Interview

„Achterbahn der Gefühle“ - Baranek über seinen Regionalliga-Aufstieg

„Ich bekomme jetzt gerade Gänsehaut“ / „Bara“ tippt 9:7 für Egestorf beim AWesA Allstar-Game Es ist keine 24 Stunden her, als die Germanen aus Egestorf und Langreder sensationell den Aufstieg in die Regionalliga perfekt gemacht haben. Ausgerechnet Andreas Baranek, der in Hameln-Pyrmont viele Jahre seiner fußballerischen Laufbahn verbrachte und gestern sein vielleicht letztes Duell als etatmäßiger Spieler der ersten Herren bestritt, war ganz entscheidend am Aufstieg beteiligt. Und das, obwohl er erst in der 89. Minute eingewechselt wurde. Baranek war derjenige, der den entscheidenden Strafstoß zum Sieg rausholte. Wir haben mit über seine Gefühlslage nach seiner Einwechslung, die Geschehnisse nach dem Spiel und über seine sportliche Zukunft gesprochen.

Kannst Du beschreiben, wie die Augenblicke nach dem Elfmeter-Tor von Christoph Beismann waren, als Schiedsrichter Tim Skorczyk das Spiel nicht einmal mehr angepfiffen hat und Ihr wahrsten Sinne des Wortes im letzten Moment aufgestiegen seid?
Andreas: „Es war eine Achterbahn der Gefühle. Ich kam rein und plötzlich stand es 1:1. Ich stand am Sechzehner, hatte keinen Gegenspieler. Da ist man natürlich erstmal am Boden. Vor dem Elfmeter habe ich dann im Zweikampf nachgesetzt und der Ball hat nach einer Grätsche von mir den Ellenbogen eines Gegners berührt. Da hat der Schiri auf den Punkt gezeigt. Als der Ball dann im Tor war, war es es Freude pur. Ich bekomme jetzt gerade Gänsehaut. Alle haben übereinander gelegen, keiner wusste mehr wohin. Es war die völlige Ekstase. Ich bin dann nach dem Jubel in Richtung Mittellinie gegangen, weil ich dachte, das Spiel geht noch weiter. Dann habe ich aber die Fans den Platz stürmen sehen. Da wusste ich, dass wir es geschafft hatten. Ich habe keinen Spieler gesehen, der keine Tränen in den Augen hatte. Es war sehr emotional.“

Wie habt Ihr den Aufstieg gefeiert?
Andreas: „Wir haben sehr lange mit den Fans auf dem Platz gefeiert. Danach gab es dann unsere traditionelle ,Duschparty', bei der wir mit allen Jungs eine feucht-fröhliche Party veranstaltet haben. Der größte Teil der Jungs hat noch bis 3 Uhr gefeiert. Um 5 Uhr hat sich ein Großteil der Mannschaft dann auf den Weg nach Mallorca gemacht.“ 

Hast Du schon realisiert, dass Ihr nun Regionalligist seid? Wie ist die Gefühlslage am Morgen danach?
Andreas: „So langsam bekommt man es mit. Viele Freunde haben sich schon gemeldet und sich für uns gefreut. Das macht einen schon ein bisschen stolz. Für mich persönlich war es der Wahnsinn, dass ich in meinem Alter dabei sein durfte und meinen Anteil zum Aufstieg beigetragen habe.“

War es für Dich das letzte Spiel in der ersten Mannschaft? Wo führt Dich Dein fußballerischer Weg nun hin?
Andreas: „Ich werde weiterhin mit der ersten Mannschaft trainieren. Ich möchte bei den Jungs bleiben, sie bedeuten mir sehr viel. Als Spieler stehe ,Stand by' zur Verfügung. Ich möchte den jungen Spielern den Vortritt geben. Zur Winterpause möchte ich mich dann ganz zurückziehen.“

Bist Du beim AWesA Allstar-Game dabei?
Andreas: „Ich möchte allein schon aufgrund der Tatsache dabei sein, dass ich einfach viele Leute aus der Region wiedersehe. Ob ich am Ende auflaufe, weiß ich aber nicht.“

Wie geht das Allstar-Game aus?
Andreas: „Ich wünsche mir ein 9:7 (lacht). Das Event soll etwas Schönes sein. Der Spaß steht absolut im Vordergrund. Ich hoffe, dass die Zuschauer Spaß haben. Am Ende denke ich aber, dass wir die Nase vorne haben.“

Wir danken für das Interview und wünschen Dir alles Gute.