Das Vierfach-Interview

Bicknell, Meyer, Quartey und Fenske sind sich einig: „74 macht’s!“

Trainer der Kreisliga-Spitze schauen in „Roddys Glaskugel“ / Wird Bisperode das „Zünglein an der Waage“?
Das Osterwochenende steht vor der Tür. Und die vier Top-Teams der Kreisliga befinden sich am Samstag-Nachmittag allesamt im Einsatz. Das Hauptaugenmerk liegt dabei auf dem Gipfel-Treffen zwischen Spitzenreiter SG Hameln 74 und dem Tabellenzweiten MTSV Aerzen. Doch auch die Verfolger aus Emmerthal und Lachem müssen zeitgleich Farbe bekennen. Die Elf von TSG-Coach Roddy Quartey gastiert im Ostkreis beim WTW Wallensen, während der SV Lachem den TSV Klein Berkel zu Gast hat. Der wiederum überraschte in der Vorwoche beim Sensations-Sieg gegen die SG 74. AWesA sprach vor den Partien mit den Trainern des Spitzen-Quartetts über den Start in die Rückrunde, ihre „Säulen“ im Titelrennen - und wie die Tabellenspitze am Saison-Ende aussieht.

Wie beurteilst Du Euren Start in die Rückrunde? Bist Du mit den Ergebnissen und Leistungen Deiner Mannschaft zufrieden?
Roddy Quartey (TSG Emmerthal): „Der Start war durchwachsen. Die Einstellung war nicht das, was ich mir vorstelle und sie stimmt leider nicht bei allen. In der Hinrunde war die Einstellung besser. Man hat das Gefühl, dass nicht jeder alles für den Erfolg gibt.“
Thomas Fenske (SV Lachem): „Von den Ergebnissen her bin ich zufrieden. Wir haben zwei Mal gewonnen und dabei ‚Pflichtaufgaben’ gelöst. Vor der Rückrunde hatten wir das Ziel, von elf Spielen mindestens zehn zu gewinnen, um am Ende den Relegationsplatz zu erreichen. Da sind wir auf einem guten Weg.“
Paul Bicknell (SG Hameln 74): „Außer mit der Niederlage in Klein Berkel bin ich mit der Rückrunde bis jetzt zufrieden. Das war für uns aber auch nur ein kleiner Rückschlag.“
Stephan Meyer (MTSV Aerzen): „Nach einer langen Winterpause ist es immer schwierig, auf dem grünen Rasen wieder in Tritt zu kommen. Da kann man so viele Vorbereitungsspiele machen wie man will - Pflichtspiele sind wieder ganz was anderes. Jeder denkt, es geht so weiter wie es vor vier Monaten aufgehört hat. Mit den Ergebnissen bin ich natürlich zufrieden. Wir haben aus drei Spielen neun Punkte geholt! Die Leistungen werden auch von Spiel zu Spiel besser, obwohl wir natürlich in einer ganz anderen Situation sind als in der Hinrunde. Wir haben uns oben etabliert und die Mannschaften, die jetzt gegen uns ranmüssen, nehmen uns im Vorfeld schon ganz anders wahr als vielleicht noch in der Hinrunde. Da wird der Fokus schonmal auf die Defensive gelegt.“

Welche Spieler sind Deine „Säulen“ im Aufstiegsrennen?
Fenske: „Bei uns ist der komplette Kader wichtig. Da nehme ich keinen Akteur heraus. Wenn man etwas erreichen möchte, braucht man alle Spieler im Kader.“
Bicknell: „Da möchte ich niemanden herausheben. Alle Spieler im Kader befinden sich auf einem Niveau. Das ist sicherlich unsere große Stärke.“
Meyer: „ Die Mannschaft als solche ist wichtig. Da sollte man nicht den einen oder anderen herausstellen. Wir haben eine starke Defensive, die erst 25 Gegentore in 22 Spielen zugelassen hat, und eine starke Offensive, in der jeder für ein Tor gut ist.“
Quartey: „Ich habe bereits vor der Saison gesagt, dass es bei mir keine Stammspieler gibt. Es zählen alle Spieler und nicht einzelne. Wer sich auf einzelne Akteure verlässt, ist verlassen. Das Kollektiv steht absolut im Vordergrund.“

Was unterscheidet Dein Team von den drei Konkurrenten an der Spitze?
Bicknell: „Unsere Ausgeglichenheit im Kader. Wir sind ein junges Team mit einem Durchschnittsalter von ungefähr 23 Jahren, haben aber trotzdem schon reichlich Erfahrung gesammelt.“
Meyer: „Wir sind Aufsteiger!“
Quartey: „Unser Vorteil ist, dass wir nicht aufsteigen müssen. Bei SG 74 und Lachem sieht das anders aus. Da ist ja auch Geld mit im Spiel. Vor der Saison haben wir Platz sechs als Ziel ausgegeben und haben daher keinen Druck. Wenn die Chance aber da ist, wollen wir sie auch nutzen.“
Fenske: „In der Defensive haben alle vier Mannschaften Probleme. Offensiv sind alle mit guten Spielern bestückt. Am Ende wird die Kontinuität ausschlaggebend sein und die Tagesform entscheiden. Bei Aerzen und Emmerthal passiert viel über den Teamgeist. SG 74 und uns sehe ich von der Gesamtheit her besser besetzt. Insgesamt haben alle Mannschaften verschiedene Stärken.“

Wie sieht die Tabellenspitze am Ende der Saison aus?
Meyer: „Meister wird die kompletteste Mannschaft in dieser Klasse. Und das ist ganz klar SG 74! Zweiter kann noch jeder werden. Ausschlaggebend wird sein, wie sehr die jeweiligen Spieler es wollen. Das hat sicher etwas mit Einstellung und Vorbereitung auf das jeweilige Spiel zu tun. In dieser Klasse kann man durchaus gegen jeden verlieren - wie wir am Wochenende am Beispiel von 74 in Klein Berkel gesehen haben. Und das kann jedem passieren! Das Zünglein an der Waage könnte durchaus der wiedererstarkte TSV Bisperode sein. Im Ostkreis müssen noch sowohl wir als auch Emmerthal und Lachem antreten. Mal sehen, ob wir der Doppelbelastung standhalten. Wir wollen und können nämlich noch als einziges Team von oben Pokalsieger werden.“
Quartey: „Da muss ich mal in meine Glaskugel schauen (lacht). SG Hameln 74 wird Meister werden. Dahinter ist dann alles möglich. Es ist ganz schwierig etwas Genaues zu sagen. Auch in der Bundesliga haben Bayern und Dortmund ja während der Saison schon große Vorsprünge verspielt.“
Fenske: „SG 74 wird am Ende oben stehen. Die Niederlage in Klein Berkel war ein Warnschuss zur richtigen Zeit. Die anderen drei Plätze bleiben bis zum Schluss spannend. Wer die Top-Spiele gewinnt und gegen die vermeintlichen 'Kleinen' nicht stolpert, hat die besten Karten.“
Bicknell: „So wie sie aktuell auch aussieht. Wir wollen definitiv aufsteigen, egal wie! Ob nun mit einem Punkt oder einem Tor Vorsprung ist mir dabei eigentlich egal. Daher landen wir auf dem ersten Platz, Zweiter wird Aerzen, Dritter Emmerthal und Vierter Lachem.

Wir danken Euch für Eure Antworten und wünschen Euch und uns allen einen spannende und erfolgreichen Saison-Endspurt!

Das Restprogramm der Top-Vier

SG Hameln 74:

MTSV Aerzen (H)
TSV Bisperode (H)
SV Hastenbeck (A)
SSG Marienau (H)
TSV Grohnde (A)
VfB Eimbeckhausen (H)
SV Lachem (A)
WTW Wallensen (H)

MTSV Aerzen:

SG Hameln 74 (A)
VfB Hemeringen (H)
TSG Emmerthal (A)
TSV Klein Berkel (H)
TSV Bisperode (A)
SV Hastenbeck (H)
SSG Marienau (A)
TSV Grohnde (H)

TSG Emmerthal:

WTW Wallensen (A)
Eintracht Afferde (H)
MTSV Aerzen (H)
VfB Hemeringen (A)
HSC BW Tündern II (H)
TSV Klein Berkel (H)
TSV Bisperode (A)
SV Hastenbeck (A)

SV Lachem:

TSV Klein Berkel (H)
TSV Grohnde (H)
VfB Eimbeckhausen (A)
HSC BW Tündern II (H)
WTW Wallensen (H)
SC Börry (A)
TSV Bisperode (A)
SG Hameln 74 (H)
TuS Rohden (A)