05.04.2017 15:36

Interview


„Mannschaft der Stunde“ vs. „Mannschaft der Saison“

Vor dem großen Gipfeltreffen: Coach Sohl im Interview / „Das ist das Beste, was die Oberliga zu bieten hat

Hamelns Handballer – die „Mannschaft der Stunde“.
VfL Hameln gegen den Northeimer HC – am Freitagabend um 20.15 Uhr steigt das mit Spannung erwartete Gipfeltreffen zur „Primetime“ am Afferder Eintrachtweg. „Mehr hat die Oberliga nicht zu bieten“, weiß VfL-Coach Henning Sohl, der mit der besten Abwehr der Liga gegen die beste Offensive antritt. Im Gespräch erläutert Hamelns Trainer, was ihm gegen Großenheidorn ein Dorn im Auge war, wie er Gegner Northeim einschätzt und wo der Schlüssel zum Erfolg liegt.


VfL-Coach Henning Sohl.
Ihr habt im letzten Duell gegen Großenheidorn mit 28 Gegentoren ungewöhnlich viele Treffer kassiert. Du hast sogar von einer „katastrophalen Defensivleistung“ gesprochen. Wo hat es im Gegensatz zu den Monaten davor gehakt?
Henning Sohl: „Es ging um das Gesamtspiel zwischen Abwehr und Torhüter. Man hat gesehen, dass die Mannschaft mit der falschen Einstellung ins Spiel gegangen ist. Ich weiß nicht, ob wir uns zu sicher waren, angesichts der drei überragenden Leistungen in den Vorwochen oder ob wir den Gegner vielleicht auch etwas unterschätzt haben. Fest steht, dass es eine Einstellungssache war.“

Mit dem ungeschlagenen Tabellenführer aus Northeim reist am Freitag die beste Offensive der Oberliga an. Was macht den NHC aus Deiner Sicht im Angriff so stark und wie könnt Ihr die Kreise des Gegners möglichst gut einengen?
„Ich habe Northeim in dieser Saison zweimal gesehen. In diesen Spielen ist vor allem die Stärke im Sechs-gegen-Sechs aufgefallen. Northeim ist auf allen Positionen extrem gut und gleichmäßig besetzt. Man sagt immer, wir seien die Mannschaft der Stunde, doch Northeim ist als ungeschlagener Tabellenführer die Mannschaft der Saison. Sie kommen extrem schnell über die erste und zweite Welle. Entscheidend wird für uns daher sein, wie wir uns im Rückzugsverhalten anstellen. Wir müssen uns auf ein immenses Tempo einstellen. Gegen Großenheidorn hat das suboptimal geklappt.“

Welche speziellen Maßnehmen trefft Ihr vor dem Spiel, um Euch optimal vorzubereiten?
„Natürlich haben wir uns auf den Angriff und die Abwehr der Northeimer vorbereitet. Allerdings bewerten wir dieses Spiel nicht über. Unser Saisonziel war ursprünglich Platz drei, nach überragenden Leistungen sind wir nun Zweiter und haben unser Ziel nach oben korrigiert. Wir werden aber ganz sicher nicht den ersten Platz anstreben – dazu ist Northeim auch zu weit weg. Allerdings nehmen wir die Herausforderung an, den ungeschlagenen Spitzenreiter vor heimischem Publikum die erste Niederlage beizubringen.“

So eine Spannung hat der Hameln-Pyrmonter Handball länger nicht mehr erlebt. Mit wie vielen Zuschauern rechnest Du am Freitag?
„Nicht nur die Statistik sagt: Der beste Angriff trifft auf die beste Abwehr der Liga. Das ist das Beste, was die Oberliga zu bieten hat. Wenn in Hameln noch Handball-Tradition gelebt wird, muss die Halle voll werden. Was will man denn sonst sehen, wenn man sich so ein Topspiel nicht anschaut? Wir würden uns riesig freuen, wenn viele Zuschauer den Weg in die Halle finden.“

Ihr habt noch beide Spiele gegen Northeim vor Euch, könntet im besten Falle also auf zwei Punkte heranrücken. Wird die Meisterschaft dann doch noch ein Thema?
„Das Wort 'Meisterschaft' ist nie ein Thema gewesen. Erst einmal müssen die beiden Spiele gespielt werden, wobei es in Northeim sicherlich noch ein Stückchen schwieriger wird als ohnehin schon. Und selbst, wenn wir beide Spiele gewinnen, müsste Northeim noch mindestens einmal stolpern. Das werden sie nicht. Sollten wir wider Erwarten doch ganz oben stehen, nehme ich auch den ersten Platz, wenn es sein muss (lacht).“

Warum gewinnt Ihr das Spitzenspiel am Freitag?
„Weil wir uns auf das besinnen, was wir können: eine gute Abwehr spielen. Und eine gute Abwehr gewinnt Spiele.“

Wir danken für das Gespräch und wünschen Euch viel Erfolg am Freitag.
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