09.03.2025 18:16

Bezirksliga


Noch nichts verloren? Auch Preussen sendet deutliches Lebenszeichen

Fast perfektes Bezirksliga-Wochenende / FCBPH kassiert Last-Minute-Nackenschlag in Überzahl
Sebastian Schaefer Preussen Hameln
Sebastian Schäfer traf zum zwischenzeitlichen 4:1 für Preussen.

SSG Halvestorf – 1. FC Germania Egestorf-Langreder II 4:0 (3:0).

Kaum strahlt die Sonne das erste Mal in diesem Jahr so richtig, dann läuft´s auch beim heimischen Bezirksfußball. Nach dem überraschen Sieg der Salzhemmendorfer gegen Langzeit-Spitzenreiter Arnum gestern (2:0) lieferte auch die Halvestorfer SSG vom Piepenbusch. Knapp eine Viertelstunde war gegen Egestorfs „Zwote“ gespielt, da hatte Geburtstagskind Tim Arndt schon doppelt getroffen. Einen Eckball versenkte der Innenverteidiger per Kopf, einen mit dem Fuß. „Wir hatten in der ersten Hälfte alles im Griff. Egestorf war bis zur Pause nicht einmal halbwegs gefährlich, während wir noch deutlich höher hätten führen können“, lautete das Zwischenfazit von SSG-Sprecher Burkhard Büchler. Zwar erzielte Julian Maaß noch unmittelbar vor Pausenpfiff das 3:0, doch Robin Tegtmeyer, Jan Thom & Co. hatten weitere Gelegenheiten zuvor vergeben. Simon Eickhoff hatte FCGEL-Keeper Luca Sehnert sogar schon ausgespielt, doch schob die Kugel am leeren Kasten vorbei.

Nach der Pause blieb dann Maaß aus kürzester Distanz an Sehnert hängen, ehe sich die Hausherren eine rund 20-minütige Auszeit nahmen. „Egestorf hatte in dieser Phase ein paar Situationen, ohne wirklich Gefahr zu entwickeln. Unser Keeper Justin Gerche musste nicht einmal wirklich eingreifen“, fuhr Büchler fort, der seine Mannschaft gleichzeitig die Konter nicht konsequent zu Ende spielen sah. Ansehnlich wurde es dann nochmal eine Viertelstunde vor dem Ende. Der eingewechselte Cezar Paraschiv setzte mit einem klugen Pass Jan Thom in Szene, der per One-Touch mit der Hacke auf Tegtmeyer legte. Frei vor dem Tor ließ sich der Goalgetter den Treffer zum 4:0 nicht nehmen. Büchler, der neben Doppeltorschütze Arndt auch „Unterschiedsspieler“ Dennis Fulek lobte, resümierte am Ende: „Das war heute ein ganz souveräner Sieg.“
SSG Halvestorf: Gerche, Elias, Jürgens (72. Paraschiv), Bollwitte, Thom, Eickhoff (67. Drebing), Tegtmeyer, Maaß, Fulek (85. Bartelt), Ulus, Arndt.
Tore: 1:0 Tim Arndt (4.), 2:0 Arndt (16.), 3:0 Julian Maaß (44.), 4:0 Robin Tegtmeyer (76.).

SV Gehrden – FC Preussen Hameln 1:5 (0:2).

Die dritte heimische Bezirksliga-Jubelwelle rollte an diesem Wochenende durch den Süd-Westen der Region Hannover. Ausgerechnet beim bis dato Tabellendritten aus Gehrden setzte Schlusslicht Preussen Hameln, das sich im Winter mit gleich zehn Neuzugängen verstärkt hat, ein deutliches Lebenszeichen zum Jahresauftakt. Auch FCP-Co-Trainer Pascal Lüdtke zeigte sich nach dem 5:1-Erfolg zufrieden: „Heute hat endlich mal all das funktioniert, was wir uns vorgenommen haben.“

In den ersten zehn Minuten deutete sich zunächst ein offener Schlagabtausch an. Winter-Zuwachs Kaan Gündüz blieb im Eins-gegen-Eins an SVG-Keeper Fabian Bochynek hängen. Anschließend parierte Preussens Schlussmann Jonathan Reuther, ebenfalls erst seit Winter dabei, zweimal stark. Nach 15 Minuten jubelten die Hamelner dann erstmals, Gündüz drückte einen Abpraller über die Linie. „Wir sind danach immer besser ins Rollen gekommen und haben uns einige Torchancen erspielt“, erklärte Lüdtke. Eine davon nutze Mittelfeld-Stratege Denys Rozum in der 33. Minute zum 2:0. Zunächst ließ der Hamelner seinen Gegenspieler gekonnt im Eins-gegen-Eins aussteigen und versenkte die Kugel anschließend aus 16 Metern im Eck.

Noch war die Begegnung aber nicht entschieden. Kurz nach dem Seitenwechsel markierte Roman Busse den Anschlusstreffer für die Gehrdener. „Danach hat der Gegner zunehmend Druck aufgebaut und uns ins Schwimmen gebracht“, fuhr der Co-Trainer fort. Zum aus FC-Sicht perfekten Zeitpunkt fasste sich Stürmer Lenard Gallapeni in der 70. Minute dann ein Herz, versenkte die Kugel aus 20 Metern und beendete damit die Hamelner Bredouille. Dazu Lüdtke: „Das Spiel ist danach mehr und mehr in unsere Richtung gekippt.“ Einmal blieb Reuther noch im Eins-gegen-Eins standhaft, kollidierte dabei aber mit dem Gehrdener Angreifer und musste verletzt ausgewechselt werden. Auf der Gegenseite machten Sebastian Schäfer und Nils Böckmann alles klar.  Damit verkürzen die 07er den Abstand auf das rettende Ufer, das derzeit Salzhemmendorf belegt, auf fünf Zähler. Lüdtke: „Die ganze Mannschaft hat sich heute den Hintern aufgerissen. Wenn wir so weiterspielen, ist vielleicht noch etwas möglich.“
FC Preussen Hameln: Reuther, Rozum, Gündüz (84. Gutaj), Böckmann, Kalis, Kharbedia, Kestic (60. Alban Ramushi), Schäfer, Gallapeni, Wolny, Arber Ramushi.
Tore: 0:1 Kaan Gündüz (15.), 0:2 Denys Rozum (33.), 1:2 Roman Busse (53.), 1:3 Lenard Gallapeni (70.), 1:4 Sebastian Schäfer (81.), 1:5 Nils Böckmann (83.).
Besonderes: Rote Karte für Gehrdens Rafid Yattoma (90. +4) & Gelb-Rote Karte für Gehrdens Kenan Tiryaki (90. + 5).

FC Bad Pyrmont Hagen – TuS Garbsen 1:2 (0:1).

Einzig der FCBPH stand am Nachmittag einem perfekten Hameln-Pyrmonter Bezirksliga-Wochenende im Wege. „Die Niederlage schmerzt heute ziemlich“, zeigte sich der Vorsitzende der Kurstädter, Florian Büchler, nach der 1:2-Niederlage gegen Garbsen geknickt. „In der ersten Viertelstunde waren wir sehr aggressiv am Mann dran. Wie in der Hinrunde haben uns im letzten Drittel aber die Lösungen gefehlt.“ Ein individueller Fehler lud Garbsens Felix Beiser dann zum Führungstreffer ein (15.). „Bis zur Pause hatte der Gegner dann klar die Oberhand, ohne wirklich zwingend zu werden“, so Büchler weiter, der sein Team gut aus der Pause kommen sah.

Kaum war die zweite Halbzeit angefangen, starteten die Hausherren einen Angriff über links, an dessen Ende Neuzugang Ben Weibert nur noch einschieben musste. Und es wurde noch besser: in der 62. Minute setzte Cedric Culkowski TuS-Keeper Yannick Hanuschke erfolgreich unter Druck und wurde anschließend zu Fall gebracht. In der Folge sah der Torwart die Rote Karte und die Gäste mussten einen Feldspieler zwischen die Pfosten stellen. Ein Vorteil für die Pyrmont Hagen möchte man meinen, oder? Nicht wirklich. „Wir hatten das Spiel zwar weitestgehend im Griff, hätten aber wie in der Hinrunde gegen Preussen viel zwingender werden müssen. Vielleicht hätten wir auch einfach noch ein wenig mehr ins Risiko gehen müssen“, haderte Büchler.

Fast ausschließlich nach Eckbällen entwickelten die Hausherren Gefahr, die beste Gelegenheit davon jagte Luca Sonnenberg aus der Drehung über den Querbalken. Der dicke Nackenschlag folgte dann in der Nachspielzeit. Aus einem Einwurf der Gäste folgte ein Getümmel im FCBPH-Strafraum – an dessen Ende Doppeltorschütze Beiser die Kugel zum 2:1-Endstand über die Linie drückte. Büchler fand am Ende klare Worte: „Wir befinden uns im Abstiegskampf. Läuferisch und kämpferisch kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen, aber wir müssen schleunigst dahin kommen, uns zu belohnen.“ Derzeit beträgt der Vorsprung auf die rote Zone (noch) fünf Zähler.
FC Bad Pyrmont Hagen: Groß, Loke, Stuckenberg. Weibert, Kücking, Middel (67. Sonnenberg), Alandagi, Hagemann, Culkowski (89. Konstantinidis), Barnert, T. Dörries (76. Akkoc).
Tore: 0:1 Felix Beiser (16.), 1:1 Ben Weibert (48.), 1:2 Beiser (90.).
Besonderes: Rote Karte für Garbsens Yannick Hanuschke (62.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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