09.09.2018 18:50

Kreisliga


„Zwischen über- & unterirdisch“ - Hemeringen: „Two-Face“ der Kreisliga

Preussen: Niederlage in der 92. Minute durch ein Eigentor / Kuriose Schiedsrichter-Entscheidungen verärgern Wallensen und Tündern
Maximilian Ringleff VfB Hemeringen Fussball Kreisliga Hameln Pyrmont AWesA
Hemeringens Maximilian Ringleff avancierte mit vier Treffern zum „Matchwinner“.

VfB Hemeringen – TSV Nettelrede 4:2 (0:0).

Hemeringen – das „Two-Face“ der Kreisliga. Dem überraschenden 2:1-Sieg gegen Bisperode folgte eine deutliche 0:4-Niederlage gegen Latferde und heute zeigte sich der VfB wieder von seiner Schokoladenseite. Gegen die gut in die Saison gestarteten Nettelreder siegten die Hausherren 4:2. Überragender Mann auf dem Rasen: Maximilian Ringleff. Hemeringens „Goalgetter“ erzielte alle vier Treffer der Diener-Elf. Nach einem ereignislosen ersten Durchgang, übernahm Hemeringen das Kommando. In der 53. Minute fasste sich Philipp Nulle aus der Distanz ein Herz, Ringleff staubte anschließend zur Führung ab. 120 Sekunden später fand Stefan Bardehle Torgarant Ringleff mit einem Pass in die Tiefe, Letzter markierte eiskalt das 2:0. Die „Combo“ aus Bardehle und Ringleff bewährte sich auch weiterhin: In der 65. Minute schnürte Ringleff dank erneuter Vorlage von Bardehle seinen lupenreinen Hattrick und 14 Minuten später jubelten die Gastgeber zum vierten Mal. Die Protagonisten: Ringleff und Bardehle. „Stefan hat heute bärenstarke Pässe in die Schnittstelle gespielt“, lobte Diener. Die Nordkreisler betrieben anschließend durch die Treffer von Maik Vogt und Aldin Dedeic noch Ergebniskosmetik. „Heute haben wir wieder gezeigt, was wir können. Wir müssen an unserer Konstanz arbeiten. Wir schwanken zwischen über- und unterirdisch“, resümierte Hemeringens Spielertrainer. Ein Sonderlob verdiente sich neben Ringleff und Bardehle auch Sven Käse.
Tore: 1:0 Maximilian Ringleff (53.), 2:0 Ringleff (55.), 3:0 Ringleff (65.), 4:0 Ringleff (79.), 4:1 Maik Vogt (85.), 4:2 Aldin Dedeic (86.).

FC Preussen Hameln – TSV Bisperode 1:2 (0:1).

„Diese Niederlage passt zu unserer Situation“, war Hamelns sportlicher Leiter Jan Christoph nach dem bitteren 1:2 gegen Bisperode bedient. Mit der letzten Aktion des Spiels kassierten die Hamelner den entscheidenden Gegentreffer. Ein langer Freistoß wurde per Kopf verlängert und prallte einem Hamelner Verteidiger gegen die Schulter und von dort mitten ins preussische Herz. „Danach hat der Schiri nicht mal mehr angepfiffen“, so Christoph. „Das ist bezeichnend. Wir machen ein richtig gutes Spiel und verlieren.“ Bereits nach 15 Minuten liefen die Hausherren einem Rückstand hinterher. Maximilian Becker schoss Bisperode in Front. Kurz vor der Pause verpasste Torjäger Mike König den Ausgleich knapp, als der über das Tor lupfte – im Gegenzug trafen die Gäste den Pfosten. Nach dem Seitenwechsel war es erneut König, der den Ausgleich auf dem Fuß hatte. In der 56. Minute lief er alleine auf TSV-Keeper Jannic Schlotter zu. „Rik Balk hat ihn dann gefoult. Es war kein anderer Spieler mehr da, sodass es eine klare Notbremse war. Er hat nicht einmal Gelb gesehen. Nach dem Spiel haben die Bisperode selbst zugegeben, dass sie da großes Glück hatten“, skizzierte Christoph die Situation. In der 67. Minute war der Bann aus Hamelner Sicht jedoch gebrochen. Nach einem Eckball war Waldemar Starostin zur Stelle und traf zum 1:1. Nur 60 Sekunden später verpasste Alex Gerhardt gar die 2:1-Führung der Gastgeber um Haaresbreite, ehe König in der 72. Minute den Außenpfosten traf. „So kam es, wie es im Fußball immer kommt, wenn man seine Chancen nicht macht“, bedauerte Christoph. Im letzten Atemzug des Spiels erzielte Preussen selbst den Siegtreffer für den TSV. „Wir haben uns heute richtig stark präsentiert. Bisperodes Torhüter Jannic Schlotter hat seinem Team den Sieg heute ermöglicht. Leider wurde unsere gute Mannschaftsleistung nicht belohnt“, resümierte Christoph. 
Tore: 0:1 Maximilian Becker (15.), 1:1 Waldemar Starostin (67.), 1:2 Eigentor (90.).

SG Flegessen – FC Latferde 0:4 (0:1).

Im Kellerduell hat sich Latferde ins untere Mittelfeld abgesetzt, während Flegessen auf dem ersten  Abstiegsplatz hängen bleibt. „So schlecht, wie es das Ergebnis vermuten lässt, waren  wir aber  nicht“, stellte SG-Trainer Dirk Heyder, der heute aufgrund von Personalmangel selbst die Schuhe schnüren musste, klar. „In der ersten Halbzeit war es ein ausgeglichenes Spiel.“ Hendrik Smit verpasste aus der Distanz die Flegesser Führung (30.), acht Minuten später verfehlte Patrick Borchers das Gehäuse der Gastgeber knapp. In der 39. Minute gingen die Gäste in Front, nachdem Malte Thorenz einen Torwartfehler eiskalt bestrafte. Kurz darauf war Tim Tiley dem Ausgleich nahe, scheiterte jedoch an Latferdes Schlussmann Rouven Gasde. „In der zweiten Halbzeit wollten wir unsere Chancen besser nutzen. Nur kamen wir nicht mehr zwingend vor das Tor“, meinte Heyder. Ganz anders Latferde: Die „Käfigkicker“ erhöhten dank eines sehenswerten „Schlenzers“ von Nils Blohme auf 2:0, ehe Sebastian Krehl das Spielgerät nach einem Eckball unglücklich zum 0:3 in die eigenen Maschen beförderte (62.). Hendrik Bohne sorgte kurz vor Schluss für den 4:0-Endstand. „Der Doppelschlag durch Blohme und das Eigentor hat das Spiel entschieden. Latferde hat es danach gut runtergespielt. Wir müssen durch diesen personellen  Engpass jetzt durch“, resümierte Heyder.
Tore: 0:1 Malte Thorenz (39.), 0:2 Nils Blohme (60.), 0:3 Eigentor Sebastian Krehl (62.), 0:4 Hendrik Bohne (88.).

WTW Wallensen – HSC BW Tündern II 1:4 (1:1).

Gegen Tündern setzte es für den WTW nun schon die vierte Niederlage in Folge auf heimischem Platz. Allerdings sah es zunächst nicht danach aus. Zwar ging Tündern durch einen platzierten „Sonntagsschuss“ von Hassan Dukuly überraschend in Führung, doch WTW-Torjäger Mirko Wulf konnte nach 26 Minuten den Spielstand durch ein Tor aus zwölf Metern wieder auf null setzen. In der ersten Halbzeit erspielte sich der WTW zahlreiche Chancen, die aber entweder vorbeigingen oder von Sebastian Kelle im blau-weißen weggefischt wurden. Für reichliche Diskussionen sorgte die letzte Szene der ersten Halbzeit, als Marcel Garlipp aus umstrittener Position das 2:1 für Tündern schoss. Viele Anwesende hatten ein Abseits gesehen – ebenso wie der Linienrichter, der seine Fahne hob.  Dennoch entschied der  Unparteiische auf Tor für Tündern. „Der Schiri war auf Nachfrage in der Pause – laut WTW-Sprecher Thomas Schütte – aber der Meinung, dass der Ball in der neutralen Zone gelandet ist und keine Gefahr darstelle“, so WTW-Sprecher Christian Göke. „Auch in der zweiten Halbzeit gab es einige kuriose Entscheidungen. Mirko Wulf und Tünderns Mesut Kaya haben die Rote Karte gesehen – kurze Zeit später wurden beide Entscheidungen vom Unparteiischen zurückgekommen. Nach dem 1:3 durch Daniel Kallies in der 81. Minute wurde Mirko Wulf auf dem Weg zum 'Schwalben'-Tor von den Beinen geholt, doch der Schiedsrichter zeigte ihm zur Verblüffung aller Beteiligten die Rote Karte. Nachdem Spieler von Tündern ihn angesprochen hatten, zog er die Karte zurück und zeigte ihm den 'Gelben Karton'."

Sven Köhne: „Habe ich noch nicht erlebt"

Der Spielfluss war jetzt komplett dahin und Dominik Herrmann erzielte für Tündern kurz danach das nichts mehr bedeutende 4:1 nach einer Hereingabe von rechts. „Unmittelbar vor dem Schlusspfiff wollte der Schiedsrichter an der Mittellinie noch eine Beleidigung vom angesprochenen Mesut Kaya gehört haben und hat auch hier eine glatte Rote Karte gezeigt. Erst nachdem Rücksprache mit dem Linienrichter erfolgte und die Spieler beider Mannschaften bezeugten, dass nichts in der Richtung passiert war, wurde auch dieser Platzverweis zurückgezogen", skizzierte Göke die Situation. Wallensens Thomas Schütte resümierte: „Auch wenn wir zahlreiche Schiedsrichter-Entscheidungen heute nicht verstehen konnten, geht der Sieg für Tündern am Ende in Ordnung. Durch den eigentlich gerechtfertigten Elfmeter für uns vor der vermeintlichen Roten Karte für Wulf, hätten wir es noch einmal spannend machen können. Am Ende ist der Sieg für die 'Schwalben' verdient, aber etwas zu hoch ausgefallen." Wallensens Vereinsvorsitzender und Trainer Sven Köhne war nach Abpfiff  bedient: „Das habe ich in meiner gesamten Zeit bei WTW Wallensen noch nicht erlebt. Auch die Tünderaner waren nach dem Spiel alles andere als begeistert."
Tore: 0:1 Hassan Dukuly (17.), 1:1 Mirko Wulf (26.), 1:2 Marcel Garlipp (47.), 1:3 Daniel Kallies (81.), 1:4 Dominik Herrmann (87.).

TSG Emmerthal – MTV Lauenstein 1:3 (0:0).

„Ich bin enttäuscht von der  Leistung meiner Jungs. Dass heute sechs Spieler, die gegen Hagen noch dabei waren, aus unterschiedlichen Gründen gefehlt haben, ist für mich keine Ausrede. Die Spieler, die auf dem Rasen stehen, müssen alles aus sich herausholen. Das war besonders in der zweiten  Halbzeit zu wenig“, fand Emmerthals Trainer Stephan Meyer nach der zweiten Niederlage in Folge deutliche Worte. Im ersten Durchgang hatten  die Hausherren noch leichte Vorteile. Zum „Pechvogel“ avancierte dabei Emmerthals Stürmer Luca Garbsch. Er hatte gleich drei gute Gelegenheiten (23./28./40.), ließ jedoch alle liegen. Ganz anders präsentierte sich dagegen Lauensteins Linus Zorn. Im zweiten Durchgang drehte Zorn auf und sicherte seinem  Team die drei Punkte. In der 53. Minute markierte er die Führung der Gäste, legte 13 Minuten später das 2:0 nach und sorgte nach dem zwischenzeitlichen 2:1 durch Tony Deck für die Entscheidung, als er seinen Dreierpack in der 80. Minute komplettierte. Kurz vor Schluss vergab Emmerthals Deck noch einen Strafstoß. „Linus Zorn ist ein Phänomen. Der läuft weniger als sein Trainer an der Seitenlinie und macht drei 'Buden'. Wir haben dagegen das Spiel aus der Hand gegeben, obwohl Lauenstein nur zwei Auswechselspieler hatte und früh von diesen Optionen Gebrauch machen musste. Der MTV hat sich mit dieser aufopferungsvollen Leistung die drei Punkte redlich verdient und hätte aufgrund  der zweiten Halbzeit sogar deutlicher gewinnen können“, zog Meyer sein Fazit.
Tore: 0:1 Linus Zorn (53.), 0:2 Zorn (66.), 1:2 Tony Deck (70.), 1:3 Zorn (80.).

VfB Eimbeckhausen – Germania Hagen 0:2 (0:2). 

Die Eimbeckhäuser schlugen sich gegen den verlustpunktfreien Spitzenreiter achtbar. „Die Germanen haben nicht das abgerufen, was sie können und wir haben unsere Vorgaben sehr gut umgesetzt. Defensiv haben wir richtig gut gestanden“, war VfB-Spielertrainer Michael Wehmann zufrieden mit der Leistung seiner Elf. Die Nordkreisler gingen unter erschwerten Bedingungen in das Duell mit Hagen. Aufgrund einer dünnen Personaldecke musste sogar Torhüter Thorsten Herda über 90 Minuten als Feldspieler mitwirken. „Dazu hat Norbert Kumpfert aus der Altherren ausgeholfen und Otto Janke, der noch in der Jugend spielt, hat sein fünftes Spiel in sieben Tagen absolviert. Ich bin den Jungs wirklich dankbar für ihren Einsatz“, so Wehmann. Der Favorit ging durch seinen Torjäger Florian Büchler bereits in der 16. Minute in Front, als VfB-Verteidiger Martin Schneider ein Ball vor der Nase versprang und Büchler anschließend davon profitierte. „Da kann man ihm aber kaum einen Vorwurf machen. Der Platz ist extrem hügelig und der Ball hat eine unvorhersehbare Richtungsänderungen genommen“, meinte Wehmann. Kurz darauf erhöhte Alexander Marter per Freistoß auf 2:0. Anschließend spielten die Hausherren jedoch munter mit und erarbeiteten sich einige gute Möglichkeiten, die Tim Dreyer und Dominik Trotz vergaben. „Wenn der Anschluss fällt, will ich mal sehen, was Hagen dann macht. Hagen hat es nach unserer starken Phase im Stile eines Tabellenführers runtergespielt. Trotz der Niederlage nehmen wir viel Positives mit“, resümierte Wehmann.
Tore: 0:1 Florian Büchler (16.), 0:2 Alexander Marter (24.).

SpVgg. Bad Pyrmont II – MTSV Aerzen II 3:3 (0:1).

„Das war ein komisches Spiel“, wusste Pyrmonts Trainer Christopher Loges nicht so recht, wie er auf die Leistung seiner Elf reagieren sollte. Im ersten Durchgang fanden die Kurstädter nicht ins Spiel. Aerzen ging durch Dustin Hoppe in der 25. Minute in Front. „Wir haben überhaupt nicht stattgefunden. Dabei habe ich vor Aerzen vor dem Spiel ausdrücklich gewarnt“, ärgerte sich Loges. „Ich habe in der Pause deutliche Worte gefunden.“ Diese entfalteten ihre Wirkung direkt nach Wiederanpfiff: Innerhalb von 180 Sekunden führten die Hausherren mit 2:1. Maurice Brix und Christian Barthold drehten das Spiel. Auch im Anschluss blieben die Kurstädter spielbestimmend. Mit dem 3:1 durch Niklas Arnold schien das Spiel entschieden – doch die Hummetaler kamen zurück. In der 80. Minute verkürzte Alexander Schütz auf 2:3. Vier Minuten später zog Pyrmonts Enno Meier die Notbremse und sah die Rote Karte. Dustin Hoppe verwandelte den fälligen Freistoß zum 3:3-Ausgleich und sorgte damit für den Endstand. „Wir haben das Fußballspielen nach dem 3:1 wieder völlig eingestellt. Aufgrund der zwischenzeitlichen Führung sind das zwei verlorene Punkte“, so Loges abschließend.
Tore: 0:1 Dustin Hoppe (25.), 1:1 Maurice Brix (46.), 2:1 Christian Barthold (48.), 3:1 Niklas Arnold (70.), 3:2 Alexander Schütz (80.), 3:3 Dustin Hoppe (85.).
Besonderes: Rote Karte für Pyrmonts Enno Meier (84.).
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