27.04.2017 22:02

Kreispokal


Was für ein Pokalabend! Afferde und 07 jubeln nach Elfmeter-Krimis

Unglaublich: Nettelrede schenkt Wallensen fünf (!) Tore ein / Eimbeckhausen ringt Hemeringen nieder

Die Afferder waren der glückliche Sieger gegen Emmerthal.

VfB Eimbeckhausen – VfB Hemeringen 2:1 (1:0).

Am vergangenen Sonntag verloren sie gegen Hemeringen noch 0:5 – und jetzt ziehen die Eimbeckhäuser ins „Final Four“ des Kreispokals ein! „Wir sind leider nie zu unserem Spiel gekommen. Wir hatten zwar eine gewisse Spielkontrolle, doch haben keine Wege gefunden, Gefahr im gegnerischen Sechzehner auszustrahlen. Eimbeckhausen war dagegen sehr griffig und aggressiv in den Zweikämpfen. Da hatten wir unsere Probleme mit“, resümierte Hemeringens Trainer Dimitrij Ott, der damit seinen Traum vom Halbfinale zum Abschied begraben musste. „Das ist zwar schade, aber ich mache der Mannschaft keinen Vorwurf. Wir erleben jetzt noch ein paar schöne Ligaspiele, eine schöne Abschlussfahrt und dann haben wir einen passenden Abschied.“ Kurz vor dem Seitenwechsel schlugen die Hausherren zu: Abdo Usso kam am Strafraum an den Ball und schlenzte ihn in den Winkel. Nach dem Seitenwechsel kam Hemeringen zurück – Marvin Mork „stocherte“ den Ball nach einem Eckball zum Ausgleich ins Netz. Eimbeckhausen zeigte sich allerdings nicht geschockt von den wiedererstarken Gästen. „Sie blieben kämpferisch sehr stark“, so Ott, der mit seinem Team spielbestimmend blieb. Doch der heimische VfB konterte: Marc Hartmann schlenzte die Kugel wie sein Vorgänger Usso unhaltbar in die Maschen. In der Nachspielzeit avancierte Eimbeckhausens Keeper Alexander Stock schließlich zum Matchwinner, als er einen Schuss von Björn Hoppe aus dem Winkel kratzte – und hielt damit den Sieg fest. „Den hat er sensationell gehalten. Eimbeckhausen hat sich den Einzug ins Halbfinale aufgrund einer kämpferisch sehr starken Leistung verdient“, resümierte Ott schließlich. Alexander Tschöpe & Co. waren auf der anderen Seite „bei einer Kiste Bier und etwas Musik in der Kabine“ happy: „Der Schlüssel war, dass wir am Sonntag gegen sie gespielt haben. Dadurch haben wir uns perfekt einstellen können, kannten deren Anspielstationen im Mittelfeld und zwangen sie so zu langen Bällen. Am Ende haben wir verdient gewonnen.“
Tore: 1:0 Abdo Usso (39.), 1:1 Marvin Mork (60.), 2:1 Marc Hartmann (80.).

TSV Nettelrede – WTW Wallensen 5:1 (4:0).

Pokalüberraschung im Nordkreis! Und die hatte es in sich. Mit 5:1 schickte der Fast-Aufsteiger der 1. Kreisklasse, der TSV Nettelrede, den Tabellendritten der Kreisliga aus Wallensen auf die weite Heimreise. Und dabei hätte die Niederlage des vermeintlichen Favoriten noch deutlicher ausfallen können. Gleich zwei Strafstöße, geschossen durch Jos Homeier und Kay Wehrhahn, vergab die Schwanz-Elf in den letzten fünf Minuten. Dazu ließen Homeier & Co. zahlreiche „Hochkaräter“ liegen. „Der Sieg geht auch in der Höhe absolut in Ordnung. Bei besserer Chancenverwertung hätten wir auch höher gewinnen können. Wir haben von Anfang an Druck gemacht und Wallensen zu langen Bällen gezwungen“, berichtete TSV-Coach Stefan Schwanz. Mitte der ersten Hälfte durften die Zuschauer in Nettelrede erstmals jubeln. Aldin Dedeic schob freistehend vor Wallensens Keeper aus 13 Metern zur 1:0-Führung nach. Die Hausherren ruhten sich darauf keinesfalls aus und waren den klassenhöheren Gästen weiter deutlich überlegen. Mirko Rak, Torjäger Jos Homeier und erneut Dedeic sorgten schon im ersten Durchgang für klare Verhältnisse und die Entscheidung. Nach dem Seitenwechsel ließ es die TSV-Offensive dann ein bisschen ruhiger angehen und schoss durch David-Daniel Roman „nur“ ein Tor, wobei es bei einer besseren Verwertung der Torchancen auch mehr hätten werden können. Für das zwischenzeitliche 1:4 sorgte Wallensens Jan Medewitz. „Meine Jungs haben einen riesen Auftritt hingelegt. Jeder hat seine Leistung auf den Punkt abgerufen. Das hätte ich so nicht erwartet. Hut ab vor dieser Leistung“, staunte Schwanz. Bei den Gastgebern ragten Mirko Rak und Kay Wehrhahn aus einer geschlossenen Mannschaftsleistung heraus.
Tore: 1:0 Aldin Dedeic (21.), 2:0 Mirko Rak (32.), 3:0 Jos Homeier (34.), 4:0 Aldin Dedeic (37.), 4:1 Jan Medewitz (73.), 5:1 David-Daniel Roman (78.).
Besonderes: Rote Karte für Wallensens Tim Dreyer (84. / Handspiel auf Torlinie).
 

SV Eintracht Afferde – TSG Emmerthal 7:5 nach Elmeterschießen (4:4/2:2).

Was für ein Pokal-Fight am Afferder Eintrachtweg! Kurz vor Schluss sahen die Gastgeber beim Stand von 4:2 schon wie der sichere Sieger aus. Die Emmerthaler gaben sich allerdings nicht geschlagen und wurden in den Schlussminuten für ihren Kraftakt belohnt. Zunächst markierte Gökhan Akdogan den Anschlusstreffer, ehe Marven Manser in der Nachspielzeit tatsächlich noch den Ausgleich erzielte. Somit musste das Elfmeterschießen entscheiden. Hier hatte die Harland-Elf die besseren Nerven. Während auf TSG-Seite Manuel Capobianco, Slava Gess und Manser scheiterten, ließen Philipp Thiemer, Jannis Helmsen und Florian Selchow Emmerthals Keeper Sören Welzhofer keine Chance. „Die Jungs müssen es immer wieder spannend machen. Am Ende waren wir im Elfmeterschießen die etwas glücklicheren. Lob an Emmerthal. Die haben ein starkes Spiel abgeliefert“, zollte Afferdes Trainer Dietmar Harland den Gegner Respekt. Die Gäste erwischten einen fulminanten Start. In der dritten Minute setzte sich Luca Garbsch gegen drei Gegenspieler durch, bediente mustergültig Marven Manser, der das Spielgerät dann eiskalt einschob. Nur sechs Minuten später jubelte die TSG erneut. Nach einem Freistoß von Capobianco nickte Christian Henne per Kopf ein. „Wir haben das Spiel erst nach dem 0:2 angenommen. Vorher sind wir überhaupt nicht in die Zweikämpfe gegangen. Von der Einstellung her war das ganz schwach“, bemängelte Harland. Noch bis zum Seitenwechsel kamen die Gastgeber aber zum Ausgleich. 36 Minuten waren gespielt, da köpfte Jan Patrick Lange zum Anschlusstreffer ein. Nur 180 Sekunden später versenkte Timo Guschewski einen Freistoß in den Maschen. Und acht Minuten nach dem Seitenwechsel gingen die Gastgeber in Person von Kai Schwark erneut nach einer Standardsituation erstmals in Führung. Spätestens nach dem 4:2 durch Philipp Thiemer (87.) sollte die Partie eigentlich entschieden gewesen sein. „Was danach passierte, kann ich immer noch nicht glauben. Das darf einer Spitzen-Mannschaft einfach nicht passieren. Vielleicht war das ein Wachmacher zum richtigen Zeitpunkt. Am Sonntag in Latferde müssen wir uns deutlich steigern“, blickte Harland voraus.
Tore: 0:1 Marven Manser (3.), 0:2 Christian Henne (9.), 1:2 Jan Patrick Lange (36.), 2:2 Timo Guschewski (39.), 3:2 Kai Schwark (53.), 4:2 Philipp Thiemer (87.), 4:3 Gökhan Akdogan (88.), 4:4 Manser (90.).
Besonderes: Gelb-Rot für Afferdes Kai Schwark (79.).
 

SV Hajen – FC Preussen Hameln 07 4:5 nach Elfmeterschießen (1:1/1:0).

Fast hätte es in Hajen die große Pokal-Überraschung gegeben! Bis zur 89. Minute lag das Team aus der 1. Kreisklasse gegen den Kreisliga-Spitzenreiter in Front. Doch kurz vor Schluss war Hamelns Flamur Dragusha zur Stelle und schoss sein Team damit in das entscheidende Elfmeterschießen. Hier behielt das Team vom Tönebönweg hauchdünn die Oberhand. Bei den Gastgebern scheiterten Tim Schrader und Richard Krämer vom Punkt. „Ich bin mega stolz auf die komplette Mannschaft. Speziell in der ersten Halbzeit haben wir ein richtig geiles Spiel gezeigt. Da haben wir den Preussen den Schneid abgekauft“, resümierte Hajens Sprecher Marc Knoesel nach dem unglücklichen Pokal-Aus. Von Beginn an fiel dem Favoriten gegen defensiv gut eingestellte Hajener nicht viel ein. „Aus dem Spiel heraus haben wir kaum etwas zugelassen. Nach Standards war 07 aber immer gefährlich“, erklärte Knoesel. Kurz vor dem Halbzeitpfiff brachte Niklas Stele die Gastgeber sogar in Front. Zuvor verpasste Hamelns Sönke Wyrwoll mit zwei Lattentreffern die 07-Führung nur um Haaresbreite. Im zweiten Durchgang hatten die Hausherren durch Stele und Niklas Ebeling sogar das 2:0 auf dem Fuß. „Wenn wir da das Tor machen, ist die Begegnung wahrscheinlich durch. Im zweiten Durchgang hat 07 aber schon ganz schön Druck ausgeübt. Aber mit ein bisschen Glück bringen wir das Ergebnis über Zeit. Es sollte am Ende leider nicht sein. Man hat heute aber keinen Klassenunterschied gesehen“, so Knoesel, der Ebeling ein Sonderlob aussprach: „Der hat heute ein super Spiel gemacht. Unglaublich, was der auch in der Defensive gearbeitet hat.“
Tore: 1:0 Niklas Stele (42.), 1:1 Flamur Dragusha (89.).
Besonderes: Rot für Hajens Niklas Stele (90.) wegen Tätlichkeit.
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