aber und sorgte nur eine Minute nach Anpfiff zur zweiten Halbzeit für das 3:0. Trotz komplettierte seinen Dreierpack aus rund elf Metern, die Vorlage gab Hirtz. Alexander Kindsvater verkürzte für den VfB zwar in der 50. Minute auf 1:3 und bestrafte damit eine Nettelreder Nachlässigkeit, doch gerieten die Punkte nicht mehr in Reichweite. Der TSV kam zur endgültigen Entscheidung, als Max Klockemann einen Freistoß von Luca Barthel zum 4:1 in die Maschen köpfte. Das 2:4 aus Hemeringer Sicht folgte in der 85. zwar noch, hatte aber keinen Einfluss mehr auf den Spielausgang.  „Der Platz war aufgrund eines Schauers kurz vor dem Spiel rutschig und hat hier und da Probleme gemacht. Insgesamt war es ein Arbeitssieg und wir blicken positiv auf die anstehende englische Woche“, erklärte Trotz abschließend.
Tore: 1:0 Dominik Trotz (19.), 2:0 Trotz (21.), 3:0 Trotz (46.), 3:1 Alexander Kindvater (50.), 4:1 Max Klockemann (79.), 4:2 (85.). 

SG Königsförde/Klein Berkel – MTV Lauenstein 2:2 (1:1).

Die Hummetaler ärgerten den Spitzenreiter. „Betrachtet man die 90 Minuten, waren wir heute die bessere Mannschaft und hatten  mehr Chancen auf den Sieg. Wir haben eine gute Mannschaftsleistung geboten, aber bei Lauenstein war Torhüter Mathias Meinhart heute sehr stark und hat viele Bälle pariert und unseren Sieg verhindert“, zollte SG-Sprecher Leotrim Berisha dem Schlussmann der Ostkreisler Respekt. Die Hausherren gingen dank Hasan Yanalak in Front, er verwandelte einen durch ein Handspiel entstandenen Strafstoß. Kurz vor dem Seitenwechsel wurde auch den Lauensteinern ein Strafstoß zugesprochen, diesmal durch ein Foulspiel. Dimitri Schulte zeigte sich ebenfalls treffsicher – 1:1 zur Pause. Im zweiten Durchgang legte der Tabellenführer vor: Niklas Kaehler vollendete in der 60. Minute einen Konter zum 2:1. Doch schlug auch diesmal der Gegner zurück. Edit Gashi vergoldete einen sehenswert herausgespielten Angriff zum 2:2-Ausgleich. In der Schlussphase hatte Myles Neumann noch den Siegtreffer auf dem Fuß, fand jedoch seinen Meister in MTV-Keeper Meinhart. „Wir haben eine gute Mannschaftsleistung gezeigt, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit anfangs ein paar Probleme hatten. Heute war auch ein Sieg möglich für uns“, zog Berisha Bilanz. Lauensteins Vorsprung ist durch den Patzer auf vier Punkte geschmolzen, Wallensen besiegte Bisperode am Freitag mit 3:0.
Tore: 1:0 Hasan Yanalak (28./Strafstoß), 1:1 Dimitri Schulte (43./Strafstoß), 1:2 Niklas Kaehler (60.), 2:2 Edit Gashi (77.).

FC Bad Pyrmont Hagen II – TSV Grohnde 5:1 (3:0).

Die Kurstädter feierten einen ganz wichtigen Sieg und holten drei Punkte gegen den Abstieg. „Wir sind auf unserem großen Platz sehr gut ins Spiel gekommen und haben das Spiel eigentlich von Beginn an dominiert“, meinte Bad Pyrmonts Trainer Christopher Loges, der heute selbst auflief. „In den letzten Wochen habe ich wieder mittrainiert und gemerkt, dass es aktuell gut klappt. So lange es geht, werde ich in den nächsten Wochen spielen.“ Der ehemalige Topspieler der Spielvereinigung Bad Pyrmont sorgte in der 2. Minute direkt für das erste Ausrufezeichen, traf aber nur den Pfosten. In der 6. Minute holte Kiala Mbauzulu die Führung nach. Er verwandelte einen Foulelfmeter. In der 20. Minute zeigte sich Loges dann treffsicherer und erhöhte auf 2:0, ehe Christian Bartholt für den 3:0-Pausenstand sorgte. „In der zweiten Halbzeit haben wir das Tempo rausgenommen und ein bisschen durchgewechselt. Trotzdem hatten wir es eigentlich immer Griff“, so Loges, der in der  60. Minute noch seinen zweiten Streich zum 4:0 vollzog. Das 1:4 für Grohnde in der 80. Minute  war aufgrund des bereits entschiedenen Spiels eine Randnotiz und Jarvid Mitschkes Treffer zum 5:1 (85.) stellte den alten Abstand ohnehin wieder her. „Wir haben die Tore gut rausgespielt. Der Sieg war dringend nötig. Hoffen wir, dass es so weitergeht“, erklärte Loges zu guter Letzt.
Tore: 1:0 Kiala Mbauzulu (6./Strafstoß), 2:0 Christopher Loges (20.), 3:0 Christian Barthold (35.), 4:0 Loges (60.), 4:1 (80.), 5:1 Jarvid Mitschke (85.).

SG Hajen/Latferde – SG Eimbeckhausen/Hamelspringe 1:3 (1:1).

Im „Latferder Käfig“ gab es eine faustdicke Überraschung. Der (ehemalige) Meisterschaftskandidat musste sich dem Kreisliga-Schlusslicht geschlagen geben. „Ein absolut verdienter Sieg für Eimbeckhausen – Glückwunsch. Wir hatten heute nichts entgegenzusetzen. Das ist absolut enttäuschend und ein Tiefpunkt. Wenn wir so spielen, bekommen wir selbst eine Liga tiefer Probleme“, war Hajens Sprecher Marc Knoesel enttäuscht. Dabei begann der Tag noch gut: Yannic Bohne versenkte einen Freistoß sehenswert in den rechten Winkel (12.) und zuvor vergaben die Hausherren bereits zwei gute Chancen. „Bis dahin haben wir gut gespielt, aber danach war ein Bruch im Spiel. Wir waren uns anscheinend zu sicher und Eimbeckhausen hat uns gezeigt, wie man das machen muss. Sie waren besser in den Zweikämpfen, haben die Passwege zugelaufen und kämpferisch voll dagegen gehalten“, so Knoesel. In der 33. Minute wurde der Aufwand der Gäste erstmals belohnt. Michael Bartsch unterlief ein Foul im Strafraum und Eimbeckhausens Angreifer Lukas Rüter ließ sich vom Punkt nicht zweimal bitten – 1:1. Nach dem Seitenwechsel schienen es so als hätten die Gastgeber ihren Rhythmus gefunden, doch blieb die Kopfballchance von Bartsch, die auf der Linie geklärt wurde, die absolute Ausnahme. Stattdessen übernahmen die Nordkreisler ab der 60. Minute das Heft in die Hand. Daniele Buccheri schoss die Gäste mit 2:1 in Front (73.), ehe ein Eigentor von Sebastian Meyer in der Nachspielzeit die Überraschung perfekt machte. „Aber der 60. Minute haben wir nichts mehr auf die Reihe bekommen. Wir haben nur noch  lange Bälle geschlagen, weil wir keine Ideen mehr hatten. Das kam alles postwendend zurück. Da ist es kein Wunder, dass man das Spiel noch verliert“, ärgerte sich Knoesel.
Tore: 1:0 Yannic Bohne (12.), 1:1 Lukas Rüter (33./Strafstoß), 1:2 Daniele Buccheri (73.), 1:3 Eigentor Sebastian Meyer (90.+2).
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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