15.10.2022 19:29

Bezirksliga


3. Kreisklasse meets Bezirksliga - Afferdes Notelf bietet Pyrmont Hagen die Stirn

Aerzen & Salzhemmendorf rutschen immer weiter nach unten
           FC Bad Pyrmont Hagen Fußball Bezirksliga Jubelfoto                   
Die Bad Pyrmont Hagener taten sich lange schwer, siegten letztlich aber deutlich.

SV Eintracht Afferde – FC Bad Pyrmont Hagen 2:5 (2:1).

Auf dem Afferder Kunstrasen spielte sich ein Derby der ungewöhnlichen Art ab. Die Hausherren traten derart ersatzgeschwächt an, dass mit Stefan Siekmann, Frederik Koffre und Dennis Leitzmann gleich drei Spieler aus der dritten Herren in der Startelf standen. Afferdes Dritte spielt in der 3. Kreisklasse. „Dazu hatten wir mit Finn Koffre noch einen Spieler aus der Dritten auf der Bank und Yahya Abou-Moulig spielt in der Zweiten. Wir haben selbst dumm aus der Wäsche geguckt, als wir beim Treffen gesehen haben, mit was für einer Truppe wir hier heute gegen einen der Meisterschaftskandidaten spielen“, lachte Eintracht-Sprecher Aaron Oefler. Doch trat die bunt zusammengemischte Afferder Auswahl völlig unbedarft und ohne Druck an. Daraus zogen die Hausherren offenbar ungeahnte Kräfte und boten dem an diesem Tag haushohen Favoriten aus der Kurstadt im ersten Durchgang ein Duell auf Augenhöhe. Kai Schwark traf per Freistoß aus 25 Metern schon in der 5. Minute zum 1:0, sein Schuss wurde unhaltbar abgefälscht. In der Folge taten sich die Gäste schwer, ihre vermeintliche Überlegenheit auf den Platz zu bringen. Alen Kestic sorgte in der 34. Minute zwar für das 1:1, doch Jörn Heinzelmann traf kurz vor der Pause zur erneuten Führung für die Afferder.

Nach dem Seitenwechsel schwanden allerdings die Kräfte bei der Eintracht und Bad Pyrmont Hagen spielte seine fußballerische Qualität mehr und mehr aus. Roland Stuckenberg erzielte bei seinem Comeback das 2:2 (62.), Cedric Culkowski legte das 3:2 nach (73.). Maurice Wennemann und erneut Alen Kestic brachten schließlich die Entscheidung und den 5:2-Endstand. FCBPH-Sprecher Markus Loges resümierte: „Bei Afferde haben viele Spieler gefehlt. Dafür haben sie es gut gemacht. Nach dem unglücklichen Freistoß zum 0:1 war es nicht einfach, gegen einen so tief stehenden Gegner wieder zurück zu kommen. Am Ende geht der Sieg aber in der Höhe in Ordnung.“ Ein Sonderlob verdienten sich Marcus Mittel und Maximilian Deppe, der wie Stuckenberg seine Rückkehr feierte. Afferdes Sprecher Oefler zog ebenfalls ein Fazit: „In der ersten Halbzeit hat man nicht gemerkt, dass wir hier mit so einer Notelf gespielt haben. Es hat sich eine ganz eigene Dynamik entwickelt und wir haben gefightet ohne Ende. Die erste Halbzeit war bombenmäßig und hat uns richtig viel Spaß gemacht. Ich denke, dass die Niederlage aufgrund des Einsatzes der gesamten Mannschaft zu hoch ausgefallen ist. Besonders loben muss man heute Stefan Siekmann, Finn und Frederik Koffe sowie Dennis Lietzmann. Alle vier haben ausgeholfen und spielen sonst einige Ligen tiefer. Sie haben unglaublich gut gespielt und Stefan hat bewiesen, dass er auch im fortgeschrittenen Fußballeralter noch einiges auf dem Kasten hat. Bad Pyrmont Hagen hat den Derbysieg nach Abpfiff ordentlich gefeiert – Glückwunsch an dieser Stelle.“
SV Eintracht Afferde: Conrad, Müller, Wilkening, Heinzelmann, Oefler, Schwark, Siekmann, Fr. Koffre, Lietzmann, Zschoch, Abou-Moulig (87. Fi. Koffre).
FC Bad Pyrmont Hagen: A. Deppe, M. Deppe, Fleischmann (82. Barnert), Kleinschmidt (46. D. Kestic), Middel, A. Kestic, A. Issa (62. Wennemann), Culkowski, J. Dörries, Y. Issa, T. Dörries (46. Stuckenberg).
Tore: 1:0 Kai Schwark (5.), 1:1 Alen Kestic (34.), 2:1 Jörn Heinzelmann (42.), 2:2 Roland Stuckenberg (62.), 2:3 Cedric Culkowski (73.), 2:4 Maurice Wennemann (80.), 2:5 Alen Kestic (88.).

MTSV Aerzen – VfR Germania Ochtersum 1:3 (1:1).

Diese Niederlage tat den Aerzenern richtig weh. „Das ist einfach bitter, wenn du so verlierst. Die Jungs haben gekämpft bis zum Umfallen, leider die Tore nicht gemacht und dann kommen in den Schlussminuten zwei Konter“, bedauerte Aerzens Manager Stephan Meyer. Auf dem kleinen und hügeligen Aerzener B-Platz waren spielerische Höhepunkte Mangelware. „Wenn du auf so einem Platz spielen musst, geht es nur über den Kampf“, wusste Meyer. Diesen boten die Aerzener den Germanen auch – doch fehlte die Effektivität. Leandro Ribeiro traf zwar in der 13. Minute zum 1:0 für die Hummetaler, danach gelang vor dem Tor aber nichts mehr. Patrick Hoppe verfehlte zwei Minuten alleine vor dem Tor das Ziel und Daniel Niemeyer scheiterte weitere 60 Sekunden später an Ochtersums Torhüter Johannes Rössing. Kurz vor der Pause folgte der erste Schock für Aerzen: Philpp Timkov erzielte das 1:1, doch vorher gab es eine strittige Szene. Meyer: „Der Spieler hat sich den Ball selbst an die ausgestreckte Hand geschossen und daraus unbeabsichtigt einen klaren Vorteil gezogen, weil er nur so den Angriff und damit das Tor einleiten konnte.“

Nach dem Seitenwechsel blieb das Pech den Aerzenern treu. In der 57. Minute verfehlte Niemeyer knapp das Tor und vier Minuten darauf erlief Hoppe einen langen Ball, stieß dabei aber mit VfR-Fänger Rössing kurz vor dem Strafraum zusammen. Die Folge: Rot für Rössig und Hoppe musste aufgrund eines Cuts am Kopf mit einem „Turban“ weiterspielen. „In Unterzahl hat Ochtersum sich hinten reingestellt und auf Konter gelauert“, so Meyer. In der 87. Minute vollendete Lukas Schaper einen dieser Gegenangriffe zum 2:1 und Fynn Müller sorgte in der Nachspielzeit mit dem 3:1 für die Entscheidung. Kurz vor dem dritten Treffer der Gäste hatte Josef Selensky die Riesenchance auf das 2:2, traf jedoch nur die Latte. „Wir müssen die Tore einfach machen. Auf der anderen Seite war Ochtersum mit präzisen langen Bällen zwar immer gefährlich, aber Fabian Moniac war bei uns im Tor heute überragend und hat viele Chancen schon im Keim erstickt oder sehr stark gehalten. Ich mache niemandem einen Vorwurf. Ärgerlich ist das Ergebnis trotzdem“
MTSV Aerzen: Moniac, Gljanz, Niemeyer, Hahn, Mittelstedt, Dobisha, Hoppe, Kiupel, Selensky, Ribeiro (68. Walter), Klein (69. Specht).
Tore: 1:0 Leandro Ribeiro (13.), 1:1 Philipp Timkov (42.), 1:2 Lukas Schaper (87.), 1:3 Fynn Müller (90.+4).
Besonderes: Rote Karte für Ochtersums Johannes Rössig (61.).

Von Lilly Griese

BW Salzhemmendorf – SV 06 Holzminden 2:3 (2:0)

BW Salzhemmendorf verlor in der Bezirksliga knapp mit 2:3 gegen den SV 06 Holzminden. Dabei hatten die Gastgeber zur Halbzeit noch mit 2:0 geführt und schienen die bessere Ausgangssituation zu Beginn des zweiten Durchgangs zu haben. „Das war jetzt das dritte Spiel in Folge ohne Kampf von unserer Seite. Holzminden war uns heute in allen Belangen überlegen“, berichtete BW-Trainer Siegfried Motzner. Die Tore zum 1:0 (1.) und 2:0 (7.) durch Marvin Lipke sind aus Sicht von Salzhemmendorf glücklich gefallen. Beim ersten Gegentor rutschte Holzmindens Keeper weg und hatte somit nicht mehr die Chance den Ball abzuwehren. Das 2:0 fiel nach einem Abstimmungsfehler in der Abwehr des SV 06. Mit der 2:0-Führung für die Gastgeber ging es dann in die Halbzeit. Im zweiten Durchgang dominierten die Gäste aus Holzminden das Spiel. „Im Gegensatz zur ersten Halbzeit haben sie jetzt ihre Torchancen konsequent genutzt“, so Motzner. So war es zunächst Mats Lindner, der in der 58. Minute den Anschlusstreffer zum 1:2 erzielte, ehe Burak Sagir zum 2:2 ausglich (64.). Schlussendlich netzte Mats Lindner dann zum Endstand von 3:2 aus Sicht der Holzmindener ein (80.). „Unsere Spieler müssen nach diesem Spiel ihre Einstellung hinterfragen. So gewinnen wir keinen Blumentopf. Wir waren einfach zweikampfschwach und wenn wir eine Torchance hatten, dann haben wir diese kläglich vergeben“, fand Motzner klare Worte zum heutigen Spiel. „Wenn wir so weiterspielen wie heute, dann gewinnen wir höchstens gegen eine C-Jugend in der Vorbereitung. Punkte holen wir so aber sicher nicht mehr“, so Motzner abschließend.
BW Salzhemmendorf: Meyer, Bergen (62. Wiegmann), Fitzner, Lipke, Herrmann, Vönöky (52. Zahl), Geffert (36. Sührig), Ruhnow (58. Witt), Knoke, Liemant, Werra
Tore: 1:0 Marvin Lipke (1.), 2:0 M. Lipke (7.), 2:1 Mats Lindner (58.), 2:2 Burak Sagir (64.), 2:3 M. Lindner (80.)
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Autor des Artikels

Jannik Schröder
Jannik Schröder
Jannik stieg nach seinem Praktikum vor einigen Jahren neben dem Studium als Freier Mitarbeiter bei AWesA ins Boot – und ist nach seinem Master-Abschluss in Germanistik und Geschichte seit Oktober 2015 Chefredakteur.
Telefon: 0176 - 6217 6014
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