09.06.2022 13:44

Kreisliga


„Knallerpartien“ in der Kreisliga: „Schon fast mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel“

Azadi und Eimbeckhausen im Direktduell um den Klassenerhalt / SG Hajen will gegen Lauenstein auf Meisterschaftskurs bleiben: „Das ist ja völlig klar“
VfB Eimbeckhausen Kreisliga Fussball
Der VfB Eimbeckhausen hat gegen den SV Azadi die letzte Chance auf den Klassenerhalt.

Von Robin Besser

MTSV Aerzen II – TSG Emmerthal (Freitag, 19.30 Uhr).

„Wir brauchen uns nichts vormachen. Das wird mit großer Wahrscheinlichkeit erst einmal das letzte Heimspiel für uns in der Kreisliga werden“, gibt sich Aerzens Trainer Oliver Kosowksi vor der anstehenden Begegnung gegen die TSG aus Emmerthal keinen Illusionen hin. Die Zweitvertretung befindet sich nach der 5:6-Niederlage gegen Grohnde am vergangenen Spieltag auf Tabellenrang 14. Sofern Aerzens Bezirksliga-Vertretung den Klassenerhalt nicht schaffen sollte, wäre der Abstieg der Kosowski-Elf in jedem Fall besiegelt. Dennoch hofft der Coach auf einen couragierten Auftritt seiner Männer gegen die Grün-Weißen: „Wir werden noch einmal alles geben, um Emmerthal das Leben so schwierig wie möglich zu machen. Unser Sieg im Hinspiel hat gezeigt, was wir an guten Tagen erreichen können. Leider hatten wir davon nur zu wenig in der gesamten Saison. Wir wollen uns mit einem guten Heimspiel verabschieden. Personell wird es wieder eng werden, aber auch diese Hürde werden wir wie so oft nehmen.“ Die Männer von der Emmer wiederum wollen sich am Freitagabend für die 1:3-Hinspielniederlage revanchieren, wie Trainer Daniel Wohlleben vor der Partie erklärt: „Wir haben gegen Aerzen in der Vergangenheit oftmals nicht so gut ausgesehen. Vielleicht ist Aerzen so etwas wie unser Angstgegner. Wir wollen in jedem Fall die Niederlage aus dem Hinspiel wettmachen. Wir haben jetzt noch zwei Spiele, mit denen wir die Saison positiv ausklingen lassen wollen, auch wenn es nach oben keine Möglichkeiten mehr für uns gibt.“ Zuzüglich zu den Langzeitverletzten werden Dennis Matzeit und Hendrik Scheel am Wochenende nicht zur Verfügung stehen.

SV Azadi Hameln – VfB Eimbeckhausen (Samstag, 16 Uhr).

Gibt es die Vorentscheidung im Tabellenkeller? Am Samstagnachmittag treffen im Weserberglandstadion die abstiegsbedrohten Mannschaften des SV Azadi und des VfB Eimbeckhausen aufeinander. Dank einer beachtlichen Steigerung in der Rückrunde haben die Hausherren vor der Partie die besten Karten auf den Verbleib in der Liga. Ein Punkt gegen den direkten Kontrahenten reicht für den Klassenerhalt. Dazu SV-Manager Yalcin Uzun: „Finalspiel gegen Eimbeckhausen. Das haben wir uns erarbeitet. Zum Ende der Hinrunde standen wir mit sechs Punkten abgeschlagen am Tabellenende. Die Mannschaft hat sich mit der Unterstützung der Fans dieses Finale verdient, dabei war seit dem Rückrundenstart gefühlt jede Partie ein Finale für uns. Diesen letzten Schritt müssen wir noch gehen. Dabei wir es noch einmal knackig gegen eine gut geordnete VfB-Mannschaft. Für uns kommt es darauf an, die Grundtugenden auf den Platz zu bringen. Nur dann werden wir uns belohnen.“ Für den VfB auf der anderen Seite zählt nur ein Sieg. Durch die Bezirksligaabsteiger scheint Rang 13 – den belegen die Gäste momentan – nicht zum Klassenerhalt zu reichen. Azadi und Bisperode haben allerdings bereits sechs Zähler Vorsprung auf den VfB. Auch Sprecher Marc Hartmann weiß, was auf dem Spiel steht: „Eigentlich ist das schon fast mehr als ein Sechs-Punkte-Spiel. Wenn Azadi in einem der beiden Spiele einen Punkt holt, sind sie schon uneinholbar. Dann bliebe uns nur noch zu hoffen, dass Aerzen doch noch den Abstieg aus der Bezirksliga verhindert. Es ist aber natürlich immer schöner, so etwas in der eigenen Hand zu haben. Dafür müssen am Wochenende aber drei Punkte her. Die Jungs wissen alle um die Wichtigkeit der Partie und werden noch einmal alles in die Waagschale werfen.“ Personell wird es allerdings erneut eng beim VfB. Benjamin Bomrowitz und Anes Hot werden definitiv ausfallen, hinter den Einsätzen von Sven Dettmar und Matthias Thiele steht derweil noch ein Fragezeichen.

VfB Hemeringen – TuS Rohden (Samstag, 17 Uhr).

In Hemeringen gastiert aufgrund des Felgenfestes bereits am frühen Samstagabend und nicht am Sonntagnachmittag der Tabellenletzte aus Rohden. VfB-Sprecher Michael Lauke hofft, dem scheidenden Trainer Marco Blana im letzten Heimspiel der Saison einen gebührenden Abschied vor heimischer Kulisse zu liefern: „Im letzten Heimspiel der Saison wollen wir den Fans einen Sieg schenken – zumal es auch der letzte Auftritt auf heimischem Geläuf für Trainer Marco Blana ist, der auf eigenen Wunsch sein Traineramt niederlegt. Nach dem 4:1-Hinspielerfolg wollen die Jungs sowohl den Fans als auch Marco einen gebührenden Abschied vom Hemeringer Bach bereiten. Wir wollen im Derby deutlich machen, wer hier zuhause ist. Wir wollen den Gegner nicht unnötig stark machen, trotzdem darf Rohden nicht unterschätzt werden.“ Fehlen werden den Hausherren die gelbgesperrten Cedric Klein und Maximilian Ringleff. Besonders der Ausfall von Ringleff dürfte Rohden und dessen Trainer Jörg Pydde entgegenkommen. „Maxi Ringleff gehört für mich zu den besten Stürmern der Liga. Wir wissen, dass Hemeringen sehr heimstark ist. Gleichzeitig wollen wir aber trotzdem versuchen, etwas mitzunehmen. Leider werden auch diesmal viele Spieler ausfallen. Dennoch werden wir versuchen, eine schlagkräftige Mannschaft auf den Platz zu bekommen“, so Rohdens Coach vor der Partie. Neben einigen Akteuren wir auch Pydde selbst fehlen, da sein Sohn Pascal, seinerseits VfB-Spieler, zur Hochzeit einlädt.

SG Hajen/Latferde – MTV Lauenstein (Sonntag, 15 Uhr).

Der Kampf um die Meisterschaft geht in die alles entscheidende Phase. Durch Tünderns Patzer am vergangenen Spieltag (0:5 gegen Emmerthal) grüßt nun die SG Hajen vom Platz an der Sonne. Bevor die Meisterfeier jedoch konkrete Formen annehmen darf, erwartet die Hausherren noch einmal ein echter Brocken, denn mit dem MTV Lauenstein ist die Nummer eins der Rückrunde an der Hajener Straße zu Gast. „Im Kampf um die Tabellenspitze wird es jetzt richtig spannend, das war vor einigen Wochen gar nicht abzusehen. Am Sonntag trifft zudem die beste Defensive auf die beste Offensive der Liga. Wir wollen auch die beiden letzten Spiele gewinnen, um die Meisterschaft nach Hajen und Latferde zu holen, das ist ja völlig klar. Dafür werden wir am Sonntag alles reinhauen. Mit Lauenstein treffen wir jetzt aber auf den Überflieger der Kreisliga in den letzten Wochen, diese Erfolgsserie ist schon beeindruckend. Und da Lauenstein auch noch die Chance auf den Meistertitel hat, werden sie entsprechend motiviert nach Latferde reisen“, analysiert SG-Sprecher Marc Knoesel die Ausgangslage. Die Hausherren hoffen vor der Partie auf die Rückkehr einiger verletzter Spieler. Auch der MTV um Trainer Stefan Gluba freut sich auf die „Knallerpartie“: „Wir freuen uns sehr auf den Spitzenreiter und haben vor, die Punkte mit nach Lauenstein zu nehmen. Die letzten Wochen waren in beiden Lagern sehr erfolgreich. Tündern kann im Parallelspiel gegen Preussen den Aufstieg perfekt machen und Hajen/Latferde will Meister werden, obwohl sie nicht aufsteigen dürfen. Es ist also sehr viel Brisanz in den Spielen. Wir sind sehr konzentriert und wissen, dass auch wir noch eine Minimalchance auf den Aufstieg haben. Man darf gespannt sein, wer mit dem Druck besser klarkommt.“ Sollten die Hausherren gegen die Ostkreisler den Kürzeren ziehen und Tünderns U23 gleichzeitig gegen Preussen gewinnen, würde Blau-Weiß in der Tabelle wieder an den „Black Cats“ vorbeiziehen.

SC RW Thal – TSV Bisperode (Sonntag, 15 Uhr).

Der bereits abgestiegene Rot-Weiß Thal trifft im letzten Heimspiel der Saison auf die Blau-Gelben aus Bisperode. „In den letzten Jahren war es immer eine brisante Begegnung mit dem TSV. Das Standardergebnis war wohl 4:3“, erinnert sich SC-Trainer Markus Nickel gern an die vergangenen Duelle zurück. Gleichzeitig hofft der Coach auf ein ähnliches Spektakel am Sonntagnachmittag: „Nach der Arbeitsverweigerung am letzten Wochenende gegen Lauenstein wollen wir nun noch einmal alles anders machen. Wir wollen noch einmal alles geben und für unsere Zuschauer die drei Punkte holen.“ Zugute kommt den Hausherren, dass abgesehen von Alexandros Kontaxes der gesamte Kader zur Verfügung steht. Auf der Gegenseite beobachten die Gäste noch immer das Geschehen im Tabellenkeller. Mit aktuell 31 Zählern auf dem Konto stehen die Chancen für die Mission Klassenerhalt für Bisperode allerdings gut. „Rein rechnerisch fehlt uns noch ein Punkt zum Klassenerhalt. Sollte Azadi am Samstag punkten, hat sich das Thema ebenfalls erledigt. So oder so schauen wir auf uns und möchten an unsere aufsteigende Form aus den letzten beiden Spielen anknüpfen. Wir wollen natürlich die Punkte aus Thal entführen. Traditionell haben wir uns beim SC aber schwergetan, daher erwarte ich auch wieder eine enge und umkämpfte Partie“, so Bisperodes Co.-Trainer Konrad Voss.

WTW Wallensen – TSV Grohnde (Sonntag, 15 Uhr).

Der WTW Wallensen sieht sich auch vor der kommenden Partie gegen den TSV Grohnde einer schwierigen Herausforderung gegenüber. Wie in den vergangenen Wochen haben die Ostkreisler wie einem arg dezimierten Kader zu kämpfen. Dennoch gibt sich Sprecher Dominik Heintz vor der Partie gegen den Tabellenneunten kämpferisch: „Wir wollen unser letztes Heimspiel erfolgreich bestreiten. Grohnde hat zuletzt gut gespielt und gute Ergebnisse erzielt. Daher nehmen wir den Gegner nicht auf die leichte Schulter. Trotzdem wollen wir gewinnen. Auch wenn es personell immer noch nicht besser aussieht, werden wir am Sonntag eine schlagkräftige Truppe auf den Rasen bringen.“ Auf der Gegenseite befinden sich die Gäste mit ihren 37 Zählern im gesicherten Mittelfeld. Für TSV-Trainer Christopher Thomas ist das jedoch kein Grund zum Nachlassen: „Wir würden in den letzten beiden Spielen gerne die 40-Punkte-Marke knacken. Damit würden wir unserer guten Saison noch die Sahne auf den Kuchen setzen. Wallensen ist für uns aber nicht unbedingt der Gegner, bei dem du die Punkte einplanen kannst. In der Vergangenheit haben wir da auf der Platte nicht immer gut ausgesehen. Wir werden aber unser Bestes geben und schauen, was am Ende dabei herauskommt.“ Personell fallen erneut Spieler aus den unterschiedlichsten Gründen aus. Dazu Thomas: „Es wird Zeit für die Pause, auch wenn diese bei dem Rahmenspielplan für die neue Saison recht kurz ausfallen wird.“

BW Tündern U23 – FC Preussen Hameln (Sonntag, 15 Uhr).

„Fußballherz, was willst du mehr?“, leitet U23-Trainer Alexander Liebegott das anstehende Derby gegen die Männer von 07 ein. Ausgerechnet auf heimischem Geläuf gegen das benachbarte Preussen können die „Schwalben“ den Aufstieg in die Bezirksliga perfekt machen. Gleichzeitig würde man mit einem Sieg Spitzenreiter SG Hajen im Kampf um den Meistertitel unter Druck setzen. Dessen ist sich auch Liebegott bewusst: „Im Derby zuhause den Aufstieg perfekt zu machen, wäre einfach nur geil. Wir hoffen natürlich, uns besser zu präsentieren als vor zwei Wochen. Die Niederlage (0:5 gegen Emmerthal, Anm. d. Red.) war sehr schmerzhaft für uns. Dementsprechend muss eine deutliche Leistungssteigerung her am Wochenende. Immer wieder schleichen sich kleine Fehler ein, die vom Gegner auch eiskalt bestraft werden. 07 hat einige erfahrene Spieler, die nur auf so etwas warten. Wir müssen übers Tempo kommen, dazu bedarf es einer vernünftigen Einstellung und Bereitschaft, sich in jeden Ball zu werfen. Alle wissen, um was es geht. Jeder kann aber noch ein paar Körner mehr rauskitzeln, um am Ende nicht komplett mit leeren Händen dazustehen. Wir können noch alles erreichen, aber auch alles verlieren. Bedanken möchte ich mich bei allen, die unsere Heimspiele so angenehm wie möglich gestaltet haben. Ob beim Verkauf, dem Abkreiden oder Ähnlichem: vielen Dank im Namen der Mannschaft.“ Personell können die Hausherren gegen Preussen wieder auf mehr Optionen als zuletzt zurückgreifen. Auch Hamelns Trainer Rik Balk kennt die Tabellensituation. Aus diesem Grund rechnet der 07-Coach mit einem hellwachen Gegner: „Tündern spielt eine starke Saison und wir alles dafür tun, am Wochenende den Aufstieg in die Bezirksliga zu realisieren. Man muss zugeben, dass sie auch ohne Personal aus der Oberligamannschaft Spiele gewonnen haben. Daher gehen sie am Ende auch verdient in die Bezirksliga. Der Platz auf der Kampfbahn ist wirklich beachtlich geworden. Daher denke ich, dass den Zuschauern wie im Hinspiel einiges geboten wird. Wir werden den Fokus hochhalten und versuchen, die restlichen Partien im Juni erfolgreich zu gestalten.“

SpVgg. Bad Pyrmont II – TSV Großenwieden (Sonntag, 15 Uhr).

Am Sonntag kommt es in der Kurstadt zum vorerst letzten Kreisliga-Heimspiel der Reserve der Spielvereinigung Bad Pyrmont. Durch die Fusion zwischen Hagen und Pyrmont und den damit bereits feststehenden Bezirksliga-Abstieg der Germania muss auf Pyrmonts Zweitvertretung den Niedergang antreten. „Auch wenn wir auf dem Papier als Kreisliga-Absteiger feststehen, wissen wir natürlich, dass wir sportlich die Klasse gehalten haben und das zählt für uns. Im kommenden Jahr wird der Großteil der Mannschaft weiterhin in der Kreisliga spielen, dann für den FC Pyrmont Hagen II.“, erklärt Pyrmonts sportlicher Leiter Jan Hendrik Deppe – und fährt fort: „Sonntag werden wir eine interessante Partie sehen, da beide Teams aktuell nicht in ihrer besten Form sind und somit umso mehr den Sieg wollen. Um die Punkte bei uns zu behalten, müssen wir Großenwiedens Torjäger Wins stoppen.“ Wie der Kader der Hausherren am Sonntag aussehen wird, ist derzeit noch ungewiss. Im anderen Lager haben die Männer aus dem Weserstadion derzeit mit einer kleinen sportlichen Krise zu kämpfen. Wettbewerbsübergreifend gab es zuletzt vier Niederlagen in Folge. Am vergangenen Spieltag konnte man beim Auswärtsspiel bei Preussen nicht antreten.
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