Bezirksliga, Staffel 3

Derby-Wahnsinn in Lachem - Musliji schießt SVL in Ekstase

Halvestorf verspielt 2:0-Führung / Aerzen mit erster Saisonniederlage

SV Lachem – SSG Halvestorf 3:2 (0:2).

Was für ein Derby in Lachem. In der Nachspielzeit schoss Lachems Kapitän Egcon Musliji seine Mannschaft in Ektase. Aber der Reihe nach: Nach einer ausgeglichenen Anfangsphase wurden die Gäste, bei denen Trainer Matthias Günzel erneut die Fußballschuhe schnürte, stärker und gaben den Ton an. Folgerichtig sorgte Dennis Deppmeyer nach 26 Minuten für den ersten Jubel der SSG, als er die Unaufmerksamkeit der Lachemer Defensive eiskalt bestrafte. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit jubelten die Halvestorfer erneut – wiederholt war Deppmeyer der Torschütze. „Wir waren zu verhalten und ängstlich. Dadurch sind auch die Gegentore gefallen. Es waren nahezu Einladungen. Das Ergebnis ging in Ordnung, da Halvestorf weitere Chancen vergeben hat“, gab SVL-Coach Mirko Majcan zu Protokoll. In der Halbzeitpause zog Majcan seinen Spielmacher Musliji ins defensive Mittelfeld zurück, wodurch das Spiel der Hausherren stärker wurde.

Majcans glückliche Einwechslung bringt die Wende

Nach Wiederanpfiff zeigten sich beide Teams im Torabschluss aber noch zu ineffektiv. Halvestorf verpasste durch Julian Maaß dass 3:0, bevor der eingewechselte Soner Aslan auf der Gegenseite den Anschlusstreffer erzielte. „Soner ist ein Vollblutstürmer. Er ist direkt aus dem Urlaub für dieses Spiel angereist und war sehr wertvoll. Er war zur richtigen Zeit am richtigen Ort“, so Majcan. Während die Hausherren nun auf den Ausgleich drängten, ermöglichte dies den Gästen Kontermöglichkeiten, die sie aber ungenutzt ließen. In der 71. Minute  ließ Aslan dann mehrere Halvestorfer Gegenspieler stehen und traf zum 2:2.

Büchler: „Wenn wir cleverer sind, führen wir hier 4:0“

Doch damit nicht genug: Musliji nahm sich in der Nachspielzeit aus 25 Metern ein Herz und traf sehenswert in den Winkel zum 3:2-Endstand. „Das war ein unglaubliches Tor. Ich bin froh, Egcon im Team zu haben. Das ganze Team hat sich heute nach dem Rückstand stark präsentiert. Wir haben von hinten aus der Viererkette sehr gut nach vorne gespielt. Die Bereitschaft zur Bewegung war größer und die Einstellung auch besser“, lobte Majcan. Auf der Gegenseite war Halvestorfs Sprecher Burkhard Büchler enttäuscht: „Wir hätten das Spiel nach 60 Minuten entscheiden müssen. Wenn wir cleverer sind, führen wir hier 4:0 und bringen das Ding locker nach Hause – so ist es extrem bitter. Mindestens einen Punkt hätten wir verdient gehabt.“ Durch den Sieg steht der SVL mit 15 Punkten auf Platz sechs der Tabelle. Halvestorf verweilt hingegen mit sieben Zählern aus acht Spielen im Tabellenkeller und ist punktgleich mit Afferde, das auf dem Relegationsplatz steht.
SV Lachem: Wesner, Anklam, Alco, Rogowski, Musliji, Chabo, Peters (37. Aslan), Ulus, Mercia, Akkus, Karaliti.
SSG Halvestorf: Kallmeyer, Witthuhn, Dreier, Schmidt, Möller, Williams, Maass, Brixius, Deppmeyer (77. Ersan), Günzel, Latowski (37. Hanus).
Tore: 0:1 Dennis Deppmeyer (26.), 0:2 Deppmeyer (45.), 1:2 Aslan (58.), 2:2 Aslan (71.), 3:2 Egcon Musliji (90.).

MTSV Aerzen – TSV Harenberg 0:4 (0:1).

Irgendwann musste es passieren. Nach sieben Spielen ohne Niederlage verloren die Aerzener heute erstmals – und das deutlich. Vor heimischen Publikum mussten sich Selensky & Co. mit 0:4 gegen den TSV Harenberg geschlagen geben. „Das war heute nichts. Aber auch solche Spiele passieren. Es ist nur erschreckend, dass wir zu Hause sehr wenig Zugriff kriegen“, bedauerte MTSV-Sprecher Karsten Hoppe. Nach einer höhepunktarmen Anfangsphase übernahmen die Aerzener Mitte der ersten Halbzeit die Kontrolle über das Spiel. Genau in dieser Zeit traf Harenbergs Marek Gilke dann zum 1:0 für die Gäste, mit dem auch die Seiten gewechselten wurden. Direkt nach Wiederanpfiff hatten die eingewechselten Nico Vogler und Dennis Jankowski zwei gute Möglichkeiten, die sie aber ungenutzt ließen. Im Gegenzug bestrafte Harenbergs Eyüp Toprakli die Hausherren für die nicht genutzten Möglichkeiten und traf zum 2:0. Spätestens als Harenbergs Spielertrainer Pascal Biank mit dem 3:0 das Spiel vorentschied, war dann auch die Gegenwehr der Aerzener nicht mehr groß, sodass Biank in der 67. Minute seinen Doppelpack schnürte. „Das war zu wenig von uns. Wir haben verdient verloren. Abhaken und Mund abwischen. Harenberg war vorne schon stark besetzt. Die wenigen Chancen, die wir hatten, haben wir kläglich vergeben“, erklärte Hoppe und attestierte Harenbergs Marek Gilke eine starke Leistung.
MTSV Aerzen: El-Yazidi, Specht, Hahn, Di Sapia (46. Vogler), Mittelstedt, Spatz, Schauf (46. Jankowski, 68. Berisha), Drawe, Selensky, Riberio, Klein.
Tore: 0:1 Marek Gilke (32.), 0:2 Eyüp Toprakli (47.), 0:3 Pascal Biank (55.), 0:4 Biank (67.).