11.09.2012 16:53

Interview


Stefan Bertram: „Die Chemie hat einfach nicht mehr gestimmt“

Inter-Chef erklärt die Gründe für die Trennung von Damen-Trainer Mario Reinhold
Stefan Bertram SC Inter Holzhausen AWesA
Inter Holzhausens Vereins-Vorsitzender Stefan Bertram im AWesA-Interview.

Am vergangenen Mittwoch haben sich die Verantwortlichen des SC Inter Holzhausen von Damen-Trainer Mario Reinhold getrennt. Warum und wie es nun mit dem Landesliga-Team weitergeht, verrät Inter-Chef Stefan Bertram im AWesA-Interview.

Stefan, Dein Verein hat sich in der letzten Woche nach zwei Spieltagen von Damen-Trainer Mario Reinhold getrennt. Wie kam’s dazu?
„Zu Beginn der Vorbereitung mussten wir feststellen, dass wir auf der Stelle treten. Es wurde zwar ein Vorbereitungsplan aufgestellt, der aber fast keine Testspiele beinhaltete. Das Ganze hat sich auch durch das Training gezogen. Nur wenige Spielerinnen waren bei den Einheiten. Das hat sich erst in den letzten Wochen geändert. Das Problem war nur, dass sich an der Trainingsgestaltung leider nichts geändert hat. Das wurde dann eben auch in den Spielen deutlich sichtbar. Eine taktische Ausrichtung war nicht zu erkennen. Immer mehr Spielerinnen sind auf den Vorstand zugekommen und haben ihren Unmut kundgetan.“

Und wie ging’s dann weiter?
„Der Vorstand hat vor vier Wochen ein Gespräch mit Mario Reinhold geführt und ihn gebeten, mehr auf die Bedürfnisse der Mannschaft einzugehen und das Training attraktiver zu gestalten. Das war uns wichtig. Wir haben insgesamt mehr Identifikation, Engagement und eine positive Grundeinstellung gefordert. Das ist dann aber leider nicht so passiert, wie wir uns das vorgestellt haben.“

Wie kam es zum letzten Schritt, sich vom Trainer zu trennen?
„Es gipfelte im Spiel gegen Sebbenhausen, wo er aus Sicht von mehreren Vorstandsmitgliedern die Mannschaft während des Spiels nicht im erforderlichen Maß geführt hat. Da mussten wir die Reißleine ziehen.“

Die Erfolge waren in den letzten zwei Jahren vorhanden. Konnte man da nicht nochmal zusammenfinden?
„Aus Sicht des Vorstands war das nicht mehr möglich. Die Chemie hat einfach nicht mehr gestimmt.“

Die ersten drei Landesliga-Spiele gingen zum Teil deutlich verloren. Machst Du Dir überhaupt Hoffnung auf den Klassenerhalt?
„Es wird sicherlich sehr schwierig. Aber wenn wir schon nach drei Spielen aufgeben würden, könnten wir die ganze Sache doch auch gleich beenden. Diese Frage haben wir gestellt. Die Mannschaft hat sich einstimmig dafür ausgesprochen, alles für dieses Ziel zu geben. Wir müssen jetzt im Training hart arbeiten.“

Wer übernimmt die Leitung der Übungseinheiten und die sportliche Verantwortung bei den Spielen?
„Bis auf weiteres wird unser Fußball-Obmann Thomas Bertram diese Aufgabe übernehmen. Ihm ist bewusst, dass diese Aufgabe alles andere als einfach wird. Unterstützung erhält er von der M&i-Fachklinik, Betreuer Ralf Siefken und Kay Reinhold, der zugesagt hat, weiterhin das Torwarttraining zu übernehmen.“

Mit Katrin Suchta und vor allem Torjägerin Jennifer Reinhold fallen zwei Leistungsträgerinnen mindestens bis zum Winter aus. Wie wollt Ihr diese Ausfälle künftig kompensieren?
„Vollständig kompensieren können wir diese Ausfälle nicht. Doch eine Mannschaft besteht nicht aus ein oder zwei sondern 18 Spielerinnen, die jetzt natürlich gefordert sind.“

Spielt Jennifer Reinhold überhaupt weiter für Inter?
„Wir gehen davon aus, dass Jenny weiter zur Stange hält, weil sie ja auch nach der Trennung von Mario bei den Mannschaftsgesprächen dabei war und gestern noch selbstständig beim Lauftraining im Inter-Park war.“

Die Ausfälle waren vor der Saison bekannt. Warum habt Ihr personell nicht darauf reagiert?
„Die Ausfälle von Jenny und Kati kamen äußerst kurzfristig am vorletzten und letzten Spieltag. Der Aufstieg in die Landesliga stand auch erst am 3. Juni nach dem letzten Spiel fest. Der Vorstand und auch einige Spielerinnen haben wirklich alles versucht, den Kader zu erweitern - aber leider nicht mit dem erhofften Erfolg.“

Wo siehst Du den Damen-Fußball bei Inter mittelfristig?
„Wir wollen die Landesliga mit unserem Kader halten. Wenn das nicht klappt, geht bei uns die Welt aber nicht unter. Der Unterbau ist vorhanden, da wir im Juniorinnen-Bereich bestens aufgestellt sind. Aus dem B-Juniorinnen-Bereich können im nächsten Jahr einige Talente im Damenbereich eingesetzt werden.“
409 / 476

Autor des Artikels

Team AWesA
Team AWesA
Das Team AWesA stellt Euch die aktuellsten Sportnachrichten aus Hameln-Pyrmont kostenlos zur Verfügung. Bei Fragen und Anregungen kannst Du uns gern kontaktieren. Schickt ihr uns Infos, bereiten wir diese zu vollwertigen Artikeln auf.
Telefon: 05155 / 2819-320
info@awesa.de

Webdesign & CMS by cybox