24.06.2016 10:49

Interview


„Kampf, Ehrgeiz & Zusammenhalt“ - „Toffa“ will zurück zu „alten Tugenden“

Christopher Thomas erläutert, was Grohnde auszeichnet / „Wir waren nie die größten Fußballer“
Christopher Thomas TSV Grohnde Kopfbild
Christopher Thomas ist Grohndes neuer Spielertrainer.
Die meisten kennen ihn unter dem Namen „Toffa“. Seit vielen Jahren stürmt er für den TSV Grohnde. Er war einer der Leistungsträger in der legendären Saison 2008/09, in der der Aufstieg in die Kreisliga und der Pokalsieg gelangen. Christopher Thomas verkörpert Grohnde wie kaum ein anderer. Er steht für Kampf, Einsatz sowie Aufopferungsbereitschaft – und für die eine oder andere Karte aufgrund seiner Heißblütigkeit. In der Winterpause dann der Schock für den TSV: Der  Angreifer suchte eine neue Herausforderung in Tündern, plante einen Wechsel im Sommer. Dann die überraschende Meldung: „Toffa“ wird Spielertrainer in Grohnde. Es war eine turbulente Saison für das Grohnder Urgestein. Wir haben mit ihm über seinen neuen Posten gesprochen.

Vor einigen Wochen standest Du noch vor einem Wechsel nach Tündern. Dann die Kehrtwende. Jetzt bist Du Spielertrainer in Grohnde. Weshalb hast Du dich scheinbar so plötzlich umentschieden?
Christopher Thomas: „Private Belange, unter anderem meine berufliche Situation, haben sich verändert. Näher möchte ich aber nicht darauf eingehen.“ 

Grohnde hat einige Abgänge zu verzeichnen, die zweite Herren wurde zudem aufgelöst. Starke Spieler wie Jan-Philipp Muche oder Daniel Cebula wechseln den Verein. Wie willst Du den personellen Aderlass ausgleichen?
„Ich setze in erster Linie auf die vorhandenen Spieler, die wir haben. Wir versuchen, die verbliebenen Jungs aus der zweiten Herren zu integrieren und führen ansonsten noch zwei, drei Gespräche. Sollen die Wechsel klappen, muss es jetzt natürlich schnell gehen. Zudem kommt Ioannis Lazaridis, der aufgrund zahlreicher Lehrgänge in der letzten Saison nicht aktiv war, zurück. Ansonsten haben wir einen breit aufgestellten Kader, den wir fußballerisch nun auf das erforderliche Niveau bringen müssen.“


„Toffa“ in seinem Element.
Du bist auf dem Platz ein sehr emotionaler Spieler. Jetzt bist Du allerdings nicht nur Stürmer, sondern auch Coach. Wo liegt für Dich die richtige Mischung aus der Emotionalität eines Spielers und der rationalen Denkweise eines Trainers?
„Es wird für mich eine Herausforderung. Man lernt die Jungs nun auf eine andere Art und Weise kennen. Eigentlich ist man befreundet, muss ihnen allerdings nun erklären, was sie zu tun und zu lassen haben. Ich habe mit der Mannschaft gesprochen, sie kennt mich und ich kenne sie. Wenn wir alle an einem Strang ziehen, haut das schon hin.“ 

Worauf legst Du als Trainer besonders Wert?
„Vor allem lege ich Wert auf den Ehrgeiz, alles zu geben. Mit der nötigen Einstellung kannst du in jedem Spiel eine gute Leistung abrufen. In der Hinsicht bin ich, denke ich, ein gutes Vorbild. Ich bin auf dem Platz immer heiß. Ich versuche, den Jungs das mit einer gesunden Mentalität einzutrichtern. Grohnde hat nie fußballerisch groß überzeugt. Der Verein steht für die alten  Tugenden wie Kampf, Ehrgeiz und Zusammenhalt. Als wir in der Saison 2008/09 in die Kreisliga aufgestiegen sind und Pokalsieger wurden, waren wir eine echte Gemeinschaft. Wir waren nie die größten Fußballer. Unser damaliger Trainer Klaus Wellhausen hat allerdings für eine überragende Stimmung in der Mannschaft und großen Zusammenhalt gesorgt. Das hat uns so stark gemacht. In dieser Hinsicht ist er ein absolutes Vorbild. In der Liga, in der wir uns befinden, kommt es vor allem darauf an, dass du als Trainer diese Attribute vermittelst.“

Wie sieht Deine Vorbereitung mit Deiner Mannschaft aus?
„Am 5. Juli geht es los. Nach knapp sechs Wochen Pause wollen wir uns erst einmal finden und die Intensität dann Woche für Woche steigern. Beim Pokalauftakt in der ersten Augustwoche wollen wir auf einem guten Fitnessstand sein.“

Welche Ziele hast Du Dir mit Grohnde gesteckt?
„Mein Ziel ist ganz klar der Klassenerhalt. Wir stehen nun vor dem x-ten Umbruch, dass macht es nicht ganz einfach. Daher wollen wir so schnell wie möglich punkten, um direkt Abstand zum Keller zu gewinnen. Abseits des Platzes müssen wir die Gemeinschaft im Umfeld und in der Mannschaft wieder in Gang bringen. Das hat in letzter Zeit etwas gelitten. Das Gute ist, dass den Jungs das bewusst ist. Wir wollen einfach Spaß am Fußball haben und das geht nur, wenn wir ein positives Umfeld haben. Wir werden Spiele verlieren. Die Herausforderung ist, auch dann positiv zu bleiben und weiterhin alles zu geben.“

Wann sehen wir Dich nur noch auf der Bank?
„Früher habe ich immer über die Ü30-Spieler gelacht mit ihren vielen Wehwehchen. Jetzt bin ich selbst 30 und merke, dass es immer häufiger zwickt und die Verletzungsanfälligkeit etwas angestiegen ist (lacht). Allerdings fühle ich mich noch gut und so lange spiele ich.“

Wir danken für das Gespräch und wünschen Dir viel Erfolg.



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