03.09.2010 11:26

Viel Kurioses beim "Jahrhundertspiel"


„Pauli-Gaudi“ und drei TSG-Tore begeistern 2.800 Fans!

Bundesligist gewinnt in Emmerthal mit 23:3 / Stanislawski augenzwinkernd: „Machen Video-Analyse“
Pauli-Trainer Holger Stanislawski
Auch er hatte Spaß beim „Jahrhundertspiel“: St. Pauli Trainer Holger Stanislawski.

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TSG Emmerthal – FC St. Pauli 3:23 (2:9).

Es war eine wahre „Pauli-Gaudi“, die 2.800 Fans auf der Emmerthaler Bezirkssportanlage in Begeisterung versetzte. Zwar fiel das Ergebnis dabei erwartungsgemäß deutlich aus, mit drei Treffern des Kreisligisten hatten jedoch auch die Experten nicht gerechnet. „Da müssen wir eine Video-Analyse machen“, gab Pauli-Trainer Holger Stanislawski auf der anschließenden Pressekonferenz augenzwinkernd zu Protokoll. Seine Profis zeigten in den vorangegangenen 90 Minuten nicht nur Fußball vom Feinsten, sondern hatten zahlreiche Überraschungen parat. Nachdem die TSG elf Minuten hinten dicht gehalten hatte, sorgte Max Kruse für die Eröffnung des Torreigens. In den folgenden 21 Minuten legten die Braun-Weißen dem machtlosen Emmerthaler Keeper Cord-Lennart Meyer sechs weitere Eier ins Nest. Anschließend folgten zehn starke Minuten der Gastgeber. Manuel Capobianco wurde im gegnerischen Strafraum exzellent freigespielt, ließ Rouwen Hennings stehen und FC-Schlussmann Benedikt Plickett keine Abwehrchance. Jetzt kannte der Jubel auf dem mit drei Zusatztribünen erweiterten, rappelvollen Sportplatz, der an diesem Tag zur „Arena Lohmann-Gruppe“ umbenannt worden war, keine Grenzen mehr. Doch anstatt aufgrund des unerwarteten Gegentreffers zu schmollen, reihten sich die Pauli-Stars in den Jubeltross ein – und begruben Capobianco gemeinsam mit den TSG-Akteuren unter sich. Und auch das zweite Tor des Außenseiters ließ nicht lange auf sich warten.
Emmerthals Hendrik Scheel im Pauli-Trikot
Tor für St. Pauli! Emmerthal Hendrik Scheel jubelte im „falschen Trikot“

Zunächst markierte Marcel Eger die FC-Tore acht und neun, dann netzte Michael Jermakowicz für die Grün-Weißen zum zweiten Mal ein. Auch in der zweiten Spielhälfte kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten. Und sie sahen dabei Kurioses: Der in der Pause eingewechselte Pauli-Schlussmann Thomas Kessler lief bei einer Ecke der Gäste in den Emmerthaler Strafraum – und anschließend eilig zurück in sein Gehäuse. Die Konterchance der TSG verfehlte aber ihr Ziel. In der Schlussphase tauschten Pauli-Akteur Timo Schulz und Emmerthals Hendrik Scheel ihre Trikots. Mit Konsequenzen: Scheel fühlte sich sichtlich wohl im Trikot der Profis und erzielte in der 84. Minute das zwischenzeitliche 22:2 – gegen sein eigenes Team! Auch sein Mitspieler Christian Zimmermann schnupperte Profi-Luft. Der TSG-Keeper tauschte die Rollen mit seinem Gegenüber Thomas Kessler. Und als dem „Neu-Paulianer“ das Leder zurückgespielt wurde, schoss Zimmermann in die „eigenen“ Maschen. Dennoch war das Eigentor ein Erfolgserlebnis. Denn die Mannschaft von Trainer Markus Wienecke kam somit zu Treffer Nummer drei. Charles Takyi sorgte danach für den 3:23-Endstand.
TSG-Keeper Cord-Lennart Meyer zieht gegen Paulis Rouwen Hennings den Kürzeren
Rouwen Hennings lässt TSG-Keeper Cord-Lennart Meyer keine Chance.

„Es ist unglaublich, was der Verein und die Helfer hier auf die Beine gestellt haben. Es hat allen unheimlich Spaß gemacht“, war Wienecke nach dem Spiel rundum zufrieden. Das waren auch die Fans, die die Pauli-Spieler ordentlich Autogramme schrieben ließen. „Das waren wirklich Stars zum Anfassen. Unser Jubiläumsspiel ist nahezu perfekt abgelaufen“, freute sich TSG-Spartenleiter Karl-Heinz Koch. Denn nicht nur das Sportliche stimmte: 150 (!) Helfer sorgten für das Drumherum, die heimische Rockband Innuendo besorgte nach dem Abpfiff das musikalische Ambiente – und auch das Wetter spielte bestens mit. Drei TSG-Tore bedeuteten am Ende 300 Liter Freibier für die Helferparty, denn Sponsor Jürgen Lohmann hatte im Vorfeld pro Emmerthaler Treffer 100 Liter Bier ausgelobt. So war das Fazit von Emmerthals Kapitän Murat Bendes am Ende bezeichend: „Von diesem Spiel werde ich noch in Jahrzehnten erzählen!“
TSG Emmerthal: Cord-Lennart Meyer, Christian Zimmermann, Jens Reimann, Simon Sagebiel, Marcel Sparmann, Matthias Hanke, Florian Beims, Marvin Dohme, Manuel Capobianco, Torsten Torster, Murat Bendes, Roman Sfalanga, Michael Jermakowicz, Sebastian Kessenhagen, Timo Schnorfeil, Daniel Westphal, Daniel Englich, Hendrik Vorpahl, Gökhan Akdogan, Tobias Masur, Kerim Bendes, Matthias Grabowski, Hendrik Scheel, Maren Manser, Norman Rath, Cayan Altuntas, Murat Cakmak.
FC St. Pauli: Benedikt Pliquett, Florian Lachner, Bastian Oczipka, Rouwen Hennings, Florian Bruns, Ralph Gunesch, Marcel Eger, Max Kruse, Matthias Lehmann, Fin Bartels, Deniz Naki, Fabio Morena, Charles Takyi, Timo Schulz, Markus Thorandt, Fabian Boll, Thomas Kessler.
Tore: 0:1 Max Kruse (11.), 0:2 Fin Bartels (21.), 0:3 Matthias Lehmann (23.), 0:4 Kruse (24.), 0:5 Rouwen Hennings (28.), 0:6 Hennings (30.), 0:7 Bastian Oczipka (32.), 1:7 Manuel Capobianco (35.), 1:8 Marcel Eger (44.), 1:9 Eger (45.), 2:9 Michael Jermakowicz (45.), 2:10 Deniz Naki (47.), 2:11 Gunesch (48.), 2:12 Hennings (54.), 2:13 Fabian Boll (58.), 2:14 Fabio Morena (64.), 2:15 Markus Thorandt (67.), 2:16 Timo Schulz (70.), 2:17 Boll (74.), 2:18 Charles Takyi (80.), 2:19 Eigentor Cayan Altuntas (81.), 2:20 Boll (82.), 2:21 Schulz (83.), 2:22 Hendrik Scheel (84.), 3:22 Eigentor Christian Zimmermann (85.), 3:23 Takyi (87.)
Schiedsrichter: Mirco Siever (TSV Lüntorf)
Assistenten: Sebastian Blaschke (TSV Klein Berkel), Christof Glienke (Eintracht Afferde)
Zuschauer: 2.800
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