12.10.2025 18:09

Landesliga


Schuhwürfe, Handgreiflichkeiten, Beleidigungen, keine Punkte - Tünderns Horror-Sonntag

Handgreiflichkeiten sorgen für unschönes Ende / Hau: „Was sich nach Abpfiff abgespielt hat, ist eigentlich unglaublich"
Kaan Guenduez BW Tuendern Fussball Landesliga
Kaan Gündüz' 1:0 reichte nicht.

SV Arminia Hannover – BW Tündern 2:1 (1:1).

Am Ende geriet die sportliche 1:2-Niederlage der Tünderaner in Hannover in den Hintergrund. Nach Abpfiff spielten sich im Rudolf-Kalweit-Stadion Szenen ab, die die Blau-Weißen bis dato noch nie erlebt hatten. BW-Trainer René Hau beschrieb die kuriosen wie unübersichtlichen Geschehnisse, die sich aus seiner Sicht ereigneten: „Was sich nach Abpfiff abgespielt hat, ist eigentlich unglaublich. Aus der Kurve der Arminia-Zuschauer hinter unserem Torwart Kolja Kowalski wurden Bierbecher in seine Richtung geworfen, die auch unsere Auswechselspieler, die sich dort bis zum Ende warmgemacht hatten, ordentlich begossen haben. Sogar Schuhe wurden geworfen.“ So weit, so gut. Hau weiter: „Auf einmal hatte der Betreuer von Arminia Hannover scheinbar eine höhere Mission, lief auf unseren Torwart zu und ging ihn körperlich an. Daraufhin hat sich eine Traube gebildet, aus der heraus unser Spieler Dominic Heitmann Gelb-Rot gesehen hat, weil er Kolja schützen wollte. Er stand da mit einem Hannoveraner Kopf an Kopf. Der Betreuer und Kolja haben Gelb gesehen.“

Die Situation sei daraufhin kurz abgeklungen, nahm aber am Spielertunnel wieder an Fahrt auf. „Dort standen wieder Zuschauer von Hannover und haben unsere Spieler weit unter der Gürtellinie beleidigt. Auf dem Weg in die Kabine wurden zwei unserer Spieler sogar noch von zwei Ordnern verbal und körperlich angegangen.“ Hau habe daraufhin mit Vorstand und Sicherheitschef der Hausherren gesprochen: „Sie haben sich bei uns entschuldigt.“ Ob die Tünderaner die Polizei einschalten, wolle man noch abwarten. „Immerhin haben sich Mannschaft, Trainer und Offizielle von Arminia Hannover fair verhalten. Sie können wenig dafür, dass sich Fans und einzelne Ordner nicht vernünftig verhalten können.“
Fußball wurde vorher auch noch gespielt. Und hier schien es so, als könnte sich ein freudiger Nachmittag für die abstiegsbedrohten Tünderaner entwickeln: In der 12. Minute klärten die Arminen einen Freistoß von Ugur Aydin nicht richtig, sodass Kaan Gündüz zum Abschluss kam und zum 1:0 für die „Schwalben“ traf. „Danach war es ein ausgeglichenes Spiel. Es ging hin und her“, bekundete Tünderns Sprecher Rudi Sonnemann. Kurz nach dem Rückstand schlug Hannover zurück: Aron Gebreslasie erzielte das 1:1. Die Entscheidung fiel nach dem Seitenwechsel.

In der 69. Minute ließ Tünderns Torwart Kolja Kowalski einen Freistoß der Gastgeber prallen und Gebreslasie staubte ab – 2:1. „Danach haben wir alles versucht“, so Sonnemann. Die größte Chance auf das 2:2 hatte Luca Kleinschmidt in der 78. Minute, doch sein Kopfball verfehlte das Tor knapp. Letztlich blieb es bei der knappen Niederlage. Sonnemann: „Es war ein 50:50-Spiel und hätte in beide Richtungen kippen können. Viele Chancen gab es nicht, meistens haben sich beide Mannschaften zwischen den Strafräumen bekämpft. Es war aber nie so hart, dass die Stimmung jetzt besonders hochgekocht ist. Das macht die Szenen nach dem Ende umso überraschender.“
BW Tündern: Kowalski, David (Palm), Hanus (Rebic), dos Santos, Gündüz (Heitmann), Aydin, Kleinschmidt, Schieb, Korkmaz, Kestic, Berndt.
Tore: 0:1 Kaan Gündüz (12.), 1:1 Aron Gebreslasie (17.), 2:1 Gebreslasie (69.). Besonderes: Gelb-Rot für Tünderns Dominic Heitmann (nach Abpfiff)
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist seit Oktober 2015 Chefredakteur.
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