07.05.2015 13:42

Doppel-Interview


Wiebusch: „Fans werden uns zum Siegen motivieren“

Entscheidungsspiel zur Landesliga-Relegation:  ho-handball gegen Emmerthals zunächst mit Heimrecht / Männich setzte auf „Loncos“ Tipps
Maren Wiebusch ho-handball Doreen Maennich TSG Emmerthal AWesA
Maren Wiebusch (ho-handball/li.) und Doreen Männich (TSG Emmerthal) stehen sich am Samstag gegenüber.

Am Samstag wird in der Sporthalle am Hessisch Oldendorfer Rosenbusch das erste Entscheidungsspiel zwischen den Damen-Teams aus ho-handball und Emmerthal angepfiffen. Das Rückspiel geht am Pfingstmontag in der Sporthalle Kirchohsen über die Bühne. Erst danach steht fest, welche der beiden Mannschaften an der Landesliga-Relegation an den Start gehen wird. Im Vorfeld sprach AWesA mit Hessisch Oldendorfs Maren Wiebusch und Emmerthals Doreen Männich

Die reguläre Saison ist jetzt seit knapp zwei Wochen vorbei. Wie fällt Euer Fazit aus?
Wiebusch: „Wir sind mit dem Saisonverlauf durchweg zufrieden. Nachdem wir in der vorangegangenen Spielzeit noch gegen den Abstieg gespielt haben, hätte uns vor der Saison wohl niemand auf die ersten drei Tabellenplätze gewettet. Nach einer sehr erfolgreichen Hinrunde konnten auch wir uns langsam damit anfreunden oben mitzuspielen. Natürlich gab es einige unglückliche Niederlagen, beispielsweise gegen Exten-Rinteln, dafür haben wir das ein oder andere Spiel auch glücklich gewonnen. Insgesamt können wir sehr zufrieden sein, was wir in dieser Saison mit unserem jungen Team erreicht haben - und das sind wir auch.“
Männich: „Der Start in die Saison verlief nicht ganz optimal, denn Großenheidorn brachte uns bereits im zweiten Spiel die erste Niederlage bei. Dann folgte eine gute Serie und wir konnten Stabilität bringen und waren fortan unter den Top drei bis vier der Liga zu finden. Leider haben wir innerhalb der Saison wichtige Spielerinnen aus verschiedenen Gründen verloren und mussten vor allem auf den Rückraumposition umdisponieren. Dies gelang jedoch gut und das Angriffsspiel wurde lebendiger und in vielen Spielen wurde die 30-Tore-Marke geknackt. Da wir allerdings die entscheidenden Spiele gegen Großenheidorn und Hessisch Oldendorf jeweils unglücklich in der letzten Minute verloren haben, mussten wir realistisch genug sein, dass an Platz zwei und der damit verbundenen Relegation nicht mehr zu denken war. Wir wollten die Saison anständig zu Ende bringen. Am vorletzten Spieltag wendete sich das Blatt unerwarteter Weise und plötzlich waren wir aufgrund der beiden Niederlagen von Hessisch Oldendorf und dem Patzer von Großenheidorn wieder im Rennen. Damit haben wir Anfang März nicht mehr gerechnet. Nun nehmen wir die Möglichkeit wahr und werden versuchen, die Vizemeisterschaft zu erreichen, was ein toller Erfolg für die Mannschaft um Trainer Bernd Fichtner wäre.“

Samstag beginnen die Entscheidungsspiele. Wie bereitet ihr Euch auf diese Begegnungen vor?
Männich: „Beide Mannschaften kennen sich gut. Da werden natürlich noch einmal die Stärken und Schwächen des Gegners besprochen und das Training gezielt darauf abgestimmt. Die A-Jugend und die Damenmannschaft in Emmerthal rücken näher zusammen, so unterstützt man sich gegenseitig bei den Trainingseinheiten. Die A-Jugend musste zum Beispiel auf die Landesliga-Relegation vorbereitet werden und wurde von uns unterstützt, gleiches gilt nun für uns. An dieser Stelle ein großes Dankeschön. Bis zu drei Trainingseinheiten die Woche wurden absolviert. Allerdings haben wir für das Wochenende einige Ausfälle zu verzeichnen.“
Wiebusch: „Wir haben seit unserem letzten Saisonspiel gegen den MTV Rohrsen mit Ausnahme des Maifeiertages durchgehend trainiert. Da uns mit Emmerthal ein bekannter Kontrahent gegenübersteht, haben wir uns im taktischen Bereich explizit auf ihre Spielweise vorbereitet - Einzelheiten kann ich da natürlich nicht verraten. Aber auch an der Fitness, die zum Saisonende ja bekannterweise etwas schwindet, wurde noch einmal ordentlich gearbeitet.“

Wo seht ihr die Stärken und Schwächen des Kontrahenten?
Wiebusch: „An Emmerthal kann man nur wenige Schwächen ausmachen. Sie stehen nicht unverdient mit an der Tabellenspitze. Mit Carina Liepelt und Jana Brodhage haben die Emmerthalerinnen zwei sehr torgefährliche Rückraumspielerinnen, die wir in den Griff bekommen müssen. Insgesamt ist die Mannschaft sehr angriffsstark. Auch an Torhüterin Janina Schaper haben wir uns schon das eine oder andere Mal die Zähne ausgebissen. Knacken können wir die Emmerthalerinnen nur, wenn wir unsere eigenen Stärken nutzen: Eine starke Abwehr stellen und schnell nach vorne spielen.“
Männich: „Wer sich die Abschlusstabelle der Liga anschaut, sieht schnell, dass hier der beste Angriff auf die zweitbeste Abwehr trifft. Hessisch Oldendorf profitiert von der stärksten Torfrau der Liga, die weiß, wie sie ihre Abwehr zu stellen hat. Auch das Tempospiel wird von ihr hervorragend eingeleitet. Da müssen wir definitiv die Beine in die Hand nehmen und das Tempospiel unterbinden. Die mannschaftliche Geschlossenheit und der Kampf bis zur letzten Minute zeichnen die jungen Oldendorferinnen besonders aus. Das mussten wir bitter im Rückspiel in Hessisch Oldendorf erfahren. Nervosität dürfte die einzige Schwäche der HSG sein, wenn man da überhaupt von sprechen kann. Denn die Entscheidungsspiele haben eine gewisse Brisanz, die keine Spielerin kalt lassen wird. Danilo Loncovic, der bereits einige Trainingseinheiten übernommen hat, kann mit wertvollen Tipps helfen, da einige Spielerinnen aus Hessisch Oldendorf selbst viele Jahre von ihm trainiert wurden.“

Jetzt blicken wir noch einmal in die Zukunft. Was sind Eure Ziele?
Männich: „Emmerthal zeichnet eine hervorragende Jugendarbeit aus und wird die A-Jugendspielerinnnen an den Damenbereich heranführen. Mit dem erfahrenen Trainer Loncovic wird dies sicherlich gut gelingen. Gerade deshalb sollte das langfristige Ziel die Landesliga sein. Jana Brodhage aus der weiblichen B Jugend ist zu einer wichtigen Spielerin geworden und bei den Damen kaum noch wegzudenken. Neben ihr sollen weitere A-Mädels Luft in der Welt des Damenhandballs schnuppern.“
Wiebusch: „Kurzfristig gesehen wollen wir natürlich die beiden Spiele gegen Emmerthal zu unseren Gunsten entscheiden, allein aufgrund der zusätzlichen Derbybrisanz. Danach würde es in die Landesliga-Relegation gehen und wenn wir uns dort gegen den TuS Bothfeld durchsetzen können, wollen wir natürlich auch die Chance nutzen und aufsteigen. Wenn das nicht klappt, greifen wir in der nächsten Saison wieder in der Regionsoberliga an und planen dann kurz- bis mittelfristig den Landesligaaufstieg. Als etwas übergeordnetes Ziel wollen wir aber auch helfen, den mittlerweile stark aufgestellten weiblichen Bereich von ho-handball weiter mit auszubauen.“

Warum werdet ihr Euch in beiden Spielen durchsetzten und an der anstehenden Landesliga-Relegation teilnehmen?
Wiebusch: „Im gesamten Saisonverlauf konnten wir mit unserer mannschaftlichen Geschlossenheit punkten, die wir uns auch in diesen beiden wichtigen Spielen zum Vorteil machen wollen. Alle Spielerinnen sind bis in die Haarspitzen motiviert. Gegen starke Gegner haben wir immer unsere besten Spiele gemacht und gekämpft bis zum Umfallen. Letztlich werden uns unsere lautstarken Fans zum Siegen motivieren.“
Männich: „Wir bleiben realistisch und mit beiden Beinen auf dem Boden. Die Vizemeisterschaft wäre im Nachgang schon überraschend. Dennoch ging noch einmal ein Ruck durch unsere Reihen. An Motivation und Einstellung wird es definitiv nicht mangeln. Emmerthal stellt eine gute Mischung aus jungen und erfahrenen Spielerinnen auf. Beide Mannschaften haben es verdient. Möge die bessere Mannschaft gewinnen.“

Wir bedanken uns für das Doppel-Interview und wünschen beiden Teams viel Spaß.
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