27.10.2021 14:08

Bezirksliga


Getrübte Stimmung beim MTSV: „Befinden uns in desolater Verfassung“

Laut Meyer käme ein Punkt gegen Afferde einer „Sensation“ gleich / Halvestorf will Meisterschaft klarmachen
                             
Am Sonntag kommt es wieder zum Duell zwischen Aerzens Patrick Hoppe (Mitte) und den Afferdern Aaron Oefler (re.) sowie Noah Rohloff (li.).

Von Robin Besser

TSV Holenberg – Germania Hagen (Samstag, 14 Uhr).

Bereits am Samstag trifft die Mannschaft um Kapitän Alexander Marter auf den TSV Holenberg. Nach dem „Last-Minute-Treffer“ zum 3:3-Unentschieden im Derby gegen Eintracht Afferde wollen die Germanen auch am kommenden Samstag wieder drei Punkte einfahren, wie Hagens Sprecher Cedric Culkwoski mitteilt: „Die Leistung gegen Afferde war eher durchwachsen. Die Mannschaft erarbeitete sich nach vorne wenige Chancen und hatte gegen Ende der Partie Glück, dass Afferde das Spiel nicht endgültig für sich entscheidet. Was jedoch positiv hervorzuheben ist, ist die Moral der Mannschaft. Mit dem Sieg gegen Aerzen war dies schon der zweite ‚Last-Minute-Treffer‘ in einem Derby. Das zeigt, dass die Mannschaft immer an sich glaubt und nie aufgibt. Diese Moral ist wichtig, um auch die engen Spiele für sich zu entscheiden.“ Zu einem solch engen Spiel könnte es auch am Samstag kommen. Trotz der Tabellensituation sind die Germanen durch die 2:3-Hinspielniederlage gewarnt. „Holenberg gelang das damals trotz geringer Spielanteile, die komplette Abwehr mit wenigen langen Bällen auszuhebeln. Das darf uns im Rückspiel nicht noch einmal passieren. Außerdem müssen wir wieder mit der Konsequenz aus den vergangenen Spielen auftreten und deutlich weniger Chancen als gegen Afferde zulassen. Wir blicken zuversichtlich auf den Samstag und wollen natürlich unseren erkämpften zweiten Platz bis zum Ende der Saison behalten.“ Personalseitig kehren einige Spieler, die gegen Afferde aufgrund von Grippe nicht spielen konnten, in den Kader zurück. Neben dem gesperrten Florian Büchler ist außerdem der Einsatz von Culkowski selbst fraglich.

MTSV Aerzen – SV Eintracht Afferde (Sonntag, 14 Uhr).

Der Kampf um den zweiten Platz, der zur Teilnahme an der Aufstiegsrunde berechtigt, geht in die nächste Runde. Nachdem die Eintracht aus Afferde am vergangenen Wochenende erst in der achten Minute der Nachspielzeit zwei wertvolle Punkte liegenlassen musste, geht es nun beim MTSV darum, welches Team noch einmal Aufstiegsluft wittern darf. Aerzen-Manager Stephan Meyer hofft vor allem auf einen anderen Auftritt als zuletzt beim 0:3 gegen Halvestorf: „Wir brauchen uns nichts vormachen, wir befinden uns aktuell in einer desolaten Verfassung. Wir sind tiefenttäuscht über das Spiel in Halvestorf. Da sind wir in keiner Weise an das herangekommen, was wir eigentlich können. Wir schaffen es aktuell einfach nicht, unser Spiel umzusetzen. In der Verfassung haben wir keine Chance gegen Afferde, die ehrlicherweise die beste der drei Mannschaften im Rennen um Platz zwei ist. Sie haben in den vergangenen Partien immer erst ab der 88. Minute die Spiele aus der Hand gegeben. Zudem sind wir uns der Tatsache bewusst, dass die SVE unser Angstgegner ist. Von daher müssen wir schon einen schlechten Tag des Gegners erwischen, um überhaupt etwas mitzunehmen. Das würde in unserer aktuellen Lage einer Sensation gleichen. Deshalb gehe ich mit einem sehr unguten Gefühl ins Wochenende.“ In Sachen Personal hat sich beim MTSV im Vergleich zur letzten Begegnung nur wenig verändert. Einzig und allein Marius Pieper wird wieder ausfallen, nachdem die alte Verletzung im Spiel gegen die SSG wieder aufgebrochen ist. Dafür kehrt Stammkeeper Frederik Quindt zurück ins Tor.

„Müssen von Spiel zu Spiel denken“

Auf der anderen Seite müssen die Afferder den Paukenschlag vom Sonntagnachmittag in Hagen noch verdauen. „Ich würde lügen, wenn ich sagen würde, dass der Stachel und die Enttäuschung nicht noch tief sitzen würde“, erklärt Eintracht-Sprecher Julian Koch und fährt fort: „Wir müssen jetzt von Spiel zu Spiel denken. Mit Aerzen wartet nun ein Derby, das wir gewinnen wollen. Ich erwarte ein spannendes Spiel auf Augenhöhe, wenngleich es für Aerzen meiner Einschätzung nach noch ein wenig mehr um Platz zwei geht als für uns. Deshalb wollen wir ihnen am Sonntag einen Strich durch die Rechnung machen.“ Einfach werde die Aufgabe indes aber nicht: „Es werden bestimmt wieder Kleinigkeiten über Sieg und Niederlage entscheiden, in der Vergangenheit waren es auch immer enge Spiele. Für uns gilt es im Endeffekt, die Offensivabteilung um die Schlüsselspieler Hoppe, Ribeiro und Selensky in den Griff zu bekommen. Gleichzeitig müssen wir vorne wieder unsere Chancen nutzen und defensiv kompakter stehen als zuletzt gegen Hagen“, weiß Koch. Verzichten müssen die Gäste am Wochenende auf Jan-Erik Wilmer, Sebastian Zschoch, Laurenz Köhler und Justin Brandt. Hinter dem Einsatz von Kai Schwark steht derweil noch ein Fragezeichen.

TSV Nettelrede – SSG Halvestorf (Sonntag, 14 Uhr).

Eigentlich sind die Fronten vor der Partie zwischen Nettelrede und Halvestorf bereits geklärt. Die Gastgeber werden wohl oder übel in die Abstiegsrunde gehen müssen, während sich die SSG mit dem 3:0-Erfolg gegen Aerzen einen der beiden Plätze für die Aufstiegsrunde gesichert hat. Kampflos wollen sich die Männer vom TSV aber keinesfalls gegen den Tabellenführer geschlagen geben, wie Spartenleiter Frank Voges mitteilt: „Natürlich gehen wir als absoluter Außenseiter in die Partie, das haben wir auch im Hinspiel schon gesehen. Die SSG ist das ‚Non-Plus-Ultra‘ der Staffel und geht konsequent ihren Weg. Julian Maaß und Sebastian Latowski sind aktuell einfach das Maß der Dinge, mit denen wir uns nicht auf einer Ebene messen können. Um vielleicht trotzdem etwas Zählbares mitzunehmen, wollen wir aus einer guten Verteidigung herausspielen und selbst den einen oder anderen Angriff setzen. Über 90 Minuten hinten drinzustehen, ist kontraproduktiv. Daher gilt es, nicht ganz so tief gestaffelt zu stehen und vielleicht ein paar Konter zu setzen. Man muss aber auch sagen, dass unsere Situation klar ist. Wir konzentrieren uns voll und ganz auf die Abstiegsrunde.“ Personell ist die Lage weiterhin mehr als angespannt. Wie in der Vorwoche hat der TSV nur einen stark dezimierten Kader zur Verfügung. Dazu Voges: „Wir haben etliche Kranke und Verletzte. Daher werden wir in den restlichen drei Spielen auf massive Anleihen aus der zweiten Herren setzen. Die sind ja zum Glück durch für dieses Jahr und somit ist auch das Festspielen nicht möglich.“

„Nehmen Jungs komplett in die Pflicht“

Auf der anderen Seite will die SSG das nächste Ziel erreichen: „Wir fahren nach Nettelrede, um den letzten Schritt in Richtung Qualifikation für die Aufstiegsrunde zu gehen. Ein Selbstläufer wird das aber nicht. Sollten wir nicht mit 100 Prozent in die Partie gehen, könnte es ein böses Erwachen geben. Wir wollen im zweiten Halbjahr im Bezirkspokal mitspielen, darum müssen wir Platz eins erreichen. Um das zu erreichen, wollen wir auch das Maximum aus den letzten drei Spielen rausholen und nehmen die Jungs komplett in die Pflicht, nicht nachzulassen. In welcher Formation wir spielen, lassen wir noch offen. Die Jungs können jetzt auch in einem System starten und dieses in dem Spiel verändern“, gibt Halvestorf-Coach Michael Jarzombek zu Protokoll. Zwar werde Kapitän Maaß nach seiner Sperre zurückkehren, dafür werde man jedoch auch weiterhin mit angeschlagenen Spielern antreten müssen. „Deshalb ist auch die Mentalität der Jungs hervorzuheben“, erklärt Jarzombek.

BW Salzhemmendorf – SV B-W Neuhof (Samstag, 14 Uhr).

In Staffel 9 steht Blau-Weiß Salzhemmendorf vor der nächsten schwierigen Aufgabe. Nachdem zuletzt beim Tabellenzweiten aus Hildesheim nichts zu holen war, gastiert nun der Tabellendritte aus Neuhof im Ostkreis. „Für den Gegner geht es um die Aufstiegsrunde, von daher sind sie klarer Favorit. Mit dem spielerisch starken und ballsicheren Kombinationsspiel sind sie nach vorne unheimlich torgefährlich. Für uns heißt es daher, Ärmel hochkrempeln und mit Kampf und Leidenschaft dagegenhalten. Wir wollen das Spiel ansehnlich über die Bühne kriegen und es dem Gegner so unangenehm wie nur möglich machen. Dabei vertraue ich den Jungs aber zu 100 Prozent. Wir werden dem Gegner nichts schenken, sondern zusehen, dass wir selbst noch Punkte sammeln und damit ansehnlich aus der Bezirksligarunde herauskommen. Wir haben auch schon ganz andere geärgert, ich sehe uns von daher zumindest nicht chancenlos. Wir wollen am Samstag mit großem kämpferischen Einsatz versuchen, mindestens einen Punkt zuhause zu behalten“, zeigt sich BW-Coach Heiko Schröer zuversichtlich. Personell sieht die Lage allerdings noch düsterer als ohnehin schon aus. Zuzüglich zu der bestehenden Verletztenliste fällt nun auch „Fixpunkt“ Lennart Werra bis zum Jahresende aus. Dazu Schröer: „Wir sind personell arg gebeutelt, eigentlich pfeifen wir nur noch aus dem letzten Loch. Auch deshalb möchte ich noch einmal ein großes Dankeschön an unsere Reserve richten, die uns seit Wochen tatkräftig unterstützt, indem sie stets gleich mehrere Spieler abstellt. Deshalb Hut ab und vielen Dank für die zusätzliche Belastung der Spieler, das ist nicht selbstverständlich.“

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