25.07.2010 23:13

„Halbjahres-Bilanz“ im Kreisoberhaus: Teil 12 – BW Salzhemmendorf





    Die Kreisliga Hameln-Pyrmont nimmt – wenn das Wetter mitspielt – am 14. März wieder den Spielbetrieb auf. In einer „Halbjahres-Bilanz“ hat AWesA die Trainer und Pressesprecher der 16 Kreisoberhaus-Teams über ihr bisheriges Abschneiden und die Zukunftsaussichten befragt.

Weiter geht’s mit den Blau-Weißen aus Salzhemmendorf. Die Mannschaft um Kapitän Oliver Hofer steht nach 17 Spielen auf Platz zwölf der achten Liga. Trainer Oliver Steffan lässt die Hinrunde Revue passieren und gibt einen Ausblick auf die Rest-Saison.


 









Jan-Marc Zimmermann in Aktion.



Olli, im Moment ist Winterpause. Die Leder-Kugel rollt derzeit nur über das Hallen-Parkett. Welche Schulnote würdest Du Deinem Team für die bisherigen 16 Punktspiele geben?
Ich habe es nicht so mit Schulnoten …, das überlasse ich anderen. Da ich erst im letzten Drittel der Hinrunde eingestiegen bin, ist das schwierig für mich zu bewerten.

„Kreisliga-Experten“ haben Salzhemmendorf vor der Saison als einen der großen Abstiegskandidaten auf dem Zettel gehabt…
Das kam ja nicht ganz unerwartet. Der Kader ist für Kreisliga-Verhältnisse recht dünn. Es gab zu Saisonbeginn beispielsweise nicht einen einzigen gelernten Stürmer. In den letzten beiden Jahren verließen wichtige Spieler, vor allem aus dem Kreativ- und Offensivbereich, den Verein. Die Lücken, die Benni Edeler, Thorsten Marx, Chris Runne, Markus Nickel und Benni Giese rissen, konnten nicht mal ansatzweise geschlossen werden. Das sind Jungs mit Bezirksliga-Erfahrung und mindestens gehobenem Kreisliga-Format. Chris Runne z. B. hat uns vor fünf Jahren als torgefährlicher Mittelfeldmotor um ein Haar aus der alten Bezirksklasse in die Bezirksliga geführt. Einen Spieler seiner Güte könnten wir sehr gut gebrauchen.

Welche Rolle im Kreis-Fußball wird Salzhemmendorf Deiner Meinung nach in der näheren Zukunft spielen?  
Die momentan etwas schwierige Situation muss ganz einfach überstanden werden. In den kommenden Jahren wird sich die hervorragende Jugendarbeit auszahlen: Nach dem Aufstieg in die Bezirksliga spielt die A-Jugend eine gute Saison. Die B-Jugend hat realistische Chancen nächstes Jahr ebenfalls im Bezirk dabei zu sein und auch die C-Jugend hat ordentlich gepunktet, liefert sich mit Königsförde/Halvestorf ein Kopf-an-Kopf-Rennen um den Aufstieg in den Bezirk. Die Jungs der Spieler der ‚goldenen Generation’ aus den 80-ern, die aus der Kreisliga mit zwei Aufstiegen in die Bezirksliga erfolgreich waren, sind jetzt in dem Alter, in dem sich abzeichnet, dass sie beizeiten richtig helfen können. Da geht etwas in den nächsten Jahren.



Was ist in Salzhemmendorf anders als in den letzten Jahren?
Nach dem Training sind die jungen Spieler fix verschwunden. Das obligatorische ‚Nach-dem-Spiel-Bier’ ist einem Cola-Schnell-Getränk gewichen. Eine dreiviertel Stunde nach dem Training sind noch die fünf ‚Alten’ da, der Rest ist schon weg. Allerdings ist das, wenn man sich umhört, ein Phänomen, das in vielen Mannschaften zu beobachten ist. Der Fußball spielt für die Playstation-Generation nicht mehr die Rolle, die er noch vor Jahren einnahm. In der sportlichen Kommandozentrale hat mit Dirk Zehner ein kompetenter und sehr engagierter Fußball-Verrückter als Spartenleiter das Ruder übernommen. Auch diese wichtige Personalie wird sich nach und nach auszahlen. Dirk ist ein Mann mit klaren Vorstellungen. Die Zusammenarbeit mit ihm ist konstruktiv und macht Spaß.

An welches Spiel aus der Hinrunde erinnerst Du Dich besonders gern zurück?
An das Spiel in Afferde. Nach der ersten gemeinsamen Trainingseinheit am Donnerstag sind wir zwei Tage später durch eine frisch eingeübte Standard-Variante nach drei Minuten in Führung gegangen und haben letztlich einen verdienten Punkt mitgenommen.

Welches war aus Salzhemmendorfer Sicht der Tiefpunkt der laufenden Saison?
Das Spiel gegen Marienau, das letzte vor der Winterpause, war eine Riesenenttäuschung. Wir hatten uns viel vorgenommen, wollten den Abstand auf die Abstiegsränge halten, eventuell vergrößern, hatten gut trainiert, alle waren willens und es sollte trotz allem nicht reichen. Bei der 1:3-Niederlage waren wir chancenlos, eine komplett ernüchternde Schlappe. Als dann das Ergebnis aus Emmerthal kam, der Vorletzte, der TuS Rohden, gewann dort 4:0, war der Riesentag abgerundet.

Gibt es im Winter Neuverpflichtungen zu vermelden?
Wir konnten mit Christopher Reich, Philipp Schüler und Kevin Dolle drei neue Spieler aus Benstorf gewinnen, wobei Schüler und Dolle in der letzten Serie noch das BW-A-Jugend-Trikot getragen haben. Zudem kehrte Schorse Raeder von seinem halbjährigen Afghanistan-Einsatz zurück. Alle Spieler sind für den Offensiv-Bereich eingeplant. Hier ruhen natürlich auf dem alten Torjäger Raeder die meisten Hoffnungen. Hinten brauchten wir nicht zu handeln, denn mit Jonny Hochhalter und Ole Hofer, die als Manndecker in der Zeit, in der ich hier bin, ganz stark spielten und dem umsichtigen Libero André Wollny stehen gute Leute im Deckungszentrum.

Wer wird Meister und wo landet Ihr am Ende der Saison?
Hier könnten jetzt reichlich Phrasen gedroschen werden: Wenn Geld Tore schießt, dann müsste die Truppe W Meister werden … oder Geld schießt keine Tore, die spielerisch stärkste Mannschaft setzt sich durch von daher schafft es X … oder letztlich wird sich die Erfahrung durchsetzen, deshalb wird Y ganz oben stehen … oder ein frühzeitig bekannt gegebener Trainerwechsel verunsichert ein Team zu sehr, deshalb reicht es für Z nicht  … Ich halte es wie mit der Eingangsfrage: Um die oberen Tabellenregionen sollen sich andere kümmern. Wir wären froh, wenn wir am Ende den Kopf über dem Wasser hätten und alle „Kreisliga-Experten“ eines Besseren belehren könnten.
5 / 16

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox