20.12.2024 10:21
Bezirksliga
FCBPH in Bewegung: Geht´s mit den Neuen zurück nach oben?
„Wir wussten, dass es eine schwierige Saison werden würde, dass es für uns eine Übergangssaison wird“

Bad Pyrmonts Vorsitzender Florian Büchler hat mit dem FC in den vergangenen Monaten ein echtes Auf und Ab erlebt.
Auch oberhalb des Kreisfußballs ist der Pflichtspielbetrieb für das Jahr 2024 beendet. Egal ob Bezirk-, Landes- oder Oberliga – die heimischen Teams können auf eine Hinrunde voller Höhen und Tiefen zurückblicken. Wir haben die Mannschaften gefragt – und sie haben geantwortet.
Heute: FC Bad Pyrmont Hagen (Platz 9, 19 Punkte in der Bezirksliga)
In der Kurstadt hat sich im vergangenen Jahr einiges getan. Noch in der vergangenen Saison gehörte der FC Bad Pyrmont Hagen lange Zeit zum erweiterten Kreis der Aufstiegsaspiranten, ehe dem Fusionsclub im Endspurt der Saison dann doch die Puste ausging. Damit wurde auch ein Umbruch beim FCBPH eingeläutet: Luca Kleinschmidt, Jannik Motzkun, Luca Fleischmann, Anil Aranmis, Dino Kestic, Aaron Schwein – zahlreiche Leistungsträger verließen den FCBPH in unterschiedliche Richtungen. Fortan galt der Blick beim FC eher dem unteren Ende als dem oberen, schließlich fand auch die Zusammenarbeit im Trainer Daniel Barbarito ein Ende. Gegen Ende des Jahres folgte dann aber wieder der zaghafte Aufschwung, der den zweitbesten Bezirksligisten Hameln-Pyrmonts im Mittelfeld überwintern lässt. Personell holte man außerdem zum Rundumschlag aus: vier Winterneuzugänge wurden festgezurrt, Florian Hilbert & Phil Pflughaupt gesellen sich außerdem im Sommer dazu. Und obendrein steht auch noch die Verpflichtung von Philipp Gasde als Trainer für die neue Spielzeit fest. Wir haben mit dem FCBPH-Vorsitzenden Florian Büchler das Gespräch gesucht.
Wenn Du Eure Hinrunde mit einer Schulnote bewerten müsstest, welche Note würdest Du ihr geben und warum?
„Ich würde uns eine 3 geben. Wir wussten, dass es eine schwierige Saison werden würde, dass es für uns eine Übergangssaison wird. Dafür haben es die Jungs ordentlich gemacht. Eine bessere Note gibt es nicht, weil wir den Blick immer noch nach unten werfen müssen. Wir haben nur sechs Punkte Vorsprung auf den Relegationsrang. Aber wie gesagt: dafür, dass wir mit einem großen Aderlass im Sommer zu kämpfen hatten, machen es die Jungs echt ordentlich.“
Der FCBPH hatte im Sommer großen Aderlass zu verkraften aufgrund von Begehrlichkeiten anderer Vereine, denen der eine oder andere Spieler am Ende erlegen ist. Dennoch seid Ihr der zweitbeste Hameln-Pyrmonter Verein in der Bezirksliga. Wir habt Ihr es geschafft, diesen Aderlass so aufzufangen, dass Ihr bisher schadlos durchgekommen seid?
„Naja komplett schadlos sind wir nicht davon gekommen, gänzlich konnten wir den Aderlass also nicht auffangen. Wir stecken im Tabellenmittelfeld – ehrlicherweise sehen wir uns da aber momentan auch. Die Entwicklung in den letzten Wochen ist schon deutlich besser. Ob wir jetzt die zweitbeste Mannschaft Hameln-Pyrmonts sind hin oder her – für uns ist das kein großes Thema. Wir schauen nur auf uns und schauen, dass wir die Rückrunde gut rumbekommen, ohne unten reinzurutschen. Dann haben wir unser Ziel für dieses Jahr erreicht.“
Im Laufe der Hinrunde haben sich der Verein und Trainer Daniel Barbarito getrennt – dabei hattet Ihr mit Barbarito in der vorherigen Saison noch großen Erfolg. Die Gründe dafür, dass Ihr an diese Form nicht anknüpfen konntet, liegen auf der Hand. Was führte dennoch zur der Trennung?
„Daniel und ich pflegen ein freundschaftliches Verhältnis. Wir tauschen uns immer noch regelmäßig aus und das haben wir natürlich auch damals getan. Irgendwann kamen wir gemeinsam zu der Erkenntnis, dass sich das Ganze etwas abgenutzt hat. Es spricht auch für Daniel, dass er von sich aus gesagt hat, dass wir das gemeinsam beenden sollten. Trotzdem bleiben natürlich die positiven Aspekte im Hinterkopf: die beiden wirklich guten Saisons, in denen wir auch jeweils lange um den Aufstieg mitgespielt haben. Von daher bleibt Daniel definitiv in positiver Erinnerung.“
Gab es in der bisherigen Saison ein Spiel, ein Ergebnis oder einen Moment, der sinnbildlich für Euer bisheriges Abschneiden war – und falls ja, wie sah er aus?
„Ein richtig sinnbildliches Ergebnis gab es nicht. Wir haben vorab schon damit gerechnet, dass es viel ab und ab geben würden. Ein bisschen spiegeln vielleicht die Spiele gegen Halvestorf und Gehrden unsere Situation wider. Meiner Meinung nach waren wir in beiden Spielen die bessere Mannschaft, haben die Spiele trotzdem nicht gewinnen können, sondern zweimal Unentschieden gespielt. Das ist vielleicht ein wenig sinnbildlich dafür, dass wir jetzt nicht schon den einen oder anderen Punkt mehr haben und ruhiger Weihnachten feiern können.“
Welcher Spieler darf in Deiner persönlichen Elf der Hinrunde auf keinen Fall fehlen?
„Die Liga ist unfassbar ausgeglichen und so sieht es auch mit den gegnerischen Spielern aus. Es gibt viele positive und gute Spieler, aber nicht den einen herausragenden. Deshalb konzentriere ich mich auf meine Mannschaft und nehme zwei relativ junge Spieler. Zum einen Jannis Loke, der gerade erst aus der A-Jugend zu uns gestoßen ist und sich mittlerweile zu einer absolut festen Größe etabliert hat. Gefühlt hat er jedes Spiel von Anfang an bestritten und kommt immer besser rein. Genauso ist es bei Silas Kücking, den wir ein bisschen zum Innenverteidiger umfunktioniert haben und der seit Wochen einen sensationell guten Part spielt.“
Ihr schlagt aktuell auf dem Winter-Wechselmarkt ordentlich zu: Juan Kolanowski, Ben Weibert, Anil Aranmis und Ridvan Akkoc werden Euch zu sofort verstärken, andere sind im Gespräch. Auf was dürfen sich Eure Fans noch freuen?
„Wir haben uns zusammengesetzt und die Hinrunde Revue passieren lassen. Dabei haben wir festgestellt, dass wir vorne etwas machen wollen, vielleicht auch machen müssen. Deshalb waren wir für unsere Verhältnisse jetzt im Winter sehr, sehr aktiv und haben vier Topleute mit unterschiedlichen Qualitäten geholt, von denen wir uns sehr viel erhoffen. Vielleicht werden wir noch ein oder zwei Sachen machen, um dann gut gerüstet in die Rückrunde zu starten. Und dann liegt die volle Konzentration auf dem Sommer, wo wir einen kleinen Neuanfang starten.“
Die Spieler, die Euch im vergangenen Sommer verlassen haben, werden mittlerweile mit einer Rückkehr zu Euch in Verbindung gebracht. Aranmis hat den Schritt zurück bereits gewagt. Warum wollten Euch die Spieler im Sommer verlassen – und warum wollen sie jetzt wieder zurück?
„Spieler von uns haben Begehrlichkeiten geweckt bei höherklassigen Vereinen. Dafür stehen wir und das ist auch in Ordnung. Durch die Leistung des gesamten Teams haben sie Aufmerksamkeit auf sich gezogen. Bei dem einen oder anderen hat das aber vielleicht nicht so geklappt wie erhofft. Der Kontakt ist ohnehin nie abgerissen. Von daher haben wir mit Anil eine erste Rückkehr perfekt gemacht. Mal schauen, was in Richtung Sommer noch passiert. Da ist aber noch nichts spruchreif.“
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