12.11.2024 11:31
Darts
Sascha Stuhlemmer mit PDC Super League-Debüt
Stuhlemmer schlägt Hopp und Klönhammer / Stuhlemmer: „Diese beiden Tage haben mich motiviert, nächstes Jahr noch einmal mehr anzugreifen“
AWesA-Darts-Masters Sieger Sascha Stuhlemmer musste sich bei der PDC Super League mit den ganz Großen messen.
Von Niko Zielonka
Insgesamt ein zufriedenstellendes Debüt
Für den amtierenden AWesA Darts-Masters-Sieger Sascha Stuhlemmer gab es am vergangenen Dienstag und Mittwoch das PDC Super League-Debüt. Bei diesem Turnier ist es möglich, sich für die Weltmeisterschaft im Dart zu qualifizieren. Dieses Ziel verpasste Stuhlemmer zwar, schlug auf seinem Weg allerdings Ex-WM-Teilnehmer Max Hopp beeindruckend mit 6:5 und Michael Klönhammer mit 6:4. Zudem musste er sich noch mit Leon Weber, Pascal Rupprecht und Jannis Barkhausen messen. Letztendlich wurde er zwar Letzter in seiner Gruppe C, trotzdem war es insgesamt ein sehr erfolgreiches Debüt für den Wunstorfer. Turniersieger wurde am Ende Kai Gotthardt. Stuhlemmer: „Ich bin erstmal mega stolz, dass ich mich überhaupt durch die Next Gen reingespielt habe. Es war sehr cool, sich mit solchen großen Namen zu messen. Vor allem die Spiele gegen Max Hopp und Pascal Rupprecht waren etwas besonderes. Auch die Leistung war für mich zufriedenstellend, auch wenn ich am Ende Letzter in meiner Gruppe wurde. Die beiden Tage haben mich motiviert, nächstes Jahr noch einmal mehr anzugreifen um den nächsten Schritt zu gehen.“ Am Ende überzeugte Stuhlemmer mit einem Turnieraverage von 76,30 Punkten pro drei Darts.
Größtes Highlight in Spiel eins
Die erste Partie von Stuhlemmer fand direkt auf der großen TV-Bühne statt. Im Live-TV auf Sport 1 trat der 20-Jährige gegen Max Hopp an. Die Vorzeichen waren im Grunde klar. Hopp kam mit einer gehörigen Ladung an Erfahrung. Auf der ganz großen Bühne konnte er sich immer wieder gegen die Größten in seinem Sport beweisen. Bereits achtmal qualifizierte sich der Wiesbadener für die PDC-Weltmeisterschaft. Seinen größten Triumph feierte Hopp im Jahre 2018 bei den German Darts Open. Dort setzte er sich im Finale gegen „Bullyboy“ Michael Smith durch und holte somit den ersten PDC-Titel eines Deutschen.
Die Partie startete auch dementsprechend. Das erste Leg gewann Hopp in 17 Darts und Stuhlemmer schien nicht richtig in die Partie zu finden. Die Kommentatoren, bestehend aus Ricardo Pietreczko und Philip Brzezinski, fachsimpelten schon darüber, ob Stuhlemmer mit dem Druck umzugehen wisse und ob er vielleicht zu nervös sei. Auch das nächste Leg gewann Hopp. Stuhlemmer zeigte sich allerdings stark verbessert und schaffte es, das dritte Leg zu gewinnen und somit auf 1:2 zu verkürzen. Trotzdem brauchte es nun ein Break für den Wunstorfer. Und das gegen den stark spielenden Hopp. Die Reaktion von Stuhlemmer? Exzellent. Mit 15 Darts brachte er seinen eigenen Anwurf durch und stellte wieder auf 2:3. Die darauffolgenden zwei Legs entschied jedoch Hopp für sich und so stand es aus Sicht von Stuhlemmer 2:5. Nur ein einziges Leg brauchte der PDC-Champion noch für den Sieg. Stuhlemmer musste ab jetzt jedes Leg gewinnen. Und das Ganze auch noch zweimal gegen den Anwurf von Hopp.
Daraufhin kippte die Partie komplett. Stuhlemmer schien all den Druck und die Nervosität abgeschüttelt zu haben und spielte befreit auf. Während er immer besser wurde, wurde Max Hopp zunehmend nervöser und fahriger in seinem Spiel. Viele Fehler auf Doppel und Fehlwürfe brachten ihn aus seinem Spiel. Und Stuhlemmer nutzte das exzellent. 17 Darts, 21 Darts und wieder 17 Darts stellten den Spielstand auf 5:5. „Am Anfang des Spiels war ich ziemlich nervös und kam gar nicht ins Spiel. Nach den ersten beiden Legs konnte ich den Spaß und Ehrgeiz wieder in den Vordergrund stellen und so meine Legs holen. Als der letzte Match-Dart reingefallen ist, ist mir ein Stein vom Herzen gefallen und ich war überglücklich, gegen einen der Größten auf der Bühne gewonnen zu haben“, erklärte Stuhlemmer den Spielverlauf. Im letzten Leg spiele Stuhlemmer wieder 18 Darts und legte das Match somit in trockene Tücher.
Am zweiten Tag fehlt die Körperspannung
Auch insgesamt verlief der erste Turniertag durchaus erfreulich für Stuhlemmer. Mit seinem zweiten Sieg des Tages über Michael Klönhammer und einem Average von nicht selten im hohen 70er- oder niedrigen 80er-Bereich befand er sich noch in Schlagdistanz zur K.O.-Runde. Am zweiten Tag spielte Stuhlemmer gegen alle fünf Gegner noch ein zweites Mal. Die Überraschung blieb aber aus und auch die Resultate stimmten nicht mehr. Er spielte noch zweimal auf der Bühne, einmal gegen Leon Weber und einmal gegen Jannis Barkhausen. Beide Spiele verlor er. Sowieso konnte Stuhlemmer am zweiten Turniertag keinen Sieg mehr einfahren. Am Ende erklärte der Darter ein wenig ernüchternd: „Am zweiten Tag fiel es mir sehr schwierig, die richtige Körperspannung zu halten. Ich bin über diese Spiele sehr enttäuscht, zumal sie auf der Bühne waren. Trotzdem muss ich sagen, dass ich mich auf einer Bühne nochmal wohler fühle und hoffentlich gibt es in Zukunft noch weitere Erfahrungen.“ So oder so: man darf sich definitiv auf mehr vom jungen Darts-Talent freuen.
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