Bezirksliga-Relegation

2:0-Führung, etliche Pohl-Paraden – aber am Ende jubelt Hagen!

Afferde mit einem Bein in Bezirksliga – doch zwei abgefälschte Schüsse bescheren Germania den Relegationssieg / Unverzagt-Ausgleich in 81. Minute

Eintracht Afferde – Germania Hagen 2:2 (2:1).

Es war eine unfassbar enge Relegation, deren Spannung heute Abend in Afferde gipfelte. Die einen versanken am Ende erschöpft und traurig in Richtung Rasen, die anderen lagen sich freudetaumelnd in den Armen. Wie schon in Pegestorf lagen die Afferder vorn, während die Germanen – wie schon am Sonntag – bereits das Bezirksliga-Ende vor Augen hatten. 2:0 hieß es zunächst für die Hausherren, die das Spiel in der ersten halben Stunde fest im Griff hatten. Erst setzte Timo Guschewski einen Freistoß aus 18 Metern maßgeschneidert in die Maschen. Dann köpfte der agile Jörn Heinzelmann eine Flanke von Jörn Harland – sträflich allein gelassen von der Hagener Hintermannschaft - zum zweiten Treffer in die Maschen.

Abbas Issa bringt Hagen mit der Picke zurück ins Spiel

Doch die Eintracht tat danach plötzlich weniger, schien sich auf der Führung auszuruhen. Das konnte auch Trainer Dietmar Harland im Rückblick nicht fassen: „Es ist mir unerklärlich, warum wir uns plötzlich so haben zurückfallen lassen.“ Die Hagener bekamen nun den Fuß in die Tür des Spiels und zeigten zum ersten Mal nach 32 Minuten, dass der Afferder Strafraum nicht als Sperrgebiet ausgewiesen war. Abbas Issa (32.) und Kiala Mbauzulu (39.) scheiterten zunächst aber an Keeper Lorenz Pohl. Letzterer sollte in der Folge noch einige Male in den Mittelpunkt rücken, war aber machtlos, als Abbas Issa kurz vor der Pause mit der Picke abzog und sein Versuch abgefälscht links neben ihm einschlug.

Meyer: „Zweite Halbzeit dominiert“

Der Anschlusstreffer gab den Gästen nach dem Seitenwechsel mächtig Antrieb. Zunächst hieß die Endstation aber immer wieder Lorenz Pohl. Afferdes Schlussmann parierte gegen Cristiano Dos Santos (52.), Felix Gerigh (55.) und Marvin Steinwedel (57.) innerhalb von fünf Minuten gleich drei Mal bärenstark. „Afferde ist nach dem 2:1 nervös geworden. Die zweite Halbzeit haben wir dann dominiert“, schilderte Germania-Coach Stephan Meyer, dessen Team zwar am Drücker blieb, nun aber immer wieder in der gegnerischen Abwehr hängen blieb. In der 81. Minute schlug sich der „Fußballgott“ dann auf die Seite des amtierenden Bezirksligisten: Marco Unverzagt schlug den Ball von der rechten Seite in die Mitte, das Leder wurde wiederum abgefälscht und senkte sich unhaltbar über Pohl in die Maschen. „Es ist schon sehr ärgerlich, dass wir eine 2:0-Führung aufgrund von zwei abgefälschten Toren verlieren“, haderte Harland.

Eintracht bleibt i-Tüpfelchen verwehrt

Für Unruhe sorgte auf Afferder Seite auch die Entstehung des Ausgleichs. Felix Gerigh hatte Unverzagt in Szene gesetzt, während der Eintracht-Anhang vehement eine Unterbrechung forderte, weil Guschewski auf Höhe der Mittelllinie verletzt am Boden lag. „Da hätte Hagen den Ball ins Aus spielen müssen“, ärgerte sich Harland. Meyer sah das völlig anders: „In so einer Situation spielt man weiter, wenn man in der Vorwärtsbewegung ist und ein Spieler weit dahinter an der Mittelllinie mit einem Krampf am Boden liegt.“ Die Eintracht warf in der Schlussphase nochmal alles nach vorne – ohne Erfolg. Gejubelt wurde in den blauen Trikots. Den Grünen, die vor der Saison die wenigsten auf der Rechnungen hatten (!), blieb nach Kreisliga-Vizemeisterschaft, Kreispokalfinal-Niederlage und Punktgleichheit mit dem Relegationssieger das i-Tüpfelchen verwehrt.
SV Eintracht Afferde: Pohl, M. Koch, J. Koch, Helmsen, Lange, Guschewski (82. Wiewel), Harland, Heinzelmann, Schwark, Willmer, Weihs (58. Vetter).
TuS Germania Hagen: Frye, Steinwedel, Mbauzulu, Lippert, Türkoglu, Y. Issa, Dos Santos, Gerigh (90. Mundhenk), Unverzagt, Saglam, A. Issa (83. Rihn).
Tore: 1:0 Timo Guschewski (7.), 2:0 Jörn Heinzelmann (26.), 2:1 Abbas Issa (41.), 2:2 Marco Unverzagt (81.).
Zuschauer: 450.