05.05.2016 09:26

Interview: Bezirksliga-Brüder


„Froh, dass jetzt mal das Glück auf unserer Seite ist."

Manfred Lentge zur nächsten Saison: „Wir treten nicht an, um am Ende Sechster zu werden" / Udo: „Manfred war schon der bessere Fußballer"
Manfred Lentge Udo Lentge Marcel Hendrich
Manfred Lentge (Herren-Koordinator), Marcel Hendrich (AWesA-Praktikant) und Udo Lentge (Co-Trainer).
Die Interview-Serie „Bezirksliga-Brüder“ neigt sich dem Ende zu. In Tündern gibt es eine Besonderheit: Die beiden Brüder Manfred (52) und Udo Lentge (62) sind nicht in ihrem Verein als Spieler unterwegs, sondern sind entweder auf der Trainerbank oder hinter den Kulissen aktiv. Moritz-Ole Gerkens (Team AwesA) und Praktikant Marcel Hendrich haben sich mit den beiden getroffen und Interessantes erfahren. Diese Saison geht es nur noch um den Klassenerhalt der zweiten Herren. Außerdem äußern sich die beiden zu den zahlreichen hochkarätigen Neuzugängen. Mehr erfahrt Ihr im Interview.

Momentan sorgt Eure erste Herren mit Top-Transfers für Aufsehen. Was sind die Ziele für die nächste Saison?
Udo: „Wir versuchen natürlich, jedes Spiel zu gewinnen. Grundsätzlich wollen wir am Ende der nächsten Saison besser als Platz fünf dastehen. Allerdings wird eine weitere Hauptaufgabe darin liegen, den breiten und qualitativ hoch besetzten Kader bei Laune zu halten. Das wird sicher nicht einfach.“
Manfred: „Ich kann mich da Udo nur anschließen. Wir treten nicht an, um am Ende Sechster zu werden. Man darf aber auch nicht vergessen, dass andere Mannschaften auch nicht schlafen und sich verstärken. Es wird ein sehr breiter Kader und unser Trainer wird da jede Woche ein Luxusproblem haben. Aber Siegfried Motzner wird da sicherlich immer eine gute Entscheidung treffen.“

Die meisten Neuzugänge haben in ihrer Vergangenheit bereits für Tündern gespielt. War es da für Euch klar, die Jungs anzusprechen?
Manfred: „Also selbstverständlich würde ich jetzt nicht sagen, aber wir standen eigentlich jedes Jahr mit den Jungs in Kontakt. Ich bin froh, dass jetzt mal das Glück auf unserer Seite ist. Wir haben einige Jahre aufgrund von diversen Wechseln geblutet.“
Udo: „Ich habe die Jungs damals alle in der Jugend trainiert und sehr viel Herz und Leidenschaft in diese Arbeit investiert. Ich war natürlich sehr traurig, als sie gingen. Ich hatte aber auch Verständnis dafür. Umso mehr freue ich mich jetzt natürlich, dass sie wieder da sind.“

Woran liegt es, dass ihr den direkten Wiederaufstieg nicht geschafft habt?
Udo: „Das Ziel war ja nicht der direkte Aufstieg. Wir wollten einen Platz zwischen fünf und acht und nicht in Abstiegssorgen geraten. Die Mannschaft hat das Saisonziel erreicht. Mit etwas Glück hätten wir noch ein bisschen weiter oben stehen können.
Manfred: „Wichtig für uns war nach dem Abstieg aus der Landesliga, dass die Mannschaft weitestgehend zusammen bleibt. Wir haben das Saisonziel erreicht.“

In Tündern seid Ihr in unterschiedlichen Bereichen tätig. Worin unterscheiden sich Eure Aufgaben?
Manfred: „Ich als 2. Vorsitzender bin verantwortlich für das Funktionieren der drei Herrenmannschaften. Ich arbeite eher abseits der Mannschaft und bin nicht so Nahe an dem Team dran wie Udo.“
Udo: „Ich fungiere als Co-Trainer von Siegfried Motzner. Dadurch bin ich natürlich sehr eng mit der Mannschaft verbunden. Ich habe einen sehr guten Draht zu den Jungs. Ich versuche, Siggi die meiste Arbeit abzunehmen, damit er sich voll und ganz auf die Jungs konzentrieren kann. Ich bin quasi seine rechte Hand. Ab und zu mache ich auch mal das Torwarttraining oder beobachte andere Spieler und Mannschaften.“

Was war der schönste Moment, den Ihr mit Tündern bisher erlebt habt?
Udo: „Ich durfte schon einige Aufstiege mit Tündern feiern, die natürlich deutlich angenehmer waren als so mancher Abstieg. Beeindruckt haben mich auch die letzten vier Jahre Landesliga. Das ist natürlich ein ganz anderes Flair. Das merkt man dann bei den Pressekonferenzen. Es war eine ganz andere Infrastruktur. Und ich war mächtig stolz auf unsere Defensive. Wir waren teilweise wie ein Bollwerk.“
Manfred: „Für mich war der schönste Moment der Aufstieg der ersten Herren in die Bezirksliga. Wir gewannen damals das Relegationsspiel in Elze gegen Ambergau-Volkersheim im Elfmeterschießen.

Eure zweite Mannschaft steckt noch mitten im Abstiegskampf. Glaubt Ihr an den Klassenerhalt?
Manfred: „Ich glaube zu 100 Prozent daran, dass wir die Klasse halten. Entscheidend war dafür der Sieg gegen Eimbeckhausen. Wichtig wird nun das anstehende Spiel gegen Grohnde. Ein Abstieg wäre ein absoluter Super-Gau.“
Udo: „Ich glaube auch zu 100 Prozent an den Klassenerhalt. Die erste Mannschaft tut alles mögliche, um der zweiten zu helfen. Auch wenn es auf Kosten der ersten geht. Der Klassenerhalt ist auf jeden Fall machbar.“

Eine abschließende Frage: Wer von Euch war denn der bessere Fußballer?
Udo: „Manfred war schon der bessere Fußballer. Technisch war mir Manfred um einiges voraus. Er hat auch in höheren Ligen gespielt als ich. Ich war eher der Kämpfertyp. Meistens habe ich im Mittelfeld oder in der Abwehr gespielt. Zu meinen Glanzzeiten durfte ich immer gegen die gegnerischen Spielmacher ran.“
Manfred: „Ich habe meistens als Libero oder im defensiven Mittelfeld gespielt. Meine beste Zeit war bei Preußen. Wir haben damals in der Verbandsliga gespielt.“

Wir danken Euch für das Gespräch und wünschen weiterhin viel Erfolg.
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