05.10.2016 11:36

Interview


„Würde gerne nochmal mit VfL Richtung 3. Liga schielen“

Jannis Pille spricht im Interview über die schwierige Vorbereitung, die aktuelle Lage und die Zukunft / Bleibt Pille über den Oktober hinaus?

Hamelns Rückkehrer Jannis Pille: „Unter 120.000 bis 150.000 Euro Jahresetat muss man nicht groß über die 3. Liga nachdenken“
Der VfL Hameln hat zu einem frühen Zeitpunkt der Saison bereits eine Achterbahn der Gefühle hinter sich. Nach einem starken Auftakt, bei dem Oliver Glatz & Co. die SG Börde Handball klar und deutlich besiegten, folgte eine Niederlage gegen das Topteam Vorsfelde. Eine Woche später unterlag der VfL auch dem HV Barsinghausen. „Der eine oder andere hat uns ja schon abgeschrieben", stellte Hamelns Trainer Henning Sohl nach dem überraschend hohen 32:20-Sieg gegen Aufstiegskandidat Lehrte fest – nur eine Woche nach der Niederlage gegen Barsinghausen. Die „Rattenfänger" zeigten eine Trotzreaktion. Allen voran Neuzugang und Rückkehrer Jannis Pille. Der wuchtige Rückraumspieler erzielte neun Tore, explodierte förmlich. Im Interview spricht er über die schwierige Vorbereitung, die Gründe für den plötzlichen Formwandel und die Zukunft...

Nach den Niederlagen gegen Vorsfelde und Barsinghausen erwähnte Trainer Henning Sohl, dass Euch einige bereits abgeschrieben hätten. Dann kam das 32:20 gegen Lehrte und ein 34:22 gegen Schaumburg-Nord. Wie erklärst Du Dir die plötzliche Formsteigerung?
Jannis Pille: „Das resultiert aus den zwei Trainingswochen, die wir nach der Niederlage gegen Barsinghausen absolviert haben. Meiner Meinung nach lief die Vorbereitung nicht ganz optimal. In diesen zwei Wochen hatten wir dann nochmal Zeit, spielerisch besser zueinander zu finden. Außerdem fehlt einem nach Niederlagen auch immer die Sicherheit. Vor allem das Torewerfen fällt einfach schwerer. Aber auch das haben wir gegen Lehrte überwunden. Zudem haben wir eine super Defensive. Die Abwehr ist eine unserer größten Stärken. Und natürlich ist es immer motivierender, wenn wir vor einem vollen Eintrachtweg spielen. Also: Kommt alle nach Afferde (lacht)!“
 
Du bist bei dem Kantersieg gegen Lehrte förmlich explodiert, hast neun Treffer erzielt. Was lief Für Dich im Gegensatz zu den ersten drei Partien anders?
„Auch mir hat haben diese zwei Trainingswochen unheimlich geholfen. Wir haben viel gespielt, das hat mir Sicherheit gegeben. Außerdem haben die Mannschaft und der Trainer mich stets aufgebaut und mir gesagt, dass weiter mutig sein solle und die Tore von ganz alleine fallen würden. So kam es ja gegen Lehrte dann auch.“
 
Du bist bereits einige Monate wieder beim VfL. Vorher warst Du in der 3. Liga beim HSV Hannover aktiv. Was fehlt Hameln momentan noch, um mittelfristig aufzusteigen?
„Sicherlich lief die Vorbereitung nicht so, wie sie laufen müsste, wenn man oben angreifen will. Wir hatten etwa sechs Wochen Vorbereitung und davon konnten wir zwei Wochen nicht in die Halle. So startet man entsprechend schwammig in die Saison. Wir brauchen diesbezüglich auch mehr Unterstützung von der Stadt. Und natürlich ist das Finanzielle immer ein Thema. Ich kenne unsere Zahlen nicht. Aber unter 120.000 bis 150.000 Euro Jahresetat muss man nicht groß über die 3. Liga nachdenken.“

Bei Deiner Vorstellung als Neuzugang sagtest Du im April: „Ich muss sehen, wie es sich für mich beruflich entwickelt. Wenn ich hier etwas finde, bleibe ich auf jeden Fall beim VfL.“ Deine Zusage galt ursprünglich bis Oktober. Jetzt ist es so weit. Wie ist der aktuelle Stand?
„Leider ist es immer noch nicht absehbar. Die Bewerbungen laufen. Ich werde sehen, wie es weitergeht. Sollte es nicht klappen, erweitere ich den Umkreis. Ich bemühe mich auf jeden Fall, Hamelner zu bleiben.“
 
Welche Ziele hast Du Dir mit dem VfL gesteckt?
„Ich tu mich immer schwer mit Zielen, die Zahlen beinhalten. Mir ist egal, wie viele Tore ich werfe. Hauptsache, ich helfe der Mannschaft. Außerdem würde ich gerne nochmal mit dem VfL in Richtung 3. Liga schielen. Dazu muss der Fokus weiter auf der Ausbildung von jungen Spielern liegen. Wir müssen die Durchlässigkeit zwischen Jugend und Herren weiter intensivieren. Bei uns sprießt das Geld nicht so wie bei anderen Vereinen. Für mich persönlich gilt: Ich möchte ein Führungsspieler sein, der jungen Spielern weiterhilft. Einer, der sie mal nervt, sie aber auch unterstützt.“
 
Jannis, wir danken Dir für das Interview und wünschen Euch weiterhin viel Erfolg.
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