21.05.2013 22:48

Bezirksliga


Titel-Rennen auf der Zielgeraden: SG 74 verliert, Pyrmont marschiert!

Gasde-Elf kann Meisterschaft in Springe perfekt machen / Hagen happy: Lippert-Geschenk und Revanche geglückt
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SG Hameln 74 – FC Eldagsen 4:5 (1:1).

SG-Coach Paul Bicknell ergriff nach dem Abpfiff schnell die Flucht! Zu tief saß der Frust über den in den letzten Sekunden aus der Hand gegeben Sieg. Auch Co-Trainer Armin Liebscher und Betreuer John Lonsdale waren keine Kommentare zu einem turbulenten Spiel zu entlocken, das in Eldagsen seinen glücklichen Sieger fand – und voraussichtlich die Vorentscheidung im Titel-Rennen bedeutete. Denn der Spitzenreiter aus Pyrmont gewann zeitgleich gegen Exten und hat zwei Spieltage vor Schluss nun vier Punkte Vorsprung. Dabei wandelte sich das Glück der 74er, was sie in den vergangenen Wochen oftmals in letzter Minute noch auf die Siegerstraße brachte, im Top-Spiel gegen den FCE in reines Pech um.

Abwechslungsreicher Auftakt, Dragusha gleicht vor der Pause aus


Schon die erste Halbzeit begann turbulent: Nach kurzer Abtastphase beider Teams entwickelte sich ein abwechslungs- und temporeiches Spiel, in dem die Spielgemeinschaft durch Yannik Hilker (12.), Flamour Dragusha (12.) und Tobias Schulz (13.) die ersten Chancen hatten. Auf der anderen Seite hatte Sönke Wyrwoll Glück (16.), dass sein abgefälschter Ball nach einem Eckstoß der Gäste am Aluminium landete. Wenige Minuten später bekam Eldagsens starker Andre Gehrke nach einem Zweikampf mit Rik Balk einen umstrittenen Strafstoß zugesprochen, den der FC-Kapitän selbst zur Führung einnetzte. Kurz darauf klärte Tobias Schulz (31.) einen Versuch von Marius Westenfeld auf der Linie, ehe Flamour Dragusha, der per schnell ausgeführtem Freistoß-Lupfer von Hilker perfekt in Szene gesetzt wurde, im gegnerischen 16er Ali Ibrahim stehen ließ und zum Ausgleich traf. Nach der Pause ging erneut der FC in Front: Matthias Hüsam stand bei einem Eckstoß am langen Pfosten blank und ließ sich nicht zwei Mal bitten. Genau so wenig wie Hamelns Abwehrhüne Tobias Schulz, der einen vom bis dato souveränen FC-Keeper Marcel Buerst unterlaufenen Eckstoß zum abermaligen Ausgleich einköpfte.

Hilker hat Siegtreffer auf dem Fuß, im Gegenangriff schlägt der FC zu


In der Schlussphase überschlugen sich dann die Ereignisse: Die Hausherren ließen sich die Unterzahl nach einer „Ampelkarte“ für Egcon Musliji nicht anmerken und drängten die Rukavina-Elf in die eigene Hälfte zurück. Dennoch blieb der Tabellendritte gefährlich. So verhinderte SG-Schlussmann Artjom Grincenko zwei Mal (je 70.) ein drittes Gegentor, ehe Wyrwoll (73.) Sebastian Westenfelds Abschluss von der Linie kratzte. Dass das 2:3 durch Marius Westenfeld zunächst schnell vergessen war, hatten die Rot-Schwarzen Flamour Dragusha (78./nach schönem Solo) und Anatoli Deck (80./nach Alco-Steilpass) zu verdanken, die das Blatt wiederum wendeten. Der Sieg schien nur noch wenige Sekunden entfernt, als Oliver Geide in der Schlussminute der regulären Spielzeit für Ernüchterung in Reihen der Hamelner Nordstädter sorgte. „Aus dem Gewühl heraus“ markierte er nach einer Ecke das 4:4. In der Nachspielzeit hatte Yannik Hilker dann tatsächlich noch einmal den Siegtreffer auf dem Fuß, scheiterte aber an Buerst, der direkt den Gegenangriff einleitete, der von Hamelns Sönke Wyrwoll im Strafraum per Foul gestoppt wurde. Wieder schnappte sich Gehrke das Leder, setzte den Elfer diesmal zwar an den Pfosten, traf aber im Nachschuss – und sorgte damit für lange Mienen auf 74er Seite, die das Duell nach Balks Gelb-Roter Karte sogar in doppelter Unterzahl beendeten.

SG Hameln 74: Grincenko, Mittelstedt, Schulz, Balk, Kießig (75. Alco), Dragusha, Wyrwoll, Hilker, Musliji, Mercia (63. Schumachers), Deck.
Tore: 0:1 Andre Gehrke (23./Strafstoß), 1:1 Flamour Dragusha (35.), 1:2 Matthias Hüsam (48.), 2:2 Tobias Schulz (66.), 2:3 Marius Westenfeld (76.), 3:3 Dragusha (78.), 4:3 Anatoli Deck (80.), 4:4 Oliver Geide (90.), 4:5 Gehrke (90.).
Besonderes: Gelb-Rot für Hamelns Egcon Musliji (54.) und Rik Balk (83.).


TSV Eintracht Exten – SpVgg. Bad Pyrmont 1:7 (1:3).

Aus Sicht der Spielvereinigung hätte der Spieltag nicht besser laufen können: Während sich der Tabellenführer beim abstiegsbedrohten TSV Eintracht Exten keine Blöße gab, verlor Verfolger SG Hameln 74 gegen den FC Eldagsen – und damit die Tuchfühlung zur Spitze. Die Kurstädter haben jetzt vier Zähler Vorsprung und könnten die Meisterschaft schon am Sonntag in Springe eintüten. Beim Tabellenzwölften fackelte die Elf um Spielertrainer Philipp Gasde nicht lange:
Nach Vorlagen von Steve Diener und Andrzej Matwijow sorgte Christopher Loges mit seinem Doppelpack für die 2:0-Führung der tonangebenden Gäste. Nach einer halben Stunde bekamen erstmals die Hausherren Oberwasser und kamen per Distanzschuss zum Anschluss. Nach zehnminütiger Druckphase der Gastgeber nahm Pyrmont das Zepter aber wieder in die Hand und machte durch Andrzej Matwijow noch vor der Pause alles klar. Nach dem Seitenwechsel investierten die Extener wieder mehr in die Offensive und liefen den Rot-Weißen damit ins offene Messer. Christopher Loges per Lupfer, Daniele Luggeri per Freistoß und Steve Diener nach Matwijow-Zuspiel machten das halbe Dutzend voll. Den Schlusspunkt setzte wiederum Matwijow, der am Ende somit zwei Tore und zwei Assists auf dem Konto hatte. „Abgesehen von einer kurzen Phase in Halbzeit eins, hatten wir das Spiel komplett im Griff“, war Pyrmonts Fußball-Obmann Heiko Begemann zufrieden und freute sich direkt nach dem Abpfiff schon auf den nächsten Spieltag: „Nach Springe setzten wir einen kostenlosen Fan-Bus ein, um mit der Unterstützung unserer Anhänger vielleicht schon die Meisterschaft zu feiern. Dort haben wir in den letzten Jahren oft alt ausgesehen, wir wollen aber versuchen, schon Sonntag alles klarzumachen.“

SpVgg. Bad Pyrmont: Sebastian Schmidt, Gorr, Gasde, G. Pape, Tyler, Luggeri, Sebastian Schmidt, Diener, Skorski (81. Gerigk), Matwijow, C. Loges (67. Bandorski).
Tore: 0:1 Christopher Loges (3.), 0:2 C. Loges (28.), 1:2 Marcel Buchholz (35.), 1:3 Andrzej Matwijow (40.), 1:4 C. Loges (60.), 1:5 Daniele Luggeri (83.), 1:6 Steve Diener (88.), 1:7 Matwijow (90.).


TuS Germania Hagen – VfR Evesen 3:0 (3:0).

„Geburtstagskind“ Robert Lippert übernahm für den erst unmittelbar vor dem Anpfiff eintreffenden Trainer Dirk Sölla die Ein- und Aufstellung des Teams. Und er machte seine Sache scheinbar sehr gut: Die Hagener traten von Beginn an dominant auf und wandelten den ersten Angriff prompt in die Führung um, die Nils Lippert  nur elf Minuten später per Freistoß ausbaute. Danach blieben die Hausherren am Drücker, mussten sich aber die mangelhafte Torausbeute ankreiden lassen. Marvin Strobl scheiterte gleich zwei Mal im direkten Duell an VfR-Keeper Schneider und Miguel Nunes lupfte knapp über das Gehäuse. Kurz darauf machte es Strobl besser, als er gemeinsam mit Nunes auf das gegnerische Tor zustürmte und dessen Querpass zur Vorentscheidung über die Linie drückte. Nach dem Wiederanpfiff ließen es die Germanen, bei denen Patrick Roefs und Jannik Mundhenk glänzten, etwas ruhiger angehen und beschränkten sich phasenweise aufs Verwalten. Dagegen durfte sich Georgios Konstantinidis, sonst für das Toreschießen und nicht das Verhindern zuständig, bei seiner Premiere im Hagener Gehäuse zwei, drei Mal auszeichnen. „Er hat das klasse gemacht, ansonsten aber auch nicht viel zu tun bekommen“, berichtete Robert Lippert, der doppelten Grund zur Freude hatte: „Die Jungs haben mir ein schönes Geschenk gemacht und uns ist die Revanche für die Hinspiel-Pleite gelungen.“

TuS Germania Hagen: Konstantinidis, Mundhenk, Stuckenberg, Trompa, Marcel Heetel, Roefs, Rihn, Marco Heetel, Lippert (86. Steinwedel), Strobl (62. Sölla), Nunes.
Tore: 1:0 Miguel Nunes (3.), 2:0 Nils Lippert (14.), 3:0 Marvin Strobl (30.).
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