28.02.2018 18:58

Interview


Warum jetzt doch Bezirksliga? „Wichtig ist Vertrauen“

Philipp Gasde spricht im Interview über seine neue Aufgabe bei Germania Hagen / Für Hagen und Latferde im Einsatz – was passiert im möglichen Relegationsduell?

Phlipp Gasde bleibt, neben seiner Aufgabe als Trainer bei Germania Hagen, als Spieler des FC Latferde aktiv.
Nach der Trennung von Landesligist SpVgg. Bad Pyrmont, bei der er als Spielertrainer aktiv war, wurde es erstmal ruhig um Philipp Gasde. Der in Hameln-Pyrmont und Umgebung hoch angesehene Übungsleiter wollte sich neu orientieren - und ging nebenbei zurück in seine Heimat. Dem FC Latferde verhalf er mit seiner Qualität als Spieler zur fast schon sensationellen Kreisliga-Herbstmeisterschaft. Nun hat Gasde auch als Trainer eine neue Heimat gefunden: beim abstiegsbedrohten Bezirksligisten TuS Germania Hagen. Gleichzeitig bleibt er auch in der Rückrunde Spieler des FC Latferde. Weshalb er jetzt trotz höherklassiger Angebote in der Bezirksliga Trainer ist, was er auf dem Hagen vor hat und was passiert, wenn Germania Hagen und der FC Latferde in der Bezirksliga-Relegation aufeinandertreffen, verrät er im Interview.

Am Montag sorgte die Meldung für viel Aufsehen im Kreis: Philipp Gasde wird mit sofortiger Wirkung Trainer bei Germania Hagen. Was war letztlich ausschlaggebend, dass Du Dich für ein Engagement auf dem Hagen entschieden hast – trotz einer sportlich schwierigen Situation?
Philipp Gasde: „Es waren viele Punkte, die mich überzeugt haben. Besonders wichtig ist Vertrauen. Ich habe zahlreiche intensive Gespräche mit den Verantwortlichen geführt und daraus ist ein beidseitiges Vertrauen entstanden, das mir einfach zeigt, dass diese Entscheidung richtig ist. In diesem Punkt habe ich bei vergangenen Stationen nicht immer die besten Erfahrungen gemacht – daher war mir eine gute Vertrauensbasis diesmal umso wichtiger. Zudem finde ich auf dem Hagen eine super Struktur wieder. Aktuell ist es aufgrund des Wetters natürlich schwierig mit dem Training, aber grundsätzlich steht dort ein super B-Platz zur Verfügung, auf dem man fast das ganze Jahr arbeiten kann. Zudem soll auch in der Zukunft strukturell einiges passieren. Wir wollen etwas aufbauen und Spaß mit Leistung verbringen. Ohne Spaß geht es im Amateurbereich nicht. Zudem wollen wir uns auf einigen Schlüsselpositionen verstärken und eine gute Mischung aus erfahrenen und jungen Spielern herstellen. Wer mich kennt, weiß, dass ich besonders gerne mit jungen Fußballern zusammen arbeite, die noch formbar sind. Es macht einfach Spaß, die Fortschritte zu sehen.“

Du hattest auch höherklassige Angebote. Warum jetzt doch Bezirksliga?
„Es ist immer eine Frage des Gesamtpakets. Ich wohne in Latferde und wo beginnt hier im Umkreis leistungsbezogener Fußball? Es ist immer eine Frage der Fahrtzeit und – wie schon angesprochen – des Vertrauens. Bei den Gesprächen mit höherklassigen Vereinen war das Paket nicht so gut wie auf dem Hagen.“


Hier noch Spielertrainer: Die SpVgg. Bad Pyrmont war Philipp Gasdes letzte Trainerstation.
Welche Ziele hast Du Dir bei Deiner neuen Aufgabe gesetzt?
„Erst einmal müssen wir die Klasse halten. Wir sollten nicht zu hoch greifen. Wenn wir dieses Ziel erreicht haben, definieren wir ein neues – aber auch erst dann. Wir wollen uns Schritt für Schritt weiterentwickeln. Das betrifft sowohl die Leistungen als auch die Ergebnisse.“

Die Startbedingungen sind für Dich nicht einfach. Das Wetter lässt kein vernünftiges Freilufttraining ohne Kunstrasen zu, ein Großteil der Vorbereitungszeit ist bereits vorbei und die Kaderplanung für den Rest der Saison abgeschlossen. Welche Maßnahmen ergreifst Du, um Deine Mannschaft möglichst schnell nach Deinen Vorstellungen spielen zu lassen?
„Zunächst müssen wir die komplette Truppe zusammenholen und alle zur Verfügung stehenden Ressourcen aktivieren. Die Verletzungen der Spieler wollen wir möglichst schnell beheben. Dazu stehen wir bereits mit einem vertrauten Physiotherapeuten in Kontakt. Außerdem muss ich mir ein Bild über die Physis der Jungs machen und sie auf das Niveau bringen, das ich mir vorstelle. Das können wir aber nicht mehr durch sechs Einheiten in der Woche oder ein Trainingslager schaffen. Wenn wir mit dem Klassenerhalt möglichst früh nichts mehr zu tun haben wollen, müssen wir dennoch mehr als die anderen machen. Daher fahren wir die Trainingseinheiten von zwei auf drei pro Woche hoch. Diese Zeit werden wir möglichst effektiv nutzen.“

Philipp Gasde SpVgg. Bad Pyrmont Bayern-Trikot AWesA
Kann das Leder auch privat nicht ruhen lassen: Philipp Gasde bei der AWesA Fan-Meisterschaft.
Neben deiner Trainertätigkeit bei Germania Hagen bist Du als Spieler bei Kreisliga-Tabellenführer FC Latferde im Einsatz. Wie lassen sich diese beiden Tätigkeiten vereinbaren – zumal Du mit Germania Hagen aufgrund der vielen Ausfälle noch 20 (!) Spiele zu absolvieren hast?
„Meines Wissens nach finden nur fünf Spiele von Hagen und Latferde überschneidend statt. Wenn ich nicht auf dem Hagen im Einsatz bin, spiele ich für den FC.“

Theoretisch könnte Latferde in der Bezirksliga-Relegation auf Germania Hagen treffen...
„Das wollen wir natürlich möglichst vermeiden (lacht). Grundsätzlich möchte ich über dieses Thema nicht groß reden. Ich hoffe und glaube, dass wir den Klassenerhalt aus eigener Kraft schaffen – und das möglichst schnell.“

Philipp, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir bei beiden Stationen – Germania Hagen und FC Latferde – viel Erfolg.
305 / 478

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox