05.04.2016 08:59

Interview: Bezirksliga-Brüder


„Sollte Latif Trainer werden, würde ich unter ihm spielen“

Latif und Bujamin Kiki wollen nochmal für ihren Heimatverein Großenwieden ran / „Es ist schwierig, ohne meinen Bruder zu spielen“
Bezirksliga-Brüder: Bujamin und Latif Kiki
Moritz-Ole Gerkens (AWesA) mit Latif und Bujamin Kiki (SV Lachem / v. li.) im Interview.

Die Brüder Latif (28) und Bujamin Kiki (27) wirbeln in der Offensive seit Jahren für die Lachemer und treiben die Offensive mit ihren technisch anspruchsvollen Dribblings immer wieder entscheidend an. AWesA hat im Rahmen der Interview-Serie „Bezirksliga-Brüder“ nun mit den beiden über ihren Saisonverlauf, die Ziele und ihre besondere Bindung zu Trainer Tarik Önelcin gesprochen. Und: Latif plant, selbst auf der Trainerbank Platz zu nehmen. Ob Bujamin unter seinen Bruder spielen würde?
 
Hallo Ihr zwei, Ihr seid mit Lachem noch nicht vor dem Abstieg gerettet. Dennoch habt Ihr schon für einige Überraschungen, wie das 3:3 gegen Evesen, gesorgt. Wie zufrieden seid Ihr mit dem bisherigen Saisonverlauf?
Latif: „Wir haben gegen vermeintlich schwächere Gegner zu viele Punkte liegen lassen. Wir könnten mehr Punkte haben, wenn wir zum Beispiel gegen Holzminden und Boffzen nicht verloren hätten. Ansonsten bin ich aber zufrieden.“
Bujamin: „Wenn wir konstant gespielt hätten, würden wir jetzt unter den ersten Sechs stehen. Aber da sind wir selbst Schuld, da wir zu viele Punkte nicht geholt haben.“
 
Lachem spielt dieses Jahr nicht wirklich konstant. Wie optimistisch seid Ihr dennoch, dass Ihr auch in der nächsten Saison in der Bezirksliga spielen werdet?
Bujamin: „Wir rufen unser Potenzial nicht ab. Wir haben eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielern. Wir werden den Klassenerhalt aber schaffen. Ich glaube da an die Mannschaft.“
Latif „Ich bin da sehr optimistisch. Wir haben gute Spieler und haben schon gute Spiele gemacht. Wenn wir da anknüpfen, schaffen wir es.“
 
Ihr seid beide Leistungsträger beim SV Lachem. Wie zufrieden seid Ihr mit eurer persönlichen Leistung?
Latif: „Ich bin unzufrieden. Momentan bin ich aufgrund einer gebrochenen Kniescheibe leider verletzt und werde wahrscheinlich diese Saison nicht mehr Spielen können. In der Hinrunde habe ich aber nicht gezeigt, was ich kann. Daher bin ich unzufrieden.“
Bujamin: „Ich bin auch eher unzufrieden. Ich konnte nicht an meine gute letzte Saison anknüpfen. Ich habe nicht gut in die Saison gefunden. Das wirkt sich leider immer noch aus.“
 
Ihr habt damals in Hessisch Oldendorf schon unter Tarik Önelcin gespielt. Wie ist die Arbeit mit ihm als Trainer?
Bujamin: „Wir verstehen und auch privat sehr gut. Er macht gutes Training. Leider ist die Trainingsbeteiligung in Lachem nicht gut.“
Latif: „Tarik kennt uns schon seit der Kindheit und hat uns seitdem immer wieder geholfen. Ich halte ihn für einen sehr guten Trainer.“
 
Als Brüder streitet ihr euch mit Sicherheit mal auf und neben dem Platz. Könnt Ihr Streitereien schnell vergessen oder bleiben Missverständnisse länger in Euren Köpfen und wirken sich damit auf den Fußball aus?
Latif: „Wir sind kritischer zueinander. Das hilft uns aber auch, um Fehler schneller zu erkennen. Bujamin nimmt aber oft den Kopf nicht hoch, wenn er am Ball ist. Das stört mich (lacht).“
Bujamin: „ Zu Hause streiten wir uns kaum. Gerade jetzt, wo Latif verletzt ist, meckert er beim Fußball aber oft mit mir. Aber das nehme ich an und und versuche mich zu verbessern.“
 
Wolltet Ihr auch in Lachem unbedingt zusammen spielen oder war es möglich, dass Ihr auch bei unterschiedlichen Vereinen spielt?
Bujamin: „Es ist schwierig, ohne meinen Bruder zu spielen. Ich vermisse ihn momentan auch auf dem Spielfeld. Von daher wollen wir eigentlich immer zusammen spielen. Lachem ist für uns da momentan am besten geeignet.“
Latif: „Ich habe damals auch mit anderen Vereinen über einen Wechsel gesprochen. Aber dann haben wir uns gemeinsam dazu entschieden, in Lachem zu spielen.Wir sind hier glücklich und Lachem ist direkt bei unserem Heimatort Hessisch Oldendorf. Wir haben hier eine echte Bindung zum Verein. Das hat man nicht überall.“
 
Wie stellt ihr euch eure Zukunft im Fußball vor? Werden wir Euch in der kommenden Saison beim SV Lachem sehen?
Latif: „Wir haben bei Lachem bisher mit keinem gesprochen. Ich will aber in der Bezirksliga bleiben. Dazu will ich demnächst meinen Trainerschein machen und dann als Spielertrainer und später als Trainer tätig werden. Ich möchte auch noch einmal für meinen Heimatverein Großenwieden spielen. Dort wurde ich ausgebildet und möchte etwas zurückzahlen.“
Bujamin: „Ich werde in Lachem bleiben. Es hat zwar noch niemand mit mir gesprochen, aber ich bin hier zufrieden und habe keine Gedanken, zu wechseln.
 
Latif hat gerade durchblicken lassen, dass ihn der Trainerposten reizen würde. Könntest Du Dir vorstellen, unter deinem großen Bruder Fußball zu spielen, Bujamin?
Bujamin: „Sollte Latif später Trainer oder Spielertrainer werden, könnte ich mir auch vorstellen, unter ihm zu spielen (lacht).“
 
Wir danken Euch für das Interview und wünschen Euch alles Gute.
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Team AWesA
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