04.10.2020 19:32

Kreisliga, Staffel 1


„Eines Spitzenspiels würdig“ - Tünderns U23 stürzt Preussen!

Aushilfskeeper Grischa Kowalski mit starker Leistung / Derby-Spektakel in Hemeringen

Tünderns Flamur Dragusha sorgte im Spitzenspiel mit dem 2:0 für die Entscheidung.

Von Lars Türk

Kreisliga, Staffel 1


BW Tündern U23 – FC Preussen Hameln 2:0 (0:0).

Als „eines Spitzenspiels würdig“ beschrieb BW-Coach Alexander Liebegott das Aufeinandertreffen seiner Elf mit den Lokalrivalen des FC Preussen im Anschluss an die Partie stolz. Grund zur Freude hatte Liebegott allemal: Durch den 2:0-Erfolg im Kräftemessen mit dem direkten Konkurrenten eroberte BW Tünderns U23 am heutigen Sonntag die Tabellenführung der Kreisliga-Staffel 1. Allerdings waren die Vorzeichen im Vorfeld der Partie auf Seiten Tünderns nicht optimal gewesen, musste man den Ausfall von Stammtorhüter Sebastian Kelle verkraften. Grischa Kowalski, der sonst als Feldspieler die Stiefel schnürt, nahm sich als Interimskeeper der Aufgabe an und überzeugte in ungewohnter Rolle. „Grischa war heute keine Notlösung. Er war der beste Mann auf dem Platz, ohne ihn wären wir nie so lange im Spiel geblieben“, lobte ihn sein Trainer im Anschluss an eine Partie, die von Beginn an durch viel Tempo und zahlreiche Offensivaktionen beider Mannschaften geprägt war. Die erste Spielhälfte wurde zunächst von spielstarken Preussen dominiert, die zu guten Möglichkeiten kamen, aber den Ball nicht im gegnerischen Gehäuse unterbrachten.

Schumachers & Dragsusha Tünderns Matchwinner

Kurz vor der Halbzeitpause wäre es dennoch fast soweit gewesen, als FC-Akteur Aldin Dedeic aus sechs Metern Torentfernung nur noch an der Querlatte scheiterte. Kurz nach dem Wiederanpfiff dann der erlösende „Knotenlöser“ für die Gastgeber: Marc-Robin Schumachers brachte sein Team durch sein Tor in Führung (48.) und setzte damit in den Reihen seiner Mitspieler neue Kräfte frei. Tündern spielte fortan wie beflügelt, war jedoch nach einer Stunde Spielzeit im Glück, als der Schiedsrichter den Gästen einen strittigen Strafstoß verwehrte. In der Schlussviertelstunde agierten beide Teams mit offenem Visier, mit dem besseren Ende für die „Schwalben“: Flamur Dragusha verwertete eine Vorlage Schumachers zum 2:0. Die Preussen warfen noch einmal alles in die Waagschale, Yves Hackl kratzte einen Schuss von Sönke Wyrwoll nur kurze Zeit später mit Mühe und Not von der Linie (80). Ein sehenswerter Lupfer von BW-Spieler Ayman Kamal kurz vor dem Abpfiff aus 30 Metern Tordistanz kam kurz vor der Torlinie auf – so blieb es bei 2:0 für die Gastgeber. „Wir sind natürlich froh. Aufgrund der zweiten Halbzeit geht es in Ordnung, wenn man sich die erste Halbzeit anschaut, hätte es aber auch anders ausgehen können“, resümierte Alexander Liebegott abschließend.
Tore: 1:0 Marc-Robin Schumachers (48.), 2:0 Flamur Dragusha (78.).

VfB Hemeringen – TSV Großenwieden 4:4 (3:2).

„Heute war für die Zuschauer hier alles dabei. Ein emotionales Derby mit einem gerechten Ergebnis, das hat richtig Spaß gemacht“, beschrieb VfB-Sprecher Michael Albrecht die Atmosphäre beim Duell seiner Hemeringer mit dem TSV Großenwieden. Die von Albrecht erwähnten Zuschauer sahen nicht weniger als ein Derby-Spektakel. Souverän beginnende VfBler legten durch zwei Treffer kurz nach Spielbeginn einen Blitzstart nach Maß hin: Finn Hoppe (4.) und ein Sonntagsschuss von Jan Liebert (7.) stellten das ganz frühe 2:0 her. „Nach den beiden Toren haben wir den Gegner ein bisschen stark gemacht, Großenwieden hat dann nicht aufgesteckt und super gekämpft“, skizzierte Albrecht die Phase nach der VfB-Führung. Das Spiel entwickelte sich zu einem klassischen Derby: Großenwieden kam zurück und glich in den folgenden Minuten aus (19./32.), bevor VfB-Akteur Lars Michaelis mit einem Kracher aus der eigenen Hälfte quasi mit dem Pausenpfiff die 3:2-Führung der Heimmannschaft besorgte (45.). Auch nach der Halbzeitpause lieferten sich die Kontrahenten einen offenen Schlagabtausch. Nach dem erneuten Ausgleich Großenwiedens (77.) sah Hemeringens Keeper Jan Wiwiorra nach einem Foulspiel die Rote Karte, bei der anschließenden Rudelbildung wurde zudem TSV-Spieler Gebraiel Berjawi des Feldes verwiesen (78.). Die Schlussphase verlief nicht weniger dramatisch: gegen die vermeintlich vorentscheidende Gästeführung nur drei Minuten vor Spielende half den Hemeringern in letzter Sekunde Routinier Eugen Fabrizius, der einen Strafstoß in letzter Sekunde verwandelte und mit dem 4:4 die Punkteteilung in diesem sehenswerten Derby besiegelte.
Tore: 1:0 Finn Hoppe (4.), 2:0 Jan Liebert (7.), 2:1 Elias Miro (19.), 2:2 Gebraiel Berjawi (32.), 3:2 Lars Michaelis (45.), 3:3 Denis Anklam (77.), 3:4 Bujamin Kiki (87.), 4:4 Eugen Fabrizius (90./Strafstoß.).
Besondere Ereignisse: Rote Karten für Hemeringens Jan Wiwiorra (78.) und Großenwiedens Gebraiel Berjawi (78.).

SV Azadi Hameln – VfB Eimbeckhausen 3:0 (1:0).

Im Heimspiel gegen den VfB Eimbeckhausen setzte sich die Mannschaft des SV Azadi Hameln souverän mit 3:0 durch und schiebt sich somit vor dem Nachholspiel gegen Rohden-Segelhorst (08. Oktober) auf Rang vier der Kreisliga-Staffel 1. Nachdem die Gäste aus Eimbeckhausen der Begegnung zu Beginn noch ihren Stempel aufdrückten, kam die Mannschaft um Team-Manager Yalcin Uzun zunehmend besser in die Partie und bauten zunehmend Offensivdruck auf. „Wir kamen immer besser rein, haben den Kampf angenommen und dann zum psychologisch bestmöglichen Zeitpunkt das 1:0 erzielt“, erläuterte Uzun die Entstehung der Führung seiner Elf. Unmittelbar vor dem Seitenwechsel bediente Rodi Celik seinen Mitspieler Hozan Mohamed, der keine Mühe hatte, das 1:0 zu erzielen (44.). Durch den Rückstand angestachelt läuteten die Gäste die zweite Spielhälfte mit druckvollem Beginn ein, verbuchte jedoch auch in den zweiten 45 Minuten nichts „Zählbares“. Ein direkter Freistoßtreffer von Rodi Celik (80.), der nach seiner Vorarbeit zum Führungstreffer nun auch als Kunstschütze glänzte, und ein spätes Tor durch den eingewechselten Ahmet Kaya sicherten dem SV Azadi den Heimerfolg. „Wir haben heute gezeigt, dass wir nicht verlieren und unbedingt als Sieger vom Platz gehen wollten“, lobte Uzun die Mentalität der Siegermannschaft. „Alles in allem war es ein faires, gutes Spiel und wir sind dafür belohnt worden, dass die komplette Mannschaft von 1 bis 11 stark gespielt hat.“
Tore: 1:0 Hozan Mohamed (44.), 2:0 Rodi Celik (80.), 3:0 Ahmet Kaya (90.).

TuS Rohden – MTSV Aerzen II 2:1 (2:0).

Ein ausgeglichenes Spiel mit Torgelegenheiten auf beiden Seiten fand heute auf dem Rohdener Rasen das bessere Ende für die Heimmannschaft des TuS, die den angereisten Gegner aus Aerzen knapp mit 2:1 bezwang. Durch den Sieg wanderte der erste „Dreier“ der laufenden Spielzeit auf das Konto der Rohdener, die Zweitvertretung des MTSV wartet noch immer auf den ersten Sieg in der Kreisliga 2020/21 und rangiert auch weiterhin auf dem letzten Rang der Staffel. Keiner der beiden Mannschaften gelang es, das Spielgeschehen maßgeblich an sich zu reißen. So wurde es ein Spiel auf Augenhöhe, in dem sich die Gastgeber durch Tore von Julian Liebe (21.), der sich für seine Leistung auf der Außenbahn heute ein Sonderlob von Trainer Recep Buran verdiente und Dmitrij Apelt (32.) bereits in Halbzeit eins auf die Siegerstraße brachten. Dustin Hoppe auf Seiten der Hummetaler sorgte durch seinen Anschlusstreffer kurz nach der Halbzeitunterbrechung (47.) zwar noch einmal für Spannung, doch weitere Chancen beider Teams blieben erfolglos – so blieb es beim 2:1-Erfolg und den ersehnten drei Punkten für den TuS. Anspruchsvoll war die Begegnung auch für Schiedsrichter Gunnar Kersten, der ohne Assistenten angereist war und somit einen besonders arbeitsintensiven Nachmittag hinter sich brachte. „Am Ende war es ein glückliches Ergebnis“, zog Buran Bilanz. „Es war ausgeglichen, beide Mannschaften hätten gewinnen können – ich bin sehr zufrieden.“
Tore: 1:0 Julian Liebe (21.), 2:0 Dmitrij Apelt (32.), 2:1 Dustin Hoppe (47.).
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