AWesA Allstar Game 2018

AWesA wird zehn, St. Pauli macht zehn – und Allstar Avci jubelt!

Rund 3.000 Zuschauer sehen Fußball-Fest im Weserberglandstadion / Buchtmann: „Es war eine tolle Sache für die Zuschauer“

AWesA Allstars – FC St. Pauli 1:10 (0:5).

„Immerhin haben wir ein Tor geschossen“, war Allstar-Coach Oliver Steffan nach dem Fußball-Fest gegen den FC St. Pauli zufrieden – aber nicht ganz. „Leider haben wir ein Gegentor zu viel bekommen.“ Zwar agierten die Allstars beim zehnjährigen Jubiläum von AWesA mutig in Halbzeit eins – doch die Qualität des Zweitligisten um Spielmacher Christopher Buchtmann setzte sich früh durch. Bereits in der 8. Minute machten die Kiez-Kicker die Zielsetzung der besten Kicker aus und um Hameln-Pyrmont zunichte: möglichst lange die Null zu halten. „Lokalmatador“ Buchtmann legte auf Dimitros Diamantakos quer, der anschließend ungefährdet zur Führung einschob. Zuvor erntete Allstar-Keeper Fabian Moniac bereits den Szenenapplaus der rund 3.000 anwesenden Zuschauer, als er zweimal überragend die Schüsse von Enver Cenk Sahin parierte. Kurz darauf setzte sich Allstar Niklas Kaehler über rechts stark durch, fand mit seiner Flanke aber keinen Abnehmer. Stattdessen spielte St. Pauli die Defensive der Allstars mit schnellem Kombinationsfußball ein ums andere Mal schwindelig. Abwehr-Chef Gerrit Pape, der wie seine Nebenmänner zahlreiche Zweikämpfe für sich entschied, pustete durch: „Es war schnell und anstrengend. Die Mannschaftsfahrten haben ihr Übriges getan (lacht). Es ist einfach schwer, mit so einer Mannschaft mitzuhalten. Man rennt nur hinterher.“ So auch in der 15. Minute, als Richard Neudecker aus zwölf Metern eiskalt zur Doppelführung einschob. In dieser Phase fielen die Tore beinahe im Minutentakt: 180 Sekunden später erhöhte Buchtmann unter großem Jubel auf 3:0, Neudecker sorgte für die vierfache Führung (22.). Danach verhinderte Moniac mit überragenden Taten einen höheren Rückstand, ehe Enver Cenk Sahin für den 5:0-Pausenstand sorgte. Die größte Möglichkeit der Allstars hatte Daniel Krikunenko nach einem Freistoß von Eduard Mittelstedt (44.). Sein Kopfball verfehlte das Gehäuse von St. Paulis Schlussmann Philipp Heerwagen jedoch deutlich.

Aydin nimmt's Avci nicht übel – der Ehrentreffer

In Durchgang zwei tauschten beide Mannschaften je alle elf Spieler aus. Das Bild änderte sich allerdings nicht. Die AWesA Allstars stemmten sich mit aller Kraft gegen die drückende Überlegenheit des Zweitligisten. Das sah auch St. Paulis Trainer Markus Kauczinski so: „Es war ein gutes Vorbereitungsspiel. Die Allstars haben alles gegeben und uns gefordert.“ Die Führung bauten die Kiez-Kicker dennoch aus. Der eingewechselte Sami Allagui markierte das 6:0. Im Anschluss zeichnete sich Allstar-Torhüter Artur Wesner bei seinem Abschiedsspiel ein ums andere Mal aus – er verabschiedet sich aufgrund seines Studiums vorerst vom aktiven Fußball. Doch auch er konnte weitere Treffer nicht verhindern. Ersin Zehir erhöhte auf 7:0 (69.), ehe Allagui das 8:0 nachlegte (74.). Jan-Marc Schneider (76.) und Allagui, der seinen Dreierpack schnürte, machten es schließlich zweistellig. Ihr erstes Vorhaben verfehlten die Allstars damit knapp. Unter zehn Gegentoren wollten sie bleiben. Dafür gelang der umjubelte Ehrentreffer. Nachdem Adem Avci den freistehenden Ugur Aydin in der 87. Minute übersah, zeigte sich Aydin eine Minute später dennoch gönnerhaft und legte diesmal für Avci quer. Die nachnominierte Nummer 72 der Allstars erzielte schließlich das 1:10. „Ein wenig Mithilfe der Defensive von St. Pauli war aber auch dabei“, gestand Timo Schnorfeil vom Team AWesA mit einem Augenzwinkern. Kurz darauf folgte der Abpfiff.

Zufriedene Zuschauer, glückliche Allstars & Buchtmann genießt sein Heimspiel

„Ich habe mich tierisch gefreut, in der Heimat wieder auflaufen zu dürfen. Das Wetter hat mitgespielt, der Platz war super – einfach nur toll. Die Allstars haben alles reingehauen. Aber am Ende haben wir dann noch ein bisschen mehr Qualität (lacht). Es war eine tolle Sache für die Zuschauer“, zog „Buchti“ ein rundum positives Fazit. Ähnlich sah es auch Steffan, der Trainer der heimischen Fußball-Auswahl: „Es ist immer besonders schön, wenn die St. Paulianer in die Provinz kommen. Sie haben einfach sympathische Spieler. Ich wünsche ihnen alles Gute für die Saison.“ Diese soll nach Möglichkeit nicht so spannend werden wie die letzten zwei Jahre, fand St. Paulis Trainer Kauczinski: „Eine entspanntere Saison wäre schön.“ Vor allem auf das Derby gegen den Hamburger SV sind die Blicke der Fans gerichtet. Kauczinski sah es gelassen: „Alle fiebern diesen Derbys entgegen. Aber wir sollten es ruhig angehen lassen.“ Schließlich zog auch AWesA-Geschäftsführer Matthias Koch ein zufriedenes Resümee: „Alle hatten großen Spaß. Wir möchten uns bei allen Partnern, Pressevertretern, Zuschauern und natürlich auch St. Pauli bedanken, dass sie dieses Event möglich gemacht haben. Mal sehen, was in der Zukunft so passiert.“
AWesA Allstars: Moniac, Stuckenberg, Pape, Günzel, Mittelstädt, Hilker, Fitzner, Ivankovic, Krikunenko, Kaehler, Maaß – Wesner, Helmsen, Knecht, Gasde, Gurgel, Marter, Musliji, Aydin, Garbsch, Nehrig, Avci.
Trainer: Oliver Steffan, Rolf Schünemann.
FC St. Pauli: Heerwagen, Avevor, Buchtmann, Buballa, Diamantakos, Zander, Neudecker, Sahin, Flum, Knoll, Becker – Brodersen, Schoppenhauer, Ziereis, Dudziak, Allagui, Kalla, Sobota, Schneider, Zehir, Koglin, Coordes, Park.
Trainer: Markus Kauczinski.
Tore: 1:0 Dimitros Diamantakos (5.), 2:0 Richard Neudecker (15.), 3:0 Christopher Buchtmann (18.), 4:0 Neudecker (22.), 5:0 Enver Cenk Sahin (34.), 6:0 Sami Allagui (53.), 7:0 Ersin Zehir (69.), 8:0 Allagui (74.), 9:0 Jan-Marc Schneider (76.), 10:0 Allagui (83.), 1:10 Adem Avci (88.).
Schiedsrichter: Benjamin Schmidt.
Assistenten: Timon Oliver Schulze, Marcel Vogel.
Zuschauer: rund 3.000.

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