16.06.2022 14:30

Kreisliga


Tag der Entscheidungen: Meisterrennen und „Abstiegswirrwarr“ mit Hochspannung

Tünderns U23 und die SG Hajen im Fernkampf um Platz eins / Eimbeckhausen und MTSV schauen auf Aerzens Auftritt in Okel
SG HajenLatferde BW Tündern U23 Kreisliga Fussball
Tünderns U23 und die SG Hajen/Latferde kämpfen am Samstag im Fernduell um die Meisterschaft.

Von Robin Besser

TuS Rohden – SpVgg. Bad Pyrmont II (Samstag, 16 Uhr).

Der letzte Spieltag der Kreisliga-Saison 2021/22 steht an. Zum Abschluss der Spielzeit empfängt die bereits abgestiegene Pydde-Elf Pyrmonts Zweitvertretung. Während die Gastgeber in der kommenden Saison in der 1. Kreisklasse wieder an den Start gehen, wird es die Spielvereinigung in dieser Form ab der neuen Spielzeit nicht mehr geben. Durch die Fusion mit Hagen und der Gründung des neuen Vereins bestreiten die Kurstädter am Samstagnachmittag die letzte Partie der Klubgeschichte. Trotzdem möchte sich die Mannschaft gebührend verabschieden, wie Pyrmonts Sportlicher Leiter Jan Hendrik Deppe beschreibt: „Wir wollen am Samstag unsere Saison mit einem Sieg beenden. Dafür müssen wir am Hinspiel anknüpfen, in dem wir mit einer dominanten Spielweise den Sieg eingefahren haben. Unsere grundsätzlichen Ziele haben wir in dieser Saison erreicht mit dem sportlichen Klassenerhalt. Gerne würden wir noch ein paar Plätze höher stehen in der Tabelle, aber durch die personellen Probleme und die Ergebnisse in der Rückrunde geht unser Platz acht auch in Ordnung.“ Während sich bei den Gästen an der Platzierung vermutlich nichts mehr ändern wird, könnten die Gastgeber mit einem „Dreier“ immerhin die rote Laterne an Thal abgeben.

FC Preussen Hameln – MTSV Aerzen II (Samstag, 16 Uhr).

Der Hamelner FC empfängt am Wochenende Aerzens Zweitvertretung. In der Liga bildet die Partie den Abschluss der Saison für 07, danach wartet allerdings noch das Pokalhalbfinale gegen die Sportfreunde aus Osterwald. Dazu der scheidende Preussen-Trainer Rik Balk: „Wir wollen die Punktspielserie mit einem Dreier abschließen und uns für das Pokalspiel am Mittwoch rüsten.“ Für die Gäste hingegen steht am Samstag deutlich mehr auf dem Spiel. Sollte die Bezirksliga-Vertretung des MTSV den Abstieg noch verhindern, wäre der Ligaverbleib auch für die Reserve noch möglich. Dafür müsste man allerdings in Hameln gewinnen. Zudem bräuchte man zeitgleich die Schützenhilfe von Hemeringen in Eimbeckhausen. Diese Lage ist auch MTSV-Trainer Oliver Kosowski bewusst: „Das Umentschieden gegen Emmerthal letzte Woche und der Sieg von Azadi haben uns noch im Rennen gehalten. Wir haben jetzt am letzten Spieltag doch noch die Chance, die Klasse zu halten. Wir müssen gegen Preussen gewinnen und gleichzeitig muss Hemeringen in Eimbeckhausen gewinnen. Wir haben es also nicht in eigener Hand, aber die Chancen sind da. Dass man allerding nicht mal eben nach Hameln fährt und gewinnt, ist uns klar. Da Preussen noch im Pokal vertreten ist, müssen sie die Spannung hochhalten. Sie werden uns nichts schenken, während wir noch einmal alles reinhauen werden. Wichtig wird es sein, so sicher zu stehen wie im letzten Spiel. Es zählt nur ein Sieg.“ Die Rückkehrer Dustin Hoppe, Maximilian Specht und Dennis Jankowski ermöglichen der Zweitvertretung dabei wieder mehr Variation im Angriffsdrittel.

TSG Emmerthal – WTW Wallensen (Samstag, 16 Uhr).

In Emmerthal treffen zum Abschluss der Saison noch einmal zwei Tabellennachbarn aufeinander. Wenn es nach TSG-Trainer Daniel Wohlleben geht, sollen die Grün-Weißen auch nach der Partie auf dem vierten Tabellenplatz rangieren: „Es wäre schön, wenn wir am Ende vor Wallensen stehen. Platz vier sieht am Ende besser aus als Platz fünf. Mit einem Sieg würde Wallensen allerdings an uns vorbeigehen, auch wenn bei uns ja noch die Sondergeschichte mit dem noch nicht gewerteten Preussen-Spiel läuft.“ Im Vordergrund stehen am Wochenende allerdings die TSG-Abschiede von Andrei Vorrat und Daniel Magaschütz, wie der Coach erklärt: „Sie geben beide am Samstag ihr letztes Spiel für uns. Sie bleiben aber im Verein und gehen nur altersbedingt in die Alte Herren. Was die beiden in den vergangenen Jahren für die TSG geleistet haben, war einfach megastark. Sie waren über Jahre hinweg Leistungsträger und Führungsspieler. Sowohl sportlich als auch menschlich ist das auf jeden Fall ein Verlust für uns.“ Ausfälle haben die Hausherren auch am Samstag zu verzeichnen. Jannick Schröder, Goran Nedic und Jonny Albe fallen definitiv aus, die Einsätze von Jonas Batke und Dennis Matzeit sind derweil noch ungewiss. Auch die Gäste von der Thüster Platte haben weiterhin mit personellen Engpässen zu kämpfen, wie Sprecher Dominik Heintz klarmacht: „Es wird Zeit, dass die Saison endlich zu Ende geht und sich alle mal ausruhen können. Zum Abschluss einer ziemlich anstrengenden Saison mit vielen Verletzten treffen wir mit Emmerthal noch einmal auf einen starken Gegner. Die stehen mit ihrer starken Offensive um Vorrat & Co. zurecht da oben. Trotz unserer Ausfälle wollen wir diese in den Griff bekommen und etwas Zählbares mitnehmen.“

TSV Grohnde – SC RW Thal (Samstag, 16 Uhr).

Der TSV Grohnde steht vor einer personellen Herausforderung. Vor der anstehenden Partie gegen Rot-Weiß Thal hat der Tabellenneunte viele Ausfälle zu kompensieren. Dabei haben die Männer von Spielertrainer Christopher Thomas noch ein Ziel vor Augen, wie der Coach klarstellt: „Das ist die letzte Chance für uns, auf die 40 Punkte zu kommen. Gegen eine Mannschaft, die bereits abgestiegen ist, scheint das einfach zu sein. Denkste! Gerade die Mannschaften, für die es um nichts mehr geht, können befreit aufspielen. Aber das ist ja bei uns auch so. Unser Kader lässt allerdings nicht viel zu am Wochenende. Viele Spieler fehlen aus den verschiedensten Gründen. Wir müssen mit Spielern aus der Zweiten und vielleicht sogar der Altherren auffüllen. Trotzdem versuchen wir natürlich, unseren vielen und treuen Zuschauern zum Abschluss noch einmal einen Sieg zu schenken. Damit wäre die Abschlussfeier doch viel abgerundeter.“ Auch die Gäste wollen ihre letzte Ehrenrunde in der Kreisliga möglichst positiv gestalten. Dazu SC-Trainer Markus Nickel: „Wir wollen uns ordentlich verkaufen beim letzten Spiel, in dem es nur noch um die goldene Ananas geht. Dabei sollen die zum Einsatz kommen, die im Laufe der Saison weniger Praxis sammeln durften. Auch unsere A-Jugendlichen kommen am Wochenende ihren verdienten Einsatz. Wir hoffen, dass die Zuschauer ein schönes und von uns erstmal letztes Kreisliga-Spiel zu sehen bekommen. Außerdem freuen wir uns nach dem Spiel noch auf das eine oder andere Kaltgetränk mit den angereisten Zuschauern und dem gastfreundlichen Team von Toffa.“ Personell sehen sich die Gäste bei der letzten Station ihrer Abschiedstournee gut aufgestellt.

TSV Bisperode – SG Hajen/Latferde (Samstag, 16 Uhr).

In Bisperode geht es am Samstagnachmittag für die Gäste um die Meisterschaft. Das weiß auch TSV-Co.-Trainer Konrad Voss, der mit seinen Farben am vergangenen Wochenende endgültig den Klassenerhalt perfekt gemacht hat: „Während es für uns sportlich um nichts mehr geht, sind wir uns aber natürlich bewusst, dass das bei der SG anders ist. Schließlich spielen die Männer von Werner Brennecke noch um die Meisterschaft. Deswegen werden wir natürlich mit der dafür nötigen Einstellung ins Spiel gehen und es dem Gast möglichst schwermachen. Ich erwarte von unserer Mannschaft, dass sie ein letztes Mal diese Saison die Kräfte mobilisiert und kämpferisch wie läuferisch dagegenhält. Im Anschluss an das Spiel findet am Sportplatz noch unsere Saisonabschlussfeier statt. Fans, Freunde, Familienmitglieder und alle anderen, die uns während der Saison unterstützt haben, sind herzlich auf Speis und Trank eingeladen.“ Die SG Hajen/Latferde muss bei Blau-Gelb derweil auf Mithilfe aus Großenwieden hoffen. Dazu Hajens Sprecher Marc Knoesel: „Nach wir im letzten Spiel in Lauenstein in der Nachspielzeit den 2:2-Ausgleich kassiert haben, haben wir die Meisterschaft nicht mehr in der eigenen Hand. Das hat jetzt Tündern. Aber die Voraussetzungen ändern sich ja nicht, denn wir wollen die für uns in jeder Hinsicht herausragend gelaufene Saison natürlich mit einem Sieg beenden – egal, welcher Tabellenplatz am Ende dabei herauskommt. Auch wenn wir die Mannschaft etwas umbauen müssen, wollen wir in Bisperode von Beginn an unser Spiel aufziehen, um dann mit einem Erfolgserlebnis zur Saisonabschlussfeier nach Hause zu fahren. Bisperode wird das bei ihrem letzten Heimspiel ebenfalls versuchen. Sie schauen zwar auf eine schwierige Saison zurück, haben sich aber in den letzten Spielen etwas stabilisiert. Daher wird es keine leichte Aufgabe für uns, das steht fest.“ Erschwerend für die Gäste kommt hinzu, dass die „Black Cats“ am Samstag auf Tim Schrader, Sebastian Meyer und Jonas Dirnberger verzichten müssen. Dafür kehrt Jan Knoesel zurück in den Kreis der Mannschaft.

MTV Lauenstein – SV Azadi Hameln (Samstag, 13.30 Uhr).

Für den MTV Lauenstein endet am Samstagnachmittag eine Saison, mit der die Ostkreisler vor allem in der zweiten Hälfte zufrieden sein dürften. Nachdem man die Hinrunde auf Platz sieben beendet hatte, führt der MTV die Rückrundentabelle von oberster Spitze aus an. Die letzte Niederlage liegt zudem bereits über ein halbes Jahr zurück. Daher bringt Coach Stefan Gluba die Zielsetzung für das letzte Saisonspiel auf den Punkt: „Wir wollen noch einmal alles geben, um in diesem Jahr weiterhin ungeschlagen zu bleiben.“ Auf der Gegenseite können die Gäste dem Saisonfinale entspannt entgegenblicken. Dank des späten Treffers im „Herzschlagfinale“ mit Eimbeckhausen (3:2-Sieg für Azadi) sind die „Adler“ im Abstiegskampf bereits vorzeitig gerettet. „Wir sind glücklich, den Klassenerhalt aus eigener Kraft geschafft zu haben – und damit ohne Hilfe von außen. Wir haben es geschafft, jede Mannschaft der Liga mit unserem Spielstil vor Probleme zu stellen und das vor allem dank Neu-Trainer Özkan Ünsal. Er hat gezeigt, dass eine große Trainerkarriere vor ihm liegen kann. Gegen Lauenstein – für mich das beste Team der Rückrunde – hoffen wir auch auf einen schönen Abschluss“, berichtet Manager Yalcin Uzun vor der anstehenden Begegnung. Man werde am Samstag allerdings einige Spieler im Hinblick auf das kommende Pokalhalbfinale schonen, heißt es von Seiten der Gäste.

VfB Eimbeckhausen – VfB Hemeringen (Samstag, 16 Uhr).

Auch in Eimbeckhausen schaut am Wochenende alles auf Aerzen. Sollte die Bezirksliga-Vertretung des MTSV den Abstieg beim Auswärtsspiel in Okel noch verhindern, würden nur die drei letzten Mannschaften der Kreisliga den Niedergang antreten müssen. In diesem Fall hätten die Nordkreisler gute Chancen auf den Klassenerhalt. Derzeit befindet man sich an viertletzter Stelle – mit zwei Punkten mehr und dem deutlich besseren Torverhältnis gegenüber Verfolger Aerzen II. Auch VfB-Sprecher Marc Hartmann kennt die Zahlenspielchen: „Wir müssen am Sonnabend im letzten Heimspiel unsere Hausaufgaben machen, dann müssen wir nicht auf Schützenhilfe aus Hameln hoffen. Wir wollen uns versöhnlich von unseren Fans in die Sommerpause verabschieden. Mit einem Punkt und einem positiven Ergebnis in Okel können wir die Liga doch noch halten. Allerdings wollen wir nicht auf ein Unentschieden spekulieren. Im letzten Heimspiel sollen die drei Punkte in Eimbeckhausen bleiben. Hinterher wollen wir noch ein wenig zusammensitzen und die Saison ausklingen lassen. Hemeringen ist für mich im Moment schwierig einzuschätzen. Sie haben zuletzt schwankende Ergebnisse abgeliefert. Personell wird es wieder enger im Vergleich zu den letzten Partien.“ Anet Hot, Jörn Dahlbock, Matthias Thiele, Sascha Flemes, Sven Dettmar und Benjamin Bomrowitz fallen aus den unterschiedlichsten Gründen aus. Man werde dennoch eine „schlagfertige Truppe“ zusammenbekommen, denen man den Sieg „allemal zutraue“. Der VfB befindet sich indes im gesicherten Mittelfeld. Je nach den Spielausgängen der Konkurrenz können die Gäste noch auf Platz neun vorrücken – oder auf Rang elf abrutschen.

TSV Großenwieden – BW Tündern U23 (Samstag, 16 Uhr).

Meisterschaftskandidat Nummer zwei geht es am Samstag in Großenwieden an den Start. Während für die Gäste noch einiges auf dem Spiel steht, geht es für den TSV um nicht mehr allzu viel. Dazu Großenwiedens Co.-Trainer Rassan Abdi: „Wir haben im letzten Spiel (3:2-Erfolg bei Pyrmont II, Anm. d. Red.) wieder Selbstbewusstsein getankt. Das wird uns gegen Tündern definitiv helfen. Für die anstehende Partie erhoffe ich mir eigentlich nur, dass sicher keiner mehr verletzt und alles reibungslos über die Bühne geht. Gleichzeitig wünschen wir Tündern alles Gute für den Aufstieg.“ Die Tünderaner „Schwalben“ haben nach Hajens Unentschieden am vergangenen Wochenende nun wieder die „Pole-Position“ der Liga inne. Mit einem Sieg im Weserstadion würde Blau-Weiß die Meisterschaft endgültig eintüten. Der Bezirksliga-Aufstieg ist BW indes bereits sicher. Coach Alexander Liebegott fordert dafür noch einmal volle Konzentration von seinen Männern: „Jetzt heißt es, noch einmal bis an die Grenzen gehen. Noch einmal alles abrufen, um diese drei Punkte einzusacken und damit die Meisterschaft. Wir wollten da sein, falls die SG gegen Lauenstein patzt, und haben es nun selbst in der Hand. Die Mannschaft hat gegen 07 genau den Fokus an den Tag gelegt, den es gebraucht hat, verdient gewonnen und ihre Hausaufgaben gemacht. Jetzt soll noch der Deckel drauf auf diese ganz starke Saison. Dazu bedarf es der gleichen Einstellung und Bereitschaft wie zuletzt. Großenwieden hat keinen Druck, kann befreit aufspielen und ist damit unberechenbar. Mit Daniel Wins haben sie den besten Stürmer der Liga. Einen großen Dank – auch im Namen der Mannschaft – möchte ich an alle Fans aussprechen, die uns immer klasse unterstützt haben, egal ob Heim- oder Auswärtsspiel.“ Abschließend betont der Coach, dass es Kader erneut zu etwas Rotation kommen werde.
161 / 1728

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox