12.10.2012 10:43

Interview


Volleyball-Ass Friederike Meyer träumt von der A-Nationalmannschaft

16-Jährige berichtet über ihren Wechsel aus Pyrmont nach Münster / AWesA-Praktikant André Brodhage hakt nach
Friederike Meyer USC Muenster MTV Bad Pyrmont Andre Brodhage AWesA
Friederike Meyer im Gespräch mit André Brodhage.

Sie ist eines der größten Volleyball-Talente im Weserbergland und eine „Macht am Netz“: Friederike Meyer spielte ab ihrem siebten Lebensjahr für den MTV Bad Pyrmont und wagte im Juli diesen Jahres den großen Schritt zum Traditionsverein USC Münster, dessen Damen seit langem in der Bundesliga und im Europapokal auf Titel-Jagd gehen. AWesA-Praktikant André Brodhage sprach mit der 16-Jährigen, die beim Universitäts-Sportclub über die Oberliga-Mannschaft beginnend an ihrer Karriere feilen will.  Im AWesA-Interview erzählt die gebürtige Hamelnerin von ihrem Alltag als Nachwuchs-Talent im Sportinternat, von ihren Zielen beim USC Münster und von ihrem Kontakt zum alten Verein, dem MTV Bad Pyrmont.

Friederike, im Juli bist Du zum USC Münster gewechselt. Wie ist der Kontakt entstanden und wie wurdest Du dort aufgenommen?

„Ich bin mit meinem damaligen Team, dem MTV Bad Pyrmont, zu den Landesmeisterschaften gefahren. Dort war auch mein Landestrainer, der sich gerade sein Niedersachsen-Team zusammen stellte und mich im Kader haben wollte. Mit der Mannschaft habe ich einige Vorbereitungsturniere gemacht, bei denen unter anderem auch der Co-Bundestrainer zugeguckt hat. Er kommt aus Münster, ist auch für den USC tätig und hat mich in einem Gespräch zur Probewoche eingeladen. Dort hat mich alles überzeugt, sodass ich mich schnell entschieden habe, diesen Schritt zu machen und auf das Sportinternat nach Münster zu wechseln. Da wurde ich super aufgenommen und fühle mich auch wie zu Hause. Es ist quasi meine zweite Familie. Außerdem habe ich immer viel habe Spaß und meine Betreuerin ist für mich wie eine zweite Mutter.“

Wie verläuft Dein Tagesablauf im Internat, insbesondere mit der Verbindung zur Schule?

„Eigentlich ganz normal: Ich habe von acht bis 13 Uhr Schule und in der siebten und achten  Stunde 2 mal die Woche Krafttraining. Abends habe ich dann jeden Tag reguläres Training.“

Du hast beim USC Münster in der dritten Mannschaft begonnen. Wie sehen Deine Ziele für die laufende Saison aus und wie schätzt Du Deine Chancen ein, in der zweiten Mannschaft mitzuspielen?

„Also mein Ziel ist, dass ich mit meiner Mannschaft ins obere Mittelfeld der Oberliga komme. Das wäre schon ein klasse Erfolg für unser Team. Bisher haben wir von drei Spielen zwei gewonnen und eins verloren. Chancen auf Einsätze in der Zweiten sind eher gering, weil ich als 16-Jährige erstmal noch Oberliga spielen soll. Ich würde nur mal höher spielen können, wenn in unserer zweiten Mannschaft verletzungsbedingt ein paar Spielerinnen ausfallen würden und ich aushelfen müsste.“

Was war bisher in Deiner jungen Kariere Dein größtes sportliches Highlight?

„Das ist schwierig zu sagen. Ich habe schon viele schöne Dinge erlebt, aber das Vier-Nationenturnier mit der Nationalmannschaft in Luxemburg, das war bisher das größte Highlight. Es war eine riesengroße Freude, dabei zu sein und ich habe viele Erfahrungen gesammelt.“

Was hast Du noch für Deine Zukunft vor und wie siehst Du Deine Zukunft in Münster?

„Mein allergrößter Wunsch ist es, irgendwann einmal in der A-Nationalmannschaft zu spielen, aber das wird wirklich ein schwieriger Weg. Mein anderes Ziel ist es, Bundesliga zu spielen. Ob ich dies dann in Münster mache, weiß ich noch nicht. Es kommt ganz darauf an, was genau und wo ich studieren werde. Das alles kann ich aber jetzt noch nicht genau sagen.“

Wie unterstützt Dich Deine Familie?

„Sie ist mir eine ganz große Hilfe. Aber ich vermisse sie oft, weil ich wegen meiner langen Fahrten am Wochenende nicht oft zu Hause bin. Ich habe auch eine sehr sportliche Familie, die mich deswegen sehr gut versteht. Ohne sie könnte ich gar nicht auf das Internat gehen – allein aus finanziellen Gründen. Allerdings entstehen dabei große Kosten, weshalb wir daher auch auf der Suche nach Kleinsponsoren sind, um für etwas Entlastung zu sorgen. Wer mich unterstützen möchte, kann sich jederzeit bei meinem Vater melden (meyer.6167@web.de). Darüber würde ich mich sehr freuen!“

Wie viel Aufmerksamkeit und Interesse wird Deinem Sport in Münster entgegen gebracht?

„Die Aufmerksamkeit ist sehr groß. Volleyball ist hier sehr gefragt und wenn unsere Bundesligafrauen spielen, sind zumeist um die 2000 Zuschauer da. Bei manchen Topspielen -wie zum Beispiel gegen Dresden - sind es sogar 3000.“

Eine letzte Frage: Stehst Du noch mit Deinem alten Verein, dem MTV Bad Pyrmont, in Kontakt?

„Ja, ich stehe noch mit ein paar alten Mitspielerinnen in Kontakt. Außerdem spiele ich gelegentlich noch in meiner Jugendmannschaft für den MTV Bad Pyrmont. Ich habe ein Zweitspielrecht, darf in Pyrmonts Jugend spielen und beim USC für die Damen. Jedoch habe ich wenig Zeit und bekomme das nur selten hin. Das ist sehr schade. Ich wünsche den Pyrmonterinnen an dieser Stelle aber alles Gute. Sportlich läuft es beim MTV aus verschiedenen Gründen leider nicht so gut. Ich hoffe aber, dass es bald wieder aufwärts geht.“

Friederike, wir danken Dir für das Gespräch und wünschen Dir für die Zukunft alles Gute.
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