21.03.2023 22:15

Bezirksliga


Fünf Tore im Derby: Spannende Schlussphase lässt SSG zittern

Tünderns U23 kommt nach 0:2 zurück - und geht trotzdem leer aus / Barbarito: „Waren nicht abgewichst genug“
Rodi Celik SSG Halvestorf Bezirksliga Staffel 5
Rodi Celik war mit seinen beiden Torbeteiligungen der beste Mann auf Seiten der Halvestorfer.

FC Ambergau-Volkersheim – FC Bad Pyrmont Hagen 1:0 (0:0).

Am Samstag gab es noch den knappen 1:0-Erfolg, nun hat das sich das Blatt beim FC Bad Pyrmont Hagen gewendet. Beim Auswärtsspiel in Ambergau mussten die Kurstädter dem Gegner knapp den Vortritt lassen. „Man muss sagen, dass es auf dem Platz leider kaum möglich war, Fußball zu spielen. Wir haben es phasenweise noch versucht, aber spätestens nach der dritten Passstafette ist der Ball versprungen. Daher haben beide Teams quasi nur über lange Bälle agiert“, schilderte FCBPH-Trainer Daniel Barbarito nach der Begegnung. Auch deshalb sahen die Zuschauer ein größtenteils chancenarmes Spiel, bei dem Maurice Wennemann im ersten Durchgang noch die beste Möglichkeit auf dem Fuß hatte. Sein Schussversuch landete jedoch am Pfosten (44.). Auch im zweiten Abschnitt war am Volkersheimer Sportplatz kein Chancenfeuerwerk geboten. So sorgte letztlich eine der wenigen Offensivaktionen der Gastgeber für die Entscheidung. Nach einem Angriff über die rechte Seite gelangte die Kugel circa 16 Meter vor dem Kasten der Kurstädter zu Ambergaus Jan Laumann, der trocken einnetzte. In der Folge versuchte der FCBPH noch einmal alles, doch es blieb bei dem Ergebnis. Barbarito fasste schließlich zusammen, woran es gehapert hatte: „Mir waren im Endeffekt nicht abgewichst genug. Grundsätzlich haben wir den Kampf in diesem Spiel aber voll angenommen. Wenn hier am Ende auf beiden Seiten die Null gestanden hätte, hätten auch alle zufrieden nach Hause gehen können.“
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, Stuckenberg (74. Aranmis), Fleischmann, Kleinschmidt (74. Hagemann), Middel, A. Kestic, Wennemann, A. Issa, Culkowski, Y. Issa, T. Dörries.
Tore: 1:0 Jan Laumann (59.).

MTV Almstedt – BW Tündern (U23) II 3:2 (2:1).

Tünderns Zweitvertretung war derweil kurz davor, den nächsten Favoriten zu ärgern. Zu Beginn lief es beim Auswärtsspiel in Almstedt allerdings alles anderes als rund. „Wir hatten zum Start Probleme mit dem Rasen und der Präsenz der Almstedter. Auf dem schwierigen Untergrund hat uns der MTV mit einfachen Mitteln ganz schön unter Druck gesetzt“, wusste BW-Trainer Alexander Liebegott. Obwohl auch die „Schwalben“ zu einigen Abschlussgelegenheiten kamen, lagen die Blau-Weißen nach 20 Minuten bereits mit zwei Treffern zurück. „Danach haben sich die Jungs aber klasse gefangen“, führte der Coach an. So sorgte Gianluca Bekedorf per abgefälschten Schuss noch vor der Pause für den Anschlusstreffer. Zu Beginn des zweiten Durchgangs wiederholte sich zunächst das Bild aus dem ersten Durchgang, Almstedt übernahm das Kommando und drückte auf den nächsten Treffer. Zu diesem Zeitpunkt etwas überraschend fiel die nächste „Bude“ jedoch auf der anderen Seite, als der eingewechselte Leon von der Heide nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung für den Ausgleich sorgte (67.). In der Folge entwickelte sich ein offener Schlagabtausch beider Teams. Ein Standard brachte letztlich die Entscheidung. Ein Eckstoß der Gastgeber wanderte quer durch den Strafraum von Blau-Weiß und landete schließlich bei Almstedts Lukas Kaesler, der zum 3:2-Endstand einschob. Liebegotts Meinung zum Resultat: „Es ist sicherlich kein unverdientes Ergebnis, aber trotzdem etwas ärgerlich. Wir selbst hatten auch noch gute Gelegenheiten. Insgesamt bin ich mit der gesamten Mannschaftsleistung aber sehr zufrieden.“
BW Tündern U23: Fischer, Kallies, Kießig, Henze, Herrmann, Zaar (25. Guschewski), Heller (60.), Schulte, Hilker, Bekedorf (75. Rebic), Renziehausen (65. von der Heide).
Tore: 1:0 Jeremias Armgardt (17.), 2:0 Brian van Ditzhuyzen (20./Strafstoß), 2:1 Gianluca Bekedorf (31.), 2:2 Leon von der Heide (67.), 3:2 Lukas Kaesler (78.).

SSG Halvestorf – MTSV Aerzen 3:2 (3:1).

Die drei Punkte beim Derby am Dienstagabend blieben beim Favoriten vom Piepenbusch. Der prall gefüllte Kunstrasen in Klein Berkel war jedoch Schauplatz einer vor allem in den Schlussminuten knappen Begegnung, bei der die Gäste aus Aerzen fast noch einen Punkt entführt hätten. Zu Beginn hatte allerdings der Tabellenführer das Zepter übernommen. „Wir waren von der ersten Minute voll im Spiel und hatten Ball und Gegner unter Kontrolle“, erkannte auch SSG-Trainer Dennis Hoferichter. Die Überlegenheit der Hausherren machte sich bald im Ergebnis bemerkbar, als der blendend aufgelegte Rodi Celik nach 16 Minuten sehenswert aus der Distanz traf. In der Folgte kontrollierte die SSG weiterhin das Geschehen, doch der nächste Treffer sollte auf der Gegenseite fallen. Nach einem verlängerten Freistoß glich Leandro Ribeiro für die Hummetaler aus. Die „Piepenbusch-Kicker“ ließen sich von diesem Rückstand jedoch nicht beirren und legten noch vor der Pause durch Tim Bartelt (21.) und Can Gürek nach Vorlage von Celik (45. +2) nach. „Wir haben nach dem Ausgleich gut reagiert und Druck aufgebaut. Deshalb war das 3:1 durch Halbzeit auch völlig verdient. Eigentlich hätten wir bereits höher führen müssen“, zog Hoferichter ein Zwischenfazit. MTSV-Manager Stephan Meyer hatte einen ähnlichen Eindruck: „Halvestorf hat uns im ersten Durchgang spielerisch ziemlich dominiert. Kämpferisch haben wir aber alles versucht, um dagegenzuhalten.“

Zum Auftakt des zweiten Durchgangs sahen dann beide Seiten einen ansprechenden Wiederauftakt. Während Halvestorf weiterhin spielerisch die Lösungen suchte, versuchten die Gäste über Standards Gefahr auszustrahlen. Auch wenn beide Teams zu aussichtsreichen Gelegenheiten kamen, änderte sich an dem Ergebnis lange Zeit nichts. In den letzten 20 Minuten verloren die Gastgeber jedoch zunehmend den Faden am eigenen Spiel. Das sah auch der SSG-Coach so: „Was wir in den letzten 20 Minuten gespielt haben, war Angsthasenfußball. Wir haben unsere Raumaufteilung und unser System verloren und damit auch die Kontrolle. Das hat mich wirklich sprachlos gemacht.“ Auf der anderen Seite wurde Aerzen zunehmend drückender und sorgte über Standards weiterhin für Gefahr. Wie sollte es auch anders sein, fiel der Anschlusstreffer daher im Nachgang einer Ecke, als Patrick Hoppe die Kugel drei Minuten vor dem Ende über die Linie drückte. „Wenn wir ganz viel Pech gehabt hätten, hätten wir uns bei den folgenden Ecken von Aerzen auch noch das 3:3 gefangen“, ärgerte sich Hoferichter. Doch so weit kam es nicht mehr, es blieb beim knappen Vorsprung der Hausherren. Trotzdem wirkte Halvestorfs Trainer unzufrieden: „Über die Leistung in den letzten Minuten bin ich sehr enttäuscht. Damit hätten wir Aerzen fast noch den Punkt geschenkt.“ Auf der anderen Seite zeigte sich Meyer als fairer Verlierer: „Im Endeffekt ist der Sieg für Halvestorf schon verdient, auch wenn wir in der zweiten Hälfte mindestens gleichwertig waren. Das Schussglück war heute nicht ganz auf unserer Seite, aber die Einstellung hat gestimmt. Die Jungs haben geschlossen gefightet und gezeigt, dass sie der SSG Paroli bieten können.“
SSG Halvestorf: T. Kallmeyer, Elias, Celik, Williams, Maaß, Brixius, Bollwitte, Gürek (46. Witthuhn), Arndt, Gündüz (79. Paraschiv), Bartelt (63. Scholtka).
MTSV Aerzen: Gerche, Weirich (46. Niemeyer), Gljanz, Hahn, Hanses, Hoppe, Kiupel, Selensky, Guckel (78. Gess), Ribeiro (61. Razlaw), Klein.
Tore: 1:0 Rodi Celik (16.), 1:1 Leandro Franco Ribeiro (30.), 2:1 Tim Bartelt (36.), 3:1 Can Gürek (45. +2), 3:2 Patrick Hoppe (87.).
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Autor des Artikels

Robin Besser
Robin Besser
Robin kam am 01. August 2022 als fester Neuzugang ins Team AWesA, war zuvor als freier Mitarbeiter aktiv. Sein Herz schlägt für den Lokalsport und die Vereine im Weserbergland.
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