01.09.2024 18:21

Bezirksliga


Fehlende Kaltschnäuzigkeit: Halvestorf siegt trotzdem, Preussen nicht

„Solte“ gelingt Befreiungsschlag - „Eine Glanzleistung war es heute aber nicht“ / Beim FCBPH bleibt der Fehlerteufel am Werk
Denys Rozum FC Preussen Hameln Fussball Kreisliga
Denys Rozum rettete den Hamelner immerhin noch einen Punkt.

SSG Halvestorf – TSV Goltern 5:2 (5:1).

Nach zuletzt zwei Pflichtspielen ohne Sieg durften die Piepenbusch-Kicker am Nachmittag wieder jubeln. „5:2 klingt erst einmal zufriedenstellend, ist es am Ende aber nicht. Wir hätten deutlich mehr Tore machen müssen“, leitete SSG-Sprecher Burkhrad Büchler nach dem Sieg gegen Kellerkind Goltern ein. Die Hausherren erwischten dabei einen Traumstart, bereits nach 120 Sekunden legte der umtriebige Simon Eickhoff auf und Dennis Fulek köpft am langen Pfosten ein. Über Eickhoffs Seite ging es in den nächsten Minuten munter weiter, doch Fulek und Robin Tegtmeyer vergaben zunächst die Chancen zu weiteren Treffern. Wie so oft fiel aus dem Nichts plötzlich das 1:1. Ausgerechnet EX-Halvestorf-Trainer Michael Jarzombek kam am Sechzehner an den Ball und vollstreckte eiskalt. „Danach herrschte erst einmal eine Viertelstunde Leerlauf auf beiden Seiten“, so Büchler. Der erneute Dosenöffner für die SSG folgte dann nach einer knappen halben Stunde. Nach einer Kombination über Fulek und Nils Witthuhn war Tegtmeyer nur noch per Foul zu stoppen, den fälligen Strafstoß versenkte der Gefoulte mit Eiseskälte höchstselbst. Und dann ging´s ab: Fulek und Paraschiv erhöhten innerhalb von sechs Minuten auf 4:1, Tegtmeyer legte unmittelbar vor der Pause noch das Fünfte hinterher.

„Es klingt doof, aber selbst zwischen den Treffern hatten wir noch mehrere Hochkaräter, die wir einfach zu schlecht ausgespielt haben“, erklärte der Sprecher und fuhr fort: „Im zweiten Durchgang haben wir deutlich das Tempo rausgenommen und waren nicht mehr so konzentriert.“ Trotz „angezogener Handbremse“ - wie es Büchler formulierte – hätten Tegtmeyer (2) und Cezar Paraschiv weiter erhöhen können. Zudem klatschte ein 20-Meter-Strahl von Witthuhn nur an den Innenpfosten und tänzelte anschließend auf der Linie herum, ehe die Kugel geklärt werden konnte. Auf der Gegenseite passte die SSG-Defensive einmal nicht auf und Cem Sahin markierte den letzten Treffer der Partie. „Die Chancenausbeute war heute nicht zufriedenstellend, aber das ist Meckern auf hohem Niveau. Es war ein Klassenunterschied. Vor allem Simon Eickhoff hat bis zu seiner Verletzung in der 40. Minute sehr viel initiiert, nach seiner Auswechselung kam dann auch ein Bruch in unser Spiel“, betonte Büchler am Ende. Erfreuliche Info am Rande: nach monatelanger Verletzungspause feierte Josh Jürgens kurz vor Ende sein Comeback.
SSG Halvestorf: Kallmeyer, Witthuhn, Elias, Verwohlt (86. Jürgens), Eickhoff (41. Kolanowski), Tegtmeyer, Paraschiv, Fulek, Ulus (64. Garbe), Arndt, Seyhmus Karayilan (85. Schridde).
Tore: 1:0 Dennis Fulek (2.), 1:1 Michael Jarzombek (16.), 2:1 Robin Tegtmeyer (31./Strafstoß), 3:1 Fulek (34.), 4:1 Cezar Paraschiv (37.), 5:1 Tegtmeyer (45.), 5:2 Cem Sahin (71.).

Mühlenberger SV – FC Preussen Hameln 1:1 (1:0).

Mit mangelnder Chancenverwertung hatten auch die Hamelner Preussen zu kämpfen, die beim Mühlenberger SV nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus kamen. „Eigentlich waren wir das bessere Team, wir haben einfach viele Hundertprozentige nicht genutzt“, haderte Co-Trainer Pascal Lüdtke nach dem Abpfiff. Denkbar schlecht ging es bereits los für 07, bereits nach sieben Minuten zog Matthias-Sven Braczkowski aus 25 Metern ab und versenkte die Kugel über den Innenpfosten im Netz. „So einen schießt der in der gesamten Saison wahrscheinlich nicht mehr“, betonte Lüdtke, der die Hausherren in der Folge ein Defensivbollwerk errichten sah: „Der Gegner hat mit Mann und Maus verteidigt.“ Die Hamelner schafften es dennoch einige Male die Defensive der Hausherren zu überlisten, doch im Abschluss fehlte das Glück oder die notwendige Präzision.

So ließen Emil Nasufosvki, Nick Wolny (2), Lenard Gallapeni (3) und Neuzugang Diar Adhurim Berisha (2) zahlreiche Hochkaräter liegen. Auf der Gegenseite bewahrte Keeper Jannik Motzkun bei ein paar Gelegenheiten vor Schlimmeren. So gelang es den Hamelnern, den offensiven Fluch kurz vor Ende doch noch zu brechen. Ein Nasufovski-Freistoß wurde mehrfach abgefälscht, bevor Denys Rozum die Kugel mit einer Kombination aus Kopf und Schulter über die Linie wuchtete. Mehr war aber nicht mehr drin. „Am Ende musst du hier drei Punkte mitnehmen, so sind es zwei verschenkte“, zog Lüdtke Bilanz und lobte die Leistung von Schlussmann Motzkun.
FC Preussen Hameln: Motzkun, Rozum, Nasufovski, Berisha, Dedeic (64. A. Issa), Böckmann, Kestic, Gallapeni, Gutaj, Wolny, Toman (64. Schäfer).
Tore: 1:0 Matthias-Sven Braczkowski (7.), 1:1 Denys Rozum (85.).

FC Bad Pyrmont Hagen – TV Jahn Leveste 0:3 (0:2).

Beim FC Bad Pyrmont Hagen ist noch der Wurm drin in dieser Saison. Mit 0:3 unterlagen die Kurstädter Aufsteiger Leveste und finden sich erst einmal auf dem vorletzten Rang wieder. „Die erste Viertelstunde über haben wir die Zweikämpfe angenommen und waren aggressiv. Danach sind wir leider wieder in alte Muster verfallen“, war FCBPH-Coach Daniel Barbarito geknickt. In der 14. Minute kamen die Hausherren im Mittelfeld nicht richtig in den Zweikampf, Alex Deppe verhinderte zunächst noch den Gegentreffer, doch Steve Goede vollendete im Nachsetzen zum 1:0 für die Gäste. Drei Minuten später der nächste Nackenschlag. Nach einem individuellen Fehler erhöhte Alperen Karayaka für den Jahn. „Die individuellen Fehler häufen sich bei uns zurzeit“, betonte Barbarito später. Auf der Gegenseite hatten die Gastgeber vor der Pause die Gelegenheit zum Verkürzen, scheiterten jedoch im Eins-gegen-Eins.

Nach der Halbzeitpause war dann erneut geschehen um den Kurstadt-Club. Der nächste individuelle Fehler bedeutete das 0:3. Der FC raffte sich zwar noch einmal auf, da aber auch Niclas Groß und der eingewechselte Tresor Nibizi frei vor dem Kasten nicht kaltschnäuzig blieben, hieß es am Ende 0:3. „Das Ergebnis liest sich am Ende wieder deutlicher als es war, wir haben unsere Gelegenheiten aber nicht genutzt. Leder liefen heute auch die 50-50-Entscheidungen gegen uns, aber daran hat es nicht gelegen. Wir haben verdient verloren und müssen jetzt den Schalter umlegen“, so Barbarito abschließend, der selbst in der 44. Minute die Gelb-Rote Karte sah.
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, M. Deppe, Yilmaz (73. Marter), Alandagi, Kücking, Middel, Sonnenberg (57. Buller), Culkowski, Barnert, Mardenli (59. Nibizi), Groß.
Tore: 0:1 Steve Goede (14.), 0:2 Alperen Karayaka (17.), 0:3 Goede (50.).
Besonderes: Gelb-Rote Karte für FCBPH-Trainer Daniel Barbarito (44.).

BW Salzhemmendorf – TuS Enzen 2:0 (1:0).

Gejubelt werden dürfte dagegen im Ostkreis. „Eine Glanzleistung war es heute aber nicht. Wir sind schwierig reingekommen und haben die ersten zehn Minuten verschlafen“, gestand BW-Spartenleiter und -Abwehrboss Nico Granzow. So hätte Gegner Enzen bereits in den ersten Minuten in führen gehen können, doch Keeper Niklas Meyer verhinderte den Rückstand gleich zweimal. Danach wurde es besser bei den Gastgebern. „Man muss sagen, dass die Verletzung von Enzens Kapitän Lennart Faul uns ein wenig in die Karten gespielt hat, denn dadurch gab es beim Gegner einen Bruch im Spiel. Wir hatten danach mehr Spielanteile, bessere Aktionen und waren besser in den Zweikämpfen“, so Granzow. Der TuS versuchte sein Glück über lange Bälle über die Abwehrseite von Luca Schmidt, der aus der Zweiten aushalf, blieb aber immer wieder am Verteidiger hängen. „Das hat er richtig gut gemacht“, lobte Granzow später. Auf der Gegenseite setzte Marvin Lipke eine „Bananenflanke“ auf den Querbalken, bevor in der 42. Minute gejubelt werden durfte. Einen Flankenball verlängerte Malte Fitzner mit dem Hinterkopf, Enzens Keeper und Verteidiger waren sich uneinig und die Kugel schlug im Netz ein. 1:0 zum richtigen Zeitpunkt, oder?

„Leider haben wir den Start in die zweite Hälfte wieder verschlafen. Die ersten 15 Minuten waren katastrophal. Der Gegner hat gedrückt, ohne aber wirklich zwingend zu werden“, so Granzow. Mehr als einen Fernschuss brauchte Keeper Meyer daher nicht entschärfen. Auf der Gegenseite ließen die Hausherren ihre Kontermöglichkeiten fahrlässig aus. Bestes Beispiel: in der Schlussminute lief der eingewechselte Marcell Becker mit einem weiteren Salzhemmendorfer nahezu allein auf das Enzener Tor zu, doch die Kugel wurde am Ende vertändelt. „Unsere Chancenverwertung müssen wir uns heute definitiv ankreiden“, haderte Granzow, der nur eine Minute später aber die Entscheidung sah, als erneut Becker seine Geschwindigkeit ausnutze, Verteidiger und Torwart stehen ließ und zum 2:0-Endstand einlochte. „Unser Ziel war es heute, zu null zu spielen. Das ist uns gelungen. Sicherlich war es keine Glanzleistung, aber ein verdienter Sieg“, so der Abwehrboss abschließend.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Kehne (46. Schwetje), Müller, Fitzner, Lipke (46. Witt), Granzow, Tost, Kaiser (60. Becker), Ruhnow (63. El Yazidi), Werra, Schmidt (60. Hahnel).
Tore: 1:0 Malte Fitzner (42.), 2:0 Marcell Becker (90.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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